Braucht man eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Sinnvoll oder überflüssig? Warum der Schutz für fast alle Erwerbstätigen unverzichtbar ist
Viele Menschen stellen sich irgendwann die Frage, ob eine Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich notwendig ist. Die Antwort ist klar: Wer vom eigenen Arbeitseinkommen lebt, kann es sich kaum leisten, auf diesen Schutz zu verzichten. Denn die staatlichen Leistungen reichen im Ernstfall bei Weitem nicht aus – und das Risiko, dauerhaft berufsunfähig zu werden, ist höher, als viele glauben. Wir zeigen Ihnen, warum die Berufsunfähigkeitsversicherung für Angestellte, Selbstständige und Berufseinsteiger gleichermaßen sinnvoll ist – und worauf es wirklich ankommt.
Das Wichtigste auf einem Blick
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Was spricht für den Abschluss einer BU-Versicherung?
Braucht man wirklich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten Absicherungen für Erwerbstätige – und dennoch herrscht oft Unsicherheit: Reicht nicht auch die gesetzliche Erwerbsminderungsrente? Betrifft Berufsunfähigkeit nicht nur Handwerker? Und lohnt sich der Schutz auch bei einem Bürojob? In den folgenden Abschnitten räumen wir mit typischen Irrtümern auf und zeigen, für wen der Abschluss besonders wichtig ist.
Jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland scheidet vor dem Rentenalter krankheitsbedingt aus dem Berufsleben aus. Besonders häufige Ursachen sind nicht körperliche Verletzungen, sondern psychische Erkrankungen wie Burnout oder Depression – gefolgt von Rücken- und Gelenkproblemen. Berufsunfähigkeit betrifft also nicht nur handwerkliche Berufe, sondern längst auch Menschen im Büro, im Einzelhandel oder in kreativen Berufen. Das Risiko ist real – und kann jeden treffen.
Häufige Ursachen für Berufsunfähigkeit:
Psychische Erkrankungen (z. B. Depression, Erschöpfungssyndrome)
Erkrankungen des Bewegungsapparats (z. B. Bandscheiben, Arthrose)
Krebserkrankungen
Herz-Kreislauf-Leiden
Folgen von Unfällen oder Long-Covid
Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente ersetzt seit 2001 die frühere Berufsunfähigkeitsrente – doch sie greift nur, wenn Sie auf dem gesamten Arbeitsmarkt kaum noch einsetzbar sind. Wer „nur“ seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, bekommt unter Umständen keinerlei staatliche Leistung. Und selbst bei voller Erwerbsminderung reicht die staatliche Rente meist nicht zum Leben.
Kurz zusammengefasst:
Kein Schutz Ihres erlernten Berufs
Keine Leistung bei mehr als 6 Stunden Arbeitsfähigkeit (egal welcher Beruf)
Maximal rund ein Drittel des letzten Bruttoeinkommens als staatliche Rente
Ein häufiger Irrtum: „Ich arbeite im Büro, mir kann das nicht passieren.“ Doch gerade in sitzenden Tätigkeiten ist die Belastung oft psychisch hoch. Viele Arbeitnehmer in Verwaltungs- oder IT-Berufen kämpfen mit chronischem Stress, Leistungsdruck und Überforderung. Die Folge: psychische Erkrankungen, chronische Rückenschmerzen oder andere Leiden, die langfristig zur Berufsunfähigkeit führen.
Wer einen Bürojob ausübt, sollte sich daher nicht in Sicherheit wiegen – das Risiko ist zwar anders, aber nicht geringer.
Je früher Sie eine BU-Versicherung abschließen, desto besser. Junge Menschen sind in der Regel gesund, was den Versicherungsschutz günstiger und einfacher macht. Zudem sichern Sie sich mit einem frühen Einstieg niedrige Beiträge – und vermeiden Ausschlüsse oder Zuschläge wegen späterer Vorerkrankungen. Auch Schüler, Studenten und Berufseinsteiger sollten daher prüfen, ob ein Einstieg bereits sinnvoll ist.
Vorteile eines frühen Abschlusses:
Günstigere Beiträge
Volle Leistungsfähigkeit versicherbar
Keine Risikoausschlüsse
Frühzeitige Absicherung bei Karrierestart
Viele verdrängen das Risiko – bis es zu spät ist
Warum Sie das Thema Berufsunfähigkeit nicht aufschieben sollten
Berufsunfähigkeit betrifft nicht nur andere – sondern kann jeden treffen. Die Vorstellung, durch eine Krankheit oder einen Unfall dauerhaft nicht mehr arbeiten zu können, ist unangenehm. Doch gerade deshalb schieben viele das Thema vor sich her. Ein Blick auf Zahlen und Ursachen zeigt: Wer arbeitet, ist immer auch einem existenziellen Risiko ausgesetzt. Die richtige Absicherung schützt Sie vor finanziellen Folgen.
Statistisch gesehen wird etwa jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland vor dem gesetzlichen Rentenalter berufsunfähig – Tendenz steigend. Besonders auffällig: Die Ursachen haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verschoben. Während früher vor allem körperlich anstrengende Berufe betroffen waren, rücken heute psychische Erkrankungen und chronische Leiden wie Rückenprobleme oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den Vordergrund. Auch neue Krankheitsbilder wie Long-Covid führen zunehmend zu längeren Ausfallzeiten und sogar dauerhafter Berufsunfähigkeit.
Viele unterschätzen dieses Risiko, insbesondere Menschen in Büro- oder Dienstleistungsberufen. Doch der moderne Arbeitsalltag ist oft geprägt von hoher psychischer Belastung, Multitasking, Zeitdruck und ständiger Erreichbarkeit. Die Folge: Burnout, Depressionen und chronische Erschöpfungszustände zählen heute zu den häufigsten Leistungsgründen in der Berufsunfähigkeitsversicherung.
Ein weiteres Problem: Die meisten Betroffenen glauben, im Ernstfall auf staatliche Hilfe bauen zu können. Doch die gesetzliche Erwerbsminderungsrente greift nur, wenn Sie dem Arbeitsmarkt insgesamt weniger als sechs Stunden täglich zur Verfügung stehen – unabhängig von Ihrem ursprünglichen Beruf. Wer also „nur“ seinen Job als Verwaltungsfachangestellte, IT-Berater oder Handwerker nicht mehr ausüben kann, hat keinen Anspruch auf staatliche Leistungen. Die finanzielle Lücke ist erheblich – oft fehlen mehrere Tausend Euro pro Monat.
Berufsunfähigkeit ist damit kein Randrisiko für wenige Berufsgruppen, sondern eine reale Gefahr für alle, die von ihrem Einkommen leben. Eine private Absicherung über eine BU-Versicherung schafft hier die notwendige finanzielle Sicherheit. Je früher Sie sich mit dem Thema befassen, desto günstiger und umfassender lässt sich der Schutz gestalten – bevor Vorerkrankungen oder Ausschlüsse den Abschluss erschweren.
Die gesetzliche Absicherung bietet kaum Schutz
Warum die Erwerbsminderungsrente keine Alternative zur BU ist
Viele verlassen sich im Ernstfall auf den Staat – doch wer berufsunfähig wird, kann von der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente nur wenig erwarten. Seit dem Wegfall der gesetzlichen Berufsunfähigkeitsrente ist die Versorgungslücke groß. Wir zeigen Ihnen, wie die staatliche Leistung funktioniert, welche Einschränkungen es gibt und warum eine private Berufsunfähigkeitsversicherung deutlich besser schützt.
Die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente wurde im Jahr 2001 abgeschafft. Seither existiert nur noch die sogenannte Erwerbsminderungsrente. Diese greift jedoch nur dann, wenn Sie dem allgemeinen Arbeitsmarkt insgesamt nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr zur Verfügung stehen – ganz gleich, welchen Beruf Sie zuvor ausgeübt haben. Ob Sie eine akademische Ausbildung haben, als Techniker, Handwerker oder in einer Führungsposition tätig waren: Können Sie theoretisch noch eine andere – einfachere – Tätigkeit ausüben, erhalten Sie keine volle Erwerbsminderungsrente.
Die gesetzliche Regelung unterscheidet zwischen zwei Abstufungen:
Volle Erwerbsminderungsrente: Sie können weniger als 3 Stunden pro Tag arbeiten – unabhängig vom Beruf.
Halbe Erwerbsminderungsrente: Sie sind noch zwischen 3 und 6 Stunden täglich erwerbsfähig.
In beiden Fällen fällt die staatliche Unterstützung sehr gering aus. Selbst bei voller Erwerbsminderung beträgt die Rente meist nur etwa 30–35 % des letzten Bruttoeinkommens. Für viele reicht das nicht einmal zur Deckung der laufenden Fixkosten – von Familienunterhalt, Altersvorsorge oder Krediten ganz zu schweigen.
Zudem sind die Hürden für die Bewilligung hoch: Neben umfassenden ärztlichen Gutachten sind auch langwierige Verfahren und häufige Ablehnungen an der Tagesordnung. Viele Betroffene kämpfen monate- oder sogar jahrelang um ihre Ansprüche – oft ohne Erfolg.
Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung greift deutlich früher und zahlt bereits dann, wenn Sie mindestens zu 50 % Ihren zuletzt ausgeübten Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können. Sie ist damit nicht nur finanziell überlegen, sondern auch deutlich realistischer und zielgerichteter als die gesetzliche Erwerbsminderungsrente.
Vertiefende Themen für Ihre Entscheidung
Diese Beiträge helfen Ihnen weiter
Wer sich mit der Berufsunfähigkeit beschäftigt, stößt unweigerlich auch auf Begriffe wie Erwerbsminderungsrente oder Grundfähigkeitsversicherung. Doch worin liegen die Unterschiede? Und wie greifen die verschiedenen Systeme ineinander? In den folgenden Themenbeiträgen finden Sie vertiefende Informationen zu ergänzenden oder alternativen Absicherungsformen – praxisnah, verständlich und fundiert.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Was leistet eine BU-Versicherung konkret, wann zahlt sie und wie hoch sollte die Absicherung wirklich sein? Hier erhalten Sie einen umfassenden Überblick – inklusive Vertragsgestaltung, Gesundheitsprüfung und Leistungsbeispiele.
Erwerbsminderungsrente
Wie funktioniert die gesetzliche Erwerbsminderungsrente, wer bekommt sie – und was fehlt am Ende zum Leben? Unser Beitrag zeigt die Schwächen der staatlichen Leistung und warum sie für viele Betroffene nicht ausreicht.
Grundfähigkeitsversicherung
Die Grundfähigkeitsversicherung springt ein, wenn bestimmte körperliche oder geistige Fähigkeiten verloren gehen. Sie ist kein Ersatz für die BU, kann aber in bestimmten Situationen eine sinnvolle Ergänzung oder Übergangslösung sein.
Nicht jeder Krankheitsfall führt automatisch zur Leistung
Wann zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung – und wann nicht?
Der Begriff Berufsunfähigkeit wird oft missverstanden. Nicht jede Erkrankung oder Verletzung führt dazu, dass Sie Leistungen aus Ihrer BU-Versicherung erhalten. Entscheidend ist der Grad der Einschränkung in Bezug auf Ihren zuletzt ausgeübten Beruf. In diesem Abschnitt erklären wir, wann ein Leistungsfall vorliegt – und warum die Arbeitsunfähigkeitsklausel eine wichtige Ergänzung sein kann.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine vereinbarte monatliche Rente, sobald Sie mindestens zu 50 % berufsunfähig sind – also Ihre zuletzt ausgeübte Tätigkeit dauerhaft oder für einen längeren Zeitraum nicht mehr ausüben können. Dabei wird nicht jede Erkrankung automatisch als Berufsunfähigkeit gewertet. Entscheidend ist, ob Sie in der Praxis noch in der Lage sind, die Haupttätigkeiten Ihres Berufs zu mindestens 50 % auszuführen.
Ein Beispiel: Wenn Sie als kaufmännischer Angestellter arbeiten und sich bei einem Unfall das Bein brechen, sind Sie zwar vorübergehend eingeschränkt – können Ihre Arbeit aber eventuell nach kurzer Zeit wieder aufnehmen. In diesem Fall liegt keine dauerhafte Berufsunfähigkeit vor, und es besteht kein Anspruch auf BU-Leistung. Anders sieht es bei chronischen Erkrankungen, schwerem Burnout oder Rückenleiden mit dauerhafter Einschränkung aus.
Um auch für längere Arbeitsunfähigkeiten ohne klaren BU-Status abgesichert zu sein, bieten viele Versicherer den Zusatzbaustein Arbeitsunfähigkeitsklausel (AU-Klausel) an. Damit erhalten Sie bereits dann eine Leistung, wenn Sie länger als sechs Monate ununterbrochen krankgeschrieben sind – auch ohne, dass eine formale Berufsunfähigkeit festgestellt wurde. Dieser Baustein kann eine wertvolle Ergänzung sein, vor allem in komplexen Fällen mit psychischen oder wechselnden Krankheitsbildern.
Wichtig: Der genaue Leistungsumfang hängt immer vom gewählten Tarif ab. Moderne BU-Verträge sind heute so gestaltet, dass auch bei psychischen Leiden, schleichenden Krankheitsverläufen oder Teilerkrankungen klar geregelt ist, wann Leistungen gezahlt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie bei Antragstellung alle Gesundheitsfragen vollständig und wahrheitsgemäß beantwortet haben – denn andernfalls droht im Ernstfall die Leistungsfreiheit des Versicherers.
Manche Berufe und Lebenssituationen bergen ein besonders hohes Risiko
Für wen lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung besonders?
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist für viele sinnvoll – aber für manche Gruppen fast unverzichtbar. Ob körperlich anstrengender Job, hohe familiäre Verantwortung oder fehlende Rücklagen: Wer im Ernstfall ohne Einkommen dasteht, muss finanziell vorsorgen. In diesem Abschnitt zeigen wir Ihnen, welche Personengruppen besonders profitieren – und warum.
Grundsätzlich ist die Berufsunfähigkeitsversicherung für jeden Erwerbstätigen relevant – unabhängig vom Beruf. Dennoch gibt es bestimmte Gruppen, für die der Schutz besonders wichtig ist, da das Risiko höher oder die finanziellen Folgen gravierender sind. Dazu zählen beispielsweise Hauptverdiener, die eine Familie absichern, körperlich tätige Menschen, die häufiger von orthopädischen Erkrankungen betroffen sind, sowie Selbstständige, die ohne gesetzliche Absicherung keinerlei Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente haben.
Auch junge Berufseinsteiger, Schüler und Studenten sollten frühzeitig über eine Absicherung nachdenken. Der Grund: In jungen Jahren ist der Gesundheitszustand in der Regel gut – was die Beiträge niedrig hält und eine umfassende Annahme ohne Ausschlüsse erleichtert. Wer zu lange wartet, riskiert Ablehnungen oder deutliche Zuschläge aufgrund von Vorerkrankungen.
Zunehmend betroffen sind auch Menschen in Bürojobs, die unter psychischer Dauerbelastung stehen. Burnout, Depressionen oder psychosomatische Beschwerden führen längst nicht mehr nur im sozialen oder medizinischen Bereich zur Berufsunfähigkeit – auch in klassischen Verwaltungs- oder IT-Berufen nehmen die Fälle zu.
Besonders empfehlenswert ist eine BU-Versicherung für:
Hauptverdiener mit finanzieller Verantwortung für Familie oder Immobilie
Selbstständige ohne soziale Absicherung
Junge Menschen mit gutem Gesundheitszustand
Berufe mit körperlicher Beanspruchung
Berufe mit hoher psychischer Belastung (z. B. Pflege, Vertrieb, Büro, Lehrkräfte)
Ob sich der Abschluss lohnt, hängt also weniger vom Berufstitel ab – sondern vielmehr davon, wie abhängig Sie von Ihrem Einkommen sind und welche Risiken Sie individuell absichern möchten. Je früher Sie handeln, desto größer ist der Spielraum für einen passgenauen Schutz.
Individuelle Gestaltung und wichtige Vertragsbausteine
So machen Sie Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung zukunftssicher
Eine gute BU-Versicherung schützt nicht nur heute, sondern passt sich auch an Ihre Lebenssituation von morgen an. Zusätzliche Bausteine wie die Nachversicherungsgarantie oder die AU-Klausel erhöhen die Flexibilität und bieten Sicherheit in unsicheren Zeiten. Hier finden Sie wichtige Erweiterungen im Überblick – und hilfreiche Tipps zur richtigen Vertragsgestaltung.
Nachversicherungsgarantie
Ob Gehaltserhöhung, Hochzeit oder Familienzuwachs: Mit einer Nachversicherungsgarantie können Sie Ihre BU-Rente nachträglich erhöhen – ganz ohne erneute Gesundheitsprüfung. So bleibt Ihre Absicherung flexibel, auch wenn sich Ihr Leben verändert.
Arbeitsunfähigkeitsklausel
Die AU-Klausel ist ein wertvoller Zusatzbaustein: Sie greift, wenn Sie länger als sechs Monate ununterbrochen krankgeschrieben sind – auch ohne anerkannte Berufsunfähigkeit. So vermeiden Sie finanzielle Lücken in unklaren oder verzögerten Fällen.
Absicherung so planen, wie Sie wirklich leben
Wie hoch sollte Ihre Berufsunfähigkeitsrente sein?
Die Rentenhöhe ist das Herzstück jeder BU-Versicherung. Sie entscheidet darüber, ob Sie im Ernstfall Ihre Lebenshaltungskosten weiter tragen können – oder ob das Einkommen plötzlich wegbricht. Doch wie viel monatliche Rente ist sinnvoll? Und welche Rolle spielen Steuern, Inflation und bestehende Verpflichtungen?
Grundsätzlich sollte die BU-Rente so gewählt werden, dass sie Ihre laufenden Kosten zuverlässig deckt. Als Faustregel gilt: Etwa 60 % Ihres aktuellen Bruttoeinkommens bieten ein gutes Sicherheitsniveau. Damit lassen sich Miete, Lebenshaltung, Versicherungen, Familienkosten und gegebenenfalls laufende Kredite weiterhin finanzieren.
Entscheidend ist dabei nicht nur Ihr aktuelles Einkommen, sondern auch Ihre persönliche Lebenssituation: Wer eine Familie versorgt, ein Haus abbezahlt oder Kinder in Ausbildung hat, braucht in der Regel eine höhere Absicherung als ein lediger Berufseinsteiger. Auch bestehende finanzielle Rücklagen oder zusätzliche Einnahmequellen wie Mieteinnahmen sollten berücksichtigt werden.
Ein wichtiger Punkt: Die BU-Rente ist einkommensteuerpflichtig – die Auszahlungsbeträge müssen also netto geplant werden. Zudem steigen die Lebenshaltungskosten durch Inflation stetig an. Um den Wert Ihrer Rente dauerhaft zu erhalten, sollten Sie eine Leistungsdynamik in den Vertrag integrieren. Diese sorgt dafür, dass die BU-Rente im Leistungsfall Jahr für Jahr um einen festen Prozentsatz steigt – unabhängig von der allgemeinen Lohnentwicklung.
Zusätzlich zur Leistungsdynamik empfiehlt sich eine Beitragsdynamik während der Vertragslaufzeit. So erhöht sich die versicherte Rente regelmäßig mit steigendem Einkommen, ohne dass eine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich ist.
Unser Tipp: Kalkulieren Sie nicht zu knapp. Eine zu niedrige BU-Rente schützt Sie nur unzureichend – und eine spätere Aufstockung ist mit gesundheitlichen Hürden verbunden. Lassen Sie sich bei der Festlegung der Rentenhöhe professionell beraten, um einen realistischen und tragfähigen Schutz aufzubauen.
Klare Antworten auf häufige Fragen
Was Sie schon immer über Berufsunfähigkeit wissen wollten
Was ist der Unterschied zwischen Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit?
Berufsunfähigkeit bedeutet, dass Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Erwerbsunfähigkeit hingegen liegt vor, wenn Sie auf dem gesamten Arbeitsmarkt nicht mehr einsetzbar sind – unabhängig vom erlernten Beruf. Die BU-Versicherung greift also deutlich früher und gezielter.
Warum ist eine BU-Versicherung für junge Menschen besonders sinnvoll?
Weil junge Menschen in der Regel gesund sind und daher leichter Versicherungsschutz ohne Ausschlüsse oder Risikozuschläge erhalten. Außerdem sichern sie sich dauerhaft niedrige Beiträge. Ein früher Einstieg lohnt sich also mehrfach.
Was passiert, wenn ich bei Vertragsabschluss Vorerkrankungen verschweige?
Wenn Sie Gesundheitsfragen nicht wahrheitsgemäß beantworten, kann die Versicherung im Leistungsfall die Zahlung verweigern. Deshalb ist eine sorgfältige Vorbereitung wichtig – am besten mit einer anonymen Risikovoranfrage.
Kann ich meine BU-Rente später erhöhen?
Ja, über eine Nachversicherungsgarantie lässt sich die BU-Rente bei bestimmten Anlässen – z. B. Gehaltserhöhung, Heirat oder Geburt eines Kindes – ohne erneute Gesundheitsprüfung anpassen. Dieser Baustein sollte in Ihrem Vertrag enthalten sein.
Gibt es Alternativen zur BU-Versicherung?
Als Ergänzung oder Übergangslösung kommen z. B. die Grundfähigkeitsversicherung, die Dread-Disease-Versicherung oder eine private Unfallversicherung infrage. Diese bieten aber keinen gleichwertigen Schutz – ersetzen die BU also nicht vollständig.
Zahlt die BU-Versicherung auch bei psychischen Erkrankungen?
Ja – sofern der Vertrag keine Einschränkungen enthält und ein entsprechendes Gutachten vorliegt. In der Praxis sind psychische Erkrankungen inzwischen eine der häufigsten Ursachen für BU-Leistungen. Eine gute Vertragsauswahl ist hier entscheidend.
Zusammenfassung
Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten privaten Absicherungen überhaupt – gerade für alle, die auf ihr Einkommen angewiesen sind. Ob körperlich tätig oder im Büro beschäftigt, ob Berufseinsteiger oder Familienvater: Das Risiko einer längeren oder dauerhaften Arbeitsunfähigkeit ist real und betrifft jährlich zehntausende Menschen in Deutschland.
Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht im Ernstfall kaum aus, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Eine gut strukturierte BU-Versicherung schließt diese Lücke – mit individuell wählbarer Rentenhöhe, zuverlässiger Leistung bei 50 % Berufsunfähigkeit und sinnvollen Zusatzbausteinen wie der AU-Klausel oder Nachversicherungsgarantie.
Je früher Sie sich absichern, desto günstiger, flexibler und verlässlicher ist der Schutz. Nutzen Sie unsere Erfahrung und lassen Sie sich persönlich beraten – bevor eine Erkrankung oder ein Unfall zur finanziellen Belastung wird.
häufige Fragen
Wie sinnvoll ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich?
Sehr sinnvoll – für alle, die auf ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind. Sie schützt vor existenziellen Einkommensverlusten und bietet deutlich mehr Sicherheit als die gesetzliche Erwerbsminderungsrente.
Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung durchschnittlich?
Die Kosten hängen von Alter, Beruf, Gesundheitszustand und Rentenhöhe ab. Für viele junge Menschen liegen die Beiträge zwischen 30 € und 80 € pro Monat – je nach Tarif und Anbieter.
Zahlt die BU auch bei Burnout oder Depressionen?
Ja, psychische Erkrankungen sind ein häufiger Leistungsgrund. Voraussetzung ist, dass die Erkrankung medizinisch nachgewiesen wird und zu mindestens 50 % Berufsunfähigkeit führt.
Kann ich die BU-Versicherung später noch kündigen oder anpassen?
Ja, viele Verträge lassen sich flexibel gestalten. Über die Nachversicherungsgarantie sind Erhöhungen möglich. Eine Kündigung ist grundsätzlich jederzeit möglich – sollte aber gut überlegt sein, da ein Neuabschluss später schwieriger werden kann.