- Startseite
- »
- Vorsorge
- »
- Sterbegeldversicherung
- »
- Beerdigungsversicherung
- »
- Bestattungsarten
Bestattungsarten im Überblick: Möglichkeiten, Unterschiede und Entscheidungshilfen
Von Erd- bis Seebestattung – alle Varianten erklärt, mit Vorteilen, Ablauf und Kosten
Die Wahl der Bestattungsart ist eine sehr persönliche Entscheidung – geprägt von Weltanschauung, Budget, familiären Traditionen oder dem Wunsch nach einer pflegefreien Ruhestätte. In Deutschland stehen verschiedene Bestattungsformen zur Verfügung, die sich in Ablauf, Kosten, Ort und Gestaltung deutlich unterscheiden.
Ob klassische Erdbestattung, moderne Urnenbeisetzung, naturbezogene Baumbestattung oder anonyme Beerdigung: Jede Form hat ihre Besonderheiten und erfordert unterschiedliche Voraussetzungen. In diesem Beitrag erhalten Sie einen vollständigen Überblick über die wichtigsten Bestattungsarten – mit allen relevanten Informationen zu Ablauf, Möglichkeiten und Kosten. So können Sie gut informiert entscheiden oder Ihre Vorsorge gezielt darauf abstimmen.
Erdbestattung, Feuerbestattung, Seebestattung und mehr – diese Formen sind möglich
Welche Bestattungsarten gibt es?
In Deutschland sind verschiedene Bestattungsarten erlaubt, die sich in Bezug auf Ablauf, Kosten, Grabform und persönliche Bedeutung unterscheiden. Jede Form hat ihre eigenen Voraussetzungen, Vor- und Nachteile. Wer für sich oder Angehörige vorsorgen möchte, sollte die wichtigsten Unterschiede kennen. Hier finden Sie einen kompakten Überblick über die gängigsten Bestattungsarten – alle lassen sich individuell gestalten und mit einem Vorsorgevertrag regeln.
Die Erdbestattung ist die klassische Form der Bestattung in Deutschland. Der Verstorbene wird in einem Sarg in einem Erdgrab beigesetzt. Diese Form ist besonders in christlich geprägten Regionen weit verbreitet und gilt als traditionell und würdevoll.
Merkmale:
Beisetzung im Sarg auf einem Friedhof
Wahl zwischen Reihengrab und Wahlgrab
Meist mit Trauerfeier in der Friedhofskapelle
Höhere Folgekosten durch Grabpflege
Bei der Feuerbestattung wird der Verstorbene eingeäschert, anschließend erfolgt die Urnenbeisetzung. Sie ist oft kostengünstiger und bietet flexible Möglichkeiten hinsichtlich Grabform und Ort der Beisetzung.
Merkmale:
Einäscherung im Krematorium
Urnenbeisetzung auf Friedhof, im Kolumbarium oder in der Natur
Häufig als Grundlage für weitere Bestattungsformen (z. B. See- oder Baumbestattung)
Relativ kostengünstig, pflegeleichte Gräber möglich
Die Seebestattung ist eine besondere Form der Urnenbestattung. Nach der Einäscherung wird die Urne in speziellen Gewässern dem Meer übergeben – mit oder ohne Begleitung durch Angehörige.
Merkmale:
Voraussetzung: Feuerbestattung
Beisetzung der Urne in Nord- oder Ostsee (gelegentlich auch international)
Urne besteht aus wasserlöslichem Material
Schiffsbegleitung durch Angehörige möglich
Bei der anonymen Bestattung erfolgt die Beisetzung – meist als Urnenbeisetzung – auf einem Gemeinschaftsfeld, ohne namentliche Kennzeichnung der Grabstelle. Diese Form wird oft aus Kostengründen oder zur Vermeidung von Grabpflege gewählt.
Merkmale:
Keine namentliche Kennzeichnung des Grabes
Meist ohne Teilnahme von Angehörigen (reine Beisetzung durch Friedhofspersonal)
Günstigste Form der Bestattung
Keine Grabpflege notwendig
Die Baumbestattung ist eine naturnahe Form der Urnenbeisetzung. Die Asche wird in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt – in einem Bestattungswald oder auf speziell ausgewiesenen Friedhofsflächen.
Merkmale:
Voraussetzung: Feuerbestattung
Grabpflege entfällt komplett (Natur übernimmt Pflege)
Namentliche Kennzeichnung oft möglich
Hohe emotionale Bedeutung für naturverbundene Menschen
Individuelle Wünsche, persönliche Werte und finanzielle Möglichkeiten entscheiden über die richtige Form
Welche Bestattungsart passt zu mir?
Die Wahl der Bestattungsart ist eine sehr persönliche Entscheidung. Sie sollte nicht nur aus praktischen oder finanziellen Gründen getroffen werden, sondern vor allem die Werte, Wünsche und Lebenshaltung des Verstorbenen widerspiegeln. Ob traditionell, naturnah oder bewusst anonym – jede Form hat ihre eigene Symbolik und Wirkung auf die Angehörigen.
Für viele Menschen ist die Bestattungsart mehr als eine organisatorische Frage – sie ist Ausdruck von Haltung, Persönlichkeit und Lebensphilosophie. Während sich religiös geprägte Personen oft für eine klassische Erdbestattung entscheiden, bevorzugen naturverbundene Menschen häufig die Baumbestattung. Wer Angehörige entlasten möchte, wählt eventuell eine anonyme oder pflegefreie Bestattungsform.
Auch finanzielle Überlegungen spielen eine Rolle: Erdbestattungen sind meist kostenintensiver, während Feuer- oder Seebestattungen durch geringere Friedhofsgebühren oft günstiger ausfallen. Eine Urnenbeisetzung ist zudem flexibler in der Ortswahl, da sie auch auf Naturfriedhöfen oder in Kolumbarien möglich ist.
Bei der Entscheidungsfindung können folgende Fragen helfen:
Welche Vorstellung habe ich von meinem letzten Ort?
Soll meine Grabstelle gepflegt werden oder pflegefrei sein?
Möchte ich Angehörigen eine Anlaufstelle zum Trauern bieten?
Welche finanziellen Mittel stehen zur Verfügung?
Gibt es religiöse oder kulturelle Vorgaben?
Tipp:
Viele Bestattungsunternehmen bieten unverbindliche Beratungsgespräche an. Wer frühzeitig eine Entscheidung trifft und diese im Vorsorgevertrag dokumentiert, schafft Klarheit – für sich selbst und für die Familie.
Diese Beiträge helfen Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen – organisatorisch und finanziell
Weitere Themen rund um Bestattung und Vorsorge
Die Wahl der Bestattungsart hängt eng mit finanziellen Fragen und persönlichen Vorstellungen zusammen. Wer sich frühzeitig informiert, kann gezielt vorsorgen, Angehörige entlasten und sicherstellen, dass eigene Wünsche respektiert werden. Die folgenden Beiträge bieten Ihnen wichtige Grundlagen für eine fundierte Entscheidung.
Bestattungskosten
Von Sarg über Friedhofsgebühren bis zur Trauerfeier – eine Bestattung kann je nach Art und Region sehr unterschiedlich teuer sein. Hier erfahren Sie, wie sich die Kosten zusammensetzen und worauf Sie achten sollten.
Bestattungsvorsorgevertrag
Mit einem Vorsorgevertrag können Sie festlegen, wie Ihre Beisetzung aussehen soll – und alles im Vorfeld vertraglich regeln. Das entlastet Angehörige und sichert Ihre Wünsche ab.
Sterbegeldversicherung Vergleich
Die Sterbegeldversicherung sorgt dafür, dass im Ernstfall ausreichend Geld für Ihre Bestattung zur Verfügung steht – unabhängig vom Erbe oder den Angehörigen.
Gesetzliche Vorschriften zur Bestattung: Was erlaubt ist – und was nicht
Was darf in Deutschland beigesetzt werden?
In Deutschland ist die Bestattung streng geregelt. Wer eine Beisetzung plant, sollte wissen, welche Formen und Materialien zulässig sind – und welche gesetzlichen Rahmenbedingungen gelten. Von der Sargpflicht bis zur Urnenbeisetzung im Wald: Dieser Abschnitt klärt, was erlaubt ist.
Im deutschen Bestattungsrecht gelten klare Vorgaben, die sich von Bundesland zu Bundesland leicht unterscheiden können. Grundsätzlich sind zwei Hauptformen zulässig: die Beisetzung im Sarg (Erdbestattung) oder die Urnenbeisetzung nach einer Feuerbestattung. In beiden Fällen gilt nahezu überall der sogenannte Friedhofszwang – das bedeutet, dass die sterblichen Überreste ausschließlich auf zugelassenen Friedhöfen oder genehmigten Naturflächen (z. B. Ruheforsten) beigesetzt werden dürfen.
Sargpflicht und Ausnahmen:
In einigen Bundesländern besteht bei der Erdbestattung eine gesetzliche Sargpflicht. Auch bei Feuerbestattungen ist der Sarg in der Regel vorgeschrieben – zumindest für die Einäscherung. Eine Ausnahme stellt z. B. Bremen dar: Dort ist unter bestimmten Bedingungen auch eine Urnenbeisetzung außerhalb klassischer Friedhöfe erlaubt.
Urnenbeisetzung:
Die Urne darf nicht mit nach Hause genommen oder frei verstreut werden – auch wenn dies viele Angehörige wünschen würden. Eine Beisetzung der Asche im eigenen Garten oder das Mitführen in der Wohnung ist in Deutschland verboten. Erlaubt sind Urnenbestattungen auf Friedhöfen, in Kolumbarien, in Bestattungswäldern oder auf See (mit behördlicher Genehmigung).
Materialien und Vorgaben:
Särge und Urnen müssen biologisch abbaubar sein, vor allem bei Natur- oder Seebestattungen. Für Seeurnen gelten besondere Anforderungen an die Auflösung im Wasser. Auch bei der Grabausstattung (Grabstein, Grabplatte) sind die Friedhofssatzungen zu beachten – sie geben Gestaltung, Größe und Materialien vor.
Wichtig zu wissen:
Eine rechtskonforme Beisetzung setzt immer eine Todesbescheinigung, eine zweite ärztliche Leichenschau und die Zustimmung der zuständigen Behörde voraus. Je nach Art der Bestattung sind weitere Dokumente erforderlich, etwa bei Auslandsüberführungen oder anonymen Bestattungen.
Diese Beiträge zeigen, wie vielfältig Bestattungen heute möglich sind – von klassisch bis naturverbunden
Weiterführende Beiträge für Sie
Todesfallversicherung
Mit einer Todesfallversicherung stellen Sie sicher, dass im Falle Ihres Todes eine festgelegte Summe zur Verfügung steht – flexibel einsetzbar für Bestattung, Lebensunterhalt oder offene Kosten.
Beerdigungsversicherung
Die Beerdigungsversicherung deckt die konkreten Kosten einer Bestattung ab. Im Unterschied zur klassischen Risikolebensversicherung wird die Auszahlung zweckgebunden für die Organisation der Beisetzung verwendet.
Antworten auf häufige Fragen – kompakt, verständlich und praxisnah
Was Sie schon immer über Bestattungsarten wissen wollten
Ist eine Feuerbestattung immer günstiger als eine Erdbestattung?
In der Regel ja. Eine Feuerbestattung verursacht meist geringere Friedhofsgebühren, da Urnengräber kleiner und günstiger in der Pflege sind. Auch Sarg- und Bestatterkosten fallen oft niedriger aus. Dennoch können Zusatzleistungen (z. B. Trauerfeier, Urnengrabstein) den Preis wieder anheben.
Gibt es die Möglichkeit einer Bestattung ganz ohne Angehörige?
Ja, das ist bei der anonymen Bestattung möglich. Hier erfolgt die Beisetzung ohne namentliche Kennzeichnung der Grabstelle. Diese Form wird häufig gewählt, wenn keine Angehörigen vorhanden sind oder bewusst keine Grabpflege gewünscht ist.
Können Urnen zu Hause aufbewahrt werden?
Nein. In Deutschland besteht nahezu überall Friedhofszwang. Eine Urne darf nicht mit nach Hause genommen werden – auch nicht bei ausdrücklichem Wunsch des Verstorbenen oder der Angehörigen. Nur in seltenen Sonderfällen (z. B. in Bremen) sind Ausnahmen möglich.
Welche Bestattungsarten gelten als besonders umweltfreundlich?
Die Baumbestattung in Natur- oder Ruheforsten sowie die Seebestattung mit biologisch abbaubaren Urnen gelten als besonders naturnah. Dabei wird auf Grabpflege und dauerhafte Grabmale verzichtet, was Ressourcen schont und die Natur erhält.
Was ist der Unterschied zwischen Kolumbarium und Urnengrab?
Ein Kolumbarium ist eine Urnenwand auf einem Friedhof oder in einer Kapelle, in der die Urne in einem verschlossenen Fach aufbewahrt wird. Ein Urnengrab hingegen ist ein Erdgrab, das für die Beisetzung der Urne vorgesehen ist – mit oder ohne Grabstein.
Wie anonym ist eine anonyme Bestattung wirklich?
Angehörige erhalten in der Regel keine exakte Grabstelle genannt. Die Beisetzung erfolgt ohne Zeremonie, Namensschild oder persönliche Kennzeichnung. Manche Friedhöfe führen jedoch interne Lagepläne, die auf Anfrage einsehbar sein können.
Welche Rolle spielt die Religion bei der Wahl der Bestattungsart?
Religiöse Überzeugungen können maßgeblich sein: In der katholischen Kirche war die Feuerbestattung lange Zeit verpönt, wird heute aber akzeptiert. Im Judentum und Islam ist die Erdbestattung weiterhin die bevorzugte Form. Wer konfessionell gebunden ist, sollte sich vorab informieren.
Gibt es Fristen, bis wann eine Bestattung erfolgen muss?
Ja. In Deutschland muss die Beisetzung in der Regel innerhalb von 4 bis 10 Tagen nach dem Tod erfolgen – abhängig vom Bundesland und von der gewählten Bestattungsart. Bei Feuerbestattungen ist meist eine zweite Leichenschau vorgeschrieben, was die Frist verlängern kann.
Zusammenfassung
Die Wahl der Bestattungsart ist eine zutiefst persönliche Entscheidung – geprägt von Überzeugungen, Kosten, Umweltaspekten oder familiären Wünschen. In Deutschland stehen verschiedene Optionen zur Verfügung: von der klassischen Erdbestattung über die Feuerbestattung bis hin zu alternativen Formen wie See‑, Baum- oder anonymen Beisetzungen. Jede Variante bringt eigene Vorteile, Anforderungen und Kosten mit sich. Wer rechtzeitig vorsorgt, kann nicht nur seine Vorstellungen klar festhalten, sondern auch Angehörige entlasten und für finanzielle Planungssicherheit sorgen. Informieren Sie sich daher frühzeitig über die Möglichkeiten und gesetzlichen Rahmenbedingungen – am besten im persönlichen Gespräch mit einem Fachberater.
häufige Fragen
Was ist die günstigste Bestattungsart?
Die günstigste Bestattungsform ist meist die Feuerbestattung mit anonymer Urnenbeisetzung. Sie erfordert keine Grabpflege und verursacht geringere Friedhofsgebühren. Eine genaue Kostenübersicht hängt jedoch von Region, Anbieter und individuellen Wünschen ab.
Welche Bestattungsart ist in Deutschland am häufigsten?
Nur wenn keine zahlungspflichtigen Angehörigen vorhanden oder leistungsfähig sind, übernimmt das Sozialamt eine sogenannte Sozialbestattung. Diese erfolgt jedoch nur in einfacher Form.
Darf man eine Urne zu Hause aufbewahren?
Nein. In Deutschland gilt grundsätzlich der Friedhofszwang. Das bedeutet, dass eine Urne nur auf einem Friedhof, in einem Kolumbarium oder an genehmigten Orten wie See oder Wald beigesetzt werden darf – nicht jedoch in der eigenen Wohnung.
Was kostet eine Erdbestattung?
Eine Erdbestattung kostet durchschnittlich zwischen 6.000 und 10.000 Euro – je nach Region, Grabart, Bestatterleistungen und individueller Ausgestaltung der Trauerfeier. Friedhofsgebühren und Grabpflege können weitere laufende Kosten verursachen.