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Französische Bulldogge – Charakterstarker Begleithund mit besonderen Ansprüchen
Charmanter Familienhund mit gesundheitlichen Besonderheiten
Die Französische Bulldogge zählt zu den beliebtesten Hunderassen in Deutschland – und das nicht ohne Grund. Mit ihrem kompakten Körperbau, den charakteristischen Fledermausohren und ihrem anhänglichen Wesen erobert sie schnell die Herzen vieler Hundeliebhaber. Ob als Wohnungshund, Kinderfreund oder treuer Begleiter im Alltag: Der „Frenchie“ gilt als äußerst anpassungsfähig und unkompliziert im Zusammenleben.
Doch hinter dem charmanten Äußeren verbirgt sich eine Rasse mit besonderen Anforderungen. Ihre körperliche Konstitution bringt gesundheitliche Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf Atmung, Hitzeverträglichkeit und Hautpflege. Wer sich für eine Französische Bulldogge entscheidet, übernimmt daher Verantwortung – für Pflege, Vorsorge und ein rassegerechtes Leben.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, worauf es bei Haltung, Pflege und Gesundheit wirklich ankommt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Alltag mit einem Frenchie sinnvoll gestalten, welche Krankheiten häufig auftreten und wie eine passende Versicherung schützt. Verständlich, aktuell und fachlich fundiert.
Steckbrief: Französische Bulldogge
- Herkunft: Frankreich (ursprünglich England)
- Größe: 27–33 cm Schulterhöhe
- Gewicht: 8–14 kg
- Lebenserwartung: 10–12 Jahre
- Fell: Kurz, glatt, glänzend; Farben: Gestromt, Fawn, Weiß, Schwarz, Kombinationen
- Charakter: Freundlich, anhänglich, verspielt, wachsam, menschenbezogen
- Bewegungsbedarf: Mäßig – tägliche Spaziergänge und moderate Aktivität empfohlen
- Pflegeaufwand: Gering – regelmäßiges Bürsten, Reinigung von Hautfalten
- Besonderheiten: Brachyzephale Rasse – häufige Atemprobleme, Hüftdysplasie, Haut- und Augenprobleme
Vom kraftvollen Bulldoggen-Typ zur charmanten Begleithunderasse
Vom englischen Arbeitshund zum französischen Stadtliebling
Die Französische Bulldogge, wie wir sie heute kennen, ist das Ergebnis einer gezielten Weiterentwicklung des klassischen englischen Bulldoggen-Typs. Ihre Wurzeln reichen ins 19. Jahrhundert zurück – und sie verbindet auf besondere Weise englische Robustheit mit französischem Feingefühl.
Ursprünglich stammen die Vorfahren der Französischen Bulldogge aus England. Dort wurden Bulldoggen als Arbeitshunde eingesetzt, häufig mit muskulösem Körperbau und robustem Wesen. Nach dem Verbot von Hundekämpfen und durch den Wandel in der gesellschaftlichen Tierhaltung verlor der klassische Bulldoggen-Typ an Bedeutung. Vor allem in der Textilindustrie von Nottingham hielten sich Arbeiter kleinere Bulldoggen, die sie später mit nach Frankreich nahmen.
In Frankreich begann die gezielte Weiterzucht: Kleinere, gedrungenere Hunde mit aufrechten Ohren und kürzeren Nasen wurden bevorzugt – der „Frenchie“ entstand. Besonders in Paris erfreute sich die neue Rasse großer Beliebtheit, nicht zuletzt bei Künstlern, Arbeitern und dem Bürgertum. Die Französische Bulldogge wurde schnell zum typischen Stadthund – freundlich, pflegeleicht, charakterstark.
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Rasse offiziell anerkannt. Heute zählt die Französische Bulldogge weltweit zu den populärsten Begleithunden. Ihr markantes Äußeres und ihr menschenbezogenes Wesen machen sie zu einem festen Bestandteil des modernen Stadtlebens. Gleichzeitig hat ihre Popularität jedoch auch zu züchterischen Übertreibungen geführt – mit gesundheitlichen Folgen, auf die wir später noch eingehen.
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Mehr InformationenWohnungstauglich, menschenbezogen und bewegungsfreudig – mit Einschränkungen
Alltagsanforderungen richtig einschätzen
Die Französische Bulldogge ist ein klassischer Begleithund, der sich hervorragend an das Leben in Stadtwohnungen oder kleineren Haushalten anpasst. Ihre überschaubare Größe, ihr ruhiges Temperament und ihre enge Bindung an Menschen machen sie zu einem unkomplizierten Mitbewohner – wenn bestimmte Bedürfnisse beachtet werden.
Französische Bulldoggen brauchen den engen Kontakt zu ihrer Bezugsperson und fühlen sich nur wohl, wenn sie aktiv in den Alltag integriert sind. Alleinsein fällt ihnen schwer, längere Trennungsphasen können zu Stress oder unerwünschtem Verhalten führen. Deshalb eignet sich die Rasse besonders für Menschen mit geregeltem Tagesablauf oder Homeoffice.
Obwohl der „Frenchie“ kein ausdauernder Läufer ist, benötigt er täglich Bewegung. Spaziergänge von 30 bis 60 Minuten, aufgeteilt in mehrere Etappen, fördern Kreislauf, Gelenke und Verdauung. Intensiver Sport oder große Hitze sollten aber unbedingt vermieden werden – die kurzköpfige Anatomie macht die Rasse anfällig für Atemnot und Überhitzung.
Die Französische Bulldogge ist intelligent, jedoch auch stur. Erziehung erfordert daher Geduld, Konsequenz und positive Verstärkung. Mit klarer Führung und früher Sozialisierung wird sie ein zuverlässiger Begleiter, auch in städtischer Umgebung. Begegnungen mit anderen Hunden, gezieltes Training und geistige Auslastung sollten zum Alltag gehören.
Im Haushalt sollte für rutschfeste Böden, gut erreichbare Rückzugsorte und einen geregelten Tagesrhythmus gesorgt werden. Auch die Kontrolle der Raumtemperatur spielt eine Rolle – Frenchies vertragen Hitze schlecht und reagieren empfindlich auf extreme Kälte.
Insgesamt ist die Französische Bulldogge eine gut führbare, familienfreundliche Rasse – vorausgesetzt, ihre körperlichen und sozialen Bedürfnisse werden ernst genommen.
Ein liebevoller Begleiter mit Persönlichkeit – zwischen Sanftmut und Sturheit
Anhänglich, wachsam und charmant eigenwillig
Die Französische Bulldogge ist ein Hund mit starkem Charakter – freundlich, verspielt, menschenbezogen, aber nicht immer kompromissbereit. Ihre enge Bindung an den Menschen macht sie zu einem loyalen Familienmitglied, das Nähe und Aufmerksamkeit sucht. Gleichzeitig zeigt sie ein gewisses Maß an Eigensinn, das eine klare, liebevolle Führung erforderlich macht.
Frenchies sind sehr sozial eingestellt. Sie vertragen sich meist gut mit Kindern, anderen Hunden und sogar mit Katzen – vorausgesetzt, sie wurden früh und konsequent sozialisiert. In der Familie zeigen sie sich anhänglich, verschmust und aufmerksam. Ihre ruhige Art und ihr ausgeprägter Sinn für Nähe machen sie zu idealen Wohnungshunden. Trotz ihrer sanften Natur sind sie keine unterwürfigen Hunde: Sie treffen gern eigene Entscheidungen und können sich durch beharrliches Verhalten durchsetzen – wenn man es zulässt.
Ihre Wachsamkeit ist gut ausgeprägt, ohne dass sie übermäßig bellfreudig wären. Besucher werden aufmerksam gemeldet, doch aggressives Verhalten ist ihnen fremd. Gerade diese Kombination aus Wachsamkeit, Ruhe und Menschenfreundlichkeit macht sie zu beliebten Stadtbegleitern.
Im Alltag profitieren Frenchies von klaren Strukturen, festen Ritualen und positivem Training. Sie lernen gern, solange die Einheiten kurz, motivierend und belohnungsorientiert sind. Druck oder Strenge führen hingegen schnell zu Rückzug oder Widerstand.
Stärken
- Sehr anhänglich und menschenbezogen
- Ideal für Wohnungen und städtisches Umfeld
- Gut verträglich mit Kindern und anderen Tieren
- Kaum Jagdtrieb, wenig bellfreudig
- Ruhiges, ausgeglichenes Wesen
Schwächen
- Neigt zu Sturheit und eigenständigem Verhalten
- Anfällig für Atemprobleme und Hitzestress
- Eingeschränkte körperliche Belastbarkeit
- Kann bei mangelnder Auslastung anhänglich oder fordernd werden
- Nicht gut allein zu Hause zu lassen
Typischer Körperbau trifft auf züchterisch geprägte Besonderheiten
Kompakt gebaut mit markantem Ausdruck
Die Französische Bulldogge fällt sofort ins Auge – mit ihrem kräftigen, gedrungenen Körperbau, der kurzen Schnauze und den aufrechten „Fledermausohren“. Ihre Erscheinung wirkt muskulös, stabil und dennoch beweglich. Sie gehört zur Gruppe der kleinen bis mittelgroßen Hunderassen, zeigt aber in Körperhaltung und Ausdruck eine erstaunliche Präsenz.
Mit einer Schulterhöhe von 27 bis 33 Zentimetern und einem Gewicht zwischen 8 und 14 Kilogramm gehört der Frenchie zu den kompakten Rassen. Der Körper ist kurz, tief angesetzt und auffallend breitbrüstig. Die Brust ist gut entwickelt, die Beine kurz, aber kräftig und gerade. Die Rute ist von Natur aus kurz, tief angesetzt und wird meist gerade oder leicht gekrümmt getragen.
Ein zentrales Merkmal ist der Kopf: breit, quadratisch und mit sehr kurzer Schnauze (brachyzephal). Die Nase ist häufig eingedrückt, was der Rasse ihr typisches, oft als „niedlich“ empfundenes Aussehen verleiht – gleichzeitig aber auch gesundheitliche Risiken birgt. Der Kiefer ist kräftig, der Unterbiss meist ausgeprägt, was mitunter zu Zahnfehlstellungen führen kann.
Die großen, hoch angesetzten Stehohren sind breit an der Basis und verlaufen nach oben rundlich aus. Ihre Form erinnert an die Ohren einer Fledermaus – daher die geläufige Bezeichnung. Die Augen liegen weit auseinander, sind rund, dunkel und lebhaft.
Das Fell ist kurz, dicht, glänzend und liegt eng am Körper an. Es kommt in verschiedenen Farben vor: Gestromt, Fawn (Hellbraun), Weiß, Schwarz oder als Kombination dieser Farbtöne. Merle-Färbungen oder extrem helle Blauvarianten sind aus gesundheitlicher Sicht kritisch zu bewerten.
Insgesamt ist die Französische Bulldogge ein markanter, liebevoll gestalteter Hund – mit besonderem Ausdruck und körperlichen Eigenheiten, die bei der Haltung mitgedacht werden sollten.
Schutz bei Krankheiten, Operationen und Haftungsfragen – sinnvoll und notwendig
Versicherungen für Ihre Französische Bulldogge
Die Französische Bulldogge gilt als gesundheitlich anfällige Rasse. Aufgrund ihrer brachyzephalen Anatomie, ihrer Hautfalten sowie der genetisch bedingten Neigung zu Gelenk- und Augenproblemen ist das Risiko für tierärztliche Behandlungen deutlich erhöht. Eine frühzeitig abgeschlossene Versicherung schützt Sie zuverlässig vor hohen Kosten und sorgt dafür, dass Ihr Hund im Krankheitsfall bestmöglich versorgt wird.
Hundekrankenversicherung
Eine umfassende Krankenversicherung übernimmt die Kosten für ambulante und stationäre Behandlungen, Diagnostik, Medikamente sowie auch für Vorsorgeuntersuchungen. Gerade bei der Französischen Bulldogge lohnt sich ein Tarif mit breitem Leistungsumfang, der auch rassetypspezifische Erkrankungen wie Atemwegssyndrome, Allergien oder orthopädische Eingriffe einschließt. Achten Sie auf Tarife ohne Leistungsausschluss für Brachyzephalie.
Hundehalterhaftpflicht
Als Halter sind Sie gesetzlich verpflichtet, für Schäden aufzukommen, die Ihr Hund verursacht – etwa durch einen Unfall im Straßenverkehr oder beim Kontakt mit anderen Personen. Eine Hundehaftpflicht schützt vor den finanziellen Folgen solcher Schäden. In vielen Bundesländern ist sie vorgeschrieben, in allen anderen uneingeschränkt empfehlenswert.
Hunde-OP-Versicherung
Bei Operationen am weichen Gaumen, an den Nasenlöchern oder den Kniegelenken können schnell Kosten im vierstelligen Bereich entstehen. Eine reine OP-Versicherung ist eine sinnvolle Grundabsicherung, wenn eine umfassende Krankenversicherung nicht gewünscht oder finanziell nicht möglich ist. Sie greift ausschließlich bei chirurgischen Eingriffen – bei konservativen Therapien hingegen nicht.
Fell, Falten, Zähne und Ohren – worauf Sie bei der täglichen Versorgung achten sollten
Alltagstauglich, aber nicht anspruchslos
Die Französische Bulldogge gilt als pflegeleicht – doch das betrifft in erster Linie ihr kurzes Fell. In Wahrheit bringt die Rasse eine Reihe körperlicher Besonderheiten mit, die bei der täglichen Pflege Aufmerksamkeit verlangen. Wer diese Routinen ernst nimmt, beugt vielen Erkrankungen vor und sorgt für mehr Lebensqualität im Alltag.
Das Fell der Französischen Bulldogge ist kurz, glatt und liegt eng an. Es reicht, den Hund einmal pro Woche mit einer weichen Bürste zu pflegen, um abgestorbene Haare zu entfernen und die Haut zu stimulieren. Während des Fellwechsels kann tägliches Bürsten sinnvoll sein. Gebadet werden sollte nur bei Bedarf – zu häufige Shampoowäschen stören den natürlichen Hautschutz.
Ein zentrales Pflegethema sind die Hautfalten, insbesondere im Gesichtsbereich. Diese müssen regelmäßig kontrolliert, sanft gereinigt und gut abgetrocknet werden. In feuchten oder schmutzigen Hauttaschen können sich sonst leicht Bakterien oder Hefepilze ansiedeln – mit Juckreiz, Entzündungen und Geruch als Folge.
Die Augen sollten regelmäßig auf Reizungen oder Sekret kontrolliert werden. Aufgrund der vorgewölbten Augenstellung ist die Reibung am Lid erhöht, was zu Reizungen oder kleinen Verletzungen führen kann. Ein weiches, fusselfreies Tuch reicht meist zur sanften Reinigung.
Die Zahnhygiene ist besonders wichtig. Viele Frenchies zeigen im Lauf ihres Lebens Zahnfehlstellungen oder Plaqueprobleme. Regelmäßiges Zähneputzen mit spezieller Hundezahnbürste, geeignete Zahnpflege-Snacks und tierärztliche Zahnkontrollen sind empfehlenswert.
Auch die Ohren müssen regelmäßig gereinigt werden – trotz der aufrechten Form. Besonders bei Hunden mit Allergieneigung können sich Ohrentzündungen entwickeln, die frühzeitig erkannt und behandelt werden sollten.
Die Krallen wachsen bei vielen Französischen Bulldoggen recht schnell, da sie sich im Alltag oft nicht genug abnutzen. Eine monatliche Kontrolle und bei Bedarf das behutsame Kürzen durch den Tierarzt oder Hundefriseur gehören zur Routine.
Typische Gesundheitsrisiken dieser Rasse im Überblick
Häufige Krankheiten der Französischen Bulldogge
Trotz ihrer robusten Erscheinung ist die Französische Bulldogge gesundheitlich anfällig – vor allem durch züchterisch bedingte körperliche Besonderheiten. Die folgende Übersicht zeigt die fünf häufigsten Erkrankungen und ihre Ursachen.
Brachyzephales Atemwegssyndrom (BOAS)
Durch die stark verkürzte Schnauze sind Nasengänge, Gaumensegel und Luftröhre oft verengt. Folge sind Atemnot, Schnarchen, Hitzestress oder sogar Erstickungsanfälle. In schweren Fällen hilft nur eine operative Korrektur der Atemwege.
Hüftdysplasie (HD)
Diese Fehlbildung des Hüftgelenks tritt bei vielen Bulldoggen auf. Sie führt zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und im Alter häufig zu Arthrose. Eine frühzeitige Diagnose und kontrollierte Bewegung sind entscheidend für den Verlauf.
Patellaluxation
Bei dieser Erkrankung springt die Kniescheibe aus ihrer Führung. Betroffene Hunde lahmen oder zeigen unsicheres Gangbild. Je nach Schweregrad kann eine Operation notwendig werden.
Augenprobleme (Entropium, Ektropium)
Fehlstellungen der Lider – nach innen (Entropium) oder außen (Ektropium) – führen zu chronischen Reizungen, Tränenfluss oder Hornhautverletzungen. In manchen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff notwendig.
Hautfaltenentzündungen und Allergien
Die tiefen Gesichtsfalten bieten einen idealen Nährboden für Bakterien und Hefepilze. Ohne regelmäßige Reinigung kommt es häufig zu Juckreiz, Rötung oder übelriechenden Infektionen. Auch Futtermittelallergien sind bei der Rasse verbreitet.
Was die typische Zuchtform gesundheitlich bedeutet – und worauf Halter achten sollten
Wenn Schönheit zur Belastung wird
Die Französische Bulldogge zählt zu den am stärksten betroffenen Rassen, wenn es um das Thema Qualzucht geht. Ihre körperlichen Merkmale – insbesondere die extrem kurze Schnauze und der breite Schädel – wurden im Laufe der Jahrzehnte züchterisch immer weiter übersteigert. Das hat gesundheitliche Folgen, die weit über das Maß natürlicher Rassebesonderheiten hinausgehen.
Ein zentrales Problem ist die sogenannte Brachyzephalie: Die Nase ist deutlich verkürzt, die Nasenlöcher häufig verengt, das Gaumensegel zu lang. Viele Frenchies leiden dadurch unter chronischer Atemnot, sind hitzeempfindlich, schnarchen stark oder zeigen Stress bei körperlicher Belastung. Manche benötigen bereits im jungen Alter operative Eingriffe, um überhaupt normal atmen zu können.
Neben den Atemwegen betrifft die übertypisierte Zucht auch die Wirbelsäule. Durch den verkürzten Rücken und die starke Muskulatur entstehen Belastungen, die Bandscheibenvorfälle oder Bewegungsstörungen begünstigen. Auch die oft sehr kurz gezüchtete Rute kann mit Fehlbildungen des Kreuzbeins einhergehen.
Hinzu kommen erblich bedingte Augen- und Hautprobleme: Die vorgewölbten Augen sind anfällig für Reizungen oder Verletzungen. Tiefe Hautfalten im Gesicht müssen täglich gepflegt werden, um Infektionen zu vermeiden. In Verbindung mit einer genetischen Neigung zu Allergien ist die Haut der Französischen Bulldogge besonders sensibel.
Für Halter bedeutet das: Es braucht Aufklärung, Verantwortung und die Bereitschaft, sich bewusst mit den Risiken dieser Rasse auseinanderzusetzen. Wer sich für einen Frenchie entscheidet, sollte nur bei seriösen, gesundheitsorientierten Züchtern kaufen, die auf eine moderate Kopfform, freie Atmung und stabile Bewegung achten. Extremzuchten mit blauer oder merlefarbener Fellfarbe sollten aus gesundheitlichen Gründen grundsätzlich gemieden werden.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit dieser beliebten Rasse beginnt bei der Wahl des Züchters – und setzt sich fort in Pflege, Vorsorge und tierärztlicher Begleitung.
Acht häufige Fragen – verständlich und fachlich beantwortet
Was Sie schon immer über die Französische Bulldogge wissen wollten
Ist die Französische Bulldogge für Anfänger geeignet?
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen. Die Rasse ist freundlich, anhänglich und ruhig im Alltag – was sie prinzipiell anfängertauglich macht. Wichtig ist jedoch, dass Halter sich früh über die gesundheitlichen Besonderheiten, Pflegeroutinen und Versicherungsmöglichkeiten informieren und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Verträgt sich die Französische Bulldogge mit Kindern?
Ja, in der Regel sehr gut. Frenchies sind verspielt, tolerant und sozial – sie kommen meist gut mit Kindern klar. Wichtig ist, dass die Kinder lernen, den Hund respektvoll zu behandeln, und dass keine Überforderung oder Überreizung im Spiel entsteht.
Warum schnarcht meine Französische Bulldogge so laut?
Das Schnarchen ist eine direkte Folge der verkürzten Atemwege durch die brachyzephale Kopfform. In manchen Fällen ist dies harmlos, kann aber auch auf eine behandlungsbedürftige Einschränkung hinweisen. Wenn der Hund Atemnot oder Erstickungsanfälle zeigt, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Kann man mit einer Französischen Bulldogge Sport machen?
Nur in sehr eingeschränktem Umfang. Längere Laufeinheiten, Joggen oder Hundesportarten wie Agility sind für die meisten Frenchies ungeeignet. Spaziergänge, Denkspiele und kurze Spielphasen reichen aus – wichtig ist die Vermeidung von Überhitzung und Überlastung.
Wie oft muss man die Hautfalten reinigen?
Mindestens alle zwei bis drei Tage, bei empfindlichen Hunden täglich. Die Falten sollten mit einem feuchten, weichen Tuch gereinigt und anschließend gut getrocknet werden. Bei Anzeichen von Rötung, Geruch oder Nässe ist eine tierärztliche Kontrolle ratsam.
Sind Französische Bulldoggen für Allergiker geeignet?
Nein, grundsätzlich nicht. Zwar haaren sie weniger als andere Rassen, produzieren aber Hautschuppen und Speichelallergene. Wer unter einer Hundeallergie leidet, sollte vor der Anschaffung ärztlichen Rat einholen und den Kontakt testen.
Wie viel kostet eine Französische Bulldogge vom Züchter?
Ein gesunder, seriös gezüchteter Welpe kostet zwischen 2.000 und 3.500 Euro. Angebote unterhalb dieses Rahmens sollten kritisch hinterfragt werden. Achten Sie auf Züchter, die nachweislich auf Gesundheit, freie Atmung und stabile Bewegungsmerkmale achten.
Ist eine Krankenversicherung für Frenchies wirklich notwendig?
Ja, unbedingt. Aufgrund der häufig auftretenden Gesundheitsprobleme ist eine Hundekrankenversicherung oder zumindest eine OP-Versicherung dringend empfehlenswert. Sie schützt vor hohen Tierarztkosten und sichert eine medizinisch notwendige Versorgung zuverlässig ab.
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Zusammenfassung
Die Französische Bulldogge ist ein kompakter, charismatischer Begleithund mit starker Bindung zu ihren Menschen. Sie gilt als freundlich, anpassungsfähig und ideal für städtisches Wohnen. Trotz ihrer Beliebtheit bringt sie rassetypische gesundheitliche Risiken mit – vor allem durch ihre stark verkürzte Schnauze. Wer sich für einen Frenchie entscheidet, sollte sich der Verantwortung bewusst sein: Regelmäßige Pflege, tierärztliche Kontrolle und eine passende Krankenversicherung gehören zur Grundausstattung. Bei der Wahl des Züchters ist gesundheitliche Ausrichtung wichtiger als Optik oder Preis. Mit dem richtigen Wissen, viel Nähe und einer stabilen Tagesstruktur ist die Französische Bulldogge ein treuer Begleiter – lebensfroh, liebevoll und wachsam zugleich.
häufige Fragen
Was kostet eine OP beim Frenchie wegen Atemnot?
Je nach Eingriff (z. B. Erweiterung der Nasenlöcher, Kürzung des Gaumensegels) liegen die Kosten zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Eine gute Hundekrankenversicherung übernimmt solche Behandlungen in der Regel.
Was darf eine Französische Bulldogge nicht fressen?
Verboten sind Schokolade, Trauben, Rosinen, Zwiebeln, Knoblauch und fettreiches Essen. Frenchies neigen zu Unverträglichkeiten – Getreide oder künstliche Zusätze können Hautprobleme oder Durchfall auslösen.
Kann man mit einer Französischen Bulldogge wandern gehen?
Nur eingeschränkt. Frenchies sind keine ausdauernden Hunde. Kürzere, schattige Strecken in kühlerem Klima sind möglich. Hitze, starke Steigungen oder lange Touren sollten vermieden werden.
Welche Versicherungen sind für Französische Bulldoggen sinnvoll?
Mindestens eine Hundehalterhaftpflichtversicherung ist Pflicht. Aufgrund häufiger Erkrankungen empfiehlt sich zusätzlich eine Hundekrankenversicherung oder mindestens eine OP-Versicherung mit umfassendem Leistungskatalog.