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Seebestattung: Ablauf, Kosten und Alternativen
Abschied auf hoher See – würdevoll, naturnah und gesetzlich geregelt
Die Seebestattung ist eine besondere Form des Abschieds für Menschen mit einer tiefen Verbindung zum Meer. Sie verbindet Naturverbundenheit mit Würde und Ruhe – fernab klassischer Friedhofsumgebungen. In Deutschland ist die Seebestattung klar gesetzlich geregelt und nur nach vorheriger Einäscherung möglich. Die Urne wird dem Meer in einem speziell ausgewiesenen Seegebiet übergeben – meist in der Nord- oder Ostsee, auf Wunsch auch mit feierlicher Zeremonie an Bord. Viele Menschen entscheiden sich bewusst für diese stille Form der letzten Ruhe – sei es aus persönlichen Gründen, religiöser Überzeugung oder weil sie Angehörige von der Grabpflege entlasten möchten. Was Sie bei einer Seebestattung beachten sollten, wie der Ablauf gestaltet ist und welche Kosten entstehen können, erfahren Sie auf dieser Seite.
Was Sie zur Durchführung einer Seebestattung wissen müssen
Ablauf, Voraussetzungen, Kosten und Trauerfeier bei einer Seebestattung
Die Seebestattung folgt einem klar geregelten Ablauf und ist nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Neben der Wahl der passenden Reederei spielen auch die persönlichen Wünsche der Hinterbliebenen eine Rolle. Ob stille Urnenbeisetzung oder Zeremonie mit Angehörigen – jede Seebestattung lässt sich individuell gestalten. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
Die Seebestattung setzt eine Einäscherung voraus. Nach dem Tod erfolgt zunächst die Kremation. Anschließend überführt das Bestattungsunternehmen die Asche in eine spezielle Seeurne. Diese wird im Rahmen einer schlichten oder feierlichen Zeremonie ins Meer übergeben – je nach Wunsch der Angehörigen mit oder ohne Begleitung.
Typischer Ablauf:
Einäscherung des Verstorbenen
Überführung der Asche zum Bestatter/Reederei
Wahl der Urne (wasserlöslich und umweltfreundlich)
Organisation der Seebestattung (Termin, Begleitung, Route)
Übergabe der Urne ins Meer (mit Kapitänsrede oder still)
Ausstellung einer Seekarte mit Position der Beisetzung
In Deutschland ist eine Seebestattung gesetzlich erlaubt – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Diese müssen nachgewiesen werden, meist durch eine formlose Willenserklärung der verstorbenen Person oder eine Begründung durch die Angehörigen.
Erforderlich sind:
Willensbekundung zur Seebestattung (z. B. handschriftlich)
Sterbeurkunde und Totenschein
Freigabe zur Einäscherung (ärztliche Zweituntersuchung)
Genehmigung der zuständigen Ordnungsbehörde (meist durch Bestatter erledigt)
Wahl eines zugelassenen Seegebietes (z. B. Nord- oder Ostsee)
Die Kosten für eine Seebestattung sind in der Regel günstiger als bei einer klassischen Erdbestattung, da Friedhofsgebühren entfallen. Der Preis hängt vom Umfang der Zeremonie und dem gewählten Seegebiet ab.
Typische Kostenpunkte:
Einäscherung & Krematorium: ca. 500–900 €
Seeurne (wasserlöslich): ca. 100–250 €
Seebestattung ohne Begleitung: ab 1.200 €
Seebestattung mit Zeremonie & Angehörigen an Bord: ab 2.000–3.000 €
Gedenkfeier oder Traueranzeige (optional): individuell
Auch bei einer Seebestattung kann eine persönliche Abschiedszeremonie stattfinden. Diese lässt sich individuell gestalten – vor oder nach der Einäscherung oder direkt auf dem Schiff. Kapitäne oder Geistliche können die Zeremonie begleiten.
Mögliche Formen der Trauerfeier:
Abschied am Sarg vor der Einäscherung im Krematorium
Trauerfeier an Bord mit Musikwünschen, Reden und Blumengestecken
Stille Beisetzung ohne Begleitung (anonyme Übergabe)
Gedenkfeier an Land mit Angehörigen und Freunden
Warum sich immer mehr Menschen für die letzte Ruhe im Meer entscheiden
Bedeutung der Seebestattung für Angehörige
Die Seebestattung wird nicht nur wegen ihrer schlichten Würde geschätzt, sondern auch wegen der emotionalen Bedeutung, die sie für viele Angehörige hat. Sie symbolisiert Freiheit, Weite und Verbundenheit mit der Natur. Gerade Menschen mit maritimer Lebensgeschichte oder starker Naturverbundenheit empfinden diesen Weg als besonders stimmig.
Immer mehr Menschen äußern zu Lebzeiten den Wunsch nach einer Seebestattung – nicht allein aus pragmatischen Gründen, sondern auch aus emotionalen Überzeugungen. Die Vorstellung, im offenen Meer zur Ruhe zu kommen, empfinden viele als befreiend und friedlich. Für Angehörige kann der Gedanke tröstlich sein, dass der Verstorbene nicht „allein“ in einem Grab liegt, sondern Teil eines natürlichen Kreislaufs wird.
Die Seebestattung folgt klaren ökologischen Vorgaben: Die Urnen bestehen aus vollständig biologisch abbaubarem Material und lösen sich nach wenigen Stunden im Wasser auf. Die Beisetzung findet ausschließlich in freigegebenen Seegebieten außerhalb der Drei-Meilen-Zone statt. Eine Grabpflege entfällt – was für viele Hinterbliebene eine spürbare Entlastung darstellt, insbesondere bei großer räumlicher Entfernung zum letzten Ruheort.
Auch ohne klassisches Grab können Angehörige Erinnerungsrituale pflegen. Viele Reedereien stellen eine Seekarte mit den genauen Koordinaten der Beisetzung aus. Einige Familien veranstalten regelmäßig Gedenkfahrten oder besuchen symbolische Orte an Land. Für viele Hinterbliebene entsteht so ein ganz neuer Zugang zur Trauerarbeit – frei von festen Formen, aber tief in der Natur verankert.
Alternative Wege zur letzten Ruhe – im Vergleich zur Seebestattung
Weitere Bestattungsformen im Überblick
Die Seebestattung ist eine besondere Form der Beisetzung. Doch sie steht nicht allein: Auch die Feuer‑, Erd- und Baumbestattung zählen zu den häufig gewählten Optionen in Deutschland. Jede Bestattungsform hat eigene Voraussetzungen, Abläufe und Symboliken – und spricht unterschiedliche Bedürfnisse und Lebenswege an. Ein kurzer Überblick hilft, die passende Wahl für sich oder Angehörige zu treffen.
Feuerbestattung
Bei der Feuerbestattung wird der Verstorbene eingeäschert. Diese Form der Bestattung ist Voraussetzung für die Seebestattung, ermöglicht aber auch Urnenbeisetzungen auf Friedhöfen oder in Naturbestattungsanlagen. Sie ist oft günstiger als die klassische Erdbestattung und lässt mehr Freiraum bei der Gestaltung des Abschieds.
Erdbestattung
Die traditionelle Erdbestattung erfolgt im Sarg in einem Wahl- oder Reihengrab. Sie ist in Deutschland weiterhin weit verbreitet, insbesondere aus religiösen Gründen oder bei einem Wunsch nach einem klassischen Grabstein. Der Ablauf ist meist fest vorgegeben und mit Friedhofspflege verbunden.
Baumbestattung
Die Baumbestattung findet in speziell ausgewiesenen Waldgebieten statt. Nach der Einäscherung wird die biologisch abbaubare Urne am Fuße eines Baumes beigesetzt. Diese naturnahe Form der Bestattung wird oft von Menschen gewählt, die sich mit dem Wald und dem Kreislauf der Natur verbunden fühlen.
Was rechtlich und organisatorisch bei einer Seebestattung zu beachten ist
Voraussetzungen & gesetzliche Regelungen bei der Seebestattung
Im Gegensatz zur klassischen Friedhofsbeisetzung gelten für Seebestattungen eigene gesetzliche Vorgaben. Diese betreffen sowohl die Einäscherung als auch den Ort und Ablauf der Beisetzung. Wer eine Seebestattung wünscht, sollte sich frühzeitig mit den rechtlichen Voraussetzungen und organisatorischen Abläufen vertraut machen – oder dies im Rahmen einer Bestattungsvorsorge klar regeln.
In Deutschland ist die Seebestattung nur nach vorheriger Einäscherung möglich. Die Asche wird in einer speziellen wasserlöslichen Urne übergeben, die vollständig biologisch abbaubar ist. Die eigentliche Beisetzung erfolgt durch speziell zugelassene Reedereien, meist außerhalb der sogenannten Drei-Meilen-Zone – also in ausreichender Entfernung zur Küste. Gängig sind Seebestattungen in Nordsee und Ostsee, aber auch im Mittelmeer oder Atlantik ist sie unter bestimmten Bedingungen möglich.
Ein zentrales Kriterium für die Genehmigung ist das sogenannte „persönliche Verhältnis zum Meer“. Dies muss in vielen Bundesländern durch eine schriftliche Erklärung oder durch Aussagen naher Angehöriger nachgewiesen werden. Dabei geht es beispielsweise um berufliche Verbindungen zur Seefahrt oder eine nachweisbare emotionale Bindung zum Meer. In einigen Bundesländern – wie Bremen oder Schleswig-Holstein – wurde diese Nachweispflicht bereits gelockert.
Auch bei Seebestattungen bleibt die sogenannte Bestattungspflicht bestehen: Die Angehörigen müssen dafür sorgen, dass der Verstorbene ordnungsgemäß beigesetzt wird. Für die Seebestattung ist zusätzlich eine behördliche Genehmigung erforderlich. Diese wird in der Regel vom Bestatter oder der Reederei eingeholt. Wichtig: Eine Seebestattung ist in Deutschland grundsätzlich nur auf See, nicht in Binnengewässern erlaubt.
Die meisten Reedereien stellen den Angehörigen nach der Beisetzung eine Seekarte mit den exakten Koordinaten des Beisetzungsortes aus. Auf Wunsch können Angehörige an der Beisetzung teilnehmen – entweder im Rahmen einer stillen Zeremonie oder mit einer feierlichen Trauerrede an Bord. Für viele Familien ist dies eine würdevolle Alternative zum klassischen Friedhofsritual.
Diese Möglichkeiten könnten für Ihre Entscheidung ebenfalls relevant sein
Alternative Bestattungsformen & wichtige Themen im Überblick
Sterbegeldversicherung
Mit einer Sterbegeldversicherung sorgen Sie gezielt für die finanzielle Entlastung Ihrer Hinterbliebenen vor. Die Versicherungssumme kann frei für die Beerdigungskosten verwendet werden – einschließlich Seebestattung – und deckt häufig auch Überführungs- und Friedhofsgebühren ab. Besonders im Alter oder bei Vorerkrankungen ist der passende Tarif entscheidend.
Anonyme Bestattung
Auch bei der anonymen Bestattung erfolgt oft zunächst eine Feuerbestattung. Die Urne wird ohne Namenskennzeichnung in einem Gemeinschaftsgrabfeld beigesetzt. Diese Form der Beisetzung bietet eine kostenreduzierte und pflegefreie Lösung – ist aber nicht für jeden emotional geeignet, da es keine individuell zugängliche Grabstelle gibt.
Häufig gestellte Fragen zur Symbolik, Organisation und Bedeutung
Was Sie schon immer über die Seebestattung wissen wollten
Welche Voraussetzungen müssen für eine Seebestattung erfüllt sein?
Grundvoraussetzung ist die Einäscherung des Verstorbenen. In einigen Bundesländern muss zusätzlich ein Wille zur Seebestattung zu Lebzeiten dokumentiert worden sein – etwa in Form einer schriftlichen Erklärung oder in Absprache mit Angehörigen.
Was bedeutet „stille Beisetzung“ auf See?
Eine stille Seebestattung erfolgt ohne Begleitung durch Angehörige. Die Urne wird von der Reederei allein ins Meer überführt – meist im engsten Kreis der Besatzung und mit kurzer Zeremonie. Es ist die schlichteste Form der Seebestattung.
Gibt es einen Grabstein oder eine Grabpflege bei Seebestattungen?
Nein, da die Urne im offenen Meer beigesetzt wird, entfällt ein physischer Grabstein. Stattdessen wird meist eine Seekarte mit den Koordinaten der Beisetzungsstelle überreicht. Pflege entfällt – was viele Angehörige auch als entlastend empfinden.
Können Angehörige bei der Seebestattung anwesend sein?
Ja, es gibt begleitete Seebestattungen, bei denen die Familie an Bord des Schiffes mitfährt. Die Zeremonie kann individuell gestaltet werden – mit Reden, Musik oder Blumen. Die Reedereien sind dabei sehr erfahren in der Ausrichtung würdevoller Abschiede.
Welche Reedereien führen Seebestattungen durch?
Spezialisierte Seebestattungsreedereien gibt es entlang der Nord- und Ostseeküste. Viele Bestatter arbeiten mit festen Partnern zusammen. Die Auswahl kann individuell getroffen werden – je nach Region, Terminwunsch und Ausstattung des Schiffes.
Wie läuft die Beisetzung genau ab?
Nach einer kurzen Zeremonie an Bord wird die wasserlösliche Urne außerhalb der Drei-Meilen-Zone dem Meer übergeben. Die Übergabe erfolgt nach seemännischem Brauch – mit Glockenschlag, Flaggen auf Halbmast und Kursänderung als letzter Gruß.
Welche Rolle spielt der Kapitän bei der Beisetzung?
Der Kapitän oder ein Crewmitglied übernimmt bei vielen Seebestattungen die Leitung der Zeremonie. Er spricht ein paar Worte, liest Gedichte oder übergibt die Urne feierlich dem Meer. Auf Wunsch kann auch ein Geistlicher anwesend sein.
Wie lange dauert eine begleitete Seebestattung?
Die Zeremonie auf See dauert meist zwischen 1,5 und 2 Stunden. Nach dem Ablegen erfolgt die Fahrt zur Beisetzungsposition, die Zeremonie und anschließend die Rückfahrt. Die Angehörigen erhalten im Anschluss eine Urkunde mit den genauen Koordinaten.
Zusammenfassung
Die Seebestattung ist eine besondere Form des Abschieds für Menschen mit starker Verbundenheit zum Meer oder dem Wunsch nach einer stillen und naturnahen Bestattungsform. Sie erfordert eine Einäscherung, wird in deutschen Gewässern ausschließlich außerhalb der Drei-Meilen-Zone durchgeführt und bietet Angehörigen die Möglichkeit einer persönlichen oder stillen Zeremonie. Die Wahl zwischen Nordsee, Ostsee und weiteren Regionen, die symbolische Bedeutung der See und der Verzicht auf Grabpflege machen diese Form der Bestattung für viele attraktiv. Wer sich für eine Seebestattung entscheidet, sollte frühzeitig eine entsprechende Willenserklärung verfassen und die organisatorischen Schritte mit einem erfahrenen Bestatter planen. Die Wahl eines Treuhandkontos oder einer Sterbegeldversicherung kann zusätzlich finanzielle Sicherheit bieten.
häufige Fragen
Was kostet eine Seebestattung in Deutschland?
Die Kosten für eine Seebestattung liegen in der Regel zwischen 2.500 und 4.500 Euro – abhängig von der Reederei, der Region und dem Umfang der Zeremonie. Stille Seebestattungen sind meist günstiger als begleitete Varianten mit Trauerfeier an Bord.
Wo darf in Deutschland eine Seebestattung stattfinden?
Erlaubt sind Seebestattungen in der Nordsee, Ostsee sowie im Mittelmeer. In Deutschland muss die Urne außerhalb der Drei-Meilen-Zone beigesetzt werden – dies entspricht etwa 5,5 Kilometern vor der Küste.
Ist eine Seebestattung ohne Angehörige möglich?
Ja, bei der stillen Seebestattung ist kein Familienmitglied anwesend. Die Urne wird von der Reederei alleine beigesetzt. Angehörige erhalten im Anschluss eine Urkunde mit den Beisetzungskoordinaten und können auf Wunsch eine spätere Gedenkfahrt buchen.
Wie wird die Urne bei einer Seebestattung hergestellt?
Für die Seebestattung werden spezielle, biologisch abbaubare Seeurnen verwendet. Sie bestehen meist aus gepresster Zellulose, Salz oder Sandstein und lösen sich vollständig im Meerwasser auf – entsprechend den maritimen Umweltvorgaben.