Anämie bei Katzen: Ursachen, Symptome und Behandlung
Wenn der Sauerstofftransport gestört ist, zählt jede Minute
Anämie bei Katzen ist eine ernstzunehmende Blutveränderung, bei der entweder zu wenige rote Blutkörperchen (Erythrozyten) gebildet werden oder diese zerstört bzw. verloren gehen. Da die roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport zuständig sind, kann eine unbehandelte Anämie lebensbedrohlich werden. Symptome wie blasse Schleimhäute, Lethargie oder Atemnot sollten daher niemals ignoriert werden. Die Ursachen reichen von Infektionen über Parasiten bis hin zu chronischen Grunderkrankungen oder Tumoren.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Anämie bei Ihrer Katze erkennen, wie sie diagnostiziert und behandelt wird – und welche Prognose möglich ist. Wichtig: Eine Katzenversicherung muss immer vor dem Auftreten einer Erkrankung abgeschlossen werden. Nur so sind Sie vor hohen Tierarztkosten bei Diagnostik oder Bluttransfusionen geschützt.
Das Wichtigste im Überblick
Erkennen, verstehen und richtig handeln
Anämie bei Katzen zeigt sich oft schleichend – frühzeitiges Handeln kann Leben retten
Viele Katzenhalter bemerken zunächst nur unspezifische Veränderungen: Das Tier schläft mehr, wirkt ruhiger oder hat weniger Appetit. Tatsächlich kann hinter diesen Symptomen eine Anämie stecken – ein Zustand, bei dem der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Je nach Ursache, Verlauf und Schweregrad sind Diagnose und Therapie unterschiedlich. In den folgenden Tabs erfahren Sie, wie Sie Anämie bei Ihrer Katze erkennen, wie die Erkrankung verlaufen kann und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Anämie bei Katzen zeigt sich häufig erst dann, wenn die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist. Katzen sind Meister darin, Schwäche zu verbergen – ein evolutionärer Schutzmechanismus. Daher ist es umso wichtiger, auf feine Veränderungen zu achten.
Typische Symptome bei Anämie:
Blasse Schleimhäute: Besonders sichtbar am Zahnfleisch, an den Augenlidern oder in den Ohren.
Lethargie: Die Katze schläft deutlich mehr, wirkt antriebslos oder zieht sich zurück.
Atemnot oder erhöhte Atemfrequenz: Selbst bei geringer Belastung kann Hecheln auftreten.
Tachykardie (schneller Herzschlag): Das Herz versucht, den Sauerstoffmangel auszugleichen.
Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Besonders bei chronischer Anämie.
Kalte Pfoten und Ohren: Zeichen einer Zentralisierung des Kreislaufs bei kritischem Zustand.
In sehr schweren Fällen kann es auch zu neurologischen Symptomen kommen, etwa Desorientierung oder Krampfanfällen – dann handelt es sich um einen Notfall.
Anämien können unterschiedlich schnell verlaufen – je nach Ursache unterscheidet man zwischen akuter und chronischer Anämie:
Akute Anämie tritt plötzlich auf, meist durch starken Blutverlust oder Vergiftung. Die Symptome entwickeln sich rasch und sind deutlich erkennbar.
Chronische Anämie entwickelt sich schleichend, etwa bei chronischen Nierenproblemen, Infektionen oder Tumorerkrankungen. Der Körper passt sich zum Teil an, wodurch erste Symptome oft unbemerkt bleiben.
Die Prognose hängt maßgeblich von der Ursache ab:
Gute Prognose bei Anämien durch Parasiten, Infektionen oder Nährstoffmangel, sofern frühzeitig erkannt und behandelt.
Eingeschränkte Prognose bei tumor- oder autoimmunbedingten Anämien – hier ist meist eine dauerhafte Therapie erforderlich.
Langzeitbetreuung notwendig bei chronischen Grunderkrankungen (z. B. Nierenerkrankungen, FeLV, FIV).
Regelmäßige Blutkontrollen und tierärztliche Begleitung sind in jedem Fall entscheidend, um Rückfälle oder eine Verschlechterung rechtzeitig zu erkennen.
Die Behandlung einer Anämie richtet sich immer nach der zugrunde liegenden Ursache. Ziel ist es, die Sauerstoffversorgung schnell wiederherzustellen und den Auslöser zu beseitigen oder zu kontrollieren.
Mögliche Therapieansätze:
Bluttransfusion: Bei starker Anämie lebensrettend, da sofort Erythrozyten zugeführt werden.
Medikamente:
Antibiotika bei bakteriellen Infektionen wie der felinen infektiösen Anämie (FIA).
Antiparasitika bei starkem Floh- oder Wurmbefall.
Immunsuppressiva bei autoimmunhämolytischer Anämie.
Nährstofftherapie: Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure werden eingesetzt, wenn Mangelzustände vorliegen.
Tumortherapie: Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung – sofern ein Tumor ursächlich ist.
Unterstützende Maßnahmen:
Infusionen bei Kreislaufschwäche
Wärmetherapie bei Hypothermie
Hochwertige Ernährung zur Förderung der Blutbildung
Wichtig: Die Auswahl der Therapie erfolgt immer individuell durch den Tierarzt. Je nach Krankheitsbild sind Kombinationen verschiedener Maßnahmen notwendig – etwa Bluttransfusion plus Antibiotikatherapie.
Drei Hauptmechanismen führen zur Blutarmut – mit sehr unterschiedlichen Hintergründen
Wie entsteht Anämie bei Katzen?
Anämie ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom verschiedener Grunderkrankungen. Mediziner unterscheiden drei übergeordnete Ursachen: Blutverlust, eine gestörte Bildung roter Blutkörperchen und deren vorzeitige Zerstörung. Diese Prozesse können einzeln oder kombiniert auftreten und beeinflussen sowohl den Verlauf als auch die Prognose der Erkrankung maßgeblich.
Je nachdem, ob die Blutarmut durch Blutverlust, eine gestörte Blutbildung im Knochenmark oder die verfrühte Zerstörung roter Blutkörperchen ausgelöst wird, unterscheidet sich nicht nur die Symptomatik – auch Diagnose, Behandlung und Prognose können stark variieren. In den folgenden Kacheln erhalten Sie einen Überblick über die drei häufigsten Mechanismen, die bei Katzen zu Anämie führen können.
Blutverlust (hämorrhagische Anämie)
Bei einem akuten oder chronischen Blutverlust verliert der Körper große Mengen an roten Blutkörperchen, ohne sie schnell genug ersetzen zu können. Besonders gefährlich ist dies bei inneren Blutungen, die oft unbemerkt bleiben.
Typische Auslöser:
Unfälle und Verletzungen (z. B. durch Stürze oder Bisswunden)
Operationen oder Komplikationen nach Eingriffen
Innere Blutungen (z. B. durch Magengeschwüre, Tumore, Gerinnungsstörungen)
Blutsaugende Parasiten wie Flöhe, Zecken und Hakenwürmer – insbesondere bei jungen oder geschwächten Katzen
Gestörte Blutbildung (nicht-regenerative Anämie)
Ist das Knochenmark nicht mehr in der Lage, ausreichend neue Erythrozyten zu bilden, entsteht eine sogenannte nicht-regenerative Anämie. Dabei fehlt es dem Körper an „Nachschub“, obwohl kein akuter Blutverlust vorliegt.
Mögliche Ursachen:
Chronische Nierenerkrankungen (z. B. durch verminderte Erythropoetin-Produktion)
Langfristige Entzündungen oder Infektionen (z. B. FIV, FeLV)
Tumorerkrankungen, die das Knochenmark infiltrieren oder verdrängen
Nährstoffmängel (z. B. Eisen, Vitamin B12, Folsäure)
Toxische Schädigungen durch Medikamente oder Schwermetalle (z. B. Zink, Blei)
Besonders heimtückisch: Diese Form der Anämie entwickelt sich oft langsam und wird erst spät erkannt, wenn die Katze bereits stark geschwächt ist.
Zerstörung roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie)
Bei dieser Form der Anämie werden die roten Blutkörperchen schneller abgebaut, als der Körper sie nachbilden kann. Die Ursache liegt in einem überaktiven Immunsystem oder in schädigenden äußeren Einflüssen.
Häufige Auslöser:
Autoimmunhämolytische Anämie: Das Immunsystem erkennt körpereigene Erythrozyten fälschlich als Feinde und zerstört sie.
Infektionen durch Mycoplasma haemofelis (feline infektiöse Anämie)
Vergiftungen durch Substanzen wie Zwiebeln, Knoblauch oder bestimmte Medikamente
Reaktionen auf Medikamente oder Impfstoffe (selten, aber möglich)
Bei hämolytischen Prozessen kann es zusätzlich zu Gelbsucht (Ikterus) und Fieber kommen – beides ernstzunehmende Warnsignale.
Ohne Blutuntersuchung keine Diagnose – warum der Besuch in der Tierarztpraxis unverzichtbar ist
Wie erkennt der Tierarzt eine Anämie bei Katzen?
Die Symptome einer Anämie sind oft unspezifisch und können mit vielen anderen Krankheiten verwechselt werden. Um Klarheit zu schaffen und die Ursache der Blutarmut zu ermitteln, ist eine tierärztliche Untersuchung inklusive Blutbild unerlässlich. Erst die exakte Diagnose entscheidet darüber, welche Behandlung sinnvoll und notwendig ist – insbesondere bei schweren oder chronischen Verläufen.
Die Diagnose einer Anämie bei Katzen erfolgt ausschließlich durch eine tierärztliche Untersuchung mit anschließender Blutbildanalyse. Erste Hinweise können sich bereits aus der klinischen Untersuchung ergeben – etwa wenn Schleimhäute deutlich blasser erscheinen als normal, das Tier matt wirkt oder auffällig schnell atmet. Um den Verdacht zu bestätigen und die Ursache einzugrenzen, wird eine Blutprobe entnommen und im Labor ausgewertet. Dabei spielen insbesondere der Hämatokritwert, die Erythrozytenanzahl sowie die Hämoglobinkonzentration eine zentrale Rolle. Sinkende Werte deuten auf eine bestehende Blutarmut hin. Um festzustellen, ob der Körper versucht, den Verlust durch Neubildung auszugleichen, wird zusätzlich die Anzahl sogenannter Retikulozyten – also junger, unreifer roter Blutkörperchen – bestimmt. Ein erhöhter Retikulozytenwert spricht für eine regenerative Anämie, während ein zu niedriger Wert auf eine Störung der Blutbildung hinweist.
Je nach Verdachtsdiagnose können ergänzende Tests notwendig sein, etwa ein Coombs-Test zum Nachweis einer Autoimmunreaktion gegen die Erythrozyten oder ein PCR-Test zur Identifikation des Erregers Mycoplasma haemofelis bei Verdacht auf feline infektiöse Anämie. Auch einfache Methoden wie die kapilläre Rückfüllzeit – dabei wird beobachtet, wie schnell sich nach leichtem Druck auf das Zahnfleisch die normale Farbe wieder einstellt – können Hinweise auf eine verminderte Durchblutung liefern. Bei unklaren Befunden oder Verdacht auf innere Blutungen, Tumore oder Organerkrankungen werden bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen eingesetzt. In einigen Fällen empfiehlt sich zusätzlich ein Test auf FelV oder FIV, da beide Virusinfektionen das Knochenmark schädigen und eine Anämie auslösen können.
Nur wenn die zugrunde liegende Ursache der Anämie korrekt identifiziert ist, lässt sich eine zielgerichtete Behandlung einleiten. Ein schneller Tierarztbesuch bei ersten Auffälligkeiten ist daher entscheidend – gerade bei Katzen, die oft lange keine Symptome zeigen. Regelmäßige Blutuntersuchungen im Rahmen der Vorsorge, besonders bei älteren oder chronisch kranken Tieren, helfen, Anämie frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.
Eine Katzenversicherung muss vor der Diagnose abgeschlossen werden – sonst zahlt sie nicht
Absicherung vor hohen Tierarztkosten
Die Behandlung einer Anämie kann aufwändig und teuer sein: Blutuntersuchungen, Bildgebung, Infusionen oder sogar Bluttransfusionen verursachen schnell hohe Kosten. Noch teurer wird es bei chronischen Ursachen wie Nierenerkrankungen oder Tumoren. Wichtig: Eine Katzenversicherung übernimmt diese Kosten nur, wenn der Vertrag bereits vor dem Auftreten der Krankheit abgeschlossen wurde. Eine rechtzeitige Absicherung sichert Ihrer Katze die bestmögliche Versorgung – ohne finanzielle Notlagen.
Katzenversicherung
Schützt vor hohen Kosten bei Diagnostik, Medikamenten, stationären Aufenthalten und Folgebehandlungen – auch bei chronischen Krankheiten. Ideal für junge Katzen mit langfristigem Schutzbedarf.
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Alltag und Prognose hängen stark von der Ursache ab – eine gute Versorgung kann viel bewirken
Wie geht es weiter nach der Diagnose Anämie?
Ist die Diagnose Anämie gestellt, fragen sich viele Halter, wie es nun weitergeht. Wie sind die Heilungschancen? Kann die Katze wieder ein normales Leben führen? Die Antworten darauf hängen maßgeblich von der Ursache der Blutarmut ab – ebenso wie die langfristige Betreuung. Mit der richtigen Pflege, konsequenter Therapie und regelmäßiger Kontrolle lässt sich die Lebensqualität vieler betroffener Katzen dennoch deutlich verbessern.
Ein Leben mit Anämie bedeutet in den meisten Fällen nicht das Ende der Lebensfreude – aber es erfordert Aufmerksamkeit und regelmäßige medizinische Begleitung. Bei Anämien, die durch Parasiten, Infektionen oder Nährstoffmängel verursacht wurden, ist die Prognose in der Regel gut. Nach erfolgreicher Behandlung stabilisiert sich das Blutbild häufig innerhalb weniger Wochen. Auch nach einer Bluttransfusion können viele Katzen wieder aktiv und munter sein – vorausgesetzt, der auslösende Faktor wurde beseitigt.
Anders verhält es sich bei chronischen Grunderkrankungen wie Nierenschwäche, FeLV oder FIV. Hier kann keine vollständige Heilung erreicht werden, wohl aber eine Stabilisierung des Zustands. Die betroffene Katze benötigt in solchen Fällen dauerhaft Medikamente oder eine unterstützende Therapie, etwa durch spezielle Diäten oder regelmäßige Infusionen. Eine enge tierärztliche Kontrolle – etwa durch turnusmäßige Blutbilder – ist notwenig, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen und die Behandlung rechtzeitig anzupassen.
Auch die häusliche Pflege spielt eine wichtige Rolle: Katzen mit Anämie brauchen Ruhe, Sicherheit und eine nährstoffreiche Ernährung, um sich zu erholen. Stress sollte möglichst vermieden werden, da er das Immunsystem zusätzlich belastet. Besonders bei Autoimmunerkrankungen ist ein stabiler Alltag ohne zusätzliche Reize hilfreich, um Krankheitsschübe zu verhindern. Bei Bedarf können auch Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden – allerdings nur in Absprache mit dem Tierarzt.
Die Prognose ist somit immer individuell zu bewerten. Je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Aussichten. Wer seine Katze gut beobachtet, tierärztliche Empfehlungen konsequent umsetzt und nicht zögert, bei Veränderungen Hilfe zu suchen, kann ihr trotz der Diagnose ein langes, stabiles und zufriedenes Leben ermöglichen.
Häufige Fragen rund um Ursachen, Erkennung und den Alltag mit einer anämischen Katze
Was Sie schon immer über Anämie bei Katzen wissen wollten
Wie erkenne ich frühzeitig eine Anämie bei meiner Katze?
Frühe Warnzeichen sind ungewöhnliche Müdigkeit, reduzierte Aktivität, Appetitlosigkeit und blasse Schleimhäute. Ein typisches Merkmal ist, dass die Katze plötzlich mehr schläft oder sich zurückzieht. Eine sichere Diagnose ist nur durch ein Blutbild möglich.
Ist eine Anämie für meine Katze lebensbedrohlich?
Ja – vor allem akute oder unbehandelte Anämien können den Sauerstofftransport stark beeinträchtigen und lebensbedrohlich werden. Besonders kritisch sind starke innere Blutungen oder autoimmune Zerstörungen der Erythrozyten. Eine schnelle Behandlung ist entscheidend.
Kann eine Katze nach einer Bluttransfusion wieder vollständig gesund werden?
Wenn die Ursache beseitigt ist und keine chronische Grunderkrankung vorliegt, erholen sich viele Katzen vollständig. Bluttransfusionen überbrücken den akuten Mangel und ermöglichen dem Körper, sich zu stabilisieren.
Wie oft muss eine anämische Katze tierärztlich kontrolliert werden?
Zu Beginn meist wöchentlich oder alle zwei Wochen, abhängig vom Verlauf. Langfristig sind regelmäßige Blutkontrollen notwendig – besonders bei chronischen Erkrankungen wie Nierenschwäche oder FeLV/FIV.
Ist Anämie bei Wohnungskatzen genauso häufig wie bei Freigängern?
Freigänger sind stärker gefährdet durch Verletzungen, Parasiten oder Infektionen. Wohnungskatzen erkranken seltener an Anämie, können jedoch ebenfalls betroffen sein – etwa durch Tumore, Futterprobleme oder Virusinfektionen.
Welche Rolle spielt das Immunsystem bei Anämie?
Bei autoimmunhämolytischer Anämie greift das Immunsystem irrtümlich die eigenen roten Blutkörperchen an. Auch chronische Infektionen und Entzündungen können die Blutbildung im Knochenmark hemmen. Eine Stabilisierung des Immunsystems ist in solchen Fällen zentraler Bestandteil der Therapie.
Kann Anämie bei Katzen durch falsches Futter entstehen?
Ja, insbesondere bei dauerhaft unausgewogener Ernährung kann es zu Mangelzuständen kommen – etwa an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure. Diese Nährstoffe sind jedoch essenziell für die Blutbildung. Betroffen sind vor allem Katzen mit einseitiger Fütterung oder Verdauungsstörungen.
Wie lange dauert die Erholung nach einer Anämie?
Das hängt von der Ursache ab. Bei behandelbaren Auslösern wie Parasiten oder Infektionen bessert sich der Zustand meist innerhalb weniger Wochen. Bei chronischen Erkrankungen kann die Stabilisierung Monate dauern – regelmäßige Kontrollen und angepasste Pflege sind entscheidend.
Von Tierarztkosten bis Fütterung: Was Halter jetzt wissen sollten
Wichtige Themen rund um Anämie bei Katzen
Die Versorgung einer anämischen Katze betrifft nicht nur die medizinische Behandlung – auch die richtige Ernährung, der Umgang mit Tierarztkosten und weiterführende Informationen zu verwandten Krankheiten spielen eine große Rolle. Die folgenden Themen helfen Ihnen, die nächsten Schritte fundiert zu planen.
Gebührenordnung für Tierärzte
Welche Kosten entstehen bei Blutuntersuchungen, Infusionen oder Transfusionen? Die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) regelt, welche Leistungen wie abgerechnet werden. Wer die Struktur kennt, kann Behandlungen besser einschätzen – und sich gezielt vorbereiten.
Katze richtig füttern
Anämische Katzen brauchen leicht verdauliche, eisen- und vitaminreiche Nahrung. Hochwertige Proteine, Vitamin B12 und Folsäure fördern die Blutbildung und unterstützen die Regeneration. Was jetzt in den Napf gehört – und was nicht.
Passende Themen im Überblick
Weiterführende Informationen zu häufigen Ursachen, Begleiterkrankungen und typischen Folgeproblemen:
Vorsorge, Fütterung und Stressvermeidung spielen eine entscheidende Rolle
Wie lässt sich Anämie bei Katzen vermeiden oder langfristig kontrollieren?
Auch wenn nicht jede Form der Anämie verhindert werden kann – durch gezielte Maßnahmen lassen sich viele Ursachen frühzeitig erkennen oder sogar vermeiden. Bei bereits betroffenen Katzen ist es besonders wichtig, Rückfälle zu verhindern und das Blutbild dauerhaft zu stabilisieren. Prävention beginnt im Alltag – mit guter Ernährung, Parasitenkontrolle und tierärztlicher Begleitung.
Ein zentrales Element der Vorbeugung ist die konsequente Parasitenprophylaxe. Flöhe, Zecken und Würmer können durch chronischen Blutverlust oder Übertragung von Erregern wie Mycoplasma haemofelis eine Anämie auslösen. Daher sollten sowohl Freigänger als auch Wohnungskatzen regelmäßig mit geeigneten Mitteln gegen Parasiten geschützt und entwurmt werden.
Ebenso bedeutend ist die richtige Fütterung. Hochwertige Katzennahrung mit ausreichend Eisen, Vitamin B12 und Folsäure unterstützt die Bildung neuer Erythrozyten und trägt zur Blutgesundheit bei. Bei Katzen mit Vorerkrankungen oder erhöhtem Bedarf können nach tierärztlicher Rücksprache Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.
Ein weiterer Baustein ist die regelmäßige Vorsorge beim Tierarzt. Besonders bei älteren Tieren, chronisch Kranken oder bei bekannten Grunderkrankungen (z. B. Niereninsuffizienz, FIV, FeLV) sollten in festen Abständen Blutbilder kontrolliert werden. So lassen sich Veränderungen früh erkennen und behandeln, bevor eine manifeste Anämie entsteht.
Auch das Immunsystem sollte gestärkt werden, insbesondere bei Katzen mit autoimmunbedingter Anämie. Eine ruhige Umgebung, stressarme Haltung und ausreichend Rückzugsmöglichkeiten fördern die allgemeine Stabilität. Impfungen, Zahnkontrollen und das Vermeiden giftiger Substanzen (wie Zwiebeln, Knoblauch, einige Medikamente) sind weitere Schutzmaßnahmen.
Wer frühzeitig vorsorgt, aufmerksam beobachtet und regelmäßig mit dem Tierarzt zusammenarbeitet, schafft die besten Voraussetzungen dafür, dass Anämie gar nicht erst entsteht – oder nicht wiederkehrt.
Zusammenfassung
Ein Blutbild kann Leben retten – und frühzeitige Behandlung den entscheidenden Unterschied machen.
Anämie bei Katzen ist ein ernstzunehmendes Warnsignal und kann viele Ursachen haben – von Parasiten über Infektionen bis hin zu Tumoren oder chronischen Organerkrankungen. Je früher die Symptome erkannt und die richtige Diagnose gestellt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Ob akuter Notfall oder schleichender Verlauf: Ein umfassendes Blutbild ist der erste Schritt zur wirksamen Therapie.
Für betroffene Katzen bedeutet die Diagnose nicht automatisch eine schlechte Prognose – mit gezielter Behandlung, angepasster Ernährung, Stressvermeidung und regelmäßiger Kontrolle lässt sich auch mit chronischer Anämie eine gute Lebensqualität erhalten. Katzenhalter sollten daher auf Veränderungen im Verhalten, an der Schleimhautfarbe oder am Appetit achten – und im Zweifel immer frühzeitig den Tierarzt aufsuchen.
häufige Fragen
Wie gefährlich ist eine leichte Anämie bei Katzen?
Auch eine leichte Anämie sollte ernst genommen werden. Sie kann auf eine beginnende Erkrankung hinweisen und sich verschlechtern, wenn die Ursache nicht behandelt wird.
Wie lange dauert es, bis sich das Blutbild bei Katzen wieder normalisiert?
Je nach Ursache kann das einige Tage bis mehrere Wochen dauern. Wichtig sind die konsequente Behandlung und regelmäßige Nachkontrollen beim Tierarzt.
Welche Hausmittel helfen bei Anämie?
Hausmittel sind nicht geeignet, um Anämie zu behandeln. Eigenständige Maßnahmen ohne tierärztliche Diagnose können gefährlich sein und die Ursache verschleiern.
Ist Anämie bei Katzen ansteckend?
Anämie selbst ist nicht ansteckend – bestimmte Auslöser wie Mycoplasma haemofelis (feline infektiöse Anämie) können jedoch durch Parasiten oder Bissverletzungen auf andere Katzen übertragen werden.