Pflegezusatzversicherung im Vergleich – schützen Sie Ihre Zukunft
Finanzielle Sicherheit bei Pflegebedürftigkeit – individuell und flexibel vorsorgen
Wer im Alter auf Pflege angewiesen ist, steht oft vor einer enormen finanziellen Herausforderung. Denn die gesetzliche Pflegeversicherung deckt längst nicht alle Kosten ab – und gerade stationäre Pflege oder ambulante Betreuung können hohe Eigenanteile verursachen. Die private Pflegezusatzversicherung schließt diese Versorgungslücke. Doch welche Tarife sind wirklich sinnvoll? Welche Leistungen bieten die Versicherer? Und worauf sollten Sie beim Abschluss achten? In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie sich rechtzeitig absichern und welche Pflegezusatzversicherung zu Ihrer Lebenssituation passt.
Daniel Moser

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Das Wichtigste im Überblick
- Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der tatsächlichen Pflegekosten – der Eigenanteil kann über 2.000 € monatlich betragen.
- Eine private Pflegezusatzversicherung sichert Sie im Pflegefall finanziell ab – ob bei ambulanter oder stationärer Pflege.
- Es gibt verschiedene Tarifarten: Pflegetagegeld, Pflegekostenversicherung, Pflegerente und staatlich geförderte Pflege-Bahr-Tarife.
- Je früher der Abschluss erfolgt, desto günstiger sind die Beiträge und desto besser sind die Versicherungsbedingungen.
- Tarife unterscheiden sich in Wartezeiten, Leistungsbeginn, Gesundheitsfragen und Höhe der Absicherung.
- Die Beiträge sind steuerlich in der Anlage „Vorsorgeaufwand“ anrechenbar – je nach Tarif bis zu 2.800 € jährlich.
Warum ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll?
Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt im Ernstfall nur einen Teil der tatsächlichen Pflegekosten ab – und genau hier entsteht für viele Betroffene eine erhebliche finanzielle Lücke. Eine private Pflegezusatzversicherung schließt diesen Unterschied und bietet zusätzliche Leistungen, die individuell an Ihre Lebenssituation angepasst werden können. Was genau versichert ist – und wo die Grenzen liegen – zeigen wir Ihnen im Überblick:
Die private Pflegezusatzversicherung bietet – je nach Tarif – folgende Leistungen:
Monatliches Pflegetagegeld bei Pflegebedürftigkeit (z. B. 50–150 € pro Tag, je nach Pflegegrad)
Lebenslange Pflegerente zur freien Verfügung
Erstattung tatsächlicher Pflegekosten (Pflegeheim, ambulante Pflege, häusliche Betreuung)
Beitragsbefreiung bei Eintritt des Pflegefalls
Flexible Verwendung der Leistung – auch für Laienpflege durch Angehörige
Optionaler Inflationsschutz für langfristige Kaufkraftsicherung
Diese Leistungen lassen sich je nach Versicherungsart (Tagegeld, Kosten, Rente oder Pflege-Bahr) individuell kombinieren und anpassen.
Trotz der umfangreichen Leistungen gibt es auch bei der Pflegezusatzversicherung bestimmte Grenzen:
Wartezeit: Viele Tarife sehen eine Wartezeit von bis zu 5 Jahren vor – in dieser Zeit besteht kein Leistungsanspruch.
Gesundheitsprüfung: Bei den meisten Tarifen ist eine Gesundheitsprüfung erforderlich. Vorerkrankungen können zu Ausschlüssen oder Risikozuschlägen führen.
Maximalleistungen: Die Höhe der Leistungen ist tariflich begrenzt – eine vollständige Kostendeckung ist nicht in jedem Fall gegeben.
Verwendungsnachweise: Bei Pflegekostenversicherungen sind oft Nachweise über die tatsächliche Verwendung notwendig (z. B. Rechnungen).
Begrenzter Inflationsschutz: Nicht alle Tarife sichern die Leistungen langfristig gegen steigende Pflegekosten ab.
Welche Leistungen bietet eine Pflegezusatzversicherung?
Leistungsarten und Vorteile im Überblick
Die Leistungen einer Pflegezusatzversicherung unterscheiden sich je nach Tarifform deutlich. Ob Pflegetagegeld, Pflegekosten-Erstattung oder lebenslange Pflegerente – jede Variante hat ihre Besonderheiten und Vorteile. Welche Leistungen Sie konkret erwarten können und wie sich diese unterscheiden, erfahren Sie hier.
Die private Pflegezusatzversicherung deckt Kosten ab, die über die gesetzlich abgesicherte Grundversorgung hinausgehen. Die Wahl des richtigen Tarifs hängt stark von der persönlichen Lebenssituation, dem finanziellen Spielraum und dem gewünschten Absicherungsniveau ab. In der Praxis haben sich drei klassische Leistungsmodelle etabliert:
Diese Variante zahlt bei Pflegebedürftigkeit einen festen Tagessatz – unabhängig davon, ob die Pflege zu Hause oder stationär erfolgt. Das Tagegeld ist frei verfügbar und kann auch für private Pflegepersonen oder zusätzliche Betreuung verwendet werden. Die Höhe richtet sich nach dem vereinbarten Tarif und dem Pflegegrad. Besonders vorteilhaft ist die Flexibilität bei der Verwendung.
Hierbei werden – gegen Vorlage entsprechender Nachweise – die tatsächlich entstandenen Kosten im Pflegefall ganz oder anteilig erstattet. Das betrifft unter anderem Pflegeheime, ambulante Pflegedienste oder notwendige Umbaumaßnahmen im Wohnumfeld. Die Pflegekostenversicherung erfordert in der Regel eine detaillierte Dokumentation, bietet aber dafür eine sehr gezielte finanzielle Entlastung
Diese Versicherung sichert im Pflegefall eine monatliche, lebenslange Rente zu. Der Vorteil: Es spielt keine Rolle, wie hoch die tatsächlichen Pflegekosten sind – die vereinbarte Rente wird unabhängig davon ausgezahlt. Dadurch eignet sich die Pflegerente vor allem für Menschen, die eine konstante, planbare Absicherung wünschen.
Je nach Anbieter lassen sich diese Varianten auch kombinieren. Zudem bieten viele Versicherer zusätzliche Optionen wie:
Beitragsbefreiung im Pflegefall
Dynamik (Inflationsschutz)
Assistance-Leistungen wie Beratung, Pflegeplatzvermittlung oder Notfallmanagement
Diese Bausteine sorgen für mehr Flexibilität und unterstützen nicht nur die pflegebedürftige Person selbst, sondern entlasten auch Angehörige.
Was kostet eine Pflegezusatzversicherung – und wie unterscheiden sich die Tarife?
Kosten, Leistungen und Anbieter im Vergleich
Die Kosten einer Pflegezusatzversicherung variieren je nach Eintrittsalter, Gesundheitszustand und gewähltem Leistungsumfang. Ein früher Abschluss kann die Beiträge erheblich senken. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die durchschnittlichen Kosten und Leistungen verschiedener Tarife.
Die Wahl des passenden Tarifs hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Während die Allianz mit einem weltweiten Schutz und umfassenden Assistance-Leistungen punktet, bietet die DFV eine flexible Gestaltung der Leistungen. Die Hallesche überzeugt mit einer dynamischen Anpassung ohne erneute Gesundheitsprüfung, und die HanseMerkur ermöglicht Leistungen ohne Kostennachweis bereits ab Pflegegrad 1.
| Kriterium | Allianz | DFV | Hallesche | HanseMerkur |
|---|---|---|---|---|
| Tarifname | Pflegetagegeld Best | DeutschlandPflege Flex | OLGAflex | Pflege Schutz + |
| Eintrittsalter | bis 70 Jahre | bis 75 Jahre | bis 70 Jahre | keine feste Altersgrenze |
| Leistung bei Pflegegrad 1 | ca. 20 % der Vollleistung | individuell wählbar | ca. 10 % der Vollleistung | ab Pflegegrad 1 |
| Leistung bei Pflegegrad 5 | 100 % | bis 3.750 € monatlich | 100 % | individuell wählbar |
| Wartezeit | keine | keine | keine | keine |
| Beitragsbefreiung im Pflegefall | ab Pflegegrad 5 | ab Pflegegrad 1 | ab Pflegegrad 4 | ab Pflegegrad 3 |
| Besonderheiten | weltweiter Schutz, Assistance | frei kombinierbar, flexibel gestaltbar | Dynamik ohne Gesundheitsprüfung | keine Nachweispflicht, Assistance |
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Unsere Kunden empfehlen besonders diese Tarife – verlässlich, leistungsstark und individuell anpassbar:
Die Allianz bietet mit ihrem leistungsstarken Tagegeldtarif zuverlässigen Schutz – weltweit und ohne Wartezeit. Besonders geschätzt wird die Beitragsbefreiung ab Pflegegrad 5 sowie die umfangreichen Assistance-Leistungen.
Dieser Tarif überzeugt durch maximale Flexibilität: Pflegeleistungen lassen sich individuell gestalten – ganz nach Lebenssituation. Die DFV verzichtet auf Wartezeit und bietet bereits ab Pflegegrad 1 volle Beitragsbefreiung.
Mit OLGAflex bietet die Hallesche eine dynamisch anpassbare Pflegeversicherung. Die Leistungen steigen automatisch – ohne neue Gesundheitsprüfung. Die Beitragsbefreiung greift ab Pflegegrad 4.
Bereits ab Pflegegrad 1 greift der Schutz der HanseMerkur – ohne Nachweispflicht. Ideal für alle, die klare Strukturen und unkomplizierte Leistungen schätzen. Auch Assistance-Leistungen sind inklusive.
Weitere Themen rund um die Pflegeabsicherung
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Die Pflegezusatzversicherung ist nur ein Baustein einer umfassenden Pflegevorsorge. Abhängig von Ihrer Lebenssituation und Ihrem Bedarf können weitere Absicherungsformen sinnvoll sein – etwa die gesetzliche Pflegepflichtversicherung, die geförderte Pflege-Bahr-Variante oder die grundlegende Pflegeversicherung selbst. Informieren Sie sich hier zu weiteren wichtigen Themen:
Mit einer Pflegetagegeldversicherung sichern Sie sich im Pflegefall eine frei verfügbare Geldleistung – unabhängig von tatsächlichen Kosten oder Pflegenachweisen. Sie entscheiden, wofür das Geld eingesetzt wird: zur Entlastung Ihrer Familie, für Haushaltshilfen oder zusätzliche Betreuung. Ideal für alle, die selbstbestimmt vorsorgen möchten.
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Für wen ist eine Pflegezusatzversicherung besonders empfehlenswert?
Zielgruppen und Empfehlungen für den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung
Eine Pflegezusatzversicherung kann für verschiedene Personengruppen sinnvoll sein, um im Pflegefall finanzielle Belastungen zu minimieren. Die Entscheidung hängt von individuellen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Vermögen und familiärer Situation ab.
Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der tatsächlichen Pflegekosten ab. Die verbleibenden Kosten müssen oft aus eigener Tasche bezahlt werden. Eine private Pflegezusatzversicherung kann helfen, diese Lücke zu schließen.
Für wen ist sie besonders sinnvoll?
Junge Erwachsene: Ein früher Abschluss sichert günstige Beiträge und schützt vor späteren Gesundheitsrisiken. Auch wenn das Risiko einer Pflegebedürftigkeit in jungen Jahren gering ist, kann eine frühe Vorsorge langfristig von Vorteil sein.
Familien mit Kindern: Eltern können ihre Kinder absichern, da auch junge Menschen pflegebedürftig werden können. Eine frühzeitige Absicherung schützt das Familienvermögen und bietet finanzielle Sicherheit.
Selbstständige und Freiberufler: Ohne Arbeitgeberzuschüsse müssen sie im Pflegefall selbst für die Kosten aufkommen. Eine Zusatzversicherung kann hier finanziell entlasten.
Senioren: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko der Pflegebedürftigkeit. Eine Zusatzversicherung kann helfen, das Vermögen zu schützen und die Lebensqualität zu erhalten.
Menschen mit geringem Einkommen oder Vermögen: Um im Pflegefall nicht auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, kann eine Zusatzversicherung sinnvoll sein.
Es ist wichtig, die eigene Situation zu analysieren und zu entscheiden, ob eine Pflegezusatzversicherung den individuellen Bedürfnissen entspricht.
Vertiefende Fragen zur Pflegezusatzversicherung
Was Sie schon immer über die Pflegezusatzversicherung wissen wollten
Was ist eine Pflegezusatzversicherung und warum ist sie sinnvoll?
Eine Pflegezusatzversicherung ergänzt die gesetzliche Pflegepflichtversicherung. Sie schließt die Versorgungslücke, die entsteht, wenn Pflegekosten die gesetzlichen Leistungen übersteigen. So sichern Sie sich im Ernstfall finanzielle Freiheit und entlasten Ihre Angehörigen.
Ab wann lohnt sich eine Pflegezusatzversicherung?
Ein Abschluss lohnt sich bereits in jungen Jahren. Denn Pflegebedürftigkeit kann auch durch Unfall oder Krankheit früh eintreten – und die Beiträge sind bei jüngeren Menschen deutlich günstiger.
Welche Arten der Pflegezusatzversicherung gibt es?
Zur Auswahl stehen:
Pflegetagegeldversicherung (feste Auszahlung pro Tag)
Pflegekostenversicherung (Erstattung nach Rechnung)
Pflegerentenversicherung (monatliche Rente)
Pflege-Bahr (staatlich gefördert, ohne Gesundheitsprüfung)
Was kostet eine Pflegezusatzversicherung?
Die Kosten hängen von Alter, Gesundheitszustand, Tarif und Leistungsumfang ab. Ein 30-jähriger Angestellter zahlt z. B. für ein Pflegetagegeld von 50 €/Tag rund 13,95 € monatlich. Fördertarife gibt es ab ca. 10 €.
Wann beginnt der Versicherungsschutz?
Bei Pflegetagegeld- und Pflegekostentarifen gilt meist keine Wartezeit – Leistungen starten ab Pflegegrad 1. Beim Pflege-Bahr ist gesetzlich eine Wartezeit von 5 Jahren vorgesehen (entfällt bei Unfall).
Welche Leistungen übernimmt die Pflegezusatzversicherung?
Je nach Tarif erhalten Sie:
Tagegeld
Erstattung von Pflegekosten
Einmalzahlungen bei Pflegegrad-Einstufung
Unterstützung bei Organisation und Beratung
Auch häusliche Pflege ist in vielen Tarifen mit abgedeckt.
Muss ich eine Gesundheitsprüfung machen?
In den meisten Fällen ja, sie beeinflusst Beitrag und Annahme. Nur beim Pflege-Bahr-Tarif ist keine Gesundheitsprüfung erforderlich.
Wie hoch sollte ich die Versicherungssumme wählen?
Die Höhe richtet sich nach Ihrem erwartbaren Eigenanteil im Pflegefall. Für stationäre Pflege liegt dieser bei 2.000–3.000 € monatlich. Empfohlen werden mindestens 60–80 € Tagegeld oder 2.000 € Kostenerstattung.
Kann ich die Beiträge steuerlich absetzen?
Ja, Pflegezusatzversicherungen gelten als Vorsorgeaufwendungen. Die Förder-Pflege kann bis zu 2.800 € jährlich steuerlich geltend gemacht werden, andere Tarife bis 1.900 €, sofern die Grenze nicht durch andere Versicherungen überschritten ist.
Bis zu welchem Alter ist ein Abschluss möglich?
Eine feste Altersgrenze gibt es nicht. Ein Abschluss ist auch im Rentenalter noch möglich – allerdings mit höheren Beiträgen und potenziellen Leistungsausschlüssen.
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1. Zu später Abschluss der Versicherung
Viele Menschen schieben den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung hinaus. Doch je älter Sie sind, desto höher sind die Beiträge – und desto größer ist das Risiko, dass Vorerkrankungen den Abschluss erschweren oder verteuern. Unser Tipp: Schließen Sie die Versicherung möglichst früh ab, idealerweise zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr.
2. Unzureichende Absicherung durch zu niedrige Leistungen
Ein häufiger Fehler ist die Wahl eines Tarifs mit zu niedrigen Leistungen. Im Pflegefall reichen diese dann nicht aus, um die tatsächlichen Kosten zu decken. Achten Sie darauf, dass die vereinbarten Leistungen realistisch kalkuliert sind und auch zukünftige Kostensteigerungen berücksichtigen.
3. Vernachlässigung von Wartezeiten und Gesundheitsprüfungen
Viele Tarife sehen Wartezeiten vor, in denen keine Leistungen erbracht werden. Zudem können Gesundheitsprüfungen zu Leistungsausschlüssen führen. Informieren Sie sich genau über diese Bedingungen und wählen Sie Tarife mit möglichst kurzen Wartezeiten und fairen Gesundheitsprüfungen.
4. Fehlende Dynamik zur Anpassung an Inflation
Ohne eine Dynamik verlieren die Leistungen Ihrer Versicherung über die Jahre an Kaufkraft. Achten Sie darauf, dass Ihr Tarif eine regelmäßige Anpassung der Leistungen an die Inflation vorsieht, um im Pflegefall ausreichend abgesichert zu sein.
5. Unzureichende Prüfung der Vertragsbedingungen
Die Vertragsbedingungen enthalten wichtige Informationen zu Leistungen, Ausschlüssen und Kündigungsfristen. Lesen Sie diese sorgfältig durch und lassen Sie sich bei Unklarheiten beraten, um böse Überraschungen zu vermeiden.
6. Verzicht auf professionelle Beratung
Die Vielfalt der Tarife und Anbieter macht die Auswahl einer passenden Pflegezusatzversicherung komplex. Nutzen Sie professionelle Beratungsangebote, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und einen Tarif zu wählen, der zu Ihrer individuellen Lebenssituation passt.
Zusammenfassung
Die private Pflegezusatzversicherung ergänzt die gesetzliche Pflegepflichtversicherung und hilft, hohe Eigenanteile im Pflegefall zu vermeiden. Je nach Tarif – ob Pflegetagegeld, Pflegerente, Pflegekostenversicherung oder Pflege-Bahr – erhalten Sie eine individuell passende Absicherung. Die Beiträge richten sich nach Eintrittsalter, Gesundheitszustand und gewünschter Leistungshöhe. Ein Vergleich verschiedener Anbieter lohnt sich, da Leistungsumfang, Wartezeiten und Beitragsbefreiung stark variieren. Für viele Menschen ist die Pflegezusatzversicherung ein sinnvoller Baustein der persönlichen Vorsorge – sei es zur Entlastung der Familie, zur Vermögenssicherung oder zur freien Wahl von Pflegeform und Einrichtung.
Häufige Fragen
Gilt der Versicherungsschutz auch bei Pflege im Ausland?
Das hängt vom gewählten Tarif ab. Manche Tarife leisten EU-weit oder weltweit, andere nur innerhalb Deutschlands. Vor Vertragsabschluss sollte geprüft werden, ob ein Auslandsaufenthalt abgesichert ist.
Wie kündige ich eine bestehende Pflegezusatzversicherung?
Eine Kündigung ist meist mit 3 Monaten Frist zum Jahresende möglich. Sie muss schriftlich erfolgen. Beachten Sie: Mit der Kündigung verlieren Sie eventuell Altersrückstellungen und müssen bei Neuabschluss erneut Gesundheitsfragen beantworten.
Kann ich eine Pflegezusatzversicherung für Angehörige abschließen?
Ja, das ist möglich – allerdings nur mit deren Zustimmung. Versicherungsnehmer muss immer die zu versichernde Person sein. Sie können aber als Zahler auftreten.
Was passiert, wenn ich aus der Pflegebedürftigkeit wieder herauskomme?
Die Leistungszahlung endet mit dem Wegfall des Pflegegrads, der Versicherungsschutz bleibt bestehen. Bei erneuter Pflegebedürftigkeit lebt der Leistungsanspruch ohne neue Wartezeit wieder auf.