Scot­tish Fold Kat­ze

Sanft, rund­lich und umstrit­ten – die Falt­ohr­kat­ze im Por­trät

Lanhaar Scottish Fold

Die Scot­tish Fold fas­zi­niert Kat­zen­freun­de welt­weit durch ihre mar­kant nach vor­ne geklapp­ten Ohren, ihr run­des Gesicht und ihren ruhi­gen, aus­ge­gli­che­nen Cha­rak­ter. Doch hin­ter dem nied­li­chen Erschei­nungs­bild ver­birgt sich eine gene­tisch beding­te Beson­der­heit, die sowohl Lieb­ha­ber als auch Kri­ti­ker auf den Plan ruft. Wer sich für eine Scot­tish Fold inter­es­siert, soll­te neben Hal­tung und Pfle­ge auch die gesund­heit­li­chen Aspek­te der Falt­ohr­zucht ken­nen. In die­sem Por­trät erfah­ren Sie alles über Her­kunft, Ver­hal­ten, typi­sche Merk­ma­le und Risi­ken die­ser ein­zig­ar­ti­gen Kat­zen­ras­se – fun­diert, ehr­lich und auf den Punkt.

Scottish-Fold

Steck­brief: Scot­tish Fold

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Von einer schot­ti­schen Bau­ern­kat­ze zur welt­weit dis­ku­tier­ten Ras­se

Die Geschich­te der Scot­tish Fold Kat­ze

Die Geschich­te der Scot­tish Fold beginnt im Jahr 1961 auf einem Bau­ern­hof in der schot­ti­schen Regi­on Tay­si­de. Dort ent­deck­te ein Schä­fer namens Wil­liam Ross eine weiß­far­be­ne Kat­ze mit auf­fäl­lig nach vor­ne gefal­te­ten Ohren – ein Merk­mal, das bis dahin bei Haus­kat­zen nicht doku­men­tiert war.

Die Kat­ze trug den Namen „Susie“ und wur­de zur Stamm­mut­ter der heu­ti­gen Scot­tish Fold Ras­se. Ihre Nach­kom­men zeig­ten eben­falls die typi­sche Ohren­fal­tung, die durch eine spon­ta­ne Muta­ti­on ent­stand.

Wil­liam Ross begann, gezielt mit Susies Nach­kom­men zu züch­ten, unter­stützt durch bri­ti­sche Zucht­ver­bän­de. Die neue Ras­se wur­de schnell popu­lär – vor allem durch ihr rund­li­ches Gesicht, die gro­ßen Kul­ler­au­gen und das sanf­te Wesen. Schon bald ver­brei­te­te sich die Scot­tish Fold über Groß­bri­tan­ni­en hin­aus und fand auch in den USA vie­le Anhän­ger.

Doch mit der wach­sen­den Popu­la­ri­tät kamen ers­te Beden­ken auf. Gene­ti­ker und Tier­ärz­te stell­ten fest, dass die für die Falt­oh­ren ver­ant­wort­li­che Muta­ti­on – eine Form der Osteo­chond­ro­dys­pla­sie – nicht nur das Knor­pel­wachs­tum der Ohren, son­dern auch der Gelen­ke beein­flusst. In vie­len Län­dern, dar­un­ter Deutsch­land, Öster­reich und die Schweiz, gilt die Zucht der Scot­tish Fold mit Falt­oh­ren des­halb heu­te als Qual­zucht und ist recht­lich ein­ge­schränkt oder ver­bo­ten. Die Kat­ze selbst darf jedoch gehal­ten wer­den – und erfreut sich nach wie vor gro­ßer Beliebt­heit.

Trotz der umstrit­te­nen Zucht­ge­schich­te ist die Scot­tish Fold ein fas­zi­nie­ren­des Bei­spiel dafür, wie stark gene­ti­sche Merk­ma­le das Erschei­nungs­bild und die Wahr­neh­mung einer Kat­zen­ras­se prä­gen kön­nen. Wer sich für sie ent­schei­det, soll­te sich mit Her­kunft und gesund­heit­li­chen Hin­ter­grün­den bewusst aus­ein­an­der­set­zen.

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Mehr Infor­ma­tio­nen

Ange­pass­te Hal­tung schafft Aus­ge­gli­chen­heit und ver­mei­det gesund­heit­li­che Belas­tun­gen

Was eine Scot­tish Fold für ein gutes Kat­zen­le­ben braucht

Die Scot­tish Fold ist eine ruhi­ge, anpas­sungs­fä­hi­ge Kat­ze, die sich her­vor­ra­gend für die Woh­nungs­hal­tung eig­net. Den­noch braucht auch sie Beschäf­ti­gung, Rück­zugs­mög­lich­kei­ten und kör­per­li­che Ent­las­tung – ins­be­son­de­re in Hin­blick auf ihre ras­se­ty­pi­schen Gelenk­emp­find­lich­kei­ten.

Wer sich für eine Scot­tish Fold ent­schei­det, soll­te ihre Beson­der­hei­ten ken­nen und Hal­tung sowie Umge­bung ent­spre­chend gestal­ten.

Scot­tish Folds gel­ten als genüg­sam und men­schen­be­zo­gen. Sie brau­chen kei­ne gro­ße Wohn­flä­che, son­dern viel­mehr ein sta­bi­les, ruhi­ges Umfeld mit lie­be­vol­ler Zuwen­dung. Gro­ße Höhen oder wil­de Klet­ter­tou­ren sind für die­se Kat­zen oft unge­eig­net – nicht nur wegen ihres sanf­ten Tem­pe­ra­ments, son­dern auch auf­grund der gene­tisch beding­ten Nei­gung zu Gelenk­pro­ble­men. Statt gro­ßer Kratz­bäu­me emp­fiehlt sich daher eine flä­chi­ge Aus­stat­tung mit sta­bi­len Lie­ge­plät­zen, gut erreich­ba­ren Rück­zugs­or­ten und nied­ri­gen Kratz­stäm­men.

Auf­grund ihrer sozia­len Art schätzt die Scot­tish Fold Gesell­schaft – sei es durch Men­schen oder durch ande­re ruhi­ge Kat­zen. Allein­sein über län­ge­re Zeit soll­te ver­mie­den wer­den, da es zu Stress und Rück­zug füh­ren kann. Ide­al ist ein ruhi­ger Mehr­per­so­nen­haus­halt mit gere­gel­tem Tages­ab­lauf und wenig Lärm.

Wich­tig ist auch die Aus­wahl geeig­ne­ter Kat­zen­toi­let­ten, Fut­ter­plät­ze und Spiel­be­rei­che. Alles soll­te leicht zugäng­lich und mög­lichst bar­rie­re­arm gestal­tet sein, um die Gelen­ke zu scho­nen. Wer zudem für aus­rei­chend geis­ti­ge Beschäf­ti­gung sorgt – etwa durch Intel­li­genz­spiel­zeug oder Cli­cker­trai­ning – för­dert die Aus­ge­gli­chen­heit die­ser sen­si­blen Ras­se.

Sanft, ruhig und anhäng­lich – aber nicht ohne Eigen­hei­ten

Die stil­le Beob­ach­te­rin mit gro­ßem Herz

Die Scot­tish Fold ist eine aus­ge­gli­che­ne, freund­li­che Kat­ze mit ruhi­gem Gemüt. Sie liebt ihre Men­schen, ist ger­ne in ihrer Nähe und passt sich dem All­tag har­mo­nisch an. Lau­tes Miau­en oder stän­di­ges Umher­strei­fen sind bei ihr sel­ten – statt­des­sen zeigt sie ihr Wohl­be­fin­den durch Nähe, Bli­cke und lei­ses Schnur­ren. Doch trotz aller Lie­bens­wür­dig­keit bringt sie auch sen­si­ble Sei­ten mit, die Hal­ter ken­nen und respek­tie­ren soll­ten.

Stär­ken der Scot­tish Fold

Mög­li­che Schwä­chen

Die Scot­tish Fold ist eine Ras­se mit hohem Wie­der­erken­nungs­wert

Rund, kom­pakt und mit ein­zig­ar­ti­gen Ohren

Das auf­fäl­ligs­te Merk­mal der Scot­tish Fold sind ihre nach vorn gefal­te­ten Ohren. Sie ver­lei­hen der Kat­ze den typi­schen „Eulen­typ“ – ein rund­li­ches Gesicht mit gro­ßen, offe­nen Augen und klei­nem, fast kind­li­chem Aus­druck.

Die Ohr­fal­tung ent­steht durch eine gene­ti­sche Ver­än­de­rung des Knor­pel­ge­we­bes, die nicht nur das äuße­re Erschei­nungs­bild beein­flusst, son­dern auch gesund­heit­lich rele­vant ist.

Die Scot­tish Fold gehört zu den mit­tel­gro­ßen Ras­se­kat­zen mit einem kom­pak­ten, gut bemus­kel­ten Kör­per­bau. Der Kopf ist rund und breit, mit kur­zer Nase und kräf­ti­gem Kinn. Die Augen sind groß, weit aus­ein­an­der ste­hend und meist kup­fer­far­ben, gold­gelb oder grün – abhän­gig von der Fell­far­be. Der Hals ist kurz und kräf­tig, die Bei­ne eher kurz, aber sta­bil, mit abge­run­de­ten Pfo­ten.

Das Fell kann kurz oder halb­lang sein (dann spricht man auch von „Scot­tish Fold Lon­ghair“ oder „High­land Fold“). Es liegt dicht am Kör­per, fühlt sich weich und plü­schig an und kommt in nahe­zu allen Far­ben und Zeich­nun­gen vor. Die Falt­oh­ren sind ent­we­der ein­fach, dop­pelt oder drei­fach gefal­tet – wobei eine star­ke Fal­tung meist als beson­ders ras­se­ty­pisch gilt.

Beson­ders wich­tig: Die Fal­tung ist kein rein opti­sches Phä­no­men, son­dern Aus­druck einer gene­ti­schen Muta­ti­on, die auch das Knor­pel- und Kno­chen­sys­tem betrifft. Des­halb soll­te bei Scot­tish Folds stets auf eine kon­trol­lier­te Zucht ohne dop­pel­te Muta­ti­on (Fold × Fold) geach­tet wer­den, um schwe­re Gelenk­er­kran­kun­gen zu ver­mei­den.

Wei­te­re The­men für ein gesun­des Kat­zen­le­ben

Nütz­li­che Inhal­te für Besit­zer einer Scot­tish Fold Kat­ze

Ob Woh­nungs­hal­tung, Ernäh­rung oder Gesund­heit – die­se Bei­trä­ge hel­fen Ihnen dabei, Ihre Scot­tish Fold art­ge­recht zu ver­sor­gen und auf ihre beson­de­ren Bedürf­nis­se ein­zu­ge­hen.

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Rich­tig füt­tern

Was braucht eine Scot­tish Fold wirk­lich im Napf? Hier erfah­ren Sie, wel­che Rol­le hoch­wer­ti­ges Eiweiß spielt, wor­auf bei Gelenk­be­las­tun­gen zu ach­ten ist und wie Sie Über­ge­wicht ver­mei­den.

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Kat­ze in der Woh­nung hal­ten

Die Scot­tish Fold fühlt sich in der Woh­nung wohl – wenn bestimm­te Vor­aus­set­zun­gen stim­men. Erfah­ren Sie, wie Sie eine kat­zen­ge­rech­te Umge­bung schaf­fen, die Ruhe und Akti­vi­tät in Ein­klang bringt.

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Kat­zen­krank­hei­ten

Von Gelenk­er­kran­kun­gen bis Zahn­ent­zün­dun­gen – man­che Ras­sen sind anfäl­li­ger als ande­re. Die­se Über­sicht zeigt häu­fi­ge Krank­hei­ten bei Haus­kat­zen und wor­auf Sie früh­zei­tig ach­ten soll­ten.

Mit weni­gen Rou­ti­nen viel bewir­ken – für Wohl­be­fin­den und Lebens­qua­li­tät

Wor­auf es bei der Pfle­ge einer Scot­tish Fold ankommt

Die Scot­tish Fold gilt als pfle­ge­leicht – zumin­dest auf den ers­ten Blick. Ihr Fell ist kurz bis mit­tel­lang, weich und dicht, sodass es kaum zu Ver­fil­zun­gen neigt. Den­noch soll­te die Pfle­ge nicht unter­schätzt wer­den, denn auch ihre emp­find­li­chen Gelen­ke und das ein­zig­ar­ti­ge Ohr­knor­pel­ge­we­be ver­lan­gen Auf­merk­sam­keit und Acht­sam­keit im All­tag.

Je nach Fell­län­ge emp­fiehlt sich ein bis zwei Mal wöchent­li­ches Bürs­ten, um abge­stor­be­ne Haa­re zu ent­fer­nen und die Haut­durch­blu­tung zu för­dern. Beson­ders wäh­rend des Fell­wech­sels im Früh­jahr und Herbst kann das regel­mä­ßi­ge Käm­men hel­fen, Haar­bal­len zu ver­mei­den. Wich­tig: Ver­wen­den Sie eine wei­che Bürs­te mit abge­run­de­ten Bors­ten – auch an emp­find­li­chen Stel­len wie Bauch oder Nacken.

Die cha­rak­te­ris­ti­schen Falt­oh­ren soll­ten regel­mä­ßig kon­trol­liert wer­den. Durch die redu­zier­te Luft­zir­ku­la­ti­on im Gehör­gang kann es zu Schmutz­ab­la­ge­run­gen, Ohren­schmalz oder Ent­zün­dun­gen kom­men. Ein vor­sich­ti­ges Säu­bern mit einem wei­chen Tuch – nie­mals Wat­te­stäb­chen – reicht meist aus. Bei Rötun­gen oder unan­ge­neh­mem Geruch ist ein Tier­arzt­be­such rat­sam.

Da vie­le Scot­tish Folds gene­tisch bedingt zu Gelenk­pro­ble­men nei­gen, ist auch die Kral­len­pfle­ge wich­tig. Wer das Kral­len­wachs­tum im Blick behält und geeig­ne­te Kratz­mög­lich­kei­ten anbie­tet, ver­hin­dert Fehl­hal­tun­gen und Schon­hal­tun­gen, die Schmer­zen ver­ur­sa­chen kön­nen. Bei Bedarf kön­nen die Kral­len vor­sich­tig gekürzt wer­den – idea­ler­wei­se durch geschul­te Hän­de.

Zur Gesund­heits­vor­sor­ge zäh­len außer­dem regel­mä­ßi­ge Gewichts­kon­trol­len, Zahn­checks, Imp­fun­gen sowie tier­ärzt­li­che Unter­su­chun­gen des Bewe­gungs­ap­pa­rats. Eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung mit gelenk­scho­nen­den Inhalts­stof­fen unter­stützt die Mobi­li­tät zusätz­lich. Mit einer acht­sa­men Pfle­ge und einem wachen Blick auf Ver­än­de­run­gen lässt sich das Wohl­be­fin­den einer Scot­tish Fold lang­fris­tig erhal­ten.

Früh­zei­ti­ge Vor­sor­ge kann Schmer­zen lin­dern und Lebens­qua­li­tät erhal­ten

Die­se Erkran­kun­gen tre­ten bei Scot­tish Fold Kat­zen beson­ders häu­fig auf

Scot­tish Fold Kat­zen sind durch die für die Ohren­fal­tung ver­ant­wort­li­che Gen­mu­ta­ti­on beson­ders anfäl­lig für kno­chen- und gelenk­be­ding­te Erkran­kun­gen. Doch auch ande­re gesund­heit­li­che Pro­ble­me tre­ten bei die­ser Ras­se über­durch­schnitt­lich häu­fig auf. Wer eine Scot­tish Fold hält oder adop­tie­ren möch­te, soll­te sich die­ser Risi­ken bewusst sein und eng mit einem erfah­re­nen Tier­arzt zusam­men­ar­bei­ten.

Osteo­chond­ro­dys­pla­sie (OCD)

Die OCD ist die gene­ti­sche Grund­la­ge der Falt­oh­ren – und zugleich die schwer­wie­gends­te Erkran­kung die­ser Ras­se. Sie betrifft nicht nur den Ohr­knor­pel, son­dern auch Gelen­ke, Wir­bel­säu­le und Kno­chen. Sym­pto­me sind unter ande­rem Ver­stei­fun­gen, Lahm­hei­ten, Fehl­stel­lun­gen und chro­ni­sche Schmer­zen. Die Erkran­kung ist nicht heil­bar, kann aber pal­lia­tiv beglei­tet wer­den.

Arthro­sen & Gelenk­ver­for­mun­gen

In Fol­ge der OCD oder unab­hän­gig davon ent­wi­ckeln vie­le Scot­tish Folds im Lau­fe ihres Lebens Arthro­sen. Beson­ders betrof­fen sind Sprung­ge­len­ke, Zehen­ge­len­ke und die Wir­bel­säu­le. Bewe­gungs­ar­mut, Schon­hal­tun­gen und Schmerz­äu­ße­run­gen im All­tag soll­ten ernst genom­men und tier­ärzt­lich abge­klärt wer­den.

Zahn- und Kie­fer­pro­ble­me

Eini­ge Lini­en der Scot­tish Fold zei­gen eine gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on zu Zahn­fehl­stel­lun­gen oder Kie­fer­an­oma­lien. Dazu zäh­len Engstän­de, per­sis­tie­ren­de Milch­zäh­ne oder schie­fe Zahn­stel­lun­gen. Eine regel­mä­ßi­ge Zahn­kon­trol­le und ggf. Zahn­sa­nie­rung gehö­ren des­halb zur Stan­dard­vor­sor­ge.

Herz­pro­ble­me (z. B. HCM)

Auch bei Scot­tish Folds kann es zu erb­lich beding­ten Herz­er­kran­kun­gen wie der hyper­tro­phen Kar­dio­myo­pa­thie (HCM) kom­men. Die­se Erkran­kung führt zu einer Ver­di­ckung des Herz­mus­kels und kann im fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um zu Herz­in­suf­fi­zi­enz füh­ren. Regel­mä­ßi­ge kar­dio­lo­gi­sche Kon­trol­len ab dem mitt­le­ren Lebens­al­ter wer­den emp­foh­len.

Ohr­ent­zün­dun­gen

Die nach innen geklapp­ten Ohren begüns­ti­gen eine schlech­te­re Belüf­tung des Gehör­gangs, was die Ent­ste­hung von Ohr­ent­zün­dun­gen (Oti­tis exter­na) begüns­tigt. Sym­pto­me wie Krat­zen, Schüt­teln, Rötun­gen oder übler Geruch soll­ten nicht auf die leich­te Schul­ter genom­men wer­den.

So nied­lich ihre nach vorn gefal­te­ten Ohren auch wir­ken mögen – sie sind das Ergeb­nis einer gene­ti­schen Muta­ti­on, die tief­grei­fen­de gesund­heit­li­che Fol­gen haben kann. Die soge­nann­te Osteo­chond­ro­dys­pla­sie (OCD) ist eine Erb­krank­heit, bei der das Knor­pel- und Kno­chen­wachs­tum gestört ist. Die­se Muta­ti­on betrifft bei der Scot­tish Fold nicht nur die Ohr­knor­pel, son­dern auch Gelen­ke, Wir­bel­säu­le und Glied­ma­ßen.

Betrof­fe­ne Kat­zen lei­den oft schon im jun­gen Alter an Gelenk­ver­än­de­run­gen, Ver­stei­fun­gen, chro­ni­schen Schmer­zen und Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen. Die­se Sym­pto­me tre­ten auch dann auf, wenn äußer­lich nur mil­de Fal­tun­gen zu erken­nen sind – denn der Gen­de­fekt ist immer sys­te­misch. Die Erkran­kung ist nicht heil­bar, son­dern kann ledig­lich pal­lia­tiv behan­delt wer­den.

Aus die­sem Grund wird die Zucht von Scot­tish Fold Kat­zen mit gefal­te­ten Ohren in meh­re­ren Län­dern als Qual­zucht ein­ge­stuft. In Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz ist die Zucht gemäß §11b des Tier­schutz­ge­set­zes bzw. den ent­spre­chen­den Lan­des­re­ge­lun­gen recht­lich stark ein­ge­schränkt oder ver­bo­ten. Auch Tier­ärz­te­kam­mern und Tier­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen wie PETA, Tieranwalt.at oder zahl­rei­che Tier­arzt­pra­xen war­nen seit Jah­ren ein­dring­lich vor der Ver­harm­lo­sung die­ser gene­ti­schen Belas­tung.

Hal­ter, die bereits eine Scot­tish Fold besit­zen, soll­ten ver­ant­wor­tungs­voll mit der The­ma­tik umge­hen: Das Tier ver­dient Für­sor­ge, Schmerz­frei­heit und medi­zi­ni­sche Betreu­ung – nicht aber eine Fort­set­zung der Zucht­li­nie. Wer sich für eine Adop­ti­on inter­es­siert, soll­te gezielt nach Tie­ren mit kon­trol­lier­ter Her­kunft und ohne Dop­pel­mu­ta­ti­on suchen – oder auf ande­re, nicht belas­te­te Ras­sen aus­wei­chen.

Ant­wor­ten auf häu­fig gestell­te Fra­gen rund um Hal­tung, Beson­der­hei­ten und Her­kunft

Was Sie schon immer über die Scot­tish Fold wis­sen woll­ten

Die nach vor­ne geklapp­ten Ohren der Scot­tish Fold sind das Resul­tat einer Muta­ti­on im FD-Gen, die den Ohr­knor­pel weich und bieg­sam macht. Die­se Gen­mu­ta­ti­on wirkt sich jedoch nicht nur auf die Ohren aus, son­dern betrifft den gesam­ten Knor­pel- und Kno­chen­ap­pa­rat – mit mög­li­chen gesund­heit­li­chen Fol­gen.

Aus tier­schutz­recht­li­cher Sicht ist jede Form der Zucht mit Scot­tish Fold kri­tisch. Um die Aus­prä­gung der Erkran­kung etwas zu mil­dern, kreuzt man Scot­tish Folds teil­wei­se mit Scot­tish Straight (glei­cher Gen­pool, aber ohne Ohr­fal­tung). Den­noch bleibt das Risi­ko einer Ver­er­bung der OCD bestehen.

Die Lebens­er­war­tung liegt bei guter Pfle­ge und ohne schwe­re Gelenk­er­kran­kun­gen zwi­schen 12 und 15 Jah­ren. Bei star­ker Aus­prä­gung der Osteo­chond­ro­dys­pla­sie kann die Lebens­qua­li­tät und ‑dau­er deut­lich ein­ge­schränkt sein.

In Bezug auf Cha­rak­ter und Pfle­ge­auf­wand ja – sie ist ruhig, men­schen­be­zo­gen und nicht son­der­lich anspruchs­voll. Auf­grund der mög­li­chen Gesund­heits­ri­si­ken und mora­li­schen Impli­ka­tio­nen soll­ten sich jedoch nur infor­mier­te Hal­ter für eine Scot­tish Fold ent­schei­den – idea­ler­wei­se aus dem Tier­schutz und nicht aus akti­ver Zucht.

In Län­dern wie Öster­reich, den Nie­der­lan­den und Tei­len Deutsch­lands gilt die Zucht als ver­bo­te­ne Qual­zucht, da die zugrun­de lie­gen­de Erb­krank­heit Schmer­zen und Ein­schrän­kun­gen für das Tier bedeu­tet. Auch in der Schweiz ist die Zucht ein­ge­schränkt.

Bei lang­sa­mer Gewöh­nung ist die Scot­tish Fold meist sehr sozi­al. Ihr sanf­tes Wesen macht sie zu einem geeig­ne­ten Fami­li­en­mit­glied – vor­aus­ge­setzt, Kin­der oder Hun­de sind rück­sichts­voll und ruhig im Umgang.

Ja. Die Scot­tish Straight stammt aus der­sel­ben Linie, hat aber auf­ge­rich­te­te Ohren und trägt das FD-Gen nicht oder nur in nicht mutier­ter Form. Sie gilt daher als gesün­der und wird oft als Alter­na­ti­ve emp­foh­len.

Gut abge­si­chert – auch bei gene­ti­schen Risi­ken

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Ob Ope­ra­ti­on, Krank­heit oder Rund­um­schutz: Die­se Kat­zen­ver­si­che­run­gen hel­fen, hohe Tier­arzt­kos­ten zu ver­mei­den – beson­ders bei ras­se­be­ding­ten Erkran­kun­gen.

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Zusam­men­fas­sung

Die Scot­tish Fold ver­zau­bert mit ihrem sanf­ten Blick, ihrer anhäng­li­chen Art und den cha­rak­te­ris­ti­schen Falt­oh­ren. Doch hin­ter der char­man­ten Fas­sa­de ver­birgt sich eine gene­ti­sche Pro­ble­ma­tik, die mit schwer­wie­gen­den gesund­heit­li­chen Ein­schrän­kun­gen ein­her­ge­hen kann. Wer sich für die­se Ras­se inter­es­siert, soll­te sich unbe­dingt mit der soge­nann­ten Osteo­chond­ro­dys­pla­sie (OCD) aus­ein­an­der­set­zen, die nicht nur die Ohren, son­dern den gesam­ten Bewe­gungs­ap­pa­rat betrifft. Eine bewuss­te Ent­schei­dung für den Tier­schutz – etwa durch die Adop­ti­on aus dem Tier­heim – ist hier oft­mals der ver­ant­wor­tungs­vol­le­re Weg. In jedem Fall braucht die Scot­tish Fold eine art­ge­rech­te Hal­tung, viel Zuwen­dung, regel­mä­ßi­ge tier­ärzt­li­che Kon­trol­len und bes­ten­falls eine gute Absi­che­rung durch eine Kat­zen­ver­si­che­rung, die auch gene­ti­sche Erkran­kun­gen abdeckt.

häu­fi­ge Fra­gen

Die Prei­se schwan­ken stark, lie­gen aber meist zwi­schen 800 und 1.500 € – je nach Züch­ter, Stamm­baum und Auf­zucht. Auf­grund der Qual­zucht­pro­ble­ma­tik ist jedoch vom Kauf beim Züch­ter abzu­ra­ten.

Die Hal­tung ist erlaubt, die Zucht jedoch vie­ler­orts ver­bo­ten, da die für die Ohren­fal­tung ver­ant­wort­li­che Muta­ti­on mit Schmer­zen und Ein­schrän­kun­gen ver­bun­den ist. In eini­gen Bun­des­län­dern fällt die Zucht unter das Tier­schutz­ge­setz (§ 11b).

In der Regel nicht – abge­se­hen von einer regel­mä­ßi­gen Kon­trol­le der Ohren, da die­se durch die Fal­tung schlech­ter belüf­tet wer­den und zu Ent­zün­dun­gen nei­gen. Gelenk­be­schwer­den soll­ten zudem früh­zei­tig erkannt wer­den.

Ein ver­än­der­tes Bewe­gungs­mus­ter, Schon­hal­tun­gen, Lahm­heit oder plötz­li­ches Rück­zugs­ver­hal­ten kön­nen Hin­wei­se auf Schmer­zen durch OCD oder Arthro­sen sein. Ein früh­zei­ti­ger tier­ärzt­li­cher Check ist dann drin­gend ange­ra­ten.