Rohrbruch: Versicherungsschutz und Sofortmaßnahmen
Rohrbruch – schnelles Handeln schützt vor hohen Kosten
Ein Rohrbruch kann unerwartet auftreten und erhebliche Schäden verursachen – von durchnässten Wänden bis hin zu beschädigtem Inventar. Sowohl Hausbesitzer als auch Mieter stehen vor der Herausforderung, schnell zu handeln und den Schaden zu begrenzen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Versicherungen im Schadensfall greifen, wie Sie richtig vorgehen und worauf Sie bei Ihrer Versicherung achten sollten, um optimal abgesichert zu sein.
Das Wichtigste auf einem Blick
Über 700 zufriedene Kunden vertrauen uns
114 Bewertungen | 5,0 Sterne
328 Bewertungen | 4,9 Sterne
334 Bewertungen | 5,0 Sterne
Wenn aus einem Rohrbruch ein teurer Gebäudeschaden wird
Was ist eine Wohngebäudeversicherung
Eine Wohngebäudeversicherung schützt Eigentümer vor den finanziellen Folgen von Schäden an der Bausubstanz – dazu gehören unter anderem auch Schäden durch Leitungswasser, wie sie bei einem Rohrbruch entstehen können. Versichert sind dabei alle fest verbauten Bestandteile des Gebäudes: Wände, Decken, Böden, Dach, aber auch Heizungs- und Sanitäranlagen.
Ein Rohrbruch zählt zu den häufigsten und folgenschwersten Schadenursachen in Deutschland. Doch nicht jede Leckage oder Feuchtigkeit wird automatisch von der Versicherung übernommen. Entscheidend ist, ob die Ursache den vertraglich festgelegten Kriterien entspricht – und ob der Versicherungsnehmer seinen Pflichten nachgekommen ist.
Die Wohngebäudeversicherung übernimmt Schäden am Gebäude selbst – das bedeutet Schäden an Wänden, Decken, Bodenbelägen oder fest eingebauten Sanitäranlagen. Bei einem Rohrbruch sind auch Folgeschäden wie Schimmelbildung, Durchfeuchtung oder beschädigte Dämmung mit abgedeckt – solange es sich um einen versicherten Rohrleitungsschaden handelt.
Bruch von Zu- und Ableitungsrohren innerhalb des Gebäudes
Feuchtigkeitsschäden an Wänden, Böden und Decken
Reparaturkosten für beschädigte Leitungen
Folgeschäden wie Schimmel oder Putzabplatzungen
Schäden an fest eingebauten Sanitär- oder Heizungsanlagen
Nicht alle Feuchtigkeitsschäden sind automatisch mitversichert. Schäden durch schleichende Undichtigkeiten oder mangelhafte Wartung fallen häufig nicht unter den Schutz. Auch Leitungen außerhalb des Gebäudes sind nur dann versichert, wenn sie ausdrücklich in den Vertrag eingeschlossen wurden.
Schäden durch altersbedingten Verschleiß oder Korrosion
Langsam austretendes Wasser ohne nachweisbaren Bruch
Undichtigkeiten durch poröse Dichtungen
Leitungen außerhalb des Gebäudes ohne Zusatzbaustein
Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit verursacht wurden
Schnelles Handeln minimiert Schäden und erleichtert die Regulierung
Was tun, wenn Wasser plötzlich austritt?
Ein Rohrbruch kann erhebliche Schäden verursachen. Sofortige Maßnahmen sind entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden und den Versicherungsanspruch zu sichern.
Ein plötzlicher Rohrbruch verursacht nicht nur Stress, sondern kann auch innerhalb kürzester Zeit massive Schäden anrichten – feuchte Wände, durchnässte Decken und Schimmelgefahr inklusive. Um den Schaden einzudämmen und den Versicherungsschutz nicht zu gefährden, ist ein schneller und strukturierter Ablauf entscheidend.
Zunächst sollte die Wasserzufuhr sofort abgestellt werden – meist über den Hauptwasserhahn. In Mietwohnungen sollte zusätzlich umgehend der Hausmeister oder die Hausverwaltung informiert werden. Ist Wasser in Kontakt mit elektrischen Leitungen oder Geräten gekommen, ist zusätzlich die Stromversorgung im betroffenen Bereich zu unterbrechen, um die Gefahr eines Kurzschlusses zu verhindern.
Anschließend gilt: Schaden dokumentieren. Fotografieren Sie betroffene Stellen aus mehreren Winkeln, auch Details wie Pfützen, Wasserflecken oder durchweichte Möbel. Notieren Sie Datum, Uhrzeit, Ort des Rohrbruchs sowie alle ergriffenen Maßnahmen.
Folgende Punkte sind besonders wichtig:
Wasseraustritt stoppen (Hauptwasserhahn)
Elektrische Geräte sichern und Strom abstellen
Betroffene Möbel oder Wertgegenstände abdecken oder in Sicherheit bringen
Fotodokumentation erstellen
Versicherung unverzüglich informieren
Fachfirma für Reparatur und Trocknung beauftragen
Versicherer erwarten außerdem, dass Sie Ihrer sogenannten Schadenminderungspflicht nachkommen. Das bedeutet: Alles, was den Schaden begrenzt, muss – im Rahmen des Zumutbaren – sofort erledigt werden. Dazu kann auch gehören, dass durchnässte Teppiche entfernt oder Fenster geöffnet werden, um die Feuchtigkeit zu reduzieren.
Klarheit über Zuständigkeiten spart Zeit und Geld
Welche Versicherung übernimmt welchen Schaden?
Bei einem Rohrbruch können verschiedene Versicherungen zuständig sein. Die genaue Zuordnung hängt von der Art des Schadens und dem betroffenen Eigentum ab.
Die Frage nach der richtigen Versicherung ist entscheidend – denn sie beeinflusst nicht nur, wer zahlt, sondern auch, welche Leistungen überhaupt beansprucht werden können. Grundsätzlich greift bei Schäden an der Bausubstanz (Wände, Decken, Böden, feste Installationen) die Wohngebäudeversicherung. Sie übernimmt sowohl die Reparatur des Rohrbruchs als auch die Folgekosten wie Trocknung oder Sanierung.
Geht durch den Wasseraustritt bewegliches Inventar wie Möbel, Teppiche oder Elektrogeräte kaputt, kommt die Hausratversicherung zum Einsatz – sofern die Ursache im versicherten Bereich liegt und kein Ausschluss greift.
Wenn durch den Rohrbruch Schäden an fremdem Eigentum entstehen, z. B. in der Nachbarwohnung oder am Gemeinschaftseigentum, kann eine private Haftpflichtversicherung zuständig sein – allerdings nur, wenn der Versicherungsnehmer den Schaden selbst verursacht hat. Beispielsweise, wenn durch eigenes Verschulden Wasser in die Wohnung des Nachbarn eindringt.
Wohngebäudeversicherung: Schäden an Leitungen, Wänden, Estrich, Bodenbelägen, fest verbauter Ausstattung
Hausratversicherung: Beschädigte Möbel, Kleidung, Elektronik – sofern im betroffenen Raum versichert
Privathaftpflicht: Schäden bei Dritten, wenn der Versicherungsnehmer den Schaden selbst verursacht hat
Sonderfälle: Außenrohre, Frostschäden oder Rohrverstopfungen nur mit zusätzlicher Vereinbarung versichert
Wichtig: Versicherungen prüfen auch die Ursache des Schadens. Schäden durch Alter, mangelnde Wartung oder schleichende Undichtigkeit gelten nicht als „klassischer Rohrbruch“ im Sinne der Versicherung. Daher lohnt sich ein Blick in die Vertragsdetails und ggf. die Erweiterung um relevante Bausteine.
Weitere Schäden am Gebäude – häufige Folgen von Sturm und Wetter
Nicht nur Sturm und Hagel – auch diese Schäden treffen Hausbesitzer häufig
Ob nach einem Unwetter oder als schleichende Gefahr: Viele Gebäudeschäden entstehen unerwartet und verursachen schnell hohe Kosten. Diese drei Schadensarten sind besonders häufig – und sollten frühzeitig abgesichert sein.
Schimmelbildung nach Wasserschaden
Ein Rohrbruch hinterlässt oft mehr als nasse Wände – nämlich dauerhaft erhöhte Feuchtigkeit im Mauerwerk. Wird nicht rechtzeitig getrocknet oder entdeckt, führt dies häufig zu Schimmelbildung. Die Wohngebäudeversicherung zahlt nur, wenn der Schimmel eindeutig auf einen versicherten Leitungswasserschaden zurückzuführen ist.
Undichtes Dach
Nicht jeder Wasserschaden stammt aus einem Rohr – ein beschädigtes oder marodes Dach lässt bei Regen unkontrolliert Wasser ins Gebäude. Wird es nicht erkannt, kann dies fälschlich als Rohrbruch gedeutet werden. Versicherungstechnisch besteht aber ein klarer Unterschied, vor allem bei der Leistungspflicht.
Einbruch nach Wasserschaden
Rohrbrüche führen manchmal dazu, dass Fenster gekippt bleiben oder Türen offenstehen – ideale Bedingungen für Einbrecher. Kommt es zum Diebstahl oder Vandalismus, greift nur die Versicherung, wenn alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten wurden. Dokumentation und Nachweis sind hier entscheidend.
Verborgene Risiken auf dem Grundstück erkennen
Rohrbrüche außerhalb des Gebäudes – wer zahlt?
Rohrbrüche auf dem Grundstück, aber außerhalb des Hauses, sind häufig nicht durch die Standard-Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Hier ist besondere Aufmerksamkeit gefragt.
Viele Hausbesitzer glauben, dass sämtliche Wasserleitungen rund ums Haus automatisch durch die Wohngebäudeversicherung abgesichert sind. Doch das ist ein Trugschluss: Leitungen, die außerhalb des Gebäudes verlaufen – etwa im Garten, unter der Terrasse oder im Hof – sind oft nur dann versichert, wenn sie explizit in den Versicherungsvertrag aufgenommen wurden.
Tritt an einer solchen Außenleitung ein Rohrbruch auf, bleibt man im Standardtarif häufig auf den Kosten sitzen. Die gute Nachricht: Viele Versicherer bieten heute Zusatzbausteine an, mit denen Zu- und Ableitungsrohre außerhalb des Hauses versichert werden können.
Worauf Sie achten sollten:
Außenrohre müssen meist benannt und mitversichert werden.
Manche Anbieter fordern einen Dichtigkeitsnachweis.
Schäden unter der Bodenplatte gelten teils als „außerhalb“ – das ist je nach Tarif abweichend geregelt.
Einige Tarife begrenzen die Leistung (z. B. 5.000 € pro Schadensfall).
Je nach Region und Bodenbeschaffenheit kann ein Rohrbruch außerhalb sehr teuer werden – etwa bei Erdarbeiten oder dem Austausch ganzer Leitungsteile. Daher ist es ratsam, den eigenen Versicherungsschutz zu überprüfen und gezielt zu erweitern.
Kältebedingte Rohrbrüche vermeiden
Frostschäden an Wasserleitungen – wie schützen und was zahlt die Versicherung?
Frost kann Wasserleitungen zum Platzen bringen. Nicht immer übernimmt die Versicherung die Kosten. Prävention ist hier entscheidend.
Sobald die Temperaturen unter null fallen, steigt das Risiko für Frostschäden deutlich – besonders in leerstehenden Immobilien oder unbeheizten Bereichen wie Kellern oder Garagen. Gefriert das Wasser in einer Leitung, dehnt es sich aus und kann die Leitung zum Bersten bringen. Ein klassischer Frostschaden – aber nicht automatisch ein Versicherungsfall.
Die Wohngebäudeversicherung zahlt in der Regel nur, wenn nachweislich ausreichende Vorsorgemaßnahmen getroffen wurden. Dazu gehört:
Räume mit Leitungen sollten ständig beheizt sein.
Leitungen in unbeheizten Bereichen müssen entleert oder abgesperrt werden.
Außenleitungen (z. B. Gartenwasser) müssen vor Winterbeginn abgedreht und entleert sein.
Besonders wichtig: Bei leerstehenden Objekten (z. B. Ferienhäuser, Verkaufsimmobilien) gilt eine erhöhte Obhutspflicht. Werden diese nicht regelmäßig kontrolliert oder beheizt, kann der Versicherungsschutz entfallen.
Empfehlung:
Außenleitungen mitversichern oder auf ergänzende Bausteine wie z.B. „Leitungswasser Plus“ achten
Thermostatventile regelmäßig prüfen
In Problemzonen (z. B. Altbaukeller) elektronische Leckagesensoren einsetzen
Die Versicherung prüft im Schadenfall genau, ob der Frostschaden vermeidbar gewesen wäre. Wer hier vorsorgt, sichert nicht nur das Haus – sondern auch den Anspruch auf Regulierung.
Weitere typische Gebäudeschäden im Zusammenhang mit Rohrbruch
Diese weiteren Schäden sollten Sie bei Wasserschäden mitdenken
Ein Rohrbruch bleibt selten ohne Folgen – er kann weitere Schäden nach sich ziehen oder wird durch andere Schadensarten sogar begünstigt. Mit der richtigen Absicherung lassen sich auch diese Risiken abdecken.
Wasserschaden am Inventar
Ein Rohrbruch verursacht nicht nur Schäden an der Bausubstanz – auch Teppiche, Möbel oder Elektrogeräte können betroffen sein. Die Hausratversicherung zahlt, wenn bewegliche Gegenstände durch Leitungswasser beschädigt wurden.
Naturgefahren durch Starkregen
Nicht jeder Wasserschaden ist auf ein Rohr zurückzuführen. Kommt das Wasser von außen – etwa durch Starkregen oder Rückstau – braucht es zusätzlich zur Wohngebäudeversicherung eine Elementarversicherung.
Weitere Themen
Zusammenfassung
Ein Rohrbruch ist einer der häufigsten und folgenschwersten Schadensfälle in Wohngebäuden. Je nach betroffener Stelle, Schadensursache und Umfang kommen unterschiedliche Versicherungen ins Spiel – die Wohngebäudeversicherung für die Bausubstanz, die Hausratversicherung für bewegliche Gegenstände und die Haftpflichtversicherung nur bei eigenem Verschulden gegenüber Dritten. Besonders kritisch sind Außenrohre und Frostschäden – sie sind nicht automatisch mitversichert. Entscheidend ist, dass schnell gehandelt wird: Wasser abstellen, Schaden dokumentieren, Fachleute hinzuziehen und die Versicherung umgehend informieren. Mit der richtigen Vorsorge und einem individuell angepassten Versicherungsschutz lässt sich der finanzielle Schaden begrenzen – oder ganz vermeiden.
häufige Fragen
Was zahlt die Gebäudeversicherung bei einem Rohrbruch?
Die Wohngebäudeversicherung übernimmt in der Regel die Reparatur der geplatzten Leitung, Schäden an Wänden, Böden und fest verbauten Einrichtungen sowie notwendige Trocknungsmaßnahmen – vorausgesetzt, es liegt ein versicherter Rohrbruch vor.
Wie erkenne ich einen Rohrbruch in der Wand?
Typische Anzeichen sind feuchte Flecken an Wänden oder Decken, abblätternde Farbe, Schimmelgeruch oder eine plötzlich steigende Wasserrechnung. Auch ein laufender Wasserzähler trotz geschlossener Hähne ist ein Hinweis.
Wann zahlt die Versicherung nicht bei einem Rohrbruch?
Wenn der Schaden durch schleichende Undichtigkeit, mangelnde Wartung oder grobe Fahrlässigkeit entstanden ist, kann der Versicherer die Leistung ganz oder teilweise verweigern. Außenrohre sind oft nur mit Zusatzbaustein versichert.
Was tun, wenn der Rohrbruch in der Nachbarwohnung Schaden verursacht?
Verursachen Sie den Schaden selbst, greift ggf. Ihre private Haftpflichtversicherung. Ohne eigenes Verschulden haftet in der Regel der Eigentümer der betroffenen Wohnung, über die Gebäudeversicherung oder die WEG.