Serval – Wildkatze mit exotischem Charakter
Alles über Haltung, Verhalten und Besonderheiten der afrikanischen Raubkatze in privater Obhut.
Der Serval gehört zu den eindrucksvollsten Wildkatzen Afrikas und zieht mit seinem schlanken Körper, den riesigen Ohren und seinem getupften Fell alle Blicke auf sich. In Deutschland erfreut sich diese Wildkatzenart zunehmender Aufmerksamkeit – doch die Haltung ist mit hohen Anforderungen, rechtlichen Auflagen und viel Verantwortung verbunden. Ob als reine Wildkatze oder in Kreuzung mit Hauskatzen wie der Savannah: Wer einen Serval halten möchte, braucht fundiertes Wissen und die richtigen Rahmenbedingungen. Hier erfahren Sie alles über Herkunft, Charakter, Haltungsvoraussetzungen und wichtige Aspekte rund um Gesundheit und Versicherung dieser außergewöhnlichen Tiere.

Steckbrief: Serval
- Herkunft: Afrika (vor allem südlich der Sahara)
- Rassentyp: Wildkatze
- Größe: 54–66 cm Schulterhöhe
- Gewicht: 8–18 kg
- Lebenserwartung: 12–20 Jahre (in menschlicher Obhut)
- Fell: Kurzhaar, goldgelb mit schwarzer Tupfenzeichnung
- Augenfarbe: Gelb bis grünlich
- Charakter: Wachsam, intelligent, aktiv, territorial
- Haltungsform: Nur mit behördlicher Genehmigung und artgerechter Gehegehaltung
- Besonderheit: In Deutschland dem Artenschutzgesetz unterstellt, keine typische Hauskatze
Ursprünglich, wild und seit Jahrtausenden eigenständig
Die Geschichte des Servals
Der Serval gehört zu den ältesten noch heute lebenden afrikanischen Wildkatzenarten.
Diese schlanke, hochbeinige Katze mit ihren typischen schwarzen Flecken und großen Ohren ist in vielen Regionen südlich der Sahara beheimatet – besonders in Feuchtsavannen, Graslandschaften und Buschgebieten. Anders als andere Wildkatzen wie Löwen oder Leoparden zeigt der Serval ein ausgesprochen territoriales, einzelgängerisches Verhalten und war nie ein domestiziertes Tier.
Schon im alten Ägypten wurde der Serval vereinzelt in Wandmalereien und Tierdarstellungen abgebildet, ein Hinweis auf die frühe Bekanntheit und möglicherweise punktuelle Haltung in Gefangenschaft. Eine Zähmung im eigentlichen Sinne fand jedoch nicht statt – der Serval ist bis heute ein Wildtier geblieben.
Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es zur gezielten Zucht von Hybriden zwischen Servals und Hauskatzen, woraus schließlich die heute bekannte Savannah-Katze hervorging. Während Savannahs in späteren Generationen domestikähnlich gehalten werden können, ist der Serval selbst weiterhin ein echtes Wildtier – mit allen rechtlichen und praktischen Herausforderungen.
In Deutschland ist seine Haltung streng reglementiert. Der Serval steht unter dem Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES), was eine Haltung ohne behördliche Genehmigung unmöglich macht. Dennoch interessieren sich immer mehr Menschen für die grazile Erscheinung und das unverwechselbare Verhalten dieser afrikanischen Wildkatze – auch wenn die artgerechte Haltung selbst für erfahrene Halter eine große Herausforderung bleibt.
Anspruchsvoll und reglementiert: Haltung nur unter Auflagen
Serval-Katze artgerecht halten – was Halter wissen müssen
Ein Serval ist kein Haustier im klassischen Sinne. Als Wildkatze unterliegt er in Deutschland dem Artenschutz und darf nur mit behördlicher Genehmigung gehalten werden. Die Haltung stellt hohe Anforderungen an Sachkunde, Platz, Ausstattung und Sicherheit. Ein kleiner Garten oder die Wohnung reichen nicht aus – Servale brauchen ein großes, strukturiertes Außengehege mit Rückzugsorten, Klettermöglichkeiten und Schutz vor Witterung. Wer mit dem Gedanken spielt, einen Serval zu halten, muss sich umfassend informieren und die rechtlichen Voraussetzungen in seinem Bundesland kennen.
Die Haltung eines Servals fällt in Deutschland unter das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES), konkret Anhang II. In der Praxis bedeutet das: Eine Haltung ist nur mit Genehmigung der zuständigen Landesbehörde möglich. Erforderlich sind in der Regel ein Herkunftsnachweis, ein detaillierter Haltungsnachweis, artenschutzrechtliche Genehmigungen und regelmäßige Kontrollen. In einigen Bundesländern ist die Haltung vollständig untersagt oder nur unter sehr strengen Auflagen gestattet.
Ein Serval benötigt ein großes, strukturiertes Außengehege mit Mindestmaßen von etwa 50 m² pro Tier, besser deutlich mehr. Die Umzäunung muss mindestens 2,5 m hoch und nach oben hin gesichert sein. Es braucht beheizbare Innenräume, erhöhte Liegeflächen, Schattenplätze, Kletterelemente, Wasserschalen und Rückzugsorte. Das Gehege muss ausbruchssicher und gegen unerlaubten Zugriff geschützt sein.
Servale sind territorial, dämmerungsaktiv und sehr bewegungsfreudig. Sie benötigen Beschäftigungsmöglichkeiten wie Kletteräste, Baumstämme, erhöhte Plattformen und Spielobjekte. Auch Futtertiere oder verstecktes Futter fördern das natürliche Jagdverhalten. Die Tiere benötigen Ruhephasen, reagieren empfindlich auf Stress und sind nur bedingt sozial mit Artgenossen oder Menschen vergesellschaftbar.
Die Ernährung eines Servals orientiert sich am natürlichen Fressverhalten: frisches Fleisch, kleine Beutetiere wie Mäuse oder Küken, Innereien und Knochen gehören zur artgerechten Fütterung. Fertigfutter ist ungeeignet. Die Ernährung muss abwechslungsreich und nährstoffreich sein, insbesondere mit Taurin, Kalzium und Vitamin B1.
Haltung in Deutschland – nur mit Auflagen und regional sehr unterschiedlich
Die Haltung eines Servals ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Jedes Bundesland kann eigene Vorgaben, Verbote oder Genehmigungspflichten definieren. In einigen Regionen sind Haltungsgenehmigungen prinzipiell möglich – in anderen ist die private Haltung streng untersagt. Wer ernsthaft plant, einen Serval zu halten, sollte sich unbedingt vorab bei der zuständigen Behörde im jeweiligen Bundesland informieren. Zudem gelten bundesweit Meldepflichten, Nachweispflichten und hohe Anforderungen an das Gehege und die Sachkunde.
Regelungen zur Serval-Haltung in den Bundesländern
🇩🇪 Allgemeine Voraussetzungen (bundesweit)
Servale gelten in Deutschland als Wildkatzen und unterliegen dem Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES, Anhang II). Die Haltung ist generell melde- und genehmigungspflichtig. Zudem müssen artgerechte Gehege- und Sachkundeanforderungen erfüllt werden.
⚠️ Bayern & Hessen
In diesen Bundesländern ist die private Haltung von Servalen grundsätzlich verboten – auch mit Genehmigung. Es fehlen spezifische Haltegenehmigungen für private Tierhaltung.
📃 Hamburg, Bremen, Berlin
Unterliegen zusätzlichen Gefahrtiergesetzen. Haltung ist nur unter strengen Auflagen möglich – mit behördlicher Einzelfallentscheidung und Genehmigung.
📋 Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen
Haltung grundsätzlich genehmigungsfähig, sofern die bundesweiten Vorgaben (Gehege ≥ 50 m² mit mind. 2,5 m Höhe, Sachkundenachweis, Herkunftsnachweis) erfüllt werden.
➡️ Weiteres Vorgehen
Vor der Anschaffung eines Servals ist unbedingt eine rechtliche Einzelfallprüfung beim zuständigen Veterinäramt notwendig. Nur dieses kann verbindlich Auskunft geben – insbesondere zum Genehmigungsstatus, Ausgestaltungen und möglichen Zusatzauflagen.
Wild und wachsam – der Charakter des afrikanischen Einzelgängers
Charakter
Servale sind keine domestizierten Katzen, sondern echte Wildtiere mit einem ausgeprägten Jagdinstinkt und starkem Territorialverhalten. Sie gelten als intelligent, neugierig, aber auch zurückhaltend bis scheu gegenüber Fremden. Ihre Körpersprache ist fein abgestimmt, ihre Reaktionen blitzschnell – und ihre Ansprüche an Haltung, Rückzugsräume und Ruhe deutlich höher als bei Hauskatzen. In menschlicher Obhut bauen Servale oft eine enge Bindung zu ihrer Bezugsperson auf, benötigen jedoch sehr viel Geduld, Erfahrung und Rücksicht auf ihre natürlichen Bedürfnisse.
Der Charakter kann nicht mit dem einer Savannah oder anderen Hybridkatze verglichen werden – es handelt sich um ein echtes Wildtier, das besondere Anforderungen stellt und nicht in den typischen Alltag einer Familie passt.
Stärken
- Sehr wachsam und intelligent
- Enge Bindung an Bezugsperson möglich
- Ausdrucksstark, faszinierendes Wesen
- Außergewöhnliches Erscheinungsbild
- Ursprünglich, unverfälschter Charakter
Mögliche Schwächen
- Nicht stubenrein wie Hauskatzen
- Sehr territoriales Verhalten
- Hohes Stresspotenzial bei Umweltveränderungen
- Schwierige Vergesellschaftung mit anderen Tieren
- Bedarf an sehr großem, gesichertem Außenbereich
Beeindruckende Wildkatze mit Sprungkraft, Schärfe und Eleganz
So sieht der Serval aus – Größe, Gewicht, Fellzeichnung und Besonderheiten
Der Serval gehört zu den elegantesten und gleichzeitig wildesten Vertretern der afrikanischen Katzenwelt. In der freien Natur lebt er in den offenen Savannen, Sümpfen und Buschlandschaften südlich der Sahara – und ist perfekt an diese Umgebung angepasst.
Sein Körperbau, seine Proportionen und Sinne machen ihn zu einem herausragenden Jäger und Einzelgänger, der kaum mit anderen Katzenarten zu vergleichen ist. Wer sich mit dem Aussehen und den Besonderheiten des Servals beschäftigt, erkennt schnell: Diese Katze ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich.
Der Serval wirkt auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Gepard und Hauskatze – mit seinem auffällig langen Hals, den schmalen Hüften und den hoch angesetzten Ohren. Doch dieses Erscheinungsbild ist das Ergebnis von Jahrtausenden an natürlicher Selektion in anspruchsvollen Lebensräumen.
Der Körper des Servals ist schlank, muskulös und auffällig hochbeinig. Tatsächlich besitzt er die längsten Beine im Verhältnis zur Körpergröße aller Katzenarten weltweit. Diese ermöglichen es ihm, mühelos aus dem Stand Sprünge von bis zu drei Metern Höhe oder sechs Metern Weite auszuführen – ideal, um Vögel oder Beutetiere aus dem hohen Gras heraus zu überraschen.
Männliche Tiere wiegen zwischen 12 und 18 Kilogramm, weibliche sind mit 8 bis 12 Kilogramm etwas leichter. Die Schulterhöhe liegt meist bei 54 bis 66 Zentimetern – das entspricht in etwa der eines mittelgroßen Hundes. Dabei erreicht der Serval eine Körperlänge (ohne Schwanz) von bis zu 100 Zentimetern. Der Schwanz ist relativ kurz und misst rund 30–45 Zentimeter, ist auffällig geringelt und endet meist schwarz.
Besonders markant sind die übergroßen, hoch angesetzten Ohren, die dem Serval ein fast cartoonhaftes Aussehen verleihen. Doch sie erfüllen einen klaren Zweck: Dank seines außergewöhnlich feinen Gehörs kann der Serval sogar unterirdische Bewegungen von Nagetieren präzise orten.
Das kurze, samtige Fell ist goldgelb bis orangebraun gefärbt und von tiefschwarzen Flecken und Streifen durchzogen. Die Musterung ist bei jedem Tier einzigartig – ähnlich wie ein Fingerabdruck. Am Nacken und Rücken verlaufen oft dunkle Längsstreifen, während die Beine und Flanken dichter gefleckt sind.
Die Augen des Servals sind mandelförmig, meist bernsteinfarben bis grünlich und wirken stets aufmerksam. In Kombination mit dem schmalen, kleinen Kopf ergibt sich ein faszinierendes Bild: eine Katze, die gleichermaßen Wildheit, Anmut und Kontrolle ausstrahlt.
Auch in Gefangenschaft oder als Hybridpartner für Savannahs bleibt der Serval in seinen körperlichen Anlagen stets ein Tier mit enormem Bewegungsdrang. Haltung und Gehege müssen daher speziell auf seine Kletter‑, Sprung- und Laufbedürfnisse ausgerichtet sein.
Wissenswerte Grundlagen für alle, die Wildkatzen wirklich verstehen wollen
Weiterführende Themen zur Wildkatzenhaltung
Wer sich mit der Haltung eines Servals beschäftigt, sollte auch das grundlegende Verhalten, die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen für Katzenhaltung in Deutschland kennen. Diese Themen geben vertiefende Einblicke – praxisnah und verständlich aufbereitet.
Katze in der Wohnung halten
Die reine Wohnungshaltung ist für Servale nicht geeignet – zu groß ist der Bewegungsdrang. Wie viel Platz und welche Umgebung wirklich erforderlich sind und was gesetzlich gilt, zeigen wir hier im Überblick.
Was braucht eine Katze wirklich?
Ob Napf, Kratzbaum oder Rückzugsort – für Wildkatzen reicht die normale Grundausstattung bei weitem nicht aus. Was wirklich notwendig ist, wenn Sie einen artgerechten Lebensraum schaffen möchten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Freigänger oder Wohnungskatze?
Katzen lieben die Freiheit – doch bei Wildkatzen wie dem Serval ist Freigang kaum realisierbar. Warum ein gesicherter Freilauf Pflicht ist und welche Unterschiede zwischen Hauskatzen und Wildkatzen bestehen, erfahren Sie hier.
Die Pflege eines Servals ist keine Routine – sie ist Verantwortung auf Wildtier-Niveau
So gelingt die artgerechte Pflege eines Servals
Wer einen Serval hält, übernimmt die Pflege eines Tieres, das körperlich und verhaltensbiologisch eine Wildkatze geblieben ist. Anders als bei Hauskatzen steht nicht das Bürsten oder Baden im Vordergrund, sondern die ganzheitliche Fürsorge: von Ernährung über medizinische Betreuung bis hin zur Gestaltung eines stressfreien, artgerechten Umfelds.
Die körperliche Pflege eines Servals ist auf den ersten Blick unspektakulär. Das kurze, glatte Fell reinigt sich weitgehend selbst und muss weder gebürstet noch regelmäßig gewaschen werden. Dennoch sollte der Halter täglich den Allgemeinzustand seines Tieres beobachten – Auffälligkeiten im Fell, in der Körperhaltung oder im Verhalten können erste Hinweise auf Erkrankungen sein. Besonders wichtig ist die regelmäßige Kontrolle von Ohren, Augen, Krallen und Zähnen, idealerweise in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt, der Erfahrung mit exotischen oder Wildkatzen hat.
Von zentraler Bedeutung ist die Ernährung. Servale sind hochspezialisierte Fleischfresser – in der Wildbahn jagen sie Kleinsäuger und Vögel. In menschlicher Obhut sollten sie deshalb möglichst naturnah gefüttert werden, etwa über BARF-Konzepte (Biologisch Artgerechte Rohfütterung). Diese erfordern fundiertes Wissen über Nährstoffe, Futterhygiene und individuelle Anpassungen je nach Alter, Aktivität und Gesundheitszustand. Fertigfutter ist nur in Ausnahmefällen vertretbar und sollte ausschließlich nach tierärztlicher Rücksprache eingesetzt werden.
Darüber hinaus ist mentale Pflege entscheidend: Ein Serval, der unterfordert, gelangweilt oder gestresst ist, entwickelt Verhaltensstörungen. Deshalb braucht er strukturierte Tagesabläufe, Reize aus der Umwelt (z. B. Geräusche, Gerüche, Bewegungen), Rückzugsorte und vor allem: Platz. In zu kleinen oder reizarmen Gehegen leidet nicht nur seine Lebensqualität, sondern auch seine Gesundheit.
Nicht zuletzt zählt auch die organisatorische Pflege: Impfungen, Parasitenkontrolle, regelmäßige tierärztliche Check-ups und die Einhaltung rechtlicher Vorgaben (z. B. Haltegenehmigungen oder Dokumentationspflichten) gehören zum Alltag verantwortungsvoller Servalhalter. Wer diese Aspekte dauerhaft leisten kann, schafft die Grundlage für ein gesundes, langes Katzenleben – trotz oder gerade wegen ihrer Wildheit.
Wildkatze mit Risiken: Diese Erkrankungen treten bei Servalen in Menschenhand besonders häufig auf
5 häufigste Krankheiten beim Serval
Servale gelten zwar als robuste Wildtiere, doch die Haltung in Gefangenschaft bringt ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen mit sich. Viele davon entstehen durch Haltungsfehler, ungeeignetes Futter oder fehlende tiermedizinische Kontrolle. Wer Symptome früh erkennt, kann gezielt gegensteuern – oft bevor es kritisch wird.
Mangelernährung durch Fehler bei der Rohfütterung
Eine unausgewogene BARF-Ernährung kann beim Serval schnell zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Insbesondere Jungtiere reagieren empfindlich auf Kalzium- und Vitamin-D-Mangel, was Knochenverformungen und Stoffwechselstörungen begünstigt. Eine tierärztlich begleitete Fütterungsberatung ist bei Wildkatzen deshalb dringend zu empfehlen.
Parasitenbefall (intern & extern)
Wildkatzen sind besonders anfällig für Parasiten wie Giardien, Würmer, Kokzidien oder Flöhe. Diese treten häufig auf, wenn Hygienestandards im Gehege nicht eingehalten werden oder bei Kontakt mit Beutetieren. Regelmäßige Kotuntersuchungen und eine abgestimmte Entwurmung sind daher unerlässlich.
Chronischer Stress und Verhaltensstörungen
Ein Serval braucht Platz, Struktur und Beschäftigung. Zu kleine Gehege, Reizarmut oder fehlender Sozialkontakt führen schnell zu Stressverhalten wie Aggression, Selbstverletzung oder Rückzug. Verhaltensauffälligkeiten sind immer ein Warnsignal und sollten ernst genommen werden.
Zahnprobleme durch falsches Futter
Wird der Serval nicht artgerecht ernährt, etwa durch zu weiches Futter ohne Knochen oder Fasern, drohen Zahnbelag, Entzündungen und Zahnverlust. Insbesondere bei Wohnungshaltung ohne Beuteersatz ist die Auswahl des Futters entscheidend für die Zahngesundheit.
Infektionen durch fehlende Impfungen
Ungeimpfte Servale sind anfällig für schwere Infektionen wie Katzenschnupfenkomplex, FIV oder Toxoplasmose. Gerade bei Haltung in Haushalten mit anderen Tieren oder Außenkontakt ist ein durchdachter Impfplan entscheidend, um chronische Erkrankungen zu vermeiden.
Antworten auf häufige Fragen zur Haltung, Anschaffung und Besonderheiten
Was Sie schon immer über den Serval wissen wollten
Wie groß wird ein Serval in Menschenobhut wirklich?
In menschlicher Haltung erreicht ein Serval in der Regel eine Schulterhöhe von 50 bis 60 cm und ein Gewicht zwischen 12 und 18 kg – Männchen oft schwerer als Weibchen. Die Länge inklusive Schwanz kann über 1,20 m betragen. Trotz dieser Maße bleibt er sehr beweglich und sprungstark.
Warum gilt der Serval als besonders anspruchsvoll in der Haltung?
Servale sind Wildtiere mit starkem Bewegungsdrang, ausgeprägtem Jagdtrieb und hoher Sensibilität gegenüber Umweltreizen. Eine reine Wohnungshaltung ist für sie nicht tierschutzgerecht. Selbst großzügige Außengehege müssen strukturell und verhaltensbiologisch exakt abgestimmt sein.
Darf man einen Serval in Deutschland überhaupt als Haustier halten?
Die Haltung ist in Deutschland nur unter bestimmten Auflagen erlaubt. Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Vorgaben – vom Sachkundenachweis über Mindestgehegegrößen bis hin zu Genehmigungspflichten. Wer einen Serval halten möchte, muss sich intensiv mit der Landesverordnung auseinandersetzen.
Ist der Serval für Anfänger in der Katzenhaltung geeignet?
Nein. Der Serval erfordert umfassendes Wissen über Wildkatzen, artgerechte Haltung, Verhalten und Ernährung. Wer noch nie mit Wildtieren gearbeitet hat oder sich nicht professionell vorbereiten möchte, sollte von der Haltung absehen – auch im Interesse des Tieres.
Wie unterscheidet sich der Serval von einer Savannah-Katze?
Während der Serval eine echte Wildkatze ist, handelt es sich bei Savannah-Katzen um Hybride aus Hauskatze und Serval. Savannahs sind – je nach Generation – unterschiedlich stark domestiziert. Der Serval dagegen bleibt in Verhalten, Instinkten und Haltungserfordernissen ein Wildtier.
Welche rechtlichen Besonderheiten gelten beim Tierarztbesuch mit einem Serval?
Nicht jeder Tierarzt behandelt Wildtiere wie den Serval. Zudem gelten für bestimmte Eingriffe, Sedierungen und Transportmaßnahmen besondere Regularien. Eine vorherige Absprache mit einem spezialisierten Tierarzt ist unerlässlich – idealerweise bereits vor der Anschaffung.
Wie alt kann ein Serval in privater Haltung werden?
In menschlicher Obhut liegt die Lebenserwartung eines Servals bei 15 bis 20 Jahren – bei optimaler Haltung, hochwertiger Ernährung und tierärztlicher Betreuung. In freier Wildbahn erreichen Servale hingegen selten dieses Alter, da dort viele Umweltfaktoren eine Rolle spielen.
Damit Sie als Halter eines Servals rechtlich und finanziell abgesichert sind
Passender Versicherungsschutz für Serval-Halter
Die Haltung eines Servals ist nicht nur eine Herausforderung in Bezug auf Platz, Verhalten und Ernährung – auch der Versicherungsschutz muss stimmen. Wildkatzen wie der Serval benötigen spezielle Policen, die auf die Besonderheiten dieser Tiere eingehen. Eine normale Katzenversicherung reicht hier nicht aus. Anbieter wie Cleos bieten Tarife, die explizit auch Wildkatzen wie den Serval abdecken – bei Krankheit, Operation oder Haftpflichtansprüchen.
Katzenkrankenversicherung
Cleos Krankenversicherung für Wildkatzen bietet Ihnen eine leistungsstarke Absicherung bei Krankheiten – auch bei seltenen oder wildtierspezifischen Beschwerden. Tierarztkosten, Medikamente und sogar stationäre Aufenthalte werden übernommen – ideal für verantwortungsbewusste Halter.
Katzen-OP-Versicherung
Auch ein Serval kann sich verletzen – sei es durch Spiel, Revierverhalten oder Haltung im Außengehege. Die OP-Versicherung von Cleos übernimmt die Operationskosten inklusive Narkose, Diagnostik und Nachsorge – speziell auch für Wildkatzenarten.
Exotische Tierhalterhaftpflicht
Kommt es zu einem Schaden durch Ihren Serval – z. B. bei Besuchern oder auf dem Grundstück – greift die Tierhalterhaftpflicht für exotische Tiere. Diese Absicherung ist je nach Bundesland teils Pflicht und schützt Sie im Ernstfall vor hohen Forderungen.
Zusammenfassung
Der Serval ist eine faszinierende Wildkatze, die mit ihrer eleganten Erscheinung und dem charakteristischen Fleckenmuster begeistert. Doch die Haltung dieser afrikanischen Raubkatze stellt höchste Anforderungen: Ein großes, gesichertes Außengehege, fundiertes Wissen über Verhalten und Ernährung sowie rechtliche Genehmigungen sind Grundvoraussetzungen. Besonders kritisch ist die Fütterung – Fehler bei Rohfleisch oder Nährstoffversorgung führen schnell zu Erkrankungen. Zudem benötigt ein Serval viel Beschäftigung, klare Rückzugsräume und stabile Revierstrukturen, um Verhaltensauffälligkeiten vorzubeugen. Wer sich dieser Verantwortung stellt, sollte frühzeitig auch für den passenden Versicherungsschutz sorgen.
häufige Fragen
Wie viel Platz braucht ein Serval wirklich?
Ein Serval benötigt mindestens 50–100 m² gesichertes Außengehege mit Klettermöglichkeiten, Höhlen und Rückzugsorten – eine reine Wohnungshaltung ist weder artgerecht noch erlaubt.
Ist die Haltung eines Servals in ganz Deutschland erlaubt?
Nein. Je nach Bundesland unterliegt die Haltung dem Artenschutz- oder Gefahrtiergesetz. In vielen Regionen ist eine Genehmigung oder sogar ein Halteverbot vorgeschrieben.
Wie hoch sind die monatlichen Kosten für einen Serval?
Rechnen Sie mit mindestens 300–500 Euro monatlich – für Futter, Pflege, tierärztliche Versorgung, Gehegeunterhalt und Versicherung.
Welche Versicherungen sind für Serval-Halter sinnvoll?
Eine Katzenkranken- oder OP-Versicherung, die auch Wildkatzen einschließt, sowie eine exotische Tierhalterhaftpflicht sind dringend zu empfehlen.