Herzwürmer beim Hund – Symptome, Diagnose und Behandlung im Überblick
Herzwürmer können lebensbedrohlich sein – erfahren Sie, wie Sie Anzeichen erkennen und rechtzeitig behandeln lassen
Bei Herzwürmern handelt es sich um Parasiten. Werden sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann ein Befall tödlich enden. Lesen Sie hier, welche Anzeichen es für Herzwürmer beim Hund gibt, wie die Therapie bei einem Befall aussieht und wie Sie all dem vorbeugen können.
Das Wichtigste im Überblick
- Herzwürmer werden durch infizierte Mücken übertragen und befallen Herz und große Blutgefäße des Hundes. Sie können unbehandelt zu lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
- Typische Symptome sind chronischer Husten, Atemnot, Leistungsschwäche, Gewichtsverlust, Kreislaufprobleme und Ohnmachtsanfälle.
- Die Diagnose erfolgt durch einen Bluttest, ergänzt durch Ultraschall oder Röntgen zur Bestimmung der Wurmlast und möglicher Herzschäden.
- Die Behandlung erfolgt medikamentös in mehreren Stufen. In schweren Fällen ist ein chirurgischer Eingriff nötig, um die Würmer zu entfernen.
- Vorbeugung ist entscheidend: Monatliche Präparate und jährliche Tests werden besonders bei Hunden in Risikogebieten dringend empfohlen.
Einführung in die Parasiten: Lebenszyklus und gesundheitliche Auswirkungen
Was sind Herzwürmer?
Herzwürmer sind Fadenwürmer. Sie lösen die Herzwurmerkrankung Dirofilariose aus, die am häufigsten bei Hunden vorkommt. Aber auch Katzen können betroffen sein. Die Übertragung von Tier zu Tier erfolgt über bestimmte Stechmückenarten. Herzwürmer besiedeln die rechte Herzkammer und die Lungenarterien. Sie werden bis zu 30 cm lang. Unbehandelt kann ein Befall lebensbedrohlich sein.
Wo kommen Herzwürmer vor?
In Europa sind Herzwürmer vor allem in den Mittelmeerländern verbreitet, weshalb sie zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten zählen. Auch in anderen Teilen der Welt, wie Amerika, Afrika, Australien, Südasien und dem Nahen Osten, tritt die Herzwurmerkrankung auf. Aktuellen Forschungen zufolge nimmt die Verbreitung der Herzwürmer jedoch geografisch immer weiter zu. Bisher wurde in Deutschland noch keine Übertragung von Herzwürmern nachgewiesen. Betroffene Hunde wurden hauptsächlich bei Urlaubsreisen in Risikogebiete infiziert oder stammen aus diesen Gebieten. Der vermehrte Transport von Haustieren zwischen den Ländern begünstigt die Ausbreitung dieser gefährlichen Wurmparasiten.
In Europa sind vor allem Ost- und Südeuropa von der Herzwurmerkrankung betroffen. Länder wie Spanien, Südfrankreich, Italien, die Tschechische Republik, Rumänien, Bulgarien und Griechenland sind bekannte Risikogebiete. Wenn Sie eine Reise in diese Regionen planen, sollten Sie vorbeugende Maßnahmen mit Ihrem Tierarzt besprechen. So können Sie Ihren vierbeinigen Freund bestmöglich schützen.
Infektionswege und Überträger: Der Risikozyklus von Herzwürmern
Wie wird die Herzwurmerkrankung übertragen?
Was viele Hundebesitzer nicht wissen: Eine Stechmücke kann die Larven des gefährlichen Herzwurms tragen und bei einem Stich auf den Vierbeiner übertragen. Diese Larven bleiben mehrere Monate im Körper des Hundes, dringen in Blutgefäße, Muskulatur und letztendlich in die Zielorgane ein. In den Blutgefäßen von Herz und Lunge wachsen sie heran, vermehren sich und setzen neue Larven frei, die dann im Blutkreislauf des Tieres zirkulieren. Wenn Ihr Hund erneut von einer Mücke gestochen wird, nimmt diese die Erreger beim Blutsaugen auf und kann sie an den nächsten Hund weitergeben. Der gefährliche Kreislauf beginnt von Neuem.
Der unsichtbare Feind: Herzwürmer bei der Entwicklung im Hundekörper
Sobald die Herzwurm-Larven durch den Stich einer infizierten Mücke in den Körper des Hundes gelangen, beginnen diese einen komplexen Entwicklungsprozess. Über einen Zeitraum von etwa sechs bis sieben Monaten wandern die Larven durch das Gewebe des Hundes und reifen, wobei sie sich in den Blutgefäßen des Herzens und der Lunge ansiedeln und dort zu adulten Würmern heranwachsen. Die ausgewachsenen Würmer können eine erhebliche Größe erreichen, was zu blockierten Blutgefäßen, erhöhtem Druck und belastenden Schäden am Herzen und an den Lungen führt. Diese invasive Präsenz kann nicht nur die Durchblutung behindern, sondern auch entzündliche Prozesse hervorrufen, die die allgemeine Gesundheit des Tieres beeinträchtigen. Das Verhalten der Würmer führt zu einer steigenden Anzahl im Kreislauf des Hundes, die die gesundheitlichen Komplikationen drastisch erhöhen.
Gefahr der Untätigkeit: Verbreitung und ihre Folgen
Der Zyklus der Herzwurm-Übertragung ist perfide und zeigt, wie eine mangelnde Vorsorge zu einer ernsthaften Bedrohung für die Hundegesundheit wird. Wenn infizierte Mücken – zum Beispiel durch Wetterveränderungen begünstigt – in einer Region zahlreich auftreten, besteht ein großes Risiko, dass sich die Herzwurm-Infektion exponentiell verbreitet. Nicht nur der individuelle Hund leidet unter der Infektion, sondern auch das Porträt des regionalen Tiergesundheitszustandes kann beeinflusst werden. Ohne rechtzeitige und konsequente Vorbeugemaßnahmen können Herzwurm-Infektionen zu einem chronischen Problem werden, welches erhebliche Ressourcen für Tierärzte und Besitzer erfordert, um die Ausbreitung zu kontrollieren. Zusätzlich werden die Infrastrukturen der Herzgesundheit von Hunden und deren Lebensqualität nachhaltig belastet, sollten keine präventiven Schritte eingeleitet und regelmäßig überprüft werden.
Früherkennung und Gesundheitswarnungen
Symptome der Herzwurmerkrankung
Herzwürmer verursachen über einen längeren Zeitraum unspezifische Symptome, die oft erst Monate nach der Infektion sichtbar werden. Zu Beginn der Erkrankung zeigen betroffene Hunde meist keine auffälligen Anzeichen – und genau das macht die Diagnose besonders schwierig. Zudem ähneln die Symptome häufig anderen Erkrankungen des Herz-Kreislauf- oder Atemsystems. Eine frühzeitige Beobachtung möglicher Warnsignale ist daher entscheidend, um schwerwiegende Verläufe rechtzeitig zu verhindern.
Im Anfangsstadium äußert sich eine Herzwurmerkrankung oft durch Abgeschlagenheit, vermehrte Müdigkeit und eine allgemein schlechtere Kondition. Viele Hunde zeigen reduzierte Aktivität, verweigern Spaziergänge oder wirken deutlich antriebsloser. Husten – zunächst leicht, später auch chronisch – gehört ebenfalls zu den ersten erkennbaren Symptomen. Mit fortschreitender Erkrankung können Kurzatmigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder Kreislaufprobleme auftreten. Einige Hunde entwickeln zudem eine Blutarmut, was sich durch blasse Schleimhäute bemerkbar machen kann.
Typische Frühsymptome:
Leistungsschwäche und verminderte Ausdauer
Husten (besonders bei Anstrengung oder nachts)
Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
Kurzatmigkeit, Hecheln, Unruhe
Kreislaufschwäche oder Blässe der Schleimhäute
Im weiteren Verlauf, wenn der Wurmbefall zunimmt und Herz oder Lunge stärker geschädigt werden, treten schwerwiegendere Symptome auf. Die Parasiten können zu einer Herzinsuffizienz führen oder lebensbedrohliche Komplikationen wie Thrombosen, Embolien oder Blutungen im Harntrakt auslösen. In vielen Fällen kommt es zudem zu einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung. Besonders kritisch ist ein plötzlicher Kollaps mit Bewusstlosigkeit, der auf ein akutes Herzversagen hinweisen kann.
Mögliche Spätsymptome bei fortgeschrittener Erkrankung:
Herzinsuffizienz
Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Thrombosen oder Embolien
Lungenentzündung, Atemnot
Blut im Urin
Ohnmachtsanfälle
Sollte Ihr Hund aus einem Risikogebiet stammen oder Sie waren gemeinsam auf Reisen in betroffenen Regionen, ist bei diesen Symptomen höchste Aufmerksamkeit geboten. Lassen Sie bereits bei einem ersten Verdacht eine tierärztliche Untersuchung durchführen – je früher Herzwürmer erkannt werden, desto besser sind die Behandlungschancen.
Präzise Tests und tierärztliche Verfahren: Aufschluss über den Parasitenbefall
Wie werden Herzwürmer diagnostiziert?
Im Gegensatz zu einigen anderen Wurmarten können Herzwürmer nicht über den Kot des Hundes nachgewiesen werden. Ein Indiz für den Tierarzt kann aber ein Auslandsaufenthalt des Vierbeiners in einem Risikogebiet sein, der etwa sechs Monate zurückliegt. Diese Zeit benötigen die Larven, um sich zu erwachsenen Würmern zu entwickeln. Die Diagnose von Herzwürmern beim Hund erfolgt in der Regel durch verschiedene Tests, um das Ergebnis abzusichern.
Nach einer allgemeinen Untersuchung kann der Tierarzt den Erreger mittels Blutentnahme nachweisen. Beim sogenannten Knott-Test werden die Mikrofilarien im Blutausstrich nachgewiesen. Dies sollte idealerweise abends erfolgen, da sich die Mikrofilarien zu dieser Zeit dicht unter der Haut befinden. Leider gelingt der Nachweis von Larven im Blut nicht immer. Deshalb werden zusätzlich Ultraschalluntersuchungen durchgeführt und Röntgenaufnahmen von Herz und Lunge gemacht, um den Schweregrad des Befalls sowie Veränderungen in der Lunge und die Auswirkungen auf das Herz zu beurteilen.
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Behandlung von Hunden mit Herzwürmern
Die Behandlung von Herzwürmern erfordert die Expertise eines erfahrenen Tierarztes. Je früher eine Infektion erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen für Ihren vierbeinigen Begleiter. In einigen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um die Würmer zu entfernen.
Bei einem starken Wurmbefall besteht leider ein erhöhtes Risiko während der Behandlung, und das Sterberisiko steigt. Daher ist es von großer Bedeutung, eine Infektion so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln, um die Genesungschancen zu verbessern. Die Art der Behandlung und die Prognose für deinen Hund hängen vom Schweregrad des Befalls ab.
Die Behandlung erfolgt mit speziellen Entwurmungsmitteln, um sowohl die Larven als auch die erwachsenen Würmer abzutöten. Dabei besteht das Risiko von Gefäßverschlüssen, wenn eine große Anzahl von Würmern abstirbt oder wenn die Würmer sehr groß sind. Zudem kann es zu einem anaphylaktischen Schock durch das massive Absterben der Larven kommen. Deshalb wird die Behandlung mit zusätzlichen Medikamenten kombiniert.
Während der Behandlung ist es wichtig, deinen Hund strikt an der Leine zu führen und körperliche Anstrengungen zu vermeiden, um das Risiko einer Thrombose zu vermeiden.
Wenn sich zu viele erwachsene Würmer im Herz und in der Lunge angesiedelt haben, ist ein operativer Eingriff erforderlich. Diese risikobehaftete Operation ist nur in spezialisierten Kliniken möglich. Die Risiken bei der Therapie machen deutlich, wie wichtig es ist Herzwürmern vorzubeugen.
Neben der medikamentösen Therapie und der eventuellen Behandlung der Folgeerkrankungen, sollte auch auf eine angepasste Ernährung geachtet werden, die den Hund bedarfsgerecht unterstützt.
Prophylaxe: Tipps, um Herzwürmern vorzubeugen
Der beste Schutz für deinen Hund besteht zunächst darin, nicht in Risikogebiete zu reisen, vor allem nicht während der Hochsaison der Stechmücken von April bis Oktober. Wenn Sie jedoch mit Ihrem Fellfreund in eine potenziell infizierte Region reisen möchten, sollten Sie unbedingt vorher mit Ihrem Tierarzt sprechen.
Hier sind einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Herzwürmern vorzubeugen:
- Schützen Sie Ihren Liebling vor Stechmücken und anderen Parasiten, indem Sie Präparate verwenden, die speziell für Hunde geeignet sind. Es gibt zum Beispiel bestimmte Spot-On-Präparate oder Halsbänder, die effektiv gegen Mücken wirken.
- Vermeiden Sie es, mit Ihrem Hund abends oder in der Dämmerung spazieren zu gehen oder ihn draußen zu lassen, da die Mücken zu dieser Zeit besonders aktiv sind. Halten Sie auch Fenster und Türen abends geschlossen, um das Eindringen von Mücken ins Haus zu verhindern.
- Nutzen Sie Mückenschutzgitter, um den Schlafplatz Ihres Schützlings zu sichern. Dadurch wird verhindert, dass Mücken in seine Umgebung gelangen.
- Behandeln Sie Ihren Fellfreund nach einem Auslandsaufenthalt mit einem Entwurmungsmittel. Die Dosierung und Dauer der Behandlung sollten Sie mit Ihrem Tierarzt abstimmen, um sicherzustellen, dass Ihr Hund optimal geschützt ist.
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Übertragung von Herzwürmern und das Risiko für Menschen
Eine direkte Übertragung von Herzwürmern von Hund zu Hund ist nicht möglich. Die Ansteckung erfolgt über Stechmücken als Zwischenwirte. Steigende Temperaturen, eine hohe Mückendichte und eine hohe Anzahl infizierter Tiere erhöhen das Risiko einer Übertragung.
Sie fragen sich vielleicht, ob Herzwürmer auch für Menschen gefährlich sind. Hauptsächlich sind jedoch Hunde von der Herzwurmerkrankung betroffen, aber auch Katzen, Kojoten, Füchse und Frettchen können sich infizieren. Die Übertragung auf diese Tiere erfolgt ebenfalls nicht direkt, sondern über Stechmücken. Theoretisch besteht auch beim Menschen eine Infektionsmöglichkeit auf diesem Weg. Allerdings sind wir Menschen sogenannte Fehlwirte. Das bedeutet, dass sich zwar Herzwurmlarven im Körper ansiedeln können, jedoch sterben viele Larven ab und ihre Entwicklung stoppt, bevor sie sich vermehren können.
Es ist dennoch wichtig, die Vorbeugungsmaßnahmen für Ihre Fellnase konsequent umzusetzen und damit das Risiko einer Infektion zu minimieren.
häufige Fragen
Was sind Herzwürmer und warum sind sie gefährlich für Hunde?
Herzwürmer sind parasitäre Würmer, die durch den Stich infizierter Mücken übertragen werden. Sie siedeln sich im Herzen und den großen Blutgefäßen an, was zu schweren Herz- und Lungenproblemen führen kann und unbehandelt lebensbedrohlich ist.
Wie wird die Herzwurmerkrankung beim Hund übertragen?
Die Übertragung erfolgt durch den Stich einer infizierten Mücke. Die Larven gelangen in den Blutkreislauf des Hundes, wachsen zu adulten Würmern im Herzen heran, vermehren sich und setzen neue Larven frei, die im Blut zirkulieren und weitere Mücken infizieren können.
Welche Symptome deutet auf eine Herzwurm-Infektion hin?
Zu den häufigen Symptomen gehören anhaltender Husten, Müdigkeit, Atemnot, verminderte Aktivität, Gewichtsverlust und Ohnmachtsanfälle. In fortgeschrittenen Stadien kann es zu Herzversagen kommen.
Wie werden Herzwürmer beim Hund diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch Bluttests, die Antigene der Herzwürmer im Blut nachweisen. Bei Verdacht auf Infektion sind weiterführende Untersuchungen wie Ultraschall oder Röntgen notwendig, um den Befallsgrad zu beurteilen.