Gol­den Retrie­ver – Der freund­li­che Fami­li­en­hund mit Herz und Ver­stand

Sanft, intel­li­gent und viel­sei­tig – ein treu­er Beglei­ter für alle Lebens­la­gen

Golden Retriever

Der Gol­den Retrie­ver zählt nicht ohne Grund zu den belieb­tes­ten Hun­de­ras­sen welt­weit. Sein freund­li­ches Wesen, die hohe Intel­li­genz und sei­ne aus­ge­präg­te Men­schen­be­zo­gen­heit machen ihn zu einem idea­len Fami­li­en­hund – aber auch zu einem viel­sei­ti­gen Part­ner im All­tag: als Blin­den­führ­hund, The­ra­pie­hund oder zuver­läs­si­ger Gefähr­te bei Out­door-Akti­vi­tä­ten.

Ursprüng­lich als Jagd­hund für die Was­ser­ar­beit gezüch­tet, hat sich der Gol­den Retrie­ver längst als anpas­sungs­fä­hi­ger und sozia­ler Begleit­hund eta­bliert. Er liebt die Nähe zu sei­nen Men­schen, benö­tigt viel Bewe­gung und geis­ti­ge Aus­las­tung – und über­zeugt dabei mit einem aus­ge­gli­che­nen Tem­pe­ra­ment, das ihn beson­ders für Haus­hal­te mit Kin­dern oder ande­ren Hun­den prä­de­sti­niert. In die­sem Ras­se­por­trät erfah­ren Sie alles Wis­sens­wer­te rund um Her­kunft, Hal­tung, Pfle­ge und Gesund­heits­vor­sor­ge die­ser außer­ge­wöhn­lich sanf­ten Ras­se.

Steckbrief-Golden-Retriever

Steck­brief Gol­den Retrie­ver

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Zucht mit kla­rem Ziel – ein Retrie­ver mit Arbeits­freu­de und Sanft­mut

Vom schot­ti­schen Jagd­hund zum welt­wei­ten Fami­li­en­lieb­ling

Der Gol­den Retrie­ver wur­de im 19. Jahr­hun­dert in Schott­land gezielt gezüch­tet – nicht als Mode­hund, son­dern als zuver­läs­si­ger Jagd­hel­fer mit her­vor­ra­gen­dem Appor­tier­ver­hal­ten. Sein sanf­tes Wesen und sei­ne Arbeits­freu­de mach­ten ihn jedoch schnell zu weit mehr als nur einem Hel­fer auf der Pirsch.

Die Anfän­ge der Ras­se gehen auf Lord Tweed­mouth zurück, der um 1865 in Inver­ness-shire (Schott­land) mit der geziel­ten Zucht begann. Aus­gangs­tie­re waren der gel­be Wavy-Coa­ted Retrie­ver „Nous“ und eine Tweed-Water-Spa­ni­el-Hün­din. Das Ziel: Ein arbeits­freu­di­ger, was­ser­lie­ben­der und füh­ri­ger Retrie­ver mit gut­mü­ti­gem Cha­rak­ter.

Im Lau­fe der Jah­re kreuz­te Tweed­mouth wei­te­re Jagd­hun­de­ras­sen ein – dar­un­ter Irish Set­ter und Blood­hound – um Fell­struk­tur, Such­ver­hal­ten und Tem­pe­ra­ment wei­ter zu ver­bes­sern. Her­aus kam eine Ras­se, die sich durch einen hohen „will to plea­se“, kör­per­li­che Aus­dau­er, fei­ne Nase und ein beson­ders sanf­tes Maul aus­zeich­ne­te – ide­al zum Appor­tie­ren geschos­se­ner Was­ser­vö­gel.

Die offi­zi­el­le Aner­ken­nung des Gol­den Retrie­vers als eigen­stän­di­ge Ras­se erfolg­te 1913 durch den bri­ti­schen Ken­nel Club. In den fol­gen­den Jahr­zehn­ten wur­de der Gol­den Retrie­ver nicht nur im Jagd­ge­brauch geschätzt, son­dern zuneh­mend als Fami­li­en- und Begleit­hund ein­ge­setzt – vor allem in den USA, Groß­bri­tan­ni­en und Deutsch­land.

Heu­te zählt der Gol­den Retrie­ver zu den am häu­figs­ten gehal­te­nen Hun­de­ras­sen welt­weit. Neben sei­ner Beliebt­heit als Fami­li­en­hund ist er als Blin­den­führ­hund, The­ra­pie­hund, Ret­tungs­hund oder Spür­hund im Ein­satz – ein Beleg für die Viel­sei­tig­keit und Zuver­läs­sig­keit die­ser gezielt ent­wi­ckel­ten Ras­se.

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Mehr Infor­ma­tio­nen

Ein akti­ver Fami­li­en­hund mit kla­rem Anspruch an Nähe und Beschäf­ti­gung

Bewe­gung, All­tag und Umge­bung im Gleich­ge­wicht

Der Gol­den Retrie­ver ist ein aus­ge­spro­chen men­schen­be­zo­ge­ner Hund mit hoher Lern­be­reit­schaft und viel Ener­gie. Er braucht täg­li­che Bewe­gung, geis­ti­ge Aus­las­tung und vor allem eines: fes­ten Anschluss an sei­ne Fami­lie. Wer bereit ist, Zeit, Auf­merk­sam­keit und Kon­se­quenz zu inves­tie­ren, erhält einen treu­en Beglei­ter, der sich har­mo­nisch in den All­tag ein­fügt – sowohl auf dem Land als auch in der Stadt.

Gol­den Retrie­ver gel­ten als sehr anpas­sungs­fä­hig, benö­ti­gen jedoch ein Umfeld, das ihren natür­li­chen Bedürf­nis­sen gerecht wird. Die Ras­se wur­de ursprüng­lich als Jagd­hund gezüch­tet und bringt dem­entspre­chend einen hohen Bewe­gungs­drang und ein aus­ge­präg­tes Appor­tier­ver­hal­ten mit. Lan­ge Spa­zier­gän­ge, Schwimm­ein­hei­ten, Dum­my­trai­ning oder Appor­tier­spie­le sind ide­al, um Kör­per und Geist in Balan­ce zu hal­ten. Rei­ne Woh­nungs­hal­tung ist grund­sätz­lich mög­lich, aber nur, wenn aus­rei­chend Bewe­gung und Beschäf­ti­gung täg­lich ein­ge­plant sind.

Neben kör­per­li­cher Aus­las­tung ver­langt der Gol­den Retrie­ver auch nach geis­ti­ger Her­aus­for­de­rung. Er liebt es, Auf­ga­ben zu erfül­len und sei­nem Men­schen zu gefal­len. Intel­li­genz­spie­le, Grund­ge­hor­sam, Tricks oder Such­auf­ga­ben för­dern die Bin­dung und ver­hin­dern Lan­ge­wei­le – die schnell zu uner­wünsch­tem Ver­hal­ten füh­ren kann. Die Erzie­hung soll­te kon­se­quent, aber freund­lich erfol­gen. Der „will to plea­se“ erleich­tert vie­les, den­noch ver­langt der sen­si­ble Retrie­ver kla­re Regeln und Struk­tur.

Als sozia­ler Hund ist der Gol­den Retrie­ver ungern allein. Län­ge­re Tren­nungs­zei­ten soll­ten ver­mie­den oder sorg­fäl­tig trai­niert wer­den. Mit Kin­dern ver­steht er sich in der Regel sehr gut, auch ande­re Hun­de oder Haus­tie­re wer­den bei guter Sozia­li­sie­rung meist pro­blem­los akzep­tiert. Wich­tig ist, dass er als voll­wer­ti­ges Fami­li­en­mit­glied behan­delt und nicht iso­liert gehal­ten wird.

Für sport­li­che Men­schen, Fami­li­en mit Zeit und Hun­de­hal­ter, die Wert auf eine enge Bin­dung legen, ist der Gol­den Retrie­ver eine her­vor­ra­gen­de Wahl – vor­aus­ge­setzt, sei­ne kör­per­li­chen und men­ta­len Bedürf­nis­se wer­den ernst genom­men.

Ein aus­ge­gli­che­ner Beglei­ter mit hohem Sozi­al­ver­hal­ten

Cha­rak­ter des Gol­den Retrie­vers: Sanft, lern­wil­lig und fami­li­en­ori­en­tiert

Der Gol­den Retrie­ver gilt als Inbe­griff des freund­li­chen Fami­li­en­hun­des. Er ver­eint Gut­mü­tig­keit mit hoher Intel­li­genz und einer star­ken Bin­dungs­be­reit­schaft. Sei­ne aus­ge­gli­che­ne Art, sein „will to plea­se“ und sei­ne Zuver­läs­sig­keit machen ihn zu einem belieb­ten Beglei­ter – sowohl im All­tag als auch im pro­fes­sio­nel­len Ein­satz. Doch auch die­se Ras­se bringt Eigen­schaf­ten mit, die kla­re Regeln und enga­gier­te Füh­rung erfor­dern.

Gol­den Retrie­ver sind men­schen­be­zo­gen, freund­lich und äußerst sozi­al. Sie zei­gen in der Regel kein aggres­si­ves Ver­hal­ten, sind gedul­dig mit Kin­dern und sehr ver­träg­lich mit ande­ren Hun­den. Ihr Bedürf­nis nach Nähe und gemein­sa­mer Akti­vi­tät ist aus­ge­prägt – sie wol­len gefal­len und mit­ar­bei­ten. Die­se star­ke Bin­dung prä­de­sti­niert sie für Auf­ga­ben im The­ra­pie- und Assis­tenz­be­reich. Ihr sanf­tes Wesen sorgt zudem dafür, dass sie sel­ten über­dreht wir­ken oder über­mä­ßig bel­len.

Trotz aller Aus­ge­gli­chen­heit ist der Gol­den Retrie­ver kein „Selbst­läu­fer“. Ohne kla­re Anlei­tung kann er unauf­merk­sam, über­dreht oder zu anhäng­lich wer­den. Beson­ders jun­ge Hun­de brau­chen viel Struk­tur und kon­se­quen­te Füh­rung, um ihre Ener­gie in geord­ne­te Bah­nen zu len­ken. Auch ihre hohe Intel­li­genz ver­langt nach geis­ti­ger Beschäf­ti­gung – ein unaus­ge­las­te­ter Retrie­ver wird schnell krea­tiv auf eige­ne Art.

Die emo­tio­na­le Sen­si­bi­li­tät die­ser Ras­se ist eine Stär­ke, erfor­dert aber auch Fein­ge­fühl: Gro­be Erzie­hungs­me­tho­den füh­ren meist zu Ver­un­si­che­rung oder Rück­zug. Eine ruhi­ge, bestän­di­ge Kom­mu­ni­ka­ti­on und posi­ti­ve Ver­stär­kung füh­ren beim Gol­den Retrie­ver am wei­tes­ten.

Stär­ken

Schwä­chen

Ein har­mo­ni­sches Gesamt­bild mit was­ser­ab­wei­sen­dem Fell und kräf­ti­gem Kör­per­bau

Kräf­tig gebaut und auf­fäl­lig sanft im Aus­druck

Der Gol­den Retrie­ver gehört zu den mit­tel­gro­ßen bis gro­ßen Hun­de­ras­sen und wirkt durch sei­nen ath­le­ti­schen, aber sanf­ten Kör­per­bau beson­ders aus­ge­gli­chen. Er ver­bin­det Kraft, Ele­ganz und Funk­tio­na­li­tät – eine direk­te Fol­ge sei­ner ursprüng­li­chen Zucht als Appor­tier­hund für die Nie­der­wild­jagd, ins­be­son­de­re in feuch­tem Gelän­de und am Was­ser.

Rüden errei­chen eine Schul­ter­hö­he von 56 bis 61 cm, Hün­din­nen 51 bis 56 cm. Das Gewicht liegt je nach Geschlecht und Kon­sti­tu­ti­on zwi­schen 25 und 34 Kilo­gramm. Der Kör­per­bau ist mus­ku­lös, mit einem brei­ten Brust­korb, kräf­ti­gem Rücken und star­ken Läu­fen – ohne plump zu wir­ken. Die Bewe­gun­gen sind flie­ßend und aus­dau­ernd, was sei­ne Ver­an­la­gung als Arbeits­hund wider­spie­gelt.

Der Schä­del ist breit, mit einem gut defi­nier­ten Stop, dunk­len, freund­li­chen Augen und mit­tel­gro­ßen, hän­gen­den Ohren, die eng am Kopf anlie­gen. Die Schnau­ze ist gera­de und kräf­tig, mit einem aus­ge­präg­ten Beiß­ver­hal­ten – jedoch mit dem für Retrie­ver typi­schen „soft mouth“, also einer wei­chen Maul­füh­rung beim Tra­gen von Gegen­stän­den.

Beson­ders cha­rak­te­ris­tisch ist das mit­tel­lan­ge, dich­te Fell mit was­ser­ab­wei­sen­der Unter­wol­le. Es kann glatt oder leicht gewellt sein und benö­tigt regel­mä­ßi­ge Pfle­ge. Die Fell­far­ben rei­chen von hel­lem Creme bis zu sat­tem Dun­kel­gold, wobei eine gleich­mä­ßi­ge Tönung bevor­zugt wird. Der Fell­wech­sel erfolgt sai­so­nal und ist deut­lich aus­ge­prägt.

Die durch­schnitt­li­che Lebens­er­war­tung eines gut gehal­te­nen Gol­den Retrie­vers liegt bei 10 bis 12 Jah­ren. Gesund­heit, Bewe­gung und eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung haben maß­geb­li­chen Ein­fluss auf die Lebens­dau­er und Vita­li­tät die­ser Ras­se.

Absi­che­rung für Gesund­heit, Ope­ra­tio­nen und Haf­tungs­ri­si­ken

Ver­si­che­rungs­schutz für Gol­den Retrie­ver

Gol­den Retrie­ver sind freund­lich, leis­tungs­be­reit und in der Regel robust – den­noch zäh­len sie zu den Hun­de­ras­sen, bei denen bestimm­te Erkran­kun­gen häu­fi­ger auf­tre­ten. Dazu gehö­ren unter ande­rem Hüft- und Ell­bo­gen­dys­pla­sie, Augen­pro­ble­me, Herz­er­kran­kun­gen oder Tumo­re. Wer früh­zei­tig vor­sorgt, schützt sich vor hohen Tier­arzt­kos­ten und sorgt gleich­zei­tig für eine opti­ma­le medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung sei­nes Hun­des. Drei Ver­si­che­rungs­ar­ten sind beson­ders rele­vant.

Hundekrankenversicherung

Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung

Eine voll­wer­ti­ge Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung über­nimmt ambu­lan­te Behand­lun­gen, Dia­gnos­tik, Medi­ka­men­te, sta­tio­nä­re Auf­ent­hal­te und teils auch phy­sio­the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men. Gera­de beim Gol­den Retrie­ver mit sei­ner ras­se­ty­pi­schen Anfäl­lig­keit für chro­ni­sche Erkran­kun­gen kann eine sol­che Ver­si­che­rung lang­fris­tig hohe Kos­ten abfe­dern. Wich­tig sind Tari­fe ohne Aus­schlüs­se für gene­tisch beding­te Lei­den und mit einer aus­rei­chend hohen Erstat­tungs­gren­ze.

Hundehalterhaftpflichtversicherung

Hun­de­hal­ter­haft­pflicht

Für Hun­de­hal­ter in Deutsch­land ist die Haft­pflicht­ver­si­che­rung in vie­len Bun­des­län­dern gesetz­lich vor­ge­schrie­ben – unab­hän­gig von der Ras­se. Auch ein gut erzo­ge­ner Gol­den Retrie­ver kann ver­se­hent­lich Schä­den ver­ur­sa­chen, etwa durch einen unkon­trol­lier­ten Frei­lauf oder eine unbe­dach­te Reak­ti­on auf Umwelt­rei­ze. Eine Haft­pflicht­ver­si­che­rung schützt Sie vor den finan­zi­el­len Fol­gen von Personen‑, Sach- oder Ver­mö­gens­schä­den.

Hunde-OP-Versicherung

Hun­de-OP-Ver­si­che­rung

Die­se Vari­an­te deckt aus­schließ­lich chir­ur­gi­sche Ein­grif­fe ab – inklu­si­ve Nar­ko­se, Vor­un­ter­su­chun­gen und Nach­sor­ge. Eine OP-Ver­si­che­rung eig­net sich als Basis­ab­si­che­rung für Hal­ter, die gro­ße Tier­arzt­kos­ten bei Ope­ra­tio­nen ver­mei­den möch­ten. Sie bie­tet jedoch kei­nen Schutz bei all­ge­mei­nen Behand­lun­gen oder chro­ni­schen Lei­den und soll­te nicht mit einer Kran­ken­ver­si­che­rung ver­wech­selt wer­den.

Regel­mä­ßi­ge Pfle­ge als Grund­la­ge für Gesund­heit und Wohl­be­fin­den

Fell, Ohren, Zäh­ne und mehr im Griff behal­ten

Der Gol­den Retrie­ver über­zeugt mit einem sanf­ten Wesen – doch in Sachen Pfle­ge ist er kein pfle­ge­leich­ter Hund. Sein dich­tes, was­ser­ab­wei­sen­des Fell, die hän­gen­den Ohren und sei­ne Bewe­gungs­freu­de erfor­dern eine durch­dach­te Pfle­ge­rou­ti­ne. Wer die­se kon­se­quent umsetzt, för­dert nicht nur die Gesund­heit, son­dern auch das Wohl­be­fin­den sei­nes Hun­des – und stärkt ganz neben­bei die Bin­dung.

Fell­pfle­ge ist beim Gol­den Retrie­ver uner­läss­lich. Das dich­te Deck­haar mit Unter­wol­le muss min­des­tens zwei- bis drei­mal pro Woche gründ­lich gebürs­tet wer­den – im Fell­wech­sel sogar täg­lich. So wer­den lose Haa­re ent­fernt, Ver­fil­zun­gen ver­mie­den und die Haut kann atmen. Ins­be­son­de­re an den „Pro­blem­zo­nen“ wie Bauch, Bei­nen und hin­ter den Ohren neigt das Fell zum Ver­kno­ten. Ein regel­mä­ßi­ger Ter­min zum Trim­men oder Schnei­den der Befe­de­rung ist emp­feh­lens­wert, ins­be­son­de­re bei akti­ven Hun­den mit viel Out­door-Kon­takt.

Die Ohren des Gol­den Retrie­vers soll­ten wöchent­lich kon­trol­liert wer­den. Durch die hän­gen­de Form sind sie weni­ger belüf­tet und anfäl­li­ger für Ent­zün­dun­gen. Mil­ben, Feuch­tig­keit oder Schmutz kön­nen sich unbe­merkt fest­set­zen. Gerei­nigt wer­den sie am bes­ten mit einem feuch­ten, wei­chen Tuch oder spe­zi­el­len Ohr­rei­ni­gungs­lö­sun­gen – nie­mals mit Wat­te­stäb­chen.

Zahn­pfle­ge gehört zur Stan­dard­vor­sor­ge. Gol­den Retrie­ver nei­gen bei man­geln­der Pfle­ge zu Zahn­stein und damit ver­bun­de­nen Ent­zün­dun­gen. Zwei- bis drei­mal pro Woche soll­ten die Zäh­ne mit Hun­de­zahn­bürs­te und spe­zi­el­ler Zahn­creme gerei­nigt wer­den. Alter­na­tiv kön­nen Zahn­pfle­ge-Kau­strei­fen oder Zahn­gel unter­stüt­zend ein­ge­setzt wer­den.

Die Augen benö­ti­gen eben­falls regel­mä­ßi­ge Kon­trol­le. Leich­ter Trä­nen­fluss oder Schmutz in den Augen­win­keln kann mit einem sau­be­ren, feuch­ten Tuch ent­fernt wer­den. Rötun­gen, ver­stärk­ter Aus­fluss oder häu­fi­ges Rei­ben sind Hin­wei­se auf Ent­zün­dun­gen und soll­ten tier­ärzt­lich abge­klärt wer­den.

Auch Kral­len und Pfo­ten ver­die­nen Beach­tung. Vor allem bei Stadt- oder Woh­nungs­hun­den nut­zen sich die Kral­len oft nicht aus­rei­chend ab. Zu lan­ge Kral­len kön­nen Schmer­zen oder Fehl­stel­lun­gen ver­ur­sa­chen und soll­ten regel­mä­ßig gekürzt wer­den. Die Pfo­ten­bal­len soll­ten auf Ris­se, Fremd­kör­per oder Ver­här­tun­gen kon­trol­liert und bei Bedarf mit pfle­gen­den Sal­ben behan­delt wer­den.

Wer den Gol­den Retrie­ver regel­mä­ßig pflegt und auf Ver­än­de­run­gen ach­tet, schafft die Grund­la­ge für ein lan­ges, gesun­des Leben – und erspart sich und dem Hund unnö­ti­ge Tier­arzt­be­su­che.

Gesund­heits­ri­si­ken früh erken­nen und gezielt vor­beu­gen

Häu­fi­ge Krank­hei­ten beim Gol­den Retrie­ver

Gol­den Retrie­ver gel­ten als robus­te und akti­ve Hun­de – den­noch tre­ten bei die­ser Ras­se bestimm­te Erkran­kun­gen über­durch­schnitt­lich häu­fig auf. Vie­le die­ser Gesund­heits­pro­ble­me sind gene­tisch bedingt oder durch Zucht­li­ni­en begüns­tigt. Wer die Risi­ken kennt, auf Sym­pto­me ach­tet und früh­zei­tig han­delt, kann die Lebens­qua­li­tät sei­nes Hun­des ent­schei­dend ver­bes­sern und die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung gezielt absi­chern.

Hüft­dys­pla­sie (HD)

Eine der bekann­tes­ten ras­se­ty­pi­schen Erkran­kun­gen beim Gol­den Retrie­ver ist die Hüft­dys­pla­sie. Dabei ist das Hüft­ge­lenk fehl­ge­bil­det, was lang­fris­tig zu Schmer­zen, Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen und Arthro­se füh­ren kann. Ers­te Anzei­chen sind ein stei­fer Gang, Schwie­rig­kei­ten beim Auf­ste­hen oder Bewe­gungs­un­lust. Die Behand­lung reicht von kon­ser­va­ti­ver Phy­sio­the­ra­pie bis hin zu chir­ur­gi­schen Ein­grif­fen.

Ell­bo­gen­dys­pla­sie (ED)

Auch die Ell­bo­gen­ge­len­ke sind beim Gol­den Retrie­ver häu­fig betrof­fen. Bei der ED kommt es zu einer Fehl­ent­wick­lung der Gelenk­struk­tur, was Ent­zün­dun­gen, Lahm­hei­ten und dau­er­haf­te Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen zur Fol­ge haben kann. ED tritt meist im Jung­hun­de­al­ter auf und soll­te früh­zei­tig rönt­ge­no­lo­gisch abge­klärt wer­den. In vie­len Fäl­len ist eine Ope­ra­ti­on erfor­der­lich.

Pro­gres­si­ve Reti­na­atro­phie (PRA)

PRA ist eine erb­lich beding­te Augen­er­kran­kung, bei der sich die Netz­haut zuneh­mend zurück­bil­det – oft begin­nend mit Nacht­blind­heit. Im Spät­sta­di­um kann die Krank­heit zur voll­stän­di­gen Erblin­dung füh­ren. Da PRA nicht heil­bar ist, ist die Vor­sor­ge über Zucht­aus­wahl ent­schei­dend. Ers­te Sym­pto­me zei­gen sich häu­fig zwi­schen dem 2. und 5. Lebens­jahr. Ein augen­ärzt­li­cher Gen­test ist zur Früh­erken­nung sinn­voll.

Herz­er­kran­kun­gen

Gol­den Retrie­ver haben ein erhöh­tes Risi­ko für Herz­er­kran­kun­gen, ins­be­son­de­re für die dila­ta­ti­ve Kar­dio­myo­pa­thie (DCM). Dabei wird der Herz­mus­kel schwä­cher, die Herz­kam­mern erwei­tern sich – die Pump­leis­tung nimmt ab. Sym­pto­me sind schnel­le Ermü­dung, Hus­ten oder Atem­not. Eine früh­zei­ti­ge Dia­gno­se über ein Herz­ul­tra­schall und regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len sind wich­tig.

Tumor­er­kran­kun­gen

Gol­den Retrie­ver gehö­ren zu den Ras­sen mit einem erhöh­ten Risi­ko für Krebs­er­kran­kun­gen. Beson­ders häu­fig tre­ten Lym­phome oder Mast­zell­tu­mo­ren auf, die in ver­schie­de­nen Sta­di­en ver­lau­fen kön­nen. Eine früh­zei­ti­ge Dia­gno­se – etwa durch regel­mä­ßi­ge Tast­un­ter­su­chun­gen und Blut­bil­der – ver­bes­sert die Behand­lungs­mög­lich­kei­ten erheb­lich.

Ant­wor­ten auf häu­fig gestell­te Fra­gen zur Hal­tung, Gesund­heit und Eig­nung

Was Sie schon immer über den Gol­den Retrie­ver wis­sen woll­ten

Ja, der Gol­den Retrie­ver gilt als idea­le Ras­se für Ein­stei­ger – vor­aus­ge­setzt, man ist bereit, sich mit Erzie­hung, Pfle­ge und Bewe­gung aktiv aus­ein­an­der­zu­set­zen. Sei­ne Gut­mü­tig­keit und Lern­be­reit­schaft machen ihn sehr führ­bar, jedoch braucht er kon­se­quen­te Anlei­tung und genü­gend Aus­las­tung.

Ja, sehr gut. Gol­den Retrie­ver sind beson­ders kin­der­lieb und sozi­al. Sie gel­ten als tole­rant, ver­spielt und gedul­dig – vor­aus­ge­setzt, sie wur­den gut sozia­li­siert. Auch mit ande­ren Hun­den oder Tie­ren zeigt er sel­ten Pro­ble­me, wenn der Umgang früh gelernt wird.

Ja, aber nur mit aus­rei­chen­der Bewe­gung. Gol­den Retrie­ver kön­nen sich auch in einer Woh­nung wohl­füh­len, wenn sie kör­per­lich und geis­tig aus­ge­las­tet wer­den. Lan­ge Spa­zier­gän­ge, regel­mä­ßi­ge Akti­vi­tä­ten und viel Nähe zum Men­schen sind dafür uner­läss­lich.

Das Fell ist pfle­ge­inten­siv. Es soll­te mehr­mals pro Woche gebürs­tet und beson­ders im Fell­wech­sel täg­lich gepflegt wer­den. Zusätz­lich braucht es regel­mä­ßi­ges Trim­men, vor allem im Bereich der Pfo­ten, Ohren und Rute, um Ver­fil­zun­gen und Haut­pro­ble­men vor­zu­beu­gen.

Ja, Gol­den Retrie­ver sind sehr fut­ter­mo­ti­viert und nei­gen zur Gewichts­zu­nah­me. Eine kon­trol­lier­te Füt­te­rung, regel­mä­ßi­ge Bewe­gung und das Mei­den kalo­rien­rei­cher Snacks sind wich­tig, um Über­ge­wicht und Fol­ge­pro­ble­me wie Gelenk­er­kran­kun­gen zu ver­mei­den.

Gol­den Retrie­ver sind ungern allein. Mehr als vier bis fünf Stun­den am Stück soll­ten sie nicht unbe­auf­sich­tigt sein. Län­ge­re Allein­zei­ten müs­sen schritt­wei­se trai­niert wer­den. Eine fes­te Tages­struk­tur und geis­ti­ge Aus­las­tung hel­fen, Tren­nungs­stress zu ver­mei­den.

Nein, nur sehr bedingt. Zwar zeigt der Gol­den Retrie­ver an, wenn sich etwas Unge­wöhn­li­ches ereig­net, doch durch sei­ne freund­li­che Grund­hal­tung ist er für klas­si­sche Wach­auf­ga­ben wenig geeig­net. Er begrüßt Frem­de meist offen und ohne Miss­trau­en.

Ja. Beson­ders sinn­voll sind regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len der Gelen­ke (HD/ED), der Augen (PRA) sowie Herz­un­ter­su­chun­gen im mitt­le­ren Alter. Eine gene­tisch belast­ba­re Zucht­li­nie kann vie­le Erkran­kun­gen ver­mei­den – ach­ten Sie beim Wel­pen­kauf auf ent­spre­chen­de Nach­wei­se.

Ergän­zen­de Infor­ma­tio­nen zu Gesund­heit, Erzie­hung und Absi­che­rung

Wei­te­re The­men für ver­ant­wor­tungs­vol­le Gol­den-Retrie­ver-Hal­ter

Ob Fami­li­en­hund, The­ra­pie­part­ner oder treu­er Beglei­ter im All­tag – der Gol­den Retrie­ver stellt beson­de­re Anfor­de­run­gen an Pfle­ge, Hal­tung und Auf­merk­sam­keit. Wer sich inten­siv mit die­ser Ras­se beschäf­tigt, soll­te auch angren­zen­de The­men ken­nen. Die fol­gen­den Bei­trä­ge hel­fen Ihnen, Ihren Hund sicher, gesund und all­tags­nah zu beglei­ten.

Hundekrankheiten

Hun­de­krank­hei­ten

Von HD bis Haut­pro­ble­men – vie­le Erkran­kun­gen betref­fen Retrie­ver beson­ders häu­fig. In die­sem Rat­ge­ber erfah­ren Sie, wie Sie Sym­pto­me früh­zei­tig erken­nen, rich­tig reagie­ren und Krank­hei­ten mög­lichst ver­mei­den kön­nen.

Hunderatgeber

Hun­de­rat­ge­ber

Wie gelingt ein stress­frei­er All­tag mit einem bewe­gungs­freu­di­gen, sen­si­blen Hund? Unser umfas­sen­der Rat­ge­ber gibt Ant­wor­ten zu Erzie­hung, Beschäf­ti­gung, Spa­zier­gän­gen, Sozi­al­ver­hal­ten und mehr – beson­ders pra­xis­nah für Retrie­ver-Hal­ter.

Absi­che­rung, Gesund­heit & Recht für Hun­de­hal­ter

Ob Haft­pflicht, Kran­ken­ver­si­che­rung oder recht­li­che Pflich­ten – Hal­ter tra­gen Ver­ant­wor­tung.

Zusam­men­fas­sung

Der Gol­den Retrie­ver zählt zu den belieb­tes­ten Hun­de­ras­sen welt­weit – und das aus gutem Grund. Mit sei­ner freund­li­chen, sanf­ten Art und der hohen Intel­li­genz eig­net er sich her­vor­ra­gend als Fami­li­en­hund, The­ra­pie­hund oder treu­er Frei­zeit­be­glei­ter. Er wur­de ursprüng­lich in Schott­land für die Jagd gezüch­tet, über­zeugt heu­te jedoch vor allem durch sein aus­ge­gli­che­nes Wesen, sei­ne Anpas­sungs­fä­hig­keit und sei­ne star­ke Bin­dung an den Men­schen.

Für eine art­ge­rech­te Hal­tung braucht der Gol­den Retrie­ver täg­li­che Bewe­gung, geis­ti­ge Aus­las­tung und engen Fami­li­en­an­schluss. Die Fell­pfle­ge ist anspruchs­voll, der Pfle­ge­auf­wand ins­ge­samt mode­rat bis hoch. Gesund­heit­lich neigt die Ras­se zu Gelenk­er­kran­kun­gen, Augen­pro­ble­men und bestimm­ten Tumor­ar­ten – eine gute tier­ärzt­li­che Vor­sor­ge und ein sta­bi­ler Ver­si­che­rungs­schutz sind daher emp­feh­lens­wert. Wer die­se Anfor­de­run­gen ernst nimmt, wird mit einem loya­len, sanf­ten und lern­wil­li­gen Gefähr­ten belohnt, der sich in nahe­zu jede Lebens­si­tua­ti­on inte­grie­ren lässt.

häu­fi­ge Fra­gen

Ein Gol­den Retrie­ver-Wel­pe aus kon­trol­lier­ter VDH-Zucht kos­tet in Deutsch­land meist zwi­schen 1.500 € und 2.500 €. Der Preis vari­iert je nach Zucht­li­nie, Gesund­heits­nach­wei­sen und Auf­zucht­be­din­gun­gen. Von Bil­lig­an­ge­bo­ten ohne Papie­re ist drin­gend abzu­ra­ten.

Rüden sind oft kräf­ti­ger und selbst­si­che­rer, Hün­din­nen wir­ken manch­mal fein­füh­li­ger und füh­ri­ger. Bei­de Geschlech­ter sind bei guter Erzie­hung glei­cher­ma­ßen fami­li­en­taug­lich. Die Ent­schei­dung soll­te nach Lebens­um­feld, Erfah­rung und per­sön­li­cher Vor­lie­be getrof­fen wer­den.

Dem Gol­den Retrie­ver ähneln ins­be­son­de­re der Labra­dor Retrie­ver, der Flat-Coa­ted Retrie­ver und der Nova Sco­tia Duck Tol­ling Retrie­ver. Auch der Irish Set­ter zeigt gewis­se Par­al­le­len im Wesen, ist aber ins­ge­samt anspruchs­vol­ler in der Füh­rung.

Gol­den Retrie­ver errei­chen ihre end­gül­ti­ge Grö­ße etwa mit 12 bis 18 Mona­ten. Die kör­per­li­che und geis­ti­ge Rei­fe ent­wi­ckelt sich jedoch noch bis zum Alter von 2 bis 3 Jah­ren. In die­ser Zeit ist eine ruhi­ge, kon­se­quen­te Erzie­hung beson­ders wich­tig.