Künst­li­che Befruch­tung – was zahlt die gesetz­li­che Kran­ken­kas­se wirk­lich?

Nicht jede Behand­lung wird über­nom­men – wir zei­gen, wel­che Vor­aus­set­zun­gen gel­ten und wie viel Ihre Kran­ken­kas­se wirk­lich bezahlt

kuenstliche Befruchtung | Künstliche Befruchtung

Wenn der Kin­der­wunsch uner­füllt bleibt, ste­hen Paa­re vor emo­tio­na­len, medi­zi­ni­schen und finan­zi­el­len Her­aus­for­de­run­gen. Die moder­ne Repro­duk­ti­ons­me­di­zin bie­tet mit Ver­fah­ren wie IVF oder IUI neue Chan­cen auf eine Schwan­ger­schaft – doch nicht jeder Weg führt sofort zum Ziel. Umso wich­ti­ger ist es, die Mög­lich­kei­ten, Kos­ten und För­der­we­ge genau zu ken­nen. Wir zei­gen Ihnen, wel­che Behand­lun­gen infra­ge kom­men, wel­che Kos­ten ent­ste­hen kön­nen und wie Kran­ken­kas­sen und staat­li­che Pro­gram­me Sie unter­stüt­zen kön­nen.

Das Wich­tigs­te im Über­blick

  • Künst­li­che Befruch­tung umfasst ver­schie­de­ne Ver­fah­ren, dar­un­ter IVF (In-vitro-Fer­ti­li­sa­ti­on), ICSI und IUI – je nach Ursa­che der Unfrucht­bar­keit.

  • Die Erfolgs­aus­sich­ten sind unter­schied­lich, abhän­gig vom Alter, der Dia­gno­se und der gewähl­ten Metho­de.

  • Die Kos­ten lie­gen zwi­schen 300 und über 4.000 Euro pro Ver­such, je nach Ver­fah­ren und indi­vi­du­el­ler Situa­ti­on.

  • Gesetz­li­che Kran­ken­kas­sen über­neh­men unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen 50 % der Behand­lungs­kos­ten, meist für bis zu drei IVF-/ICSI- und acht IUI-Ver­su­che.

  • Zusätz­li­che För­de­run­gen vom Bund oder ein­zel­nen Bun­des­län­dern kön­nen den Eigen­an­teil deut­lich redu­zie­ren – auch für unver­hei­ra­te­te Paa­re in eini­gen Regio­nen.

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Was ist eine künst­li­che Befruch­tung?

Die künst­li­che Befruch­tung ist für vie­le Paa­re mit uner­füll­tem Kin­der­wunsch eine medi­zi­ni­sche Opti­on, um den­noch eine Schwan­ger­schaft zu ermög­li­chen. Es gibt ver­schie­de­ne Ver­fah­ren – je nach Ursa­che der Unfrucht­bar­keit. Doch was bedeu­tet künst­li­che Befruch­tung kon­kret? Und wel­che Metho­den ste­hen heu­te zur Ver­fü­gung?

Unter dem Begriff „künst­li­che Befruch­tung“ ver­steht man eine Rei­he medi­zi­ni­scher Ver­fah­ren, die Paa­ren mit Frucht­bar­keits­stö­run­gen hel­fen sol­len, ein Kind zu bekom­men. Dabei wird die natür­li­che Befruch­tung teil­wei­se oder voll­stän­dig durch medi­zi­nisch unter­stütz­te Maß­nah­men ersetzt. Zu den bekann­tes­ten Ver­fah­ren zäh­len die In-vitro-Fer­ti­li­sa­ti­on (IVF), die Intra­zy­to­plas­ma­ti­sche Sper­mi­en­in­jek­ti­on (ICSI) und die Intrau­te­ri­ne Inse­mi­na­ti­on (IUI).

Wel­che Metho­de gewählt wird, hängt vom indi­vi­du­el­len Befund und der Emp­feh­lung eines Fach­arz­tes für Repro­duk­ti­ons­me­di­zin ab. Wäh­rend bei der IUI Samen­zel­len direkt in die Gebär­mut­ter ein­ge­bracht wer­den, fin­det bei der IVF die Befruch­tung der Eizel­len außer­halb des Kör­pers statt – im Labor. Anschlie­ßend wer­den die befruch­te­ten Eizel­len in die Gebär­mut­ter ein­ge­setzt. Bei der ICSI, einer Erwei­te­rung der IVF, wird eine ein­zel­ne Samen­zel­le gezielt in die Eizel­le inji­ziert, was bei bestimm­ten For­men der männ­li­chen Unfrucht­bar­keit hilf­reich ist.

Die Ent­schei­dung für ein Ver­fah­ren erfor­dert immer eine aus­führ­li­che Bera­tung und sorg­fäl­ti­ge medi­zi­ni­sche Unter­su­chung. Auch recht­li­che und finan­zi­el­le Aspek­te soll­ten früh­zei­tig geklärt wer­den.

Die wich­tigs­ten Metho­den der künst­li­chen Befruch­tung las­sen sich wie folgt unter­schei­den:

  • In-vitro-Fer­ti­li­sa­ti­on (IVF):
    Die Eizel­len der Frau wer­den im Labor mit den auf­be­rei­te­ten Samen­zel­len des Part­ners befruch­tet. Die befruch­te­ten Eizel­len wer­den anschlie­ßend in die Gebär­mut­ter über­tra­gen.

  • Intra­zy­to­plas­ma­ti­sche Sper­mi­en­in­jek­ti­on (ICSI):
    Die­se Metho­de ist eine spe­zi­el­le Form der IVF, bei der eine Samen­zel­le direkt in die Eizel­le inji­ziert wird – oft bei ein­ge­schränk­ter männ­li­cher Frucht­bar­keit.

  • Intrau­te­ri­ne Inse­mi­na­ti­on (IUI):
    Hier­bei wer­den auf­be­rei­te­te Samen­zel­len direkt zum opti­ma­len Zeit­punkt in die Gebär­mut­ter ein­ge­bracht. Die­ses Ver­fah­ren ist ein­fa­cher und weni­ger inva­siv.

–> IVF und ICSI sind auf­wen­di­ger, aber oft erfolg­ver­spre­chen­der.

–> IUI ist kos­ten­güns­ti­ger, aber nicht für alle Ursa­chen geeig­net.

–> Die Wahl des Ver­fah­rens hängt von Ursa­che, Alter und Vor­ge­schich­te ab.

Die Erfolgs­chan­cen einer künst­li­chen Befruch­tung sind von vie­len Fak­to­ren abhän­gig – etwa vom Alter der Frau, der gewähl­ten Metho­de, der medi­zi­ni­schen Dia­gno­se und der Zahl der Ver­su­che. Im Schnitt liegt die Erfolgs­quo­te einer IVF pro Zyklus bei etwa 25 – 35 %. Bei ICSI sind die Wer­te ähn­lich. IUI bringt im Ver­gleich gerin­ge­re Erfolgs­ra­ten von rund 10–15 % pro Zyklus.

Zu den Risi­ken zäh­len Mehr­lings­schwan­ger­schaf­ten, Über­sti­mu­la­ti­ons­syn­drom bei Hor­mon­be­hand­lung, psy­chi­sche Belas­tung sowie kör­per­li­che Neben­wir­kun­gen. Eine umfas­sen­de Auf­klä­rung durch den behan­deln­den Arzt ist daher uner­läss­lich.

–> Erfolgs­chan­cen stei­gen mit geziel­ter Vor­be­rei­tung und indi­vi­du­el­ler The­ra­pie.

–> Risi­ken wie Über­sti­mu­la­ti­on oder Mehr­lings­schwan­ger­schaft müs­sen berück­sich­tigt wer­den.

–> Psy­chi­sche Belas­tung und War­te­zei­ten erfor­dern Sta­bi­li­tät und Beglei­tung.

Kos­ten und finan­zi­el­le Unter­stüt­zung bei künst­li­cher Befruch­tung

Die finan­zi­el­le Belas­tung durch Kin­der­wunsch­be­hand­lun­gen ist nicht zu unter­schät­zen. Die Gesamt­kos­ten kön­nen – abhän­gig vom Ver­fah­ren und der Zahl der Ver­su­che – schnell meh­re­re Tau­send Euro betra­gen. Umso wich­ti­ger ist die Fra­ge: Wel­che Kos­ten ent­ste­hen kon­kret, wel­che über­nimmt die Kran­ken­kas­se und wel­che Zuschüs­se gibt es von Bund oder Land?

Die Gesamt­kos­ten für eine künst­li­che Befruch­tung set­zen sich aus ver­schie­de­nen Bestand­tei­len zusam­men: Vor­be­rei­tung und Dia­gnos­tik, Medi­ka­men­te, das eigent­li­che Ver­fah­ren (IVF, ICSI, IUI) sowie mög­li­che Zusatz­leis­tun­gen wie gene­ti­sche Tests oder Labor­un­ter­su­chun­gen.

Je nach Metho­de und Kli­nik kön­nen die Kos­ten stark vari­ie­ren. Eine IVF liegt durch­schnitt­lich bei 2.000–3.000 Euro pro Zyklus, eine ICSI beginnt bei rund 4.000 Euro, eine IUI bei etwa 300–900 Euro. Hin­zu kom­men regel­mä­ßig meh­re­re Hun­dert Euro für Medi­ka­men­te, Blut­un­ter­su­chun­gen und Ultra­schall.

Die gute Nach­richt: Gesetz­li­che Kran­ken­kas­sen über­neh­men unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen bis zu 50 % der Behand­lungs­kos­ten für drei IVF- oder ICSI-Ver­su­che und bis zu acht IUI-Zyklen. Eini­ge Kas­sen zah­len dar­über hin­aus frei­wil­li­ge Zusatz­leis­tun­gen oder gewäh­ren höhe­re Erstat­tungs­sät­ze. Auch der Bund sowie ein­zel­ne Bun­des­län­der bie­ten Zuschüs­se für Paa­re mit Kin­der­wunsch – teil­wei­se auch für unver­hei­ra­te­te Paa­re.

Vor jeder Behand­lung soll­te ein indi­vi­du­el­ler Kos­ten­plan erstellt und mit der Kran­ken­kas­se sowie mög­li­chen För­der­stel­len abge­stimmt wer­den. So lässt sich früh­zei­tig klä­ren, wel­che Eigen­an­tei­le auf Sie zukom­men und wel­che Unter­stüt­zun­gen infra­ge kom­men.

Kran­ken­kas­seAnteil der Kos­ten­über­nah­me (bis zu)Zusätz­li­cher Zuschuss pro Ver­suchBeson­der­hei­ten
TKK50 %bis 500 €nur bei Ver­hei­ra­te­ten, eige­ne Keim­zel­len
IKK Clas­sic50 %bis 500 € (bei­de ver­si­chert), 250 € (nur ein Part­ner)auch Rück­erstat­tung Selbst­be­halt
KKH50 %1.000 € pro Ver­suchhohe Ein­mal­zu­schüs­se, kla­re Alters­gren­zen
AOK (je nach Regi­on)50 %regio­nal unter­schied­lichggf. wei­te­re frei­wil­li­ge Leis­tun­gen

Anga­ben ohne Gewähr, Stand: Mai 2025. Leis­tun­gen kön­nen je nach Regi­on und indi­vi­du­el­ler Kon­stel­la­ti­on abwei­chen.

Zusätz­li­che För­de­run­gen durch Bund und Län­der

Neben den Leis­tun­gen der Kran­ken­kas­sen kön­nen Paa­re mit Kin­der­wunsch auch von staat­li­chen För­der­pro­gram­men pro­fi­tie­ren. Sowohl der Bund als auch ein­zel­ne Bun­des­län­der unter­stüt­zen die künst­li­che Befruch­tung – je nach Wohn­sitz, Fami­li­en­stand und gewähl­tem Ver­fah­ren.

Die Behand­lungs­kos­ten bei künst­li­cher Befruch­tung kön­nen schnell meh­re­re Tau­send Euro betra­gen – selbst mit Betei­li­gung der Kran­ken­kas­se. Umso wert­vol­ler sind zusätz­li­che Zuschüs­se vom Staat. In Deutsch­land gibt es hier­für För­de­run­gen auf zwei Ebe­nen: vom Bund und von ein­zel­nen Bun­des­län­dern.

Die Bun­des­för­de­rung kann von ver­hei­ra­te­ten sowie in eini­gen Fäl­len auch von unver­hei­ra­te­ten Paa­ren bean­tragt wer­den. Sie rich­tet sich in der Regel an Paa­re, die bei einer gesetz­li­chen Kran­ken­kas­se ver­si­chert sind. Vor­aus­set­zung ist u. a., dass der ers­te Behand­lungs­ver­such bereits begon­nen wur­de und die Paa­re in einem Bun­des­land mit ergän­zen­dem Lan­des­pro­gramm woh­nen.

Eini­ge Bun­des­län­der sto­cken die Bun­des­för­de­rung zusätz­lich auf oder bie­ten eigen­stän­di­ge Unter­stüt­zungs­pro­gram­me. Die Bedin­gun­gen, För­der­sät­ze und Ziel­grup­pen vari­ie­ren jedoch stark.

Kri­te­ri­umBay­ernNRWBer­linThü­rin­genSach­sen
För­der­fä­hig auch für Unver­hei­ra­te­te✔ Ja✔ Ja❌ Nein✔ Ja✔ Ja
Zuschuss pro IVF/ICSI-Ver­suchBis zu 900 €Bis zu 1.000 €Bis zu 800 €Bis zu 800 €Bis zu 800 €
För­der­ba­re Ver­su­cheBis zu 3 Ver­su­cheBis zu 4 Ver­su­cheBis zu 3 Ver­su­cheBis zu 3 Ver­su­cheBis zu 4 Ver­su­che
Kom­bi­nier­bar mit Bun­des­för­de­rung✔ Ja✔ Ja✔ Ja✔ Ja✔ Ja
Beson­der­hei­tenNur mit Haupt­wohn­sitz in Bay­ernAlters­gren­zen: Frau max. 40, Mann max. 50Behand­lung auch außer­halb Ber­lins mög­lichAntrag über Lan­des­ver­wal­tungs­amtAntrag über SAB, Ein­kom­men rele­vant

Die Antrag­stel­lung muss vor Behand­lungs­be­ginn erfol­gen. In der Regel sind ein ärzt­li­cher Behand­lungs­plan, eine Kos­ten­schät­zung und ggf. der Nach­weis der Ableh­nung durch die Kran­ken­kas­se erfor­der­lich. Die Abwick­lung erfolgt meist über spe­zia­li­sier­te Lan­des­stel­len oder Online­por­ta­le.

Auch an die eige­ne Absi­che­rung den­ken

Die­se Ver­si­che­run­gen könn­ten jetzt eben­falls wich­tig sein

Wenn der Wunsch nach einem Kind kon­kre­te For­men annimmt, ver­än­dern sich auch die Anfor­de­run­gen an die eige­ne Absi­che­rung. Gera­de in die­ser sen­si­blen Pha­se lohnt es sich, über pas­sen­den Schutz bei gesund­heit­li­chen, finan­zi­el­len oder fami­liä­ren Risi­ken nach­zu­den­ken. Die­se Ver­si­che­run­gen bie­ten Sicher­heit – für Sie und Ihre zukünf­ti­ge Fami­lie.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Berufs­un­fä­hig – was dann?

Eine medi­zi­ni­sche Behand­lung, eine psy­chi­sche Belas­tung oder ande­re Umstän­de kön­nen die Arbeits­fä­hig­keit dau­er­haft ein­schrän­ken. Die Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung schützt vor finan­zi­el­len Fol­gen, wenn Sie aus gesund­heit­li­chen Grün­den nicht mehr arbei­ten kön­nen.

Risikoleben

Risi­ko­le­bens­ver­si­che­rung

Der Auf­bau einer Fami­lie geht mit Ver­ant­wor­tung ein­her. Die Risi­ko­le­bens­ver­si­che­rung sichert Ihre Ange­hö­ri­gen im Todes­fall finan­zi­ell ab – mit einer indi­vi­du­ell wähl­ba­ren Ver­si­che­rungs­sum­me und Lauf­zeit.

private-Unfallversicherung

Pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung

Ein Unfall kann jeder­zeit pas­sie­ren – beim Sport, im Haus­halt oder unter­wegs. Die pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung sichert dau­er­haf­te kör­per­li­che Beein­träch­ti­gun­gen ab und ergänzt sinn­voll die gesetz­li­che Absi­che­rung.

Was medi­zi­nisch erlaubt – und recht­lich gere­gelt ist

Recht­li­che Grund­la­gen und medi­zi­ni­sche Leit­li­ni­en zur künst­li­chen Befruch­tung

Künst­li­che Befruch­tung ist nicht nur eine medi­zi­ni­sche, son­dern auch eine recht­lich sen­si­ble Ent­schei­dung. In Deutsch­land gel­ten kla­re gesetz­li­che Vor­ga­ben und medi­zi­ni­sche Richt­li­ni­en, die den Ablauf, die Mög­lich­kei­ten und die Gren­zen repro­duk­ti­ons­me­di­zi­ni­scher Maß­nah­men regeln.

In Deutsch­land unter­liegt die künst­li­che Befruch­tung stren­gen gesetz­li­chen und medi­zi­ni­schen Rah­men­be­din­gun­gen. Das zen­tra­le Gesetz ist das Embryo­nen­schutz­ge­setz (ESchG). Es defi­niert, wel­che Ver­fah­ren erlaubt sind, wie vie­le Embryo­nen pro Behand­lungs­zy­klus ein­ge­setzt wer­den dür­fen und wel­che Gren­zen bei der künst­li­chen Repro­duk­ti­on nicht über­schrit­ten wer­den dür­fen. So ist bei­spiels­wei­se die Eizell­spen­de in Deutsch­land ver­bo­ten, eben­so wie die Leih­mut­ter­schaft. Erlaubt sind hin­ge­gen Ver­fah­ren wie IVF, ICSI oder die Samen­spen­de.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt ist die soge­nann­te Kryo­kon­ser­vie­rung, also das Ein­frie­ren befruch­te­ter Eizel­len. Auch hier­für gel­ten kla­re Rege­lun­gen, unter ande­rem hin­sicht­lich Lager­dau­er und ärzt­li­cher Ver­ant­wor­tung. Dar­über hin­aus müs­sen Paa­re vor Beginn einer Behand­lung eine aus­führ­li­che medi­zi­ni­sche und psy­cho­lo­gi­sche Auf­klä­rung erhal­ten. Die­se Bera­tung ist nicht nur medi­zi­nisch sinn­voll, son­dern auch eine Vor­aus­set­zung für die Kos­ten­be­tei­li­gung durch gesetz­li­che Kran­ken­kas­sen.

Die Deut­sche Gesell­schaft für Repro­duk­ti­ons­me­di­zin (DGRM) sowie wei­te­re Fach­ge­sell­schaf­ten haben zusätz­lich medi­zi­ni­sche Leit­li­ni­en ent­wi­ckelt, die u. a. die maxi­ma­le Anzahl an Embryo­nen pro Trans­fer (in der Regel nicht mehr als zwei) sowie die hor­mo­nel­le Sti­mu­la­ti­ons­be­hand­lung regeln. Die­se Emp­feh­lun­gen die­nen dazu, medi­zi­ni­sche Risi­ken wie Mehr­lings­schwan­ger­schaf­ten oder Über­sti­mu­la­ti­ons­syn­dro­me zu ver­mei­den.

Auch die Aus­wahl der Kli­nik spielt eine Rol­le: Vie­le Behand­lun­gen dür­fen nur in spe­zi­ell zer­ti­fi­zier­ten Ein­rich­tun­gen mit ent­spre­chen­dem Fach­per­so­nal durch­ge­führt wer­den. Hier­zu gehö­ren unter ande­rem Repro­duk­ti­ons­zen­tren mit Zulas­sung gemäß §121a SGB V, die Qua­li­täts­an­for­de­run­gen an Labor, Dia­gnos­tik und Doku­men­ta­ti­on erfül­len müs­sen.

Der recht­li­che Rah­men hat ein kla­res Ziel: Trans­pa­renz, Sicher­heit und ethi­sche Ver­tret­bar­keit für alle Betei­lig­ten. Für Paa­re bedeu­tet das zwar eini­ge for­ma­le Hür­den, aber auch Schutz und Ori­en­tie­rung in einer her­aus­for­dern­den Pha­se.

Ver­tie­fen­de Fra­gen rund um Ver­fah­ren, Ver­ant­wor­tung und per­sön­li­che Ent­schei­dun­gen

Ant­wor­ten auf kom­ple­xe The­men rund um Kin­der­wunsch­be­hand­lun­gen

Die homo­lo­ge Befruch­tung erfolgt mit dem eige­nen Samen des Part­ners. Die hete­ro­lo­ge Befruch­tung nutzt eine Samen­spen­de eines Drit­ten. Letz­te­re bringt recht­li­che Beson­der­hei­ten mit sich – etwa die Rege­lung zur recht­li­chen Eltern­schaft und die Doku­men­ta­ti­ons­pflicht der Spen­de, damit das Kind spä­ter Aus­kunft über sei­ne gene­ti­sche Her­kunft erhal­ten kann.

Die inten­si­ve medi­zi­ni­sche Behand­lung, wie­der­hol­te Miss­erfol­ge und hor­mo­nel­le Ver­än­de­run­gen füh­ren bei vie­len Paa­ren zu Erschöp­fung, Druck oder Schuld­ge­füh­len. Paar­the­ra­pie, psy­cho­so­zia­le Kin­der­wunsch­be­ra­tung oder Selbst­hil­fe­grup­pen kön­nen hel­fen, die­se Belas­tun­gen bes­ser zu bewäl­ti­gen – oft auch schon vor dem ers­ten Ver­such.

Das Embryo­nen­schutz­ge­setz ver­bie­tet die Eizell­spen­de aus ethi­schen Grün­den. Der Gesetz­ge­ber möch­te ver­mei­den, dass gene­ti­sche und sozia­le Mut­ter­schaft von­ein­an­der getrennt wer­den. Die Samen­spen­de ist erlaubt, da hier die Schwan­ger­schaft von der gene­ti­schen Abstam­mung des Vaters unab­hän­gig ist.

Die­se soge­nann­ten „über­zäh­li­gen Embryo­nen“ dür­fen in Deutsch­land nicht auf Vor­rat ange­legt wer­den. Vie­le Kli­ni­ken frie­ren befruch­te­te Eizel­len im Vor­kern­sta­di­um ein – bevor sie sich zum Embryo ent­wi­ckeln. Die Lage­rung ist recht­lich erlaubt, aber begrenzt. Paa­re müs­sen sich bewusst mit der spä­te­ren Ver­wen­dung oder Ver­nich­tung befas­sen.

Ein zu hoher oder zu nied­ri­ger Body-Mass-Index (BMI) kann die Chan­cen auf eine erfolg­rei­che Befruch­tung sen­ken. Vie­le Kli­ni­ken emp­feh­len einen BMI zwi­schen 19 und 30. Star­ke Abwei­chun­gen erhö­hen das Risi­ko für Kom­pli­ka­tio­nen und sen­ken die Erfolgs­wahr­schein­lich­keit. Eini­ge Kran­ken­kas­sen knüp­fen ihre Kos­ten­über­nah­me sogar an bestimm­te BMI-Grenz­wer­te.

Medi­zi­nisch ja – aber die Kos­ten­über­nah­me durch gesetz­li­che Kas­sen ist in der Regel auf ver­hei­ra­te­te Paa­re beschränkt. Vie­le pri­va­te Kli­ni­ken füh­ren Behand­lun­gen durch, jedoch auf Selbst­zah­ler­ba­sis. Eini­ge Bun­des­län­der för­dern auch unver­hei­ra­te­te oder gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re, was sich regio­nal stark unter­schei­det.

Der Behand­lungs­plan ist ein ärzt­li­ches Doku­ment, das den Ablauf, die Anzahl der Zyklen, die gewähl­ten Metho­den und die vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten ent­hält. Er ist Vor­aus­set­zung für die Bewil­li­gung durch die Kran­ken­kas­se. Ohne geneh­mig­ten Plan über­neh­men gesetz­li­che Kran­ken­kas­sen kei­ne Kos­ten.

Lang­zeit­stu­di­en zei­gen: Kin­der nach IVF oder ICSI ent­wi­ckeln sich in der Regel gesund­heit­lich unauf­fäl­lig. Es gibt aber leicht erhöh­te Risi­ken für Früh­ge­burt, nied­ri­ges Geburts­ge­wicht oder gene­ti­sche Auf­fäl­lig­kei­ten, ins­be­son­de­re bei höhe­rem Alter der Mut­ter oder Mehr­lings­schwan­ger­schaf­ten.

Ja – z. B. die hor­mo­nel­le Zyklus­op­ti­mie­rung mit geziel­tem Geschlechts­ver­kehr, die Inse­mi­na­ti­on (IUI) oder natur­heil­kund­li­che Unter­stüt­zung. Die­se Metho­den sind kos­ten­güns­ti­ger, aber meist nur in bestimm­ten Fäl­len erfolg­ver­spre­chend. Ein erfah­re­ner Repro­duk­ti­ons­me­di­zi­ner kann hier indi­vi­du­ell bera­ten.

Wenn trotz regel­mä­ßi­gen, unge­schütz­ten Geschlechts­ver­kehrs über 12 Mona­te kei­ne Schwan­ger­schaft ein­tritt (bei Frau­en über 35: schon nach 6 Mona­ten), soll­te ein Fach­arzt auf­ge­sucht wer­den. Auch bei bekann­ten medi­zi­ni­schen Pro­ble­men wie Endo­me­trio­se, Hor­mon­stö­run­gen oder ein­ge­schränk­ter Sper­mi­en­qua­li­tät kann eine früh­zei­ti­ge Bera­tung sinn­voll sein.

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häu­fi­ge Fra­gen

Die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen über­neh­men in der Regel 50 % der Behand­lungs­kos­ten für bis zu drei IVF-/ICSI-Ver­su­che und acht IUI-Zyklen – unter der Vor­aus­set­zung, dass das Paar ver­hei­ra­tet ist, eige­ne Keim­zel­len ver­wen­det und die Alters­gren­zen ein­hält.

Die Unter­schie­de sind groß: Wäh­rend alle Kas­sen die gesetz­li­che Min­dest­leis­tung bie­ten, zah­len eini­ge – wie die TKK, IKK Clas­sic oder KKHZusatz­be­trä­ge von bis zu 1.000 € pro Ver­such. Ein Ver­gleich lohnt sich in jedem Fall.

Bei­de Part­ner müs­sen min­des­tens 25 Jah­re alt sein, die Frau darf höchs­tens 40, der Mann höchs­tens 50 Jah­re alt sein. Zudem muss eine ärzt­li­che Beschei­ni­gung über die Erfolgs­aus­sicht vor­lie­gen, und das Paar muss ver­hei­ra­tet sein.

Die Kos­ten lie­gen je nach Metho­de zwi­schen 300 und über 4.000 Euro pro Ver­such. Hin­zu kom­men Medi­ka­men­te, Vor­un­ter­su­chun­gen und ggf. Zusatz­leis­tun­gen. Ohne Zuschüs­se müs­sen Paa­re meist mit meh­re­ren Tau­send Euro Eigen­an­teil rech­nen.