Kat­zen­seu­che – Sym­pto­me, Anste­ckung und Schutz durch Imp­fung

Kat­zen­seu­che ist hoch­an­ste­ckend und kann töd­lich ver­lau­fen – wir erklä­ren Sym­pto­me, Ver­lauf und Impf­emp­feh­lun­gen

Krank wirkende Katze mit Halskragen (Trichter) nach tierärztlicher Behandlung – Symbolbild für Katzenkrankheiten und Genesung.

Die Kat­zen­seu­che – auch bekannt als Feline Pan­leu­ko­pe­nie oder Kat­zen­pest – gehört zu den gefähr­lichs­ten Infek­ti­ons­krank­hei­ten bei Kat­zen. Aus­ge­löst durch ein extrem wider­stands­fä­hi­ges Par­vo­vi­rus ver­läuft die Erkran­kung meist akut und kann vor allem bei Jung­tie­ren inner­halb kür­zes­ter Zeit lebens­be­droh­lich wer­den. Typi­sche Sym­pto­me wie blu­ti­ger Durch­fall, Erbre­chen, Fie­ber und ein dras­ti­scher Abfall der wei­ßen Blut­kör­per­chen ent­wi­ckeln sich oft bin­nen Stun­den. Ohne sofor­ti­ge tier­ärzt­li­che Ver­sor­gung ver­läuft die Erkran­kung häu­fig töd­lich.

Beson­ders tückisch: Das Virus über­lebt wochen- bis mona­te­lang in der Umge­bung, selbst auf Klei­dung, Fut­ter­näp­fen oder Kat­zen­toi­let­ten – und kann somit auch rei­ne Woh­nungs­kat­zen gefähr­den. Eine recht­zei­ti­ge Imp­fung gilt daher als wich­tigs­te Schutz­maß­nah­me. In die­sem Bei­trag erfah­ren Sie, wie sich Kat­zen anste­cken, wel­che Sym­pto­me typisch sind, wie die Dia­gno­se gestellt wird und wel­che Behand­lungs­op­tio­nen bestehen. Zudem zei­gen wir, wie Sie Ihre Kat­ze effek­tiv schüt­zen und wel­che Beson­der­hei­ten für Kit­ten und Senio­ren gel­ten.

Das Wich­tigs­te im Über­blick

  • Kat­zen­seu­che ist eine hoch­an­ste­cken­de Virus­in­fek­ti­on, die vor allem unge­impf­te Jung­kat­zen betrifft und häu­fig töd­lich ver­läuft.

  • Aus­ge­löst wird die Erkran­kung durch das Feline Par­vo­vi­rus (FPV), das extrem umwelt­re­sis­tent ist und bis zu einem Jahr infek­ti­ös blei­ben kann.

  • Typi­sche Sym­pto­me sind Erbre­chen, blu­ti­ger Durch­fall, Fie­ber und aus­ge­präg­te Schwä­che, in schwe­ren Fäl­len auch neu­ro­lo­gi­sche Auf­fäl­lig­kei­ten oder Kreis­lauf­ver­sa­gen.

  • Die Behand­lung erfolgt meist sta­tio­när, mit inten­siv­me­di­zi­ni­scher Ver­sor­gung, Flüs­sig­keits­the­ra­pie, Anti­bio­ti­ka und gege­be­nen­falls Blut­trans­fu­sio­nen.

  • Die Core-Imp­fung gegen Kat­zen­seu­che ist hoch­wirk­sam und soll­te bei allen Kat­zen ab der 8. Lebens­wo­che durch­ge­führt und regel­mä­ßig auf­ge­frischt wer­den.

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Wie sich die Kat­zen­seu­che äußert, wie sie ver­läuft und wel­che Behand­lungs­mög­lich­kei­ten bestehen

Typi­sche Krank­heits­zei­chen, Krank­heits­sta­di­en und tier­ärzt­li­che Maß­nah­men bei FPLV

Die Kat­zen­seu­che (Feline Pan­leu­ko­pe­nie) ver­läuft in vie­len Fäl­len hoch­akut – beson­ders bei unge­impf­ten Kit­ten oder immun­ge­schwäch­ten Kat­zen. Ers­te Sym­pto­me wie Fie­ber, Appe­tit­lo­sig­keit oder Apa­thie kön­nen sich rasch ver­schär­fen. Inner­halb weni­ger Stun­den dro­hen blu­ti­ger Durch­fall, star­kes Erbre­chen und Kreis­lauf­ver­sa­gen. Der Ver­lauf hängt stark vom Alter, Immun­sta­tus und Zeit­punkt der Behand­lung ab. Eine früh­zei­ti­ge Dia­gno­se und inten­si­ve Betreu­ung beim Tier­arzt kön­nen über Leben und Tod ent­schei­den. Umso wich­ti­ger ist es, die Krank­heits­an­zei­chen recht­zei­tig zu erken­nen und rich­tig zu deu­ten.

Die Sym­pto­me der Kat­zen­seu­che tre­ten häu­fig plötz­lich und hef­tig auf. Typisch ist ein hoch­a­ku­ter Ver­lauf, vor allem bei Jung­tie­ren oder unge­impf­ten Kat­zen. In abge­schwäch­ter Form kann die Erkran­kung auch sub­akut ver­lau­fen, mit unspe­zi­fi­schen Beschwer­den über meh­re­re Tage hin­weg.

Häu­fi­ge Sym­pto­me im Über­blick:

  • Hohes Fie­ber (> 40 °C)

  • Erbre­chen (teils schau­mig oder gelb­lich)

  • Wäss­ri­ger bis blu­ti­ger Durch­fall

  • Appe­tit­lo­sig­keit, star­ker Flüs­sig­keits­ver­lust

  • Apa­thie, Rück­zug, schnel­le Aus­trock­nung

  • Schmer­zen im Bauch­be­reich, ange­spann­ter Bauch

  • Wei­ße Schleim­häu­te durch Leu­ko­zy­ten­man­gel

  • In sehr schwe­ren Fäl­len: Krämp­fe, Kreis­lauf­kol­laps, Koma

Bei Kit­ten, die sich intrau­te­rin oder in den ers­ten Lebens­wo­chen infi­zie­ren, kann es zu blei­ben­den Schä­den im Klein­hirn kom­men (zere­bel­lä­re Hypop­la­sie), was sich durch unko­or­di­nier­te Bewe­gun­gen äußert.

Der Ver­lauf der Kat­zen­seu­che ist abhän­gig vom Alter, dem Impf­sta­tus und dem all­ge­mei­nen Gesund­heits­zu­stand der Kat­ze. Die Inku­ba­ti­ons­zeit beträgt 2 bis 10 Tage – häu­fig bricht die Krank­heit inner­halb von 3 bis 5 Tagen nach Anste­ckung aus.

Typi­sche Ver­laufs­for­men:

  • Per­a­ku­ter Ver­lauf: bei sehr jun­gen Kit­ten, endet häu­fig inner­halb weni­ger Stun­den töd­lich – ohne spe­zi­fi­sche Sym­pto­me.

  • Aku­ter Ver­lauf: bei unge­impf­ten Tie­ren aller Alters­klas­sen, mit mas­si­vem Durch­fall, Erbre­chen und Fie­ber.

  • Sub­aku­ter Ver­lauf: mil­der aus­ge­prägt, teils mit schlei­chen­dem Beginn – häu­fi­ger bei älte­ren oder teil­im­mu­nen Tie­ren.

Beson­ders tückisch: infi­zier­te Tie­re kön­nen das Virus bereits aus­schei­den, bevor sie ers­te Sym­pto­me zei­gen. Die Virus­aus­schei­dung erfolgt über Kot, Urin, Spei­chel, Trä­nen­flüs­sig­keit und sogar über kon­ta­mi­nier­te Gegen­stän­de – das Virus ist äußerst resis­tent gegen­über Des­in­fek­ti­ons­mit­teln und bleibt in der Umwelt lan­ge aktiv.

Die Behand­lung der Kat­zen­seu­che erfolgt rein sym­pto­ma­tisch, da es kei­ne geziel­te anti­vi­ra­le The­ra­pie gegen das Feline Par­vo­vi­rus gibt. In fast allen Fäl­len ist eine sta­tio­nä­re Auf­nah­me erfor­der­lich.

Zen­tra­le Bestand­tei­le der The­ra­pie:

  • Inten­si­ve Flüs­sig­keits- und Elek­tro­lyt­the­ra­pie zur Sta­bi­li­sie­rung des Kreis­laufs und zum Aus­gleich von Durch­fall­ver­lus­ten

  • Anti­bio­ti­ka zur Bekämp­fung bak­te­ri­el­ler Sekun­där­in­fek­tio­nen

  • Anti­eme­ti­ka gegen Erbre­chen

  • Ernäh­rung über Son­de oder Infu­si­on, falls nötig

  • Blut­trans­fu­sio­nen in schwe­ren Fäl­len mit mas­si­vem Leu­ko­zy­ten- und Ery­thro­zy­ten­ver­lust

  • Wär­me­the­ra­pie und Iso­la­ti­on, um die Kat­ze zu sta­bi­li­sie­ren und ande­re Tie­re nicht zu gefähr­den

Die Pro­gno­se ist vor allem in den ers­ten 48 Stun­den ent­schei­dend. Je frü­her die Behand­lung beginnt, des­to höher ist die Über­le­bens­chan­ce. Über­steht die Kat­ze die aku­te Pha­se, besteht in der Regel lebens­lan­ge Immu­ni­tät.

Ein hoch­an­ste­cken­des Virus, das über Wochen infek­ti­ös bleibt

So ver­brei­tet sich das Feline Par­vo­vi­rus – und war­um es auch Woh­nungs­kat­zen tref­fen kann

Die Kat­zen­seu­che wird durch das Feline Par­vo­vi­rus (FPV) ver­ur­sacht – ein extrem wider­stands­fä­hi­ges und hoch­an­ste­cken­des Virus, das bei Kat­zen eine aku­te Immun­sup­pres­si­on aus­löst. Die Anste­ckung erfolgt über direk­ten Kon­takt mit infi­zier­ten Tie­ren oder über kon­ta­mi­nier­te Gegen­stän­de. Da das Virus in der Umwelt außer­ge­wöhn­lich lan­ge über­lebt, reicht oft schon ein kur­zer Kon­takt mit ver­seuch­tem Mate­ri­al – selbst bei rei­nen Woh­nungs­kat­zen.

Das Feline Par­vo­vi­rus ist ein DNA-Virus aus der Fami­lie der Par­vo­vi­ri­dae. Es greift ins­be­son­de­re schnell tei­len­de Zel­len im Darm, Kno­chen­mark und Lymph­sys­tem an – was zu schwe­rem Durch­fall, Leu­ko­zy­ten­man­gel und lebens­be­droh­li­cher Immun­schwä­che führt. Über­tra­gen wird das Virus in ers­ter Linie durch direk­ten Kon­takt mit Kör­per­aus­schei­dun­gen infi­zier­ter Kat­zen – ins­be­son­de­re mit Kot, Spei­chel, Nasen- und Augen­se­kret.

Doch auch indi­rek­te Über­tra­gungs­we­ge spie­len eine zen­tra­le Rol­le. Das Virus haf­tet hart­nä­ckig an Schuh­soh­len, Klei­dung, Fut­ter­näp­fen, Trans­port­bo­xen oder Kat­zen­klos – und kann auf die­se Wei­se auch in Woh­nun­gen getra­gen wer­den, ohne dass ein direk­ter Kon­takt mit einer erkrank­ten Kat­ze statt­ge­fun­den hat. Die hohe Umwelt­re­sis­tenz macht das Feline Par­vo­vi­rus beson­ders gefähr­lich: Unter güns­ti­gen Bedin­gun­gen bleibt es bis zu ein Jahr infek­ti­ös, selbst bei regel­mä­ßi­ger Rei­ni­gung mit her­kömm­li­chen Mit­teln.

Typi­sche Infek­ti­ons­quel­len sind:

  • Kon­takt mit unge­impf­ten Frei­gän­gern oder Streu­nern

  • Besuch in Tier­pen­sio­nen, Tier­hei­men oder auf Kat­zen­aus­stel­lun­gen

  • Auf­nah­me neu­er Kat­zen aus dem Tier­schutz ohne vor­he­ri­ge Qua­ran­tä­ne

  • Men­schen, die das Virus unbe­merkt über Schu­he oder Klei­dung ein­schlep­pen

Beson­ders gefähr­det sind Jung­tie­re, unge­impf­te Tie­re aller Alters­grup­pen sowie Kat­zen mit geschwäch­tem Immun­sys­tem. Des­halb ist eine flä­chen­de­cken­de Imp­fung der wirk­sams­te Schutz – nicht nur für das eige­ne Tier, son­dern auch für die gesam­te Kat­zen­po­pu­la­ti­on.

Schnel­le Tests und kli­ni­sche Erfah­rung sichern die Dia­gno­se bei Ver­dacht

So erkennt der Tier­arzt eine Infek­ti­on mit dem Felinen Par­vo­vi­rus

Die Dia­gno­se der Kat­zen­seu­che erfolgt in der Regel schnell und ein­deu­tig – oft schon auf Basis der typi­schen Sym­pto­me und der Kran­ken­ge­schich­te. Zur Absi­che­rung ste­hen zuver­läs­si­ge Schnell­tests sowie ergän­zen­de Labor­un­ter­su­chun­gen zur Ver­fü­gung. Eine früh­zei­ti­ge Erken­nung ist ent­schei­dend, denn je schnel­ler die The­ra­pie beginnt, des­to bes­ser sind die Über­le­bens­chan­cen.

Der ers­te Schritt zur Dia­gno­se ist die kli­ni­sche Unter­su­chung. Zeigt eine Kat­ze aku­ten Durch­fall, Erbre­chen, Fie­ber und aus­ge­präg­te Schwä­che – ins­be­son­de­re, wenn sie jung und unge­impft ist – besteht ein drin­gen­der Ver­dacht auf Kat­zen­seu­che. Die Tier­ärz­tin oder der Tier­arzt wird dann meist direkt einen Schnell­test auf Par­vo­vi­ren im Kot durch­füh­ren. Die­ser Anti­gen­test lie­fert inner­halb weni­ger Minu­ten ein Ergeb­nis und ist bei aku­ter Erkran­kung in der Regel sehr zuver­läs­sig.

Ein beglei­ten­des Blut­bild kann zusätz­lich Auf­schluss geben: Cha­rak­te­ris­tisch für die Kat­zen­seu­che ist eine stark ver­rin­ger­te Anzahl wei­ßer Blut­kör­per­chen (Leu­ko­zy­to­pe­nie), was die Immun­schwä­che und Infekt­an­fäl­lig­keit der Kat­ze erklärt. In schwe­ren Fäl­len kön­nen auch Anämie und Elek­tro­lyt­ver­schie­bun­gen fest­ge­stellt wer­den, die eine sofor­ti­ge sta­tio­nä­re Auf­nah­me erfor­der­lich machen.

In spe­zi­el­len Fäl­len – etwa bei früh­in­fi­zier­ten Kit­ten oder unkla­ren Test­ergeb­nis­sen – kann zusätz­lich ein PCR-Test im Labor durch­ge­führt wer­den. Die­ser weist das vira­le Erb­gut direkt nach und ist hoch­sen­si­tiv, wird aber in der Regel nicht rou­ti­ne­mä­ßig ein­ge­setzt.

Wich­tig zu wis­sen: Kat­zen mit Kat­zen­seu­che müs­sen iso­liert behan­delt wer­den, um ande­re Tie­re im Haus­halt oder in der Tier­arzt­pra­xis nicht zu gefähr­den. Zudem soll­te nach der Dia­gno­se sofort mit der inten­si­ven Behand­lung begon­nen wer­den – idea­ler­wei­se in einer sta­tio­nä­ren Umge­bung mit Über­wa­chung, Infu­si­ons­the­ra­pie und geziel­ter Pfle­ge.

Nur vor der Dia­gno­se mög­lich – recht­zei­tig absi­chern lohnt sich

Wie Sie sich gegen hohe Behand­lungs­kos­ten absi­chern kön­nen

Die Behand­lung einer Kat­zen­seu­che erfolgt fast immer sta­tio­när – mit Infu­sio­nen, Medi­ka­men­ten und inten­si­ver Betreu­ung. Die Kos­ten kön­nen schnell meh­re­re Hun­dert Euro über­stei­gen. Wich­tig: Ein Ver­si­che­rungs­schutz greift nur, wenn die Poli­ce vor Auf­tre­ten ers­ter Sym­pto­me abge­schlos­sen wur­de. Wer sei­ne Kat­ze früh­zei­tig absi­chert, schützt sich vor finan­zi­el­len Belas­tun­gen im Ernst­fall.

Getigerte Katze liegt entspannt auf einer Parkbank und blickt mit offenen Augen in die Kamera – Symbol für Sicherheit und Wohlbefinden.

Kat­zen­ver­si­che­rung

Die Kat­zen­ver­si­che­rung bie­tet umfas­sen­den Schutz für Vor­sor­ge, Erkran­kung und Unfall. Sie über­nimmt vie­le ambu­lan­te und sta­tio­nä­re Leis­tun­gen – auch bei Infek­tio­nen wie Kat­zen­seu­che.

Frau hält eine getigerte Katze liebevoll auf der Schulter – enge Bindung zwischen Mensch und Tier, Fokus auf Fürsorge und Schutz.

Kat­zen­kran­ken­ver­si­che­rung

Über­nimmt die Kos­ten bei schwe­ren Erkran­kun­gen, Medi­ka­men­ten, sta­tio­nä­ren Auf­ent­hal­ten und Fol­ge­be­hand­lun­gen. Wich­tig ist ein recht­zei­ti­ger Abschluss, bevor Sym­pto­me auf­tre­ten.

Eine rot-weiße Katze mit Halskragen wird liebevoll von ihrer Besitzerin gehalten – Genesung nach einer Operation.

Kat­zen-OP-Ver­si­che­rung

Zwar kei­ne Alter­na­ti­ve zur Kran­ken­ver­si­che­rung, aber sinn­voll bei Ein­grif­fen z. B. nach Kom­pli­ka­tio­nen. Deckt auch Nar­ko­se, Vor­un­ter­su­chung und Nach­sor­ge – wenn vor Erkran­kung abge­schlos­sen.

Nach der Gene­sung braucht die Kat­ze Geduld, Pfle­ge und Immun­stär­kung

Was Kat­zen­hal­ter nach der aku­ten Erkran­kung beach­ten soll­ten – und wel­che Pro­gno­se rea­lis­tisch ist

Die aku­te Pha­se der Kat­zen­seu­che ist über­stan­den – doch damit endet die Erkran­kung nicht zwangs­läu­fig. Die betrof­fe­ne Kat­ze bleibt zwar in der Regel lebens­lang immun, benö­tigt jedoch wei­ter­hin tier­ärzt­li­che Beglei­tung, spe­zi­el­le Pfle­ge und eine ruhi­ge Umge­bung. Beson­ders bei jun­gen Tie­ren kann es zu blei­ben­den Schä­den kom­men, die sich auf Bewe­gungs­ap­pa­rat, Ver­dau­ung oder Immun­sys­tem aus­wir­ken.

Hat eine Kat­ze die Kat­zen­seu­che über­lebt, besteht meist eine lebens­lan­ge Immu­ni­tät gegen das Feline Par­vo­vi­rus. Den­noch sind Nach­sor­ge und Beob­ach­tung in den Wochen nach der Ent­las­sung aus der sta­tio­nä­ren Behand­lung wich­tig. Der Kör­per muss sich von den Fol­gen der Infek­ti­on – ins­be­son­de­re von star­kem Flüs­sig­keits­ver­lust, Darm­schä­den und geschwäch­tem Immun­sys­tem – lang­sam erho­len.

In der Rekon­va­les­zenz­zeit soll­te auf Fol­gen­des geach­tet wer­den:

  • regel­mä­ßi­ge Kon­troll­be­su­che beim Tier­arzt (inkl. Blut­bild und Gewichts­ver­lauf)

  • eine hoch­ver­dau­li­che, magen­freund­li­che Diät mit schritt­wei­sem Fut­ter­auf­bau

  • abso­lu­te Ruhe, Stress­ver­mei­dung und ggf. räum­li­che Tren­nung von ande­ren Kat­zen

  • gründ­li­che Rei­ni­gung von Näp­fen, Kat­zen­toi­let­te und Schlaf­plät­zen mit viru­zi­den Mit­teln

  • Beob­ach­tung auf Spät­fol­gen wie chro­ni­sche Ver­dau­ungs­pro­ble­me oder neu­ro­lo­gi­sche Auf­fäl­lig­kei­ten

Gera­de bei Kat­zen­wel­pen, die sich in den ers­ten Lebens­wo­chen infi­ziert haben, kann es zu blei­ben­den neu­ro­lo­gi­schen Stö­run­gen kom­men – ins­be­son­de­re zur zere­bel­lä­ren Hypop­la­sie (Klein­hirn­un­ter­ent­wick­lung), die sich durch unko­or­di­nier­tes Lau­fen, Kopf­wa­ckeln oder Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen äußert. Die­se Tie­re benö­ti­gen oft ein ange­pass­tes Lebens­um­feld, kön­nen aber bei sta­bi­ler Betreu­ung ein gutes Leben füh­ren.

Die Pro­gno­se hängt stark vom Zeit­punkt der Dia­gno­se und dem Beginn der The­ra­pie ab. Kat­zen, die die ers­ten 48 bis 72 Stun­den der aku­ten Pha­se über­ste­hen, haben gute Chan­cen auf voll­stän­di­ge Erho­lung. Bei Kit­ten, geschwäch­ten Tie­ren oder sehr spä­tem The­ra­pie­be­ginn kann die Sterb­lich­keit hin­ge­gen hoch sein. Umso wich­ti­ger ist es, jede Kat­ze früh­zei­tig imp­fen zu las­sen – und bei ers­ten Anzei­chen sofort tier­ärzt­lich abzu­klä­ren.

Wich­ti­ge Ant­wor­ten auf häu­fi­ge Fra­gen zur Pan­leu­ko­pe­nie bei Kat­zen

Was Sie schon immer über Kat­zen­seu­che wis­sen woll­ten

Ja – das Feline Par­vo­vi­rus kann über Klei­dung, Schu­he, Hän­de oder Gegen­stän­de ein­ge­schleppt wer­den. Auch rei­ne Woh­nungs­kat­zen soll­ten des­halb regel­mä­ßig geimpft wer­den.

Min­des­tens zwei Wochen nach Abklin­gen der Sym­pto­me. Die Virus­aus­schei­dung kann bis zu sechs Wochen andau­ern – Rück­spra­che mit dem Tier­arzt ist wich­tig.

Nein. Das Feline Par­vo­vi­rus ist aus­schließ­lich für Kat­zen gefähr­lich. Hun­de oder Men­schen kön­nen sich nicht infi­zie­ren, das Virus aber mecha­nisch über­tra­gen.

Nur viru­zi­de Mit­tel mit spe­zi­el­ler Wir­kung gegen unbe­hüll­te Viren. Alko­hol oder Sei­fen rei­chen nicht aus – geeig­net sind z. B. Prä­pa­ra­te auf Chlor- oder Alde­hyd­ba­sis.

Ja, ins­be­son­de­re bei früh infi­zier­ten Kit­ten. Häu­fig blei­ben Koor­di­na­ti­ons­stö­run­gen oder chro­ni­sche Ver­dau­ungs­pro­ble­me zurück – je nach Schwe­re der Erkran­kung.

Je nach Schwe­re der Erkran­kung kön­nen meh­re­re Hun­dert Euro anfal­len – für Infu­sio­nen, Medi­ka­men­te, Labor­un­ter­su­chun­gen und Über­wa­chung. Eine Kran­ken­ver­si­che­rung lohnt sich.

Ja – wenn kei­ne Immu­ni­tät vor­liegt oder der Impf­sta­tus unklar ist. Auch älte­re Tie­re pro­fi­tie­ren von der Grund­im­mu­ni­sie­rung oder einer Auf­fri­schung.

Kat­zen­seu­che wird durch ein Par­vo­vi­rus ver­ur­sacht und betrifft vor allem den Darm und das Immun­sys­tem. Kat­zen­schnup­fen ist ein Kom­plex aus Viren und Bak­te­ri­en mit Schwer­punkt auf den Atem­we­gen.

Was Sie im All­tag beach­ten soll­ten – zu Kos­ten, Ernäh­rung und ver­wand­ten The­men

Prak­ti­sche Hin­wei­se für die Ver­sor­gung Ihrer Kat­ze und ergän­zen­de Lese­tipps

Nach der Dia­gno­se Kat­zen­seu­che ste­hen vie­le Hal­ter vor ganz prak­ti­schen Fra­gen: Wel­che Tier­arzt­kos­ten sind rea­lis­tisch? Wie soll ich mei­ne Kat­ze jetzt füt­tern? Und wel­che wei­te­ren Erkran­kun­gen kön­nen bei geschwäch­tem Immun­sys­tem eine Rol­le spie­len? Die fol­gen­den Inhal­te hel­fen Ihnen, infor­mier­te Ent­schei­dun­gen zu tref­fen.

Frau geht mit ihrem Hund an der Leine in eine Tierarztpraxis – Symbolbild für Tierarztbesuche und die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT).

Gebüh­ren­ord­nung für Tier­ärz­te

Die Behand­lung einer Kat­zen­seu­che kann inten­siv und kost­spie­lig sein. In der GOT ist gere­gelt, wel­che Leis­tun­gen wie abge­rech­net wer­den dür­fen – vom Not­fall­be­such bis zur sta­tio­nä­ren Ver­sor­gung.

Eine Langhaarkatze sitzt vor einem Napf und beobachtet gespannt, wie eine Person eine Dose mit Nassfutter öffnet – Alltag beim Füttern.

Kat­ze rich­tig füt­tern

Nach Durch­fall und Erbre­chen braucht der Darm Zeit zur Rege­ne­ra­ti­on. Scho­nen­de Auf­bau­kost, leicht ver­dau­li­che Pro­te­ine und klei­ne Por­tio­nen hel­fen Ihrer Kat­ze bei der Erho­lung.

Wei­te­re wich­ti­ge Gesund­heits- und Hal­tungs­the­men für Kat­zen­be­sit­zer

Kat­zen­seu­che betrifft nicht nur das Immun­sys­tem – sie kann auch Fol­ge­pro­ble­me oder Begleit­erkran­kun­gen nach sich zie­hen. Hier fin­den Sie pas­sen­de Bei­trä­ge zur wei­ter­füh­ren­den Infor­ma­ti­on:

Imp­fung ret­tet Leben – gera­de bei Kit­ten und älte­ren Tie­ren ist Vor­sor­ge ent­schei­dend

Wie Sie Ihre Kat­ze schüt­zen kön­nen – und wor­auf es bei jun­gen und alten Tie­ren beson­ders ankommt

Die Kat­zen­seu­che ist eine der am bes­ten ver­meid­ba­ren Infek­ti­ons­krank­hei­ten – vor­aus­ge­setzt, die Imp­fung erfolgt recht­zei­tig. Beson­ders Kat­zen­wel­pen, deren Immun­sys­tem noch nicht voll­stän­dig ent­wi­ckelt ist, sind gefähr­det. Doch auch Senio­ren benö­ti­gen geziel­te Vor­sor­ge. Impf­sta­tus, Hygie­ne und Hal­tung spie­len eine zen­tra­le Rol­le bei der Prä­ven­ti­on.

Die sichers­te und wirk­sams­te Maß­nah­me gegen Kat­zen­seu­che ist die Imp­fung. Die­se zählt zu den soge­nann­ten Core-Imp­fun­gen und soll­te bei jeder Kat­ze – unab­hän­gig von Hal­tungs­form oder Her­kunft – durch­ge­führt wer­den. Der Impf­stoff schützt zuver­läs­sig gegen das Feline Par­vo­vi­rus und wird bereits ab einem Alter von acht Wochen emp­foh­len.

Der übli­che Impf­plan sieht eine Grund­im­mu­ni­sie­rung im Alter von 8, 12 und 16 Wochen vor. Eine Auf­frisch­imp­fung erfolgt im 15. Lebens­mo­nat und anschlie­ßend alle drei Jah­re. Wich­tig: Bei Kit­ten aus dem Aus­land oder aus dem Tier­schutz soll­te der Impf­sta­tus sorg­fäl­tig über­prüft und bei Unsi­cher­heit nach­ge­impft wer­den.

Neben der Imp­fung spielt auch Hygie­ne eine ent­schei­den­de Rol­le. Das Virus kann durch Schu­he, Klei­dung, Kat­zen­toi­let­ten, Näp­fe oder Besu­cher ein­ge­schleppt wer­den. Des­halb soll­ten beson­ders Haus­hal­te mit meh­re­ren Kat­zen oder Tier­heim­kon­takt regel­mä­ßig des­in­fi­ziert wer­den – aus­schließ­lich mit viru­zid wir­ken­den Rei­ni­gungs­mit­teln.

Für Jung­tie­re gilt:
Ihr Immun­sys­tem ist in den ers­ten Lebens­wo­chen noch unreif. Die Kat­zen­seu­che kann bei ihnen beson­ders schnell und hef­tig ver­lau­fen. Daher soll­ten Kit­ten in den ers­ten vier Lebens­mo­na­ten mög­lichst wenig Außen­kon­takt haben, nicht zu früh abge­ge­ben wer­den und eng­ma­schig tier­ärzt­lich betreut wer­den.

Für älte­re Kat­zen gilt:
Mit zuneh­men­dem Alter lässt die Immun­ant­wort auf Impf­stof­fe nach. Auch vor­er­krank­te oder chro­nisch kran­ke Tie­re soll­ten regel­mä­ßig geimpft wer­den – unter tier­ärzt­li­cher Kon­trol­le und gege­be­nen­falls mit ange­pass­tem Impf­sche­ma. Für Senio­ren mit unkla­rem Impf­sta­tus ist ein Anti­kör­per­ti­ter sinn­voll, um die Not­wen­dig­keit einer Auf­fri­schung zu prü­fen.

In bei­den Fäl­len gilt: Nur eine kon­se­quen­te Imp­fung, kom­bi­niert mit guter Hygie­ne und einem sta­bi­len Lebens­um­feld, kann eine Infek­ti­on mit dem hoch­ge­fähr­li­chen Par­vo­vi­rus ver­hin­dern – und Ihrer Kat­ze das Leben ret­ten.

Zusam­men­fas­sung

Die Kat­zen­seu­che – auch Feline Pan­leu­ko­pe­nie genannt – ist eine aku­te, hoch­ge­fähr­li­che Virus­in­fek­ti­on, die vor allem unge­impf­te Jung­tie­re betrifft. Ver­ur­sacht durch ein extrem wider­stands­fä­hi­ges Par­vo­vi­rus, äußert sich die Erkran­kung mit Erbre­chen, blu­ti­gem Durch­fall, Fie­ber und Immun­schwä­che. Ohne sofor­ti­ge tier­ärzt­li­che Ver­sor­gung ver­läuft die Krank­heit oft töd­lich. Die Dia­gno­se erfolgt mit­tels Schnell­test und Blut­bild, die Behand­lung sym­pto­ma­tisch und meist sta­tio­när.

Eine recht­zei­ti­ge Imp­fung schützt zuver­läs­sig – bereits ab der 8. Lebens­wo­che. Beson­ders bei Kit­ten und Senio­ren ist Vor­sor­ge ent­schei­dend. Auch Woh­nungs­kat­zen sind durch indi­rek­te Über­tra­gung gefähr­det. Nach einer über­stan­de­nen Erkran­kung besteht meist lebens­lan­ge Immu­ni­tät, den­noch kön­nen Spät­fol­gen auf­tre­ten. Wer sei­ne Kat­ze schüt­zen möch­te, soll­te nicht nur auf Imp­fung, son­dern auch auf Hygie­ne und früh­zei­ti­ge tier­ärzt­li­che Betreu­ung set­zen.

häu­fi­ge Fra­gen

Das Feline Par­vo­vi­rus kann in der Umwelt – je nach Bedin­gun­gen – bis zu ein Jahr infek­ti­ös blei­ben. Es über­steht Käl­te, Hit­ze und vie­le gän­gi­ge Rei­ni­gungs­mit­tel.

Geimpf­te Kat­zen erkran­ken in der Regel nicht, kön­nen aber in sel­te­nen Fäl­len das Virus kurz­fris­tig mecha­nisch über­tra­gen – z. B. über Fell oder Pfo­ten.

Die Inku­ba­ti­ons­zeit beträgt meist 3 bis 5 Tage. In die­ser Zeit kann die Kat­ze bereits Viren aus­schei­den, obwohl sie noch kei­ne Sym­pto­me zeigt.

Nein. Eine voll­stän­di­ge Grund­im­mu­ni­sie­rung mit drei Imp­fun­gen im Kit­ten­al­ter plus Auf­fri­schung ist not­wen­dig. Danach sind Auf­fri­schun­gen alle drei Jah­re emp­foh­len.