Krom­fohr­län­der – Treu­er Fami­li­en­hund mit fei­nem Gespür

Alles über Hal­tung, Pfle­ge und Wesen die­ser sel­te­nen deut­schen Hun­de­ras­se – sen­si­bel, anhäng­lich und wach­sam.

Kromfohrländer Hund rennt am Strand mit Stock im Maul

Der Krom­fohr­län­der ist eine sel­te­ne, rein deut­sche Hun­de­ras­se mit kla­rer Linie: freund­lich, loy­al und beson­ders men­schen­be­zo­gen. Ob rau­haa­rig oder glatt – sein Aus­se­hen ist mar­kant, sein Wesen fein­füh­lig. Er gehört zu den weni­gen Ras­sen, die gezielt für das Fami­li­en­le­ben gezüch­tet wur­den. Doch gera­de die­se enge Bin­dung macht ihn auch anspruchs­voll: Der Krom­fohr­län­der braucht Nähe, Struk­tur und Hal­ter, die sei­ne sen­si­ble Sei­te ernst neh­men.

In die­sem Rat­ge­ber erfah­ren Sie alles, was Sie als (künf­ti­ger) Hal­ter über die­se beson­de­re Ras­se wis­sen soll­ten: Her­kunft, Hal­tung, Pfle­ge, Gesund­heit und typi­sche Eigen­hei­ten – klar struk­tu­riert, fach­lich kor­rekt und geprüft auf Aktua­li­tät.

Kromfohrländer Hund springt mit Stock im Maul über den Sand

Steck­brief Krom­fohr­län­der

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Vom Zufalls­fund zur aner­kann­ten Fami­li­en­ras­se

Die Ent­ste­hung des Krom­fohr­län­ders: Eine deut­sche Erfolgs­ge­schich­te

Der Krom­fohr­län­der ist eine ver­gleichs­wei­se jun­ge Hun­de­ras­se, deren Ursprung nach dem Zwei­ten Welt­krieg in Deutsch­land liegt. Im Unter­schied zu alten Gebrauchs­hun­de­ras­sen wur­de er nicht über Jahr­hun­der­te gezüch­tet, son­dern ent­stand aus einer geziel­ten Selek­ti­on eines ein­zel­nen Misch­lings. Heu­te gilt der Krom­fohr­län­der als sel­te­ne, aber cha­rak­ter­star­ke Fami­li­en­ras­se mit bewusst gezo­ge­ner Abstam­mung.

Die Geschich­te des Krom­fohr­län­ders beginnt im Jahr 1945, als in der Nähe von Sie­gen ein aus­ge­büx­ter ame­ri­ka­ni­scher Armee­hund auf­ge­grif­fen wur­de – ein glatt­haa­ri­ger Grif­fon-Misch­ling. Die­ser Rüde, genannt „Peter“, wur­de von der Züch­te­rin Ilse Schlei­fen­baum mit einer Fox­ter­ri­er-Hün­din ver­paart. Die dar­aus ent­ste­hen­den Wel­pen zeich­ne­ten sich durch ein beson­ders men­schen­be­zo­ge­nes, freund­li­ches Wesen aus – eine Eigen­schaft, die gezielt wei­ter­ge­züch­tet wur­de.

Ilse Schlei­fen­baum ent­wi­ckel­te dar­aus kon­se­quent eine neue Ras­se mit dem Ziel, einen eng an den Men­schen gebun­de­nen Begleit­hund zu schaf­fen. Bereits 1955 wur­de der Krom­fohr­län­der vom Ver­band für das Deut­sche Hun­de­we­sen (VDH) offi­zi­ell aner­kannt, 1959 folg­te die inter­na­tio­na­le Aner­ken­nung durch die FCI (Fédé­ra­ti­on Cyno­lo­gi­que Inter­na­tio­na­le).

Der Name „Krom­fohr­län­der“ lei­tet sich vom Sie­ge­ner Orts­teil „Krom Fohr“ ab, in des­sen Umge­bung die Zucht begann. Die Ras­se gilt als eine der weni­gen in Deutsch­land gezielt auf Fami­li­en­freund­lich­keit gezüch­te­ten Lini­en.

Bis heu­te wird der Krom­fohr­län­der fast aus­schließ­lich über kon­trol­lier­te Zuch­ten mit engem Ras­se­ma­nage­ment wei­ter­ge­ge­ben. Die Popu­la­ti­on ist klein, was einer­seits eine sorg­fäl­ti­ge Aus­wahl ermög­licht, ande­rer­seits aber auch eine Her­aus­for­de­rung für die gene­ti­sche Viel­falt dar­stellt.

Sein Ursprung als Mensch-Hund-Part­ner auf engem Raum prägt den Krom­fohr­län­der bis heu­te – nicht als Jagd- oder Arbeits­hund, son­dern als ver­läss­li­cher Fami­li­en­be­glei­ter mit kla­rem Bezug zu sei­nen Men­schen.

Was Krom­fohr­län­der für ein har­mo­ni­sches Zusam­men­le­ben brau­chen

Hal­tung des Krom­fohr­län­ders: Ein sen­si­bles Wesen mit star­kem Bezug zum Men­schen

Der Krom­fohr­län­der ist kein Hund für jede Lebens­si­tua­ti­on – er braucht Nähe, Ruhe und fes­te Struk­tu­ren. Wer ihm das bie­tet, erhält einen loya­len und aus­ge­gli­che­nen Beglei­ter. Die Hal­tung die­ser Ras­se setzt ein gewis­ses Ver­ständ­nis für ihr fein­füh­li­ges Wesen und ihre Bin­dungs­stär­ke vor­aus.

Krom­fohr­län­der gel­ten als aus­ge­spro­chen men­schen­be­zo­ge­ne Hun­de. Sie schlie­ßen sich eng an ihre Haupt­be­zugs­per­son an und möch­ten mög­lichst viel Zeit mit „ihrem Men­schen“ ver­brin­gen. Eine Hal­tung mit häu­fig wech­seln­den Bezugs­per­so­nen, län­ge­ren Allein­zei­ten oder hek­ti­schem All­tag ist für die­se Ras­se nicht ide­al.

Die Hal­tung in der Woh­nung ist pro­blem­los mög­lich, solan­ge der Hund geis­tig und kör­per­lich aus­ge­las­tet wird. Ein Haus mit Gar­ten ist kein Muss – wich­ti­ger ist die Qua­li­tät der gemein­sa­men Zeit. Spa­zier­gän­ge, klei­ne Trai­nings­ein­hei­ten und gemein­sa­me Ritua­le stär­ken das Ver­trau­en und sor­gen für Aus­ge­gli­chen­heit.

Krom­fohr­län­der sind intel­li­gent und wach­sam, ohne über­trie­ben ter­ri­to­ri­al zu sein. Sie mel­den zuver­läs­sig, was sie als unge­wöhn­lich wahr­neh­men, nei­gen aber nicht zum Kläf­fen. Bei kon­se­quen­ter Erzie­hung fügen sie sich gut in den Fami­li­en­all­tag ein.

Wich­tig ist auch ein sta­bi­les, reiz­ar­mes Umfeld – beson­ders bei ner­vö­sen oder sehr sen­si­blen Lini­en. In Haus­hal­ten mit viel Tru­bel, klei­nen Kin­dern oder wech­seln­den Besu­chern kann ein Krom­fohr­län­der über­for­dert reagie­ren.

Da sie sehr auf „ihren Men­schen“ fixiert sind, fällt ihnen das Allein­sein schwer. Allein­blei­ben muss früh­zei­tig und behut­sam trai­niert wer­den. Län­ger als vier Stun­den soll­ten Krom­fohr­län­der mög­lichst nicht allein blei­ben.

Wer dem Krom­fohr­län­der kla­re Struk­tu­ren, emo­tio­na­le Sicher­heit und regel­mä­ßi­ge Beschäf­ti­gung bie­tet, wird mit einem sanf­ten, auf­merk­sa­men und treu­en All­tags­be­glei­ter belohnt, der sei­ne Bezugs­per­son auf lei­se, aber inten­si­ve Wei­se beglei­tet.

Sen­si­bel, wach­sam, loy­al – der Krom­fohr­län­der im Wesen

Cha­rak­ter des Krom­fohr­län­ders: Zwi­schen Zurück­hal­tung und tie­fer Bin­dung

Der Krom­fohr­län­der ist kein Hund, der sich jedem sofort öff­net – aber wer sein Ver­trau­en gewinnt, erlebt einen äußerst treu­en und fein­füh­li­gen Beglei­ter. Er reagiert auf­merk­sam auf sei­ne Umwelt, ist intel­li­gent und gut führ­bar, aber auch sen­si­bel in unge­wohn­ten Situa­tio­nen. Das macht ihn zu einem idea­len Fami­li­en­hund für Hal­ter mit Fin­ger­spit­zen­ge­fühl.

Die Per­sön­lich­keit des Krom­fohr­län­ders ist geprägt von star­ker Bin­dung, Zurück­hal­tung gegen­über Frem­den und hoher Auf­merk­sam­keit gegen­über sei­nem Umfeld. Sei­ne Loya­li­tät zu sei­ner Bezugs­per­son ist bemer­kens­wert: Er ori­en­tiert sich eng am Men­schen, sucht Nähe, ver­mei­det aber auf­dring­li­ches Ver­hal­ten.

Frem­den gegen­über zeigt er sich häu­fig reser­viert, jedoch nicht aggres­siv. Die­se Zurück­hal­tung ist ras­se­ty­pisch und darf nicht mit Unsi­cher­heit ver­wech­selt wer­den. Eine gute Sozia­li­sie­rung im Wel­pen­al­ter hilft dabei, selbst­si­che­re Tie­re mit einem gesun­den Maß an Neu­gier und Gelas­sen­heit her­an­zu­zie­hen.

Krom­fohr­län­der gel­ten als intel­li­gent und lern­be­reit. Sie arbei­ten ger­ne mit, sind aber kei­ne „bedin­gungs­lo­sen Befehls­emp­fän­ger“. Ihre Eigen­stän­dig­keit zeigt sich vor allem dann, wenn sie mit Druck oder stän­di­ger Reiz­über­flu­tung kon­fron­tiert wer­den.

Ihre Wach­sam­keit ohne über­stei­ger­tes Ter­ri­to­ri­al­ver­hal­ten macht sie zu ange­neh­men, ruhi­gen All­tags­be­glei­tern, die sich sowohl in ruhi­gen Haus­hal­ten als auch in akti­ven Fami­li­en wohl­füh­len – vor­aus­ge­setzt, sie erhal­ten genü­gend Ori­en­tie­rung und Rück­zugs­mög­lich­kei­ten.

Die fol­gen­den Kacheln zei­gen typi­sche Stär­ken und mög­li­che Her­aus­for­de­run­gen im All­tag mit einem Krom­fohr­län­der:

Stär­ken

Schwä­chen

Zwei Fell­ty­pen, ein unver­kenn­ba­res Erschei­nungs­bild

So sieht der Krom­fohr­län­der aus: Typi­sche Merk­ma­le von Kopf bis Rute

Der Krom­fohr­län­der ist eine klei­ne bis mit­tel­gro­ße Hun­de­ras­se mit kom­pak­tem, gut pro­por­tio­nier­tem Kör­per­bau. Cha­rak­te­ris­tisch sind die bei­den Fell­va­ri­an­ten – rau­haa­rig und glatt­haa­rig –, die der Ras­se ein jeweils eigen­stän­di­ges Erschei­nungs­bild ver­lei­hen. Trotz der Unter­schie­de im Haar­kleid ist der Gesamt­ein­druck klar defi­niert und unver­wech­sel­bar.

Der Krom­fohr­län­der erreicht eine Schul­ter­hö­he von etwa 38 bis 46 Zen­ti­me­tern und ein Gewicht zwi­schen 9 und 16 Kilo­gramm. Sein Kör­per­bau ist kom­pakt, mus­ku­lös und har­mo­nisch. Die Brust ist tief, der Rücken gera­de, die Glied­ma­ßen gut gestellt. Der gesam­te Ein­druck ist leb­haft und auf­merk­sam, ohne ner­vös zu wir­ken.

Der Kopf ist tro­cken und wohl­ge­formt mit mit­tel­lan­ger Schnau­ze, beton­ter Stirn­fur­che und kräf­ti­gem Fang. Die Ohren sind halb­lang, anlie­gend und hoch ange­setzt. Die Augen sind mit­tel­groß, leicht oval, meist dun­kel und mit freund­li­chem Aus­druck.

Der Krom­fohr­län­der kommt in zwei Fell­ty­pen vor:

  • Rau­haar: Dich­tes, drah­ti­ges Deck­haar mit wei­cher Unter­wol­le, mar­kan­tem Bart, buschi­gen Augen­brau­en und län­ge­rer Behaa­rung an den Läu­fen. Das Fell wirkt leicht strup­pig, braucht aber regel­mä­ßi­ge Pfle­ge und Trim­men.

  • Glatt­haar: Kurz bis mit­tel­lang, glatt anlie­gend mit fei­ne­rer Tex­tur, weni­ger pfle­ge­inten­siv, ohne Bart und mit kla­rer Lini­en­füh­rung.

Unab­hän­gig vom Haar­typ ist die Grund­far­be meist Weiß mit klar abge­grenz­ten brau­nen, loh­far­be­nen oder rot­brau­nen Abzei­chen – häu­fig am Kopf, Rücken oder an der Rute. Auch mas­ken­ar­ti­ge Kopf­zeich­nun­gen sind typisch.

Die Rute ist mit­tel­lang, kräf­tig am Ansatz und wird leicht gebo­gen oder säbel­för­mig getra­gen, nicht über den Rücken gerollt.

Ein gesun­der, gut gepfleg­ter Krom­fohr­län­der erreicht eine Lebens­er­war­tung von etwa 12 bis 15 Jah­ren. Vor­aus­set­zung dafür sind pas­sen­de Hal­tungs­be­din­gun­gen, ras­se­ty­pi­sche Ernäh­rung, Bewe­gung und regel­mä­ßi­ge tier­ärzt­li­che Betreu­ung.

Absi­che­rung für Ihren Krom­fohr­län­der – sinn­voll und ver­ant­wor­tungs­voll

Die pas­sen­de Ver­si­che­rung für Ihren Krom­fohr­län­der

Auch wenn der Krom­fohr­län­der als robus­te Ras­se gilt, kön­nen Krank­hei­ten oder Unfäl­le jeder­zeit auf­tre­ten. Eine pas­sen­de Ver­si­che­rung schützt Sie vor hohen Tier­arzt­kos­ten und ermög­licht im Ernst­fall eine schnel­le Ver­sor­gung. Die fol­gen­den Ver­si­che­run­gen sind für Hal­ter die­ser sen­si­blen Ras­se beson­ders rele­vant.

Tierarzt untersucht einen Labrador auf dem Behandlungstisch, Mutter und Kind stehen daneben in einer hellen Tierarztpraxis

Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung

Die Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung über­nimmt ambu­lan­te und sta­tio­nä­re Tier­arzt­kos­ten, Dia­gnos­tik und The­ra­pien – auch bei chro­ni­schen Erkran­kun­gen oder gene­ti­scher Ver­an­la­gung. Für Krom­fohr­län­der mit typi­schen Pro­ble­men wie Epi­lep­sie oder Haut­er­kran­kun­gen ist die­se Form der Absi­che­rung beson­ders emp­feh­lens­wert.

Junge Frau geht mit einem aktiven Hund an der Leine spazieren – Symbolbild für die Notwendigkeit einer Hundehalterhaftpflichtversicherung.

Hun­de­hal­ter­haft­pflicht

Ob Kreuz­band­riss, Tumor-OP oder Patell­a­lu­xa­ti­on – chir­ur­gi­sche Ein­grif­fe kön­nen schnell hohe Kos­ten ver­ur­sa­chen. Eine Hun­de-OP-Ver­si­che­rung deckt not­wen­di­ge Ope­ra­tio­nen und Nar­ko­se­kos­ten ab – meist inklu­si­ve Vor- und Nach­be­hand­lung bis zum 4‑fachen GOT-Satz.

Tierärztin untersucht einen Schäferhund auf dem Behandlungstisch, eine Person hält das Tier, moderne Tierklinik im Hintergrund

Hun­de-OP-Ver­si­che­rung

Krom­fohr­län­der sind wach­sam, aber freund­lich – doch auch der aus­ge­gli­chens­te Hund kann einen Scha­den ver­ur­sa­chen. Die Hun­de­hal­ter­haft­pflicht kommt für Personen‑, Sach‑ und Ver­mö­gens­schä­den auf und ist in vie­len Bun­des­län­dern bereits gesetz­lich vor­ge­schrie­ben.

Pfle­ge­auf­wand je nach Fell­typ – wor­auf es beim Krom­fohr­län­der ankommt

Pfle­ge des Krom­fohr­län­ders: So bleibt Ihr Hund gesund und gepflegt

Die Pfle­ge des Krom­fohr­län­ders ist grund­sätz­lich gut zu bewäl­ti­gen, unter­schei­det sich jedoch je nach Fell­typ deut­lich. Wäh­rend der glatt­haa­ri­ge Typ eher pfle­ge­leicht ist, erfor­dert das rau­haa­ri­ge Fell regel­mä­ßi­ges Trim­men. Unab­hän­gig vom Haar­kleid gilt: Ach­ten Sie kon­se­quent auf Zahn­hy­gie­ne, Ohren- und Augen­pfle­ge.

Der Krom­fohr­län­der hat ein dich­tes Haar­kleid mit Unter­wol­le, das je nach Vari­an­te ent­we­der glatt anliegt oder rau und drah­tig wächst. Glatt­haa­ri­ge Hun­de benö­ti­gen ein- bis zwei­mal wöchent­li­ches Bürs­ten, um lose Haa­re und Schmutz zu ent­fer­nen. Der rau­haa­ri­ge Typ soll­te zusätz­lich regel­mä­ßig getrimmt wer­den, damit das Fell nicht ver­filzt und die Haut gesund bleibt. Ein Trim­men alle 8 bis 12 Wochen ist sinn­voll – idea­ler­wei­se durch eine fach­kun­di­ge Hand.

Geba­det wer­den soll­te der Krom­fohr­län­der nur, wenn es wirk­lich nötig ist. Zu häu­fi­ges Waschen greift die natür­li­che Fett­schicht der Haut an. Ver­wen­den Sie dabei stets mil­des Hun­de­sham­poo.

Die Zahn­ge­sund­heit spielt auch bei die­ser Ras­se eine gro­ße Rol­le. Put­zen Sie regel­mä­ßig die Zäh­ne – idea­ler­wei­se mit spe­zi­el­ler Hun­de­zahn­pas­ta – oder bie­ten Sie Kaus­nacks zur Zahn­rei­ni­gung an. So las­sen sich Zahn­stein und Ent­zün­dun­gen wirk­sam ver­mei­den.

Die hän­gen­den Ohren des Krom­fohr­län­ders nei­gen zu Feuch­tig­keits­an­samm­lun­gen und müs­sen regel­mä­ßig kon­trol­liert und bei Bedarf mit einem mil­den Ohren­rei­ni­ger gesäu­bert wer­den. Auch die Augen­par­tie soll­te hin und wie­der mit einem wei­chen, feuch­ten Tuch gerei­nigt wer­den, um Rei­zun­gen vor­zu­beu­gen.

Kral­len­pfle­ge ist – wie bei allen Hun­den – bei Bedarf not­wen­dig. Gera­de bei wenig Abrieb durch Bewe­gung auf wei­chem Unter­grund kann das Kür­zen erfor­der­lich wer­den. Ach­ten Sie außer­dem auf Ver­än­de­run­gen an Haut, Bal­len oder Zwi­schen­ze­hen­be­rei­chen.

Mit einer auf­merk­sa­men und regel­mä­ßi­gen Pfle­ge bleibt der Krom­fohr­län­der nicht nur optisch gepflegt, son­dern behält auch sei­ne Lebens­freu­de und Gesund­heit bis ins hohe Alter.

Früh erken­nen, rich­tig han­deln – typi­sche Erkran­kun­gen beim Krom­fohr­län­der

Gesund­heit des Krom­fohr­län­ders: Die­se Erkran­kun­gen soll­ten Sie ken­nen

Der Krom­fohr­län­der gilt als robust, zeigt jedoch eine gewis­se Anfäl­lig­keit für eini­ge gene­tisch beding­te Erkran­kun­gen. Durch geziel­te Zucht­kon­trol­len las­sen sich vie­le Risi­ken redu­zie­ren – den­noch soll­ten Hal­ter gut infor­miert sein. Die fol­gen­den Krank­heits­bil­der tre­ten bei die­ser Ras­se häu­fi­ger auf und soll­ten früh­zei­tig erkannt und behan­delt wer­den.

Patell­a­lu­xa­ti­on

Die Knie­schei­be springt aus ihrer natür­li­chen Füh­rung – ein schmerz­haf­tes Pro­blem, das Lahm­heit ver­ur­sa­chen kann. Leich­te Fäl­le las­sen sich kon­ser­va­tiv behan­deln, schwe­re­re erfor­dern eine Ope­ra­ti­on. Krom­fohr­län­der sind ras­se­be­dingt häu­fi­ger betrof­fen, wes­halb eine regel­mä­ßi­ge ortho­pä­di­sche Kon­trol­le sinn­voll ist.

Epi­lep­sie

Idio­pa­thi­sche Epi­lep­sie tritt bei Krom­fohr­län­dern gehäuft auf. Die Anfäl­le begin­nen meist im jun­gen Erwach­se­nen­al­ter. Mit einer gut ein­ge­stell­ten Medi­ka­ti­on lässt sich die Lebens­qua­li­tät erhal­ten. Wich­tig ist die frü­he Dia­gno­se, idea­ler­wei­se in Zusam­men­ar­beit mit einem spe­zia­li­sier­ten Tier­n­eu­ro­lo­gen.

All­er­gien und Haut­pro­ble­me

Kon­takt­all­er­gien, Fut­ter­mit­tel­un­ver­träg­lich­kei­ten oder Umwelt­all­er­ge­ne kön­nen Haut­re­ak­tio­nen wie Juck­reiz, Rötun­gen oder Hot Spots aus­lö­sen. Die Behand­lung erfor­dert Geduld, eine ange­pass­te Füt­te­rung und manch­mal auch eine medi­ka­men­tö­se Unter­stüt­zung.

Entro­pi­um / Ektro­pi­um

Fehl­stel­lun­gen der Augen­li­der, bei denen sie sich nach innen (Entro­pi­um) oder außen (Ektro­pi­um) rol­len, kom­men bei Krom­fohr­län­dern vor. Sie füh­ren zu Rei­zun­gen, Trä­nen­fluss und kön­nen unbe­han­delt die Horn­haut schä­di­gen. Leich­te Fäl­le las­sen sich medi­ka­men­tös behan­deln, schwe­re benö­ti­gen einen chir­ur­gi­schen Ein­griff.

Auto­im­mun­erkran­kun­gen (z. B. Zink-reak­ti­ve Der­ma­ti­tis)

Eini­ge Lini­en zei­gen eine gene­ti­sche Ver­an­la­gung für Immun­stö­run­gen, etwa im Haut­be­reich. Hier kann ein Zink­man­gel oder eine gestör­te Auf­nah­me vor­lie­gen. Eine tier­ärzt­lich beglei­te­te Fut­ter­um­stel­lung und geziel­te Sup­ple­men­tie­rung brin­gen meist schnel­le Bes­se­rung.

Ant­wor­ten auf häu­fi­ge Fra­gen rund um die Ras­se

Was Sie schon immer über den Krom­fohr­län­der wis­sen woll­ten

Nur bedingt. Er ist sen­si­bel, intel­li­gent und men­schen­be­zo­gen – aber auch wach­sam und mit­un­ter eigen­sin­nig. Wer bereit ist, sich inten­siv mit sei­nem Hund zu beschäf­ti­gen, bekommt einen loya­len Beglei­ter. Uner­fah­re­ne Hal­ter soll­ten sich vor­ab gut infor­mie­ren.

Ja, grund­sätz­lich schon – sofern der Hund gut sozia­li­siert wur­de und die Kin­der respekt­voll mit ihm umge­hen. Er ist kein rei­ner Spiel­hund, son­dern sucht Nähe und kla­re Kom­mu­ni­ka­ti­on. Ruhi­ge­re Fami­li­en mit struk­tu­rier­ter All­tags­rou­ti­ne sind ide­al.

Der Krom­fohr­län­der wur­de nicht für die Jagd gezüch­tet und zeigt in der Regel nur gerin­gen bis kei­nen Jagd­trieb. Ein­zel­ne Lini­en kön­nen jedoch aus­ge­präg­ter auf Bewe­gungs­rei­ze reagie­ren. Eine gute Erzie­hung sorgt für zuver­läs­si­ge Lei­nen­füh­rig­keit.

Die­se Ras­se tut sich schwer mit dem Allein­blei­ben, da sie stark an ihren Men­schen gebun­den ist. Allein­blei­ben muss schritt­wei­se trai­niert wer­den. Län­ger als vier Stun­den täg­lich soll­te er mög­lichst nicht allein blei­ben.

Das hängt vom Fell­typ ab. Glatt­haa­ri­ge Krom­fohr­län­der sind pfle­ge­leicht und müs­sen ein- bis zwei­mal pro Woche gebürs­tet wer­den. Rau­haa­ri­ge Ver­tre­ter benö­ti­gen regel­mä­ßi­ges Trim­men und wöchent­li­che Pfle­ge, um Ver­fil­zun­gen vor­zu­beu­gen.

Ja, vor allem Patell­a­lu­xa­ti­on, Epi­lep­sie, Haut- und Augen­pro­ble­me sind ras­se­ty­pisch. Seriö­se Züch­ter las­sen Eltern­tie­re auf bekann­te Erb­krank­hei­ten tes­ten. Eine pas­sen­de Kran­ken­ver­si­che­rung kann im Ernst­fall unter­stüt­zen.

Das hängt vom indi­vi­du­el­len Wesen ab. Vie­le Krom­fohr­län­der bevor­zu­gen die unge­teil­te Auf­merk­sam­keit ihres Men­schen. Wenn der Erst­hund sozi­al ver­träg­lich ist und die Zusam­men­füh­rung lang­sam erfolgt, kann ein har­mo­ni­sches Zusam­men­le­ben gelin­gen.

In Maßen ja. Er beglei­tet Sie gern auf Spa­zier­gän­gen und klei­ne­ren Wan­de­run­gen. Für sport­li­che Dau­er­be­las­tung, Jog­ging oder Hun­de­sport­ar­ten wie Agi­li­ty ist er dage­gen nur bedingt geeig­net – vor allem, wenn gesund­heit­li­che Ein­schrän­kun­gen vor­lie­gen.

Mehr Wis­sen für Hal­ter – pas­sen­de The­men rund um Hun­de und ihre Gesund­heit

Das soll­ten Sie als Krom­fohr­län­der-Hal­ter eben­falls wis­sen

Ein gut infor­mier­ter Hal­ter trifft bes­se­re Ent­schei­dun­gen – ob bei Gesund­heit, Hal­tung oder recht­li­cher Absi­che­rung. Die fol­gen­den The­men lie­fern wert­vol­les Hin­ter­grund­wis­sen für den All­tag mit Ihrem Krom­fohr­län­der und hel­fen, mög­li­che Risi­ken früh­zei­tig zu erken­nen.

Brauner Hund liegt schlapp auf dem Untersuchungstisch in einer Tierarztpraxis, ein Arzt legt beruhigend die Hand auf ihn

Hun­de­krank­hei­ten

Ob Haut­pro­ble­me, Gelenk­er­kran­kun­gen oder gene­ti­sche Stö­run­gen: Hier erfah­ren Sie alles über häu­fi­ge Krank­heits­bil­der, Sym­pto­me, Dia­gnos­tik und The­ra­pie­mög­lich­kei­ten – über­sicht­lich und pra­xis­nah für Hun­de­be­sit­zer.

Lächelnder Golden Retriever wird von einer Familie liebevoll gestreichelt und sitzt zufrieden auf dem Wohnzimmerboden

Hun­de­rat­ge­ber

Tipps zur Hun­de­er­zie­hung, Ver­hal­ten, All­tag und Zusam­men­le­ben: In unse­rem gro­ßen Rat­ge­ber fin­den Sie fun­dier­te Bei­trä­ge zu allen The­men rund um das Leben mit Hund – ver­ständ­lich erklärt und fach­lich geprüft.

Zusam­men­fas­sung

Der Krom­fohr­län­der ist eine beson­de­re Hun­de­ras­se für Men­schen, die einen ruhi­gen, sen­si­blen und loya­len Beglei­ter suchen. Sei­ne enge Bin­dung an die Bezugs­per­son, sein auf­merk­sa­mes Wesen und sei­ne Lern­freu­de machen ihn zu einem idea­len Fami­li­en­hund – aller­dings nur, wenn man bereit ist, auf sei­ne spe­zi­fi­schen Bedürf­nis­se ein­zu­ge­hen.

Ob glatt­haa­rig oder rau­haa­rig: Bei­de Vari­an­ten sind pfle­ge­leicht, brau­chen aber regel­mä­ßi­ge Zuwen­dung und Struk­tur im All­tag. Hek­ti­sche Umge­bun­gen, lan­ge Allein­zei­ten oder wech­seln­de Bezugs­per­so­nen belas­ten die­sen Hund eher. Dafür über­zeugt er mit Loya­li­tät, Zurück­hal­tung gegen­über Frem­den, aus­ge­präg­tem Sozi­al­ver­hal­ten und gro­ßer Anpas­sungs­fä­hig­keit.

Gesund­heit­lich ist der Krom­fohr­län­der ins­ge­samt robust, neigt jedoch ras­se­be­dingt zu eini­gen gene­ti­schen Erkran­kun­gen wie Patell­a­lu­xa­ti­on, Epi­lep­sie oder Haut­pro­ble­men. Wer früh­zei­tig tier­ärzt­lich vor­sorgt und eine geeig­ne­te Kran­ken­ver­si­che­rung abschließt, kann vie­le Risi­ken gut abfan­gen.

Für ruhi­ge Haus­hal­te mit fes­ten Tages­ab­läu­fen, engen sozia­len Struk­tu­ren und hun­de­er­fah­re­nen Men­schen ist der Krom­fohr­län­der eine her­vor­ra­gen­de Wahl – ein Hund, der nicht laut for­dert, aber tie­fe Ver­bun­den­heit schenkt.

häu­fi­ge Fra­gen

Ein Krom­fohr­län­der-Wel­pe kos­tet in der Regel zwi­schen 1.500 und 2.500 Euro. Seriö­se Züch­ter arbei­ten mit hohen Gesund­heits­stan­dards und geben die Hun­de meist nur mit aus­führ­li­chem Bera­tungs­ge­spräch und Vor­ab­prü­fung ab.

Die­se Ras­se eig­net sich nicht für län­ge­re Allein­zei­ten. Zwei bis maxi­mal vier Stun­den sind mög­lich, wenn das Allein­blei­ben von klein auf posi­tiv auf­ge­baut wur­de. Län­ge­re Abwe­sen­hei­ten soll­ten ver­mie­den oder durch Hun­de­sit­ter über­brückt wer­den.

Ja, ver­ein­zelt. Da die Ras­se sel­ten ist, kom­men nur weni­ge Tie­re ins Tier­heim. Es exis­tiert jedoch ein spe­zi­el­ler Krom­fohr­län­der-Not­hil­fe­ver­ein, der Hun­de aus Zucht­ab­ga­ben oder Not­la­gen ver­mit­telt. Eine Anfra­ge lohnt sich, wenn man einem älte­ren Hund ein Zuhau­se geben möch­te.

Grund­sätz­lich nein. Auch wenn eini­ge rau­haa­ri­ge Exem­pla­re weni­ger haa­ren, pro­du­ziert die Ras­se – wie fast alle Hun­de – Haut­schup­pen und Spei­chel, die All­er­ge­ne ent­hal­ten. Wer emp­find­lich reagiert, soll­te vor­ab einen Ver­träg­lich­keits­test machen.