Lebershunt beim Hund – Ursa­chen, Sym­pto­me und Behand­lung

Wenn die Leber das Blut nicht mehr rich­tig ent­gif­tet

Hundekrankheit

Ein Lebershunt beim Hund ist eine sel­te­ne, aber schwer­wie­gen­de Leber­er­kran­kung, bei der das Blut die Ent­gif­tung durch die Leber umgeht. Die Fol­ge: Gift­stof­fe rei­chern sich im Kör­per an und kön­nen zu schwe­ren neu­ro­lo­gi­schen und kör­per­li­chen Sym­pto­men füh­ren. Beson­ders häu­fig betrof­fen sind jun­ge Hun­de und bestimm­te Ras­sen mit gene­ti­scher Ver­an­la­gung. Wird ein Lebershunt recht­zei­tig erkannt und behan­delt, kann der Hund den­noch ein gutes Leben füh­ren. Auf die­ser Sei­te erfah­ren Sie, wor­an Sie einen Lebershunt erken­nen, wel­che Behand­lungs­mög­lich­kei­ten es gibt und wel­che Kos­ten auf Sie zukom­men kön­nen.

Das Wich­tigs­te im Über­blick

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Lebershunt beim Hund: Sym­pto­me erken­nen, gezielt behan­deln

Ein Lebershunt ist eine schwer­wie­gen­de Gefäß­fehl­bil­dung bei Hun­den, die unbe­han­delt lebens­be­droh­li­che Fol­gen haben kann. Die Erkran­kung führt dazu, dass das Blut aus dem Ver­dau­ungs­trakt die Leber umgeht – Schad­stof­fe wer­den nicht aus­rei­chend gefil­tert, was zu einer Viel­zahl an Sym­pto­men und Stö­run­gen im Orga­nis­mus führt.

Je nach Form, Schwe­re und Ver­lauf unter­schei­den sich sowohl die Sym­pto­me als auch die Behand­lungs­an­sät­ze erheb­lich. Wäh­rend eini­ge Hun­de bereits im Wel­pen­al­ter ers­te Auf­fäl­lig­kei­ten zei­gen, ent­wi­ckeln ande­re erst im spä­te­ren Ver­lauf Anzei­chen einer soge­nann­ten hepa­ti­schen Enze­pha­lo­pa­thie. Umso wich­ti­ger ist eine früh­zei­ti­ge Dia­gno­se sowie die rich­ti­ge the­ra­peu­ti­sche Ent­schei­dung – sei es medi­ka­men­tös, diä­te­tisch oder chir­ur­gisch.

Im Fol­gen­den erhal­ten Sie einen Über­blick über Ursa­chen, Sym­pto­me, Dia­gno­se­mög­lich­kei­ten und Behand­lungs­me­tho­den beim Lebershunt. Die Inhal­te sind medi­zi­nisch fun­diert, ver­ständ­lich auf­be­rei­tet und ori­en­tie­ren sich an aktu­el­len tier­ärzt­li­chen Leit­li­ni­en.

Ein Lebershunt (por­to­sys­te­mi­scher Shunt) ist eine Gefäß­an­oma­lie, bei der das Blut aus dem Magen-Darm-Trakt die Leber umgeht. Nor­ma­ler­wei­se wird die­ses Blut in der Leber gefil­tert, bevor es in den Kör­per­kreis­lauf gelangt. Beim Shunt fehlt die­se Fil­te­rung – Schad­stof­fe wie Ammo­ni­ak oder Gal­len­säu­ren gelan­gen unge­hin­dert in den Blut­kreis­lauf. Man unter­schei­det dabei zwei For­men:

  • Ange­bo­re­ner Lebershunt (kon­ge­ni­tal): Die­se Form tritt meist schon im Wel­pen­al­ter auf und betrifft vor allem klei­ne Ras­sen wie York­shire Ter­ri­er, Mal­te­ser, Cairn Ter­ri­er oder Hava­ne­ser. Die Fehl­bil­dung ist gene­tisch bedingt – meist han­delt es sich um einen ein­zel­nen extra­he­pa­ti­schen (außer­halb der Leber ver­lau­fen­den) Shunt.

  • Erwor­be­ner Lebershunt: Die­se Form ent­wi­ckelt sich sekun­där, z. B. durch eine Leber­zir­rho­se oder einen erhöh­ten Pfort­ader­druck bei Leber­er­kran­kun­gen. Meh­re­re klei­ne Shunts ent­ste­hen inner­halb der Leber (intra­he­pa­tisch), um den gestau­ten Blut­fluss umzu­lei­ten.

Ein Lebershunt stellt eine erheb­li­che Belas­tung für den Stoff­wech­sel und das Ner­ven­sys­tem des Hun­des dar und bedarf einer schnel­len und geziel­ten Dia­gnos­tik und Behand­lung.

Die Sym­pto­me eines Lebershunts kön­nen sehr unter­schied­lich und unspe­zi­fisch sein, da die Leber eine Viel­zahl von Funk­tio­nen über­nimmt. Ers­te Anzei­chen zei­gen sich häu­fig schon im Wel­pen­al­ter oder bei Jung­hun­den. Typi­sche Sym­pto­me sind:

  • Stö­run­gen des All­ge­mein­be­fin­dens wie Müdig­keit, Lethar­gie, Appe­tit­lo­sig­keit oder Erbre­chen

  • Neu­ro­lo­gi­sche Auf­fäl­lig­kei­ten wie Des­ori­en­tie­rung, Zit­tern, Krämp­fe, Ata­xie (Gang­un­si­cher­heit) oder “Head pres­sing”

  • Auf­fäl­li­ges Ver­hal­ten: Apa­thie, Reiz­bar­keit oder auf­fäl­li­ges Rück­zugs­ver­hal­ten

  • Gewichts­pro­ble­me trotz nor­ma­lem Appe­tit

  • Durch­fall, ver­mehr­ter Spei­chel­fluss oder gele­gent­lich Gelb­sucht

  • In schwe­ren Fäl­len: Koma oder Krampf­an­fäl­le durch hepa­ti­sche Enze­pha­lo­pa­thie (Ver­gif­tung des Gehirns)

Die­se Sym­pto­me kön­nen bei ange­bo­re­nem Shunt schub­wei­se auf­tre­ten und sich mit zuneh­men­dem Alter ver­stär­ken, wenn kei­ne Behand­lung erfolgt. Eine früh­zei­ti­ge tier­ärzt­li­che Abklä­rung ist ent­schei­dend.

Da die Sym­pto­me eines Lebershunts oft dif­fus sind, ist eine gründ­li­che tier­ärzt­li­che Dia­gnos­tik erfor­der­lich. Die Dia­gno­se stützt sich in der Regel auf meh­re­re Ver­fah­ren:

  • Blut­un­ter­su­chung: Typisch sind ver­än­der­te Leber­wer­te, vor allem erhöh­ter Ammo­ni­ak­wert und ver­än­der­te Gal­len­säu­ren.

  • Leber­funk­ti­ons­test (prä- und post­pran­dia­le Gal­len­säu­ren­mes­sung): Zeigt deut­lich, ob die Leber ihre Fil­ter­funk­ti­on erfüllt.

  • Ultra­schall­un­ter­su­chung: Kann bereits Hin­wei­se auf abnor­ma­le Gefäß­ver­läu­fe oder Leber­ver­än­de­run­gen geben.

  • Kon­trast­mit­tel­rönt­gen / CT / MRT / Szin­ti­gra­fie: Bild­ge­ben­de Ver­fah­ren ermög­li­chen eine genaue Loka­li­sie­rung und Beur­tei­lung des Shunts.

  • Leber­bi­op­sie (nur in Ein­zel­fäl­len): Zur Beur­tei­lung des Leber­ge­we­bes und Aus­schluss ande­rer Erkran­kun­gen.

Je nach Befund ent­schei­det der Tier­arzt, ob eine kon­ser­va­ti­ve Behand­lung aus­reicht oder ein chir­ur­gi­scher Ein­griff not­wen­dig ist.

Die Behand­lung hängt stark von der Art, Lage und Schwe­re des Shunts sowie vom All­ge­mein­zu­stand des Hun­des ab. Es gibt zwei grund­sätz­li­che Ansät­ze:

  • Kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie
    Die­se kommt bei nicht-ope­ra­blen Fäl­len oder als vor­be­rei­ten­de Maß­nah­me zum Ein­satz. Sie umfasst:

    • Spe­zi­el­le pro­te­in­re­du­zier­te Diät zur Ent­las­tung des Leber­stoff­wech­sels

    • Lak­tu­lo­se zur Sen­kung des Ammo­ni­ak­spie­gels

    • Anti­bio­ti­ka zur Reduk­ti­on der Ammo­niak­bil­dung im Darm

    • Leber­un­ter­stüt­zen­de Medi­ka­men­te und Nah­rungs­er­gän­zung

    • Regel­mä­ßi­ge Blut­kon­trol­len und Über­wa­chung des Krank­heits­ver­laufs

  • Ope­ra­ti­ve The­ra­pie
    Ziel ist das kon­trol­lier­te Schlie­ßen des Shunts, damit das Blut wie­der durch die Leber fließt. Typi­sche Ver­fah­ren sind:

    • Ame­ro­id-Konstrik­to­ren: Eine ring­för­mi­ge Vor­rich­tung, die den Shunt lang­sam ver­schließt

    • Cel­lo­phan­band-Tech­nik: Führt eben­falls zu einem gra­du­el­len Ver­schluss durch Gewe­be­re­ak­ti­on

    • Ver­schluss mit Liga­tu­ren oder Gefäß­clips (sel­te­ner)

Der Ein­griff wird unter Voll­nar­ko­se durch­ge­führt und ist in spe­zia­li­sier­ten Tier­kli­ni­ken mit erfah­re­nen Chir­ur­gen mög­lich. Die Pro­gno­se ist bei früh­zei­ti­ger OP oft sehr gut – beson­ders bei kon­ge­ni­talen Ein­zelsch­unts.

Wie ein Lebershunt behan­delt wer­den kann

Von Ope­ra­ti­on bis Spe­zi­al­di­ät: Optio­nen für The­ra­pie und Kos­ten

Die Behand­lung eines Lebershunts beim Hund rich­tet sich nach Art, Schwe­re und Loka­li­sa­ti­on des Shunts. Ziel ist es, die Leber­funk­ti­on zu ent­las­ten und die Ansamm­lung gif­ti­ger Stoff­wech­sel­pro­duk­te im Blut zu ver­hin­dern. Dabei kom­men je nach indi­vi­du­el­ler Dia­gno­se unter­schied­li­che the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men infra­ge – von einer lebens­lan­gen medi­ka­men­tö­sen Beglei­tung bis hin zu einer ope­ra­ti­ven Kor­rek­tur.

Ein Lebershunt ist medi­zi­nisch anspruchs­voll – sowohl in der Dia­gnos­tik als auch in der Behand­lung. Eine früh­zei­ti­ge und geziel­te The­ra­pie kann die Lebens­qua­li­tät des Hun­des jedoch erheb­lich ver­bes­sern oder sogar eine voll­stän­di­ge Sta­bi­li­sie­rung ermög­li­chen.

Medi­ka­men­te und Diät: Lebens­lan­ge Kon­trol­le bei intra­he­pa­ti­schen Shunts

Bei Hun­den mit einem intra­he­pa­ti­schen Lebershunt, der ope­ra­tiv nicht oder nur schwer zugäng­lich ist, erfolgt in der Regel eine kon­ser­va­ti­ve Behand­lung. Die­se setzt sich aus medi­ka­men­tö­ser Unter­stüt­zung (z. B. Lac­tu­lo­se zur Ammo­niak­bin­dung, Anti­bio­ti­ka gegen bak­te­ri­el­le Zer­set­zung im Darm) sowie einer spe­zi­el­len Diät mit redu­zier­tem Eiweiß­ge­halt zusam­men.
Tier­ärz­te emp­feh­len hier­für häu­fig Fut­ter­mit­tel wie Roy­al Canin Hepa­tic, das gezielt auf die Ent­las­tung der Leber aus­ge­legt ist. Die Behand­lung ist meist dau­er­haft not­wen­dig, erfor­dert regel­mä­ßi­ge Blut­kon­trol­len und eine eng­ma­schi­ge tier­ärzt­li­che Betreu­ung.

Chir­ur­gi­sche Ver­sor­gung: Erfolgs­aus­sich­ten bei extra­he­pa­ti­schen Shunts

Bei extra­he­pa­ti­schen Shunts, die außer­halb der Leber ver­lau­fen, kann in vie­len Fäl­len eine ope­ra­ti­ve Ver­la­ge­rung oder Liga­tur des Gefä­ßes erfol­gen. Ziel ist es, den patho­lo­gi­schen Blut­fluss all­mäh­lich zurück in die Leber zu len­ken, ohne die Leber­funk­ti­on akut zu über­for­dern.
Moder­ne Tech­ni­ken wie die Ver­wen­dung von Ame­ro­id-Konstrik­to­ren ermög­li­chen eine schritt­wei­se Gefäß­ver­en­gung, wodurch sich die Leber rege­ne­rie­ren kann. Die Pro­gno­se nach einer erfolg­rei­chen OP ist oft gut – vie­le Hun­de erho­len sich voll­stän­dig und benö­ti­gen lang­fris­tig kei­ne Medi­ka­men­te mehr.

Kos­ten­über­sicht: Mit die­sen Aus­ga­ben müs­sen Sie rech­nen

Die Behand­lung eines Lebershunts ist mit erheb­li­chen Kos­ten ver­bun­den, ins­be­son­de­re bei ope­ra­ti­ver The­ra­pie. Eine gro­be Ein­ord­nung:

  • Dia­gnos­tik (Blut­bild, Ultra­schall, CT/Angiografie): 300–600 €

  • Ope­ra­ti­on (inkl. Kli­nik­auf­ent­halt, Anäs­the­sie, Nach­sor­ge): 1.500–3.000 €

  • Medi­ka­men­te und Spe­zi­al­fut­ter (monat­lich): ca. 50–150 €

Hin­zu kom­men lau­fen­de Tier­arzt­kos­ten für Kon­troll­un­ter­su­chun­gen. Eine gute Tier­kran­ken­ver­si­che­rung kann hier einen Groß­teil der Kos­ten abde­cken – aller­dings nur, wenn der Shunt nicht als Vor­er­kran­kung gilt.

All­tag, Nach­sor­ge, Lebens­qua­li­tät

So gelingt die lang­fris­ti­ge Betreu­ung

Ein Lebershunt ist eine chro­ni­sche Erkran­kung, die auch nach erfolg­rei­cher Behand­lung eine auf­merk­sa­me Betreu­ung durch den Hal­ter erfor­dert. Vie­le Hun­de kön­nen mit ent­spre­chen­der The­ra­pie und Nach­sor­ge ein gutes Leben füh­ren – vor­aus­ge­setzt, bestimm­te Maß­nah­men wer­den dau­er­haft beach­tet.

Zen­tral ist die regel­mä­ßi­ge Kon­trol­le der Blut­wer­te, ins­be­son­de­re von Ammo­ni­ak und Gal­len­säu­ren. Die­se Labor­pa­ra­me­ter geben Auf­schluss über die Ent­gif­tungs­leis­tung der Leber und zei­gen früh­zei­tig, ob sich der Zustand des Hun­des ver­än­dert. Tier­ärz­te emp­feh­len in der Regel halb­jähr­li­che bis vier­tel­jähr­li­che Blut­un­ter­su­chun­gen – je nach Ver­lauf auch häu­fi­ger.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Bau­stein ist die Ernäh­rung. Hun­de mit Lebershunt benö­ti­gen in den meis­ten Fäl­len dau­er­haft ein eiweiß­re­du­zier­tes Diät­fut­ter, das die Leber ent­las­tet und die Bil­dung toxi­scher Stoff­wech­sel­pro­duk­te redu­ziert. Spe­zi­el­le Pro­duk­te wie „Roy­al Canin Hepa­tic“ oder ähn­li­che leber­scho­nen­de Fut­ter­mit­tel haben sich hier­bei bewährt.

Zusätz­lich soll­ten Hal­ter neu­ro­lo­gi­sche Auf­fäl­lig­kei­ten stets ernst neh­men. Sym­pto­me wie Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit, Zit­tern, Schwan­ken oder plötz­lich auf­tre­ten­de Ver­hal­tens­ver­än­de­run­gen kön­nen Anzei­chen einer soge­nann­ten hepa­ti­schen Enze­pha­lo­pa­thie sein – einer Kom­pli­ka­ti­on, die umge­hen­der tier­ärzt­li­cher Abklä­rung bedarf.

Die Lebens­er­war­tung hängt stark von der Shunt-Form, dem Zeit­punkt der Dia­gno­se und der Behand­lungs­form ab. Hun­de mit einem erfolg­reich ope­rier­ten extra­he­pa­ti­schen Shunt haben in vie­len Fäl­len eine nor­ma­le oder nahe­zu nor­ma­le Lebens­er­war­tung. Bei intra­he­pa­ti­schen Shunts, die nur kon­ser­va­tiv behan­delt wer­den kön­nen, ist die Pro­gno­se indi­vi­du­ell sehr unter­schied­lich – eine sta­bi­le Lebens­füh­rung ist aber bei guter Betreu­ung durch­aus mög­lich.

Ein struk­tu­rier­ter All­tag, eine enge tier­ärzt­li­che Beglei­tung und das früh­zei­ti­ge Erken­nen von Ver­än­de­run­gen tra­gen maß­geb­lich dazu bei, die Lebens­qua­li­tät betrof­fe­ner Hun­de lang­fris­tig zu sichern.

Spe­zi­el­le Ver­si­che­run­gen für beson­de­re Fäl­le

hundekranken

Kran­ken­schutz mit Vor­er­kran­kung

Hunde Op

Unfall-OP-Ver­si­che­rung für Hun­de

Hundehaftpflicht 1

Hun­de­hal­ter­haft­pflicht

The­ra­pie­an­sät­ze beim Lebershunt

Wel­che Behand­lungs­mög­lich­kei­ten gibt es?

Die Behand­lung eines Lebershunts beim Hund rich­tet sich nach der Art des Shunts, dem Alter des Tie­res, dem all­ge­mei­nen Gesund­heits­zu­stand und den bereits vor­han­de­nen Sym­pto­men. Dabei ste­hen grund­sätz­lich zwei The­ra­pie­an­sät­ze zur Ver­fü­gung: die chir­ur­gi­sche Kor­rek­tur des Gefäß­feh­lers und die kon­ser­va­ti­ve, medi­ka­men­tös-diä­te­ti­sche Behand­lung. Ziel bei­der Metho­den ist es, die ent­gif­ten­de Funk­ti­on der Leber zu sta­bi­li­sie­ren und die kli­ni­schen Sym­pto­me zu kon­trol­lie­ren.

Bei einem ope­ra­blen extra­he­pa­ti­schen Shunt ist die chir­ur­gi­sche Inter­ven­ti­on die bevor­zug­te Metho­de. Hier­bei wird das abnor­me Blut­ge­fäß, das die Leber umgeht, mit­hil­fe eines soge­nann­ten Ame­ro­id-Konstrik­tors oder eines Zel­lo­phan-Ban­des schritt­wei­se ver­schlos­sen. Die­se Tech­nik erlaubt eine lang­sa­me Umlei­tung des Blut­flus­ses durch die Leber und redu­ziert das Risi­ko schwe­rer Kom­pli­ka­tio­nen wie eines aku­ten Leber­ver­sa­gens. Der Ein­griff ist tech­nisch anspruchs­voll, wird aber von spe­zia­li­sier­ten Tier­kli­ni­ken rou­ti­ne­mä­ßig durch­ge­führt. Die Erfolgs­ra­te ist bei extra­he­pa­ti­schen Shunts hoch, und vie­le Hun­de zei­gen nach der Ope­ra­ti­on eine deut­li­che Bes­se­rung bis hin zur voll­stän­di­gen Nor­ma­li­sie­rung der Leber­wer­te.

Intra­he­pa­ti­sche Shunts hin­ge­gen sind häu­fig schwie­ri­ger zu ope­rie­ren, da sie sich inner­halb der Leber befin­den. In sol­chen Fäl­len kann eine medi­ka­men­tö­se Lang­zeit­be­hand­lung not­wen­dig sein, um die Belas­tung der Leber so gering wie mög­lich zu hal­ten. Die­se kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie besteht aus einer Kom­bi­na­ti­on aus leber­scho­nen­dem Diät­fut­ter, Lak­tu­lo­se zur Reduk­ti­on von Ammo­ni­ak im Darm und gege­be­nen­falls Anti­bio­ti­ka zur Sta­bi­li­sie­rung der Darm­flo­ra. Ziel ist es, die Sym­pto­me der hepa­ti­schen Enze­pha­lo­pa­thie zu ver­hin­dern und dem Hund ein mög­lichst sta­bi­les Leben zu ermög­li­chen – auch wenn eine voll­stän­di­ge Hei­lung bei intra­he­pa­ti­schen Shunts oft nicht erreich­bar ist.

Ergän­zend zur Pri­mär­be­hand­lung sind regel­mä­ßi­ge Nach­kon­trol­len unver­zicht­bar. Blut­un­ter­su­chun­gen, Kon­trol­le der Leber- und Ammo­ni­ak­wer­te sowie Ultra­schall­un­ter­su­chun­gen die­nen dazu, den Ver­lauf der Erkran­kung zu über­wa­chen und die The­ra­pie anzu­pas­sen. Auch nach einer erfolg­rei­chen Ope­ra­ti­on kann es not­wen­dig sein, die Diät fort­zu­set­zen oder Medi­ka­men­te in nied­ri­ger Dosie­rung wei­ter­zu­ge­ben, um die Leber lang­fris­tig zu ent­las­ten. Für vie­le Tier­hal­ter ist zudem eine gute Auf­klä­rung wich­tig, um früh­zei­tig Anzei­chen für Kom­pli­ka­tio­nen zu erken­nen und rasch han­deln zu kön­nen.

Die Wahl der pas­sen­den Behand­lung soll­te immer in enger Abstim­mung mit einem erfah­re­nen Tier­arzt oder einer spe­zia­li­sier­ten Tier­kli­nik erfol­gen. Je indi­vi­du­el­ler die The­ra­pie auf den jewei­li­gen Hund abge­stimmt ist, des­to höher ist die Wahr­schein­lich­keit für ein gutes Lang­zeit­er­geb­nis und eine mög­lichst hohe Lebens­qua­li­tät.

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Gut infor­miert – rund um Ihren Hund und Ihre Absi­che­rung

Wer sich über Hun­de­krank­hei­ten infor­miert, hat oft auch wei­te­re Fra­gen rund um die rich­ti­ge Hal­tung, Ernäh­rung und Absi­che­rung – für den Hund und für sich selbst. In unse­rem Rat­ge­ber fin­den Sie pas­sen­de Inhal­te, die Sie bei Ihrer Ent­schei­dung unter­stüt­zen und Ihnen Ori­en­tie­rung bie­ten:

Ernaehrung

Hun­de­er­näh­rung

Alles über Fut­ter­ar­ten, Ernäh­rungs­plä­ne und gesun­de Snacks – damit Ihr Hund rund­um gut ver­sorgt ist.

Hundehaltung

Hun­de­hal­tung

Tipps rund um Pfle­ge, Aus­las­tung, Erzie­hung und den All­tag mit Hund – für ein har­mo­ni­sches Zusam­men­le­ben von Mensch und Tier.

Zusam­men­fas­sung: Lebershunt beim Hund

Ein Lebershunt ist eine ernst­haf­te Gefäß­fehl­bil­dung, bei der das Blut aus dem Magen-Darm-Trakt die Leber umgeht. Dadurch gelan­gen Gift­stof­fe unge­fil­tert in den Blut­kreis­lauf und ver­ur­sa­chen teils schwe­re neu­ro­lo­gi­sche Sym­pto­me. Die Erkran­kung kann ange­bo­ren oder erwor­ben sein und tritt häu­fig bereits im Wel­pen­al­ter auf.

Dank moder­ner Dia­gno­se­ver­fah­ren wie Ultra­schall mit Dopp­ler, CT oder Leber­funk­ti­ons­wer­ten lässt sich ein Lebershunt heu­te früh­zei­tig erken­nen. Die Behand­lung hängt vom Shunt-Typ ab: Wäh­rend extra­he­pa­ti­sche Shunts häu­fig erfolg­reich ope­riert wer­den kön­nen, erfolgt bei intra­he­pa­ti­schen For­men meist eine lang­fris­ti­ge medi­ka­men­tö­se The­ra­pie.

Die Pro­gno­se vari­iert je nach Aus­prä­gung und Behand­lungs­ver­lauf. Früh­zei­tig erkann­te und ope­rier­te Fäl­le haben oft eine sehr gute Lebens­er­war­tung. Eine ange­pass­te Diät, regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len und gute tier­ärzt­li­che Beglei­tung sind ent­schei­dend für ein sta­bi­les, lebens­wer­tes Hun­de­le­ben trotz Lebershunt.

häu­fi­ge Fra­gen

Oft zei­gen sich ers­te Sym­pto­me bereits im Wel­pen­al­ter – zum Bei­spiel durch Apa­thie, neu­ro­lo­gi­sche Auf­fäl­lig­kei­ten oder schlech­tes Wachs­tum. Eine defi­ni­ti­ve Dia­gno­se ist meist ab der 8.–12. Lebens­wo­che mög­lich.

Ja, ins­be­son­de­re bei extra­he­pa­ti­schen Shunts besteht durch eine Ope­ra­ti­on eine gute Chan­ce auf voll­stän­di­ge Hei­lung. Bei intra­he­pa­ti­schen Shunts ist eine Hei­lung sel­te­ner, aber durch geeig­ne­te The­ra­pie lässt sich oft eine gute Lebens­qua­li­tät errei­chen.

Die Kos­ten für Dia­gnos­tik lie­gen bei etwa 300–600 €, eine Ope­ra­ti­on kos­tet in spe­zia­li­sier­ten Kli­ni­ken zwi­schen 1.500–3.000 €. Hin­zu kom­men Kos­ten für Medi­ka­men­te, Spe­zi­al­fut­ter und Nach­sor­ge.

Nach Dia­gno­se­stel­lung ist ein Neu­ab­schluss einer Tier­kran­ken­ver­si­che­rung aus­ge­schlos­sen. Besteht bereits eine Ver­si­che­rung, soll­te geklärt wer­den, ob der Lebershunt mit­ver­si­chert ist. Früh­zei­ti­ger Ver­si­che­rungs­schutz kann hier ent­schei­dend sein.