Leish­ma­ni­o­se Hun­de: Sym­pto­me, Dia­gno­se und Behand­lung erklärt

Leish­ma­ni­o­se wird durch Sand­mü­cken über­tra­gen – erfah­ren Sie, wie Sie Ihren Hund schüt­zen und rich­tig han­deln

Ein kleiner kranker Hund schläft erschöpft auf dem Schoß einer Frau, die ihn liebevoll auf dem Sofa hält

Wenn Sie mit Ihrem Hund in süd­li­che Län­der rei­sen oder einen Vier­bei­ner aus dem Mit­tel­meer­raum auf­ge­nom­men haben, soll­ten Sie die Leish­ma­ni­o­se ken­nen. Zu den betrof­fe­nen Län­dern im Mit­tel­meer­raum zäh­len bei­spiels­wei­se die Tür­kei, Por­tu­gal, Bul­ga­ri­en und Kroa­ti­en, in denen die Krank­heit ende­misch ist. Auch in Euro­pa ist die Leish­ma­ni­o­se vor allem im Süden ver­brei­tet. Es han­delt sich um eine durch Para­si­ten ver­ur­sach­te Infek­ti­ons­krank­heit, die durch den Stich infi­zier­ter Sand­mü­cken über­tra­gen wird. Vor allem in tro­pi­schen und sub­tro­pi­schen Regio­nen stellt sie ein ernst­zu­neh­men­des Gesund­heits­ri­si­ko dar. 

Das wär­mer wer­den­de Kli­ma begüns­tigt zudem die Aus­brei­tung der Sand­mü­cken und damit der Leish­ma­ni­o­se auch in nörd­li­che­re Regio­nen Euro­pas. Die Gefahr für Hun­de und Men­schen durch Leish­ma­ni­o­se soll­te nicht unter­schätzt wer­den. In Deutsch­land tritt die Erkran­kung zuneh­mend bei impor­tier­ten Tie­ren oder nach Urlaubs­rei­sen auf. Beson­ders im Urlaub im Süden Euro­pas ist es wich­tig, geeig­ne­te Vor­sichts­maß­nah­men zum Schutz Ihres Hun­des zu tref­fen. Leish­ma­ni­o­se zählt zu den soge­nann­ten Mit­tel­meer­krank­hei­ten. In die­sem Rat­ge­ber erfah­ren Sie, wel­che Sym­pto­me auf Leish­ma­ni­o­se hin­deu­ten, wie die Dia­gno­se gestellt wird, wel­che Behand­lungs­op­tio­nen bestehen – und wie Sie Ihren Hund best­mög­lich schüt­zen kön­nen.

Das Wich­tigs­te im Über­blick

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Eine gefähr­li­che Infek­ti­ons­krank­heit, über­tra­gen durch Sand­mü­cken

Was ist Leish­ma­ni­o­se?

Leish­ma­ni­o­se ist eine para­si­tä­re Erkran­kung, die vor allem in war­men Kli­ma­zo­nen vor­kommt. Über­tra­gen wird sie durch den Stich infi­zier­ter Sand­mü­cken – die­se Insek­ten fun­gie­ren als Über­trä­ger der Leish­ma­ni­o­se – und betrifft zuneh­mend auch Hun­de in Mit­tel­eu­ro­pa. Doch was genau pas­siert im Kör­per, wenn sich ein Hund infi­ziert?

Bei der Leish­ma­ni­o­se han­delt es sich um eine chro­nisch ver­lau­fen­de Infek­ti­ons­krank­heit, die durch ein­zelli­ge Para­si­ten der Gat­tung Leish­ma­nia aus­ge­löst wird. Die­se Para­si­ten gelan­gen über den Stich einer infi­zier­ten Sand­mü­cke in den Blut­kreis­lauf des Hun­des. Die Mücke über­trägt dabei mit ihrem Spei­chel die Para­si­ten direkt in den Orga­nis­mus. Dort befal­len sie bestimm­te Zel­len des Immun­sys­tems, ins­be­son­de­re Makro­pha­gen, und kön­nen sich über die Blut­bahn im gan­zen Kör­per aus­brei­ten.

Die Krank­heit tritt vor allem in Mit­tel­meer­re­gio­nen, Süd­ame­ri­ka, Tei­len Asi­ens und Nord­afri­kas auf. In Mit­tel­eu­ro­pa ist die Leish­ma­ni­o­se bis­lang kei­ne ende­mi­sche Erkran­kung, aller­dings steigt die Zahl betrof­fe­ner Hun­de – vor allem durch Urlaubs­rei­sen in Risi­ko­ge­bie­te oder durch die Ver­brei­tung der Sand­mü­cken in Euro­pa, die inzwi­schen auch in Regio­nen wie Baden-Würt­tem­berg und Bay­ern vor­kom­men.

Ein­mal infi­ziert, ver­blei­ben die Para­si­ten meist dau­er­haft im Kör­per. Die Inku­ba­ti­ons­zeit kann meh­re­re Mona­te bis Jah­re betra­gen. Vie­le Hun­de zei­gen zunächst kei­ne oder nur unspe­zi­fi­sche Sym­pto­me. Erst bei Reak­ti­vie­rung der Erre­ger – zum Bei­spiel durch Stress, ande­re Erkran­kun­gen oder ein geschwäch­tes Immun­sys­tem – kommt es zu sicht­ba­ren Krank­heits­zei­chen. Leish­ma­ni­o­se ist daher beson­ders tückisch: Der Hund kann äußer­lich gesund erschei­nen, wäh­rend die Krank­heit im Inne­ren bereits fort­schrei­tet. Tie­re aus süd­eu­ro­päi­schen Län­dern, die als Reser­voirs für die Ver­brei­tung der Krank­heit die­nen, spie­len dabei eine wich­ti­ge Rol­le.

Unbe­han­delt kann die Infek­ti­on schwer­wie­gen­de Fol­gen haben. Neben Haut­ver­än­de­run­gen und Gewichts­ver­lust kann es zu Nie­ren­ver­sa­gen, Gelenk­ent­zün­dun­gen und Beein­träch­ti­gun­gen wei­te­rer Orga­ne kom­men. Eine voll­stän­di­ge Hei­lung ist in den meis­ten Fäl­len nicht mög­lich – Ziel der Behand­lung ist daher die Ein­däm­mung der Sym­pto­me und die Sta­bi­li­sie­rung des Immun­sys­tems.

Die Leish­ma­ni­o­se gilt als mel­de­pflich­ti­ge Erkran­kung bei der Ein­rei­se in bestimm­te Län­der und erfor­dert eine lebens­lan­ge tier­ärzt­li­che Beglei­tung. Des­halb ist die Kennt­nis über den Erre­ger, den Über­tra­gungs­weg und mög­li­che Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men ent­schei­dend – sowohl für rei­sen­de Hun­de­be­sit­zer als auch für Adop­tan­ten aus süd­li­chen Län­dern. In die­sen Regio­nen tre­ten zudem auch ande­re durch Insek­ten über­tra­ge­ne Krank­hei­ten auf, wes­halb ein umfas­sen­der Schutz vor Insek­ten­sti­chen für Mensch und Tier wich­tig ist.

Wor­an Sie eine Infek­ti­on früh­zei­tig erken­nen kön­nen

Sym­pto­me der Leish­ma­ni­o­se beim Hund

Die Leish­ma­ni­o­se ver­läuft häu­fig schlei­chend. Ers­te Anzei­chen sind oft unspe­zi­fisch und wer­den leicht über­se­hen. Umso wich­ti­ger ist es, auf bestimm­te kör­per­li­che und ver­hal­tens­be­zo­ge­ne Ver­än­de­run­gen zu ach­ten – ins­be­son­de­re nach einem Auf­ent­halt in Risi­ko­ge­bie­ten.

Das kli­ni­sche Bild einer Leish­ma­ni­o­se, also der Leish­ma­ni­o­se Erkran­kung, kann sehr unter­schied­lich aus­fal­len. Eini­ge Hun­de zei­gen über län­ge­re Zeit kei­ne auf­fäl­li­gen Sym­pto­me, wäh­rend ande­re früh­zei­tig ers­te Krank­heits­zei­chen ent­wi­ckeln. Meist tritt die Erkran­kung in einer chro­ni­schen Ver­laufs­form auf, die sich über Mona­te oder Jah­re hin­weg ent­wi­ckelt.

Typi­sche äuße­re Sym­pto­me betref­fen vor allem Haut und Fell. Häu­fig zei­gen sich schup­pi­ge oder kah­le Stel­len, ins­be­son­de­re im Bereich der Ohren, der Nase oder um die Augen her­um. Auch schlecht hei­len­de Wun­den, Kral­len­ver­än­de­run­gen oder Haut­ge­schwü­re kön­nen Hin­wei­se auf eine Infek­ti­on mit Leish­ma­nia-Para­si­ten sein. Das Fell wirkt oft stumpf und glanz­los, in schwe­ren Fäl­len kann es groß­flä­chig aus­fal­len, wobei in einem fort­ge­schrit­te­nen Fall die Sym­pto­me beson­ders aus­ge­prägt sein kön­nen.

Hin­zu kom­men all­ge­mei­ne Krank­heits­zei­chen wie:
  • Gewichts­ver­lust trotz nor­ma­lem Appe­tit

  • Mat­tig­keit und Leis­tungs­schwä­che

  • ver­grö­ßer­te Lymph­kno­ten

  • Fie­ber

  • Mus­kel­ab­bau

  • Ver­hal­tens­ver­än­de­run­gen

In fort­ge­schrit­te­nen Fäl­len kann es zu Organ­be­tei­li­gun­gen kom­men – ins­be­son­de­re an den Nie­ren. Eine begin­nen­de Nie­ren­schä­di­gung zeigt sich unter ande­rem durch ver­mehr­ten Durst, häu­fi­ge­res Uri­nie­ren, Appe­tit­ver­lust und Erbre­chen. Ohne Behand­lung kann die Leish­ma­ni­o­se in ein chro­ni­sches Nie­ren­ver­sa­gen über­ge­hen.

Auch Gelenk­schmer­zen, Lahm­hei­ten oder neu­ro­lo­gi­sche Auf­fäl­lig­kei­ten sind mög­lich. Je nach indi­vi­du­el­ler Immun­la­ge und Erre­ger­men­ge ver­läuft die Krank­heit ent­we­der lang­sam pro­gre­di­ent oder in aku­ten Schü­ben.

Da vie­le die­ser Sym­pto­me auch bei ande­ren Erkran­kun­gen auf­tre­ten kön­nen, ist eine tier­ärzt­li­che Abklä­rung uner­läss­lich. Beson­ders wich­tig ist dies bei Hun­den, die aus dem Aus­land stam­men oder in süd­li­chen Regio­nen gereist sind – selbst wenn die Rei­se bereits Mona­te zurück­liegt. Die betrof­fe­nen Hun­de als Pati­en­ten soll­ten regel­mä­ßig tier­ärzt­lich über­wacht wer­den, um den Krank­heits­ver­lauf opti­mal zu kon­trol­lie­ren.

Siche­re Dia­gno­se durch geziel­te Labor­tests und tier­ärzt­li­che Erfah­rung

Dia­gno­se der Leish­ma­ni­o­se beim Hund

Da die Sym­pto­me der Leish­ma­ni­o­se oft unspe­zi­fisch sind, ist eine fun­dier­te Dia­gnos­tik ent­schei­dend. Nur mit geziel­ten Unter­su­chun­gen lässt sich die Infek­ti­on nach­wei­sen und vom kli­ni­schen Bild ande­rer Erkran­kun­gen abgren­zen.

Der Ver­dacht auf Leish­ma­ni­o­se ergibt sich meist aus einer Kom­bi­na­ti­on von Sym­pto­men, Her­kunft oder Rei­se­ziel des Hun­des sowie dem zeit­li­chen Ver­lauf der Beschwer­den. Eine gesi­cher­te Dia­gno­se kann jedoch nur über labor­dia­gnos­ti­sche Ver­fah­ren erfol­gen.

Die Stan­dard­dia­gnos­tik basiert auf zwei Säu­len: dem Nach­weis von Anti­kör­pern gegen Leish­ma­nien im Blut (sero­lo­gi­sche Tests) und dem direk­ten Erre­ger­nach­weis über PCR oder mikro­sko­pi­sche Unter­su­chun­gen. Häu­fig wird zunächst ein soge­nann­ter IFAT- oder ELI­SA-Test ein­ge­setzt, um die Bil­dung spe­zi­fi­scher Anti­kör­per nach­zu­wei­sen. Ein posi­ti­ver Befund deu­tet auf eine Infek­ti­on hin, ersetzt aber nicht die voll­stän­di­ge Abklä­rung.

Ergän­zend kann mit­tels Poly­me­ra­se-Ket­ten­re­ak­ti­on (PCR), auch als PCR-Test bezeich­net, das Erb­gut der Para­si­ten direkt nach­ge­wie­sen wer­den – etwa aus Blut, Kno­chen­mark, Lymph­kno­ten­punk­ta­ten oder Haut­pro­ben. Die PCR gilt als beson­ders zuver­läs­sig, ins­be­son­de­re bei Ver­dachts­fäl­len mit unkla­ren oder schwach aus­ge­präg­ten Sym­pto­men.

Dar­über hin­aus lie­fert ein gro­ßes Blut­bild wich­ti­ge Hin­wei­se auf Organ­be­tei­li­gun­gen – etwa durch ver­än­der­te Nie­ren­wer­te, Elek­tro­lyt­stö­run­gen oder Auf­fäl­lig­kei­ten bei den Blut­zel­len. Auch die Kon­trol­le von Leber­wer­ten und Eiweiß­frak­tio­nen im Serum (Pro­te­in­ogramm) ist fes­ter Bestand­teil der Unter­su­chung, da chro­ni­sche Infek­tio­nen häu­fig zu Ver­än­de­run­gen in die­sen Para­me­tern füh­ren.

In eini­gen Fäl­len wer­den Fein­na­del­aspi­ra­tio­nen oder Biop­sien ent­nom­men, um unter dem Mikro­skop Leish­ma­nien direkt in befal­le­nen Zel­len nach­zu­wei­sen. Die Para­si­ten ver­meh­ren sich dabei in den Immun­zel­len des Hun­des, was ihre Aus­brei­tung im Kör­per ermög­licht und die Bedeu­tung der Immun­zel­len bei der Bekämp­fung der Infek­ti­on unter­streicht. Dies ist vor allem dann hilf­reich, wenn sero­lo­gi­sche Tests unein­deu­tig aus­fal­len oder die kli­ni­sche Sym­pto­ma­tik nicht mit den Labor­wer­ten über­ein­stimmt.

Da die Leish­ma­ni­o­se eine lebens­lan­ge Begleit­erkran­kung sein kann, ist eine sorg­fäl­ti­ge Erst­dia­gno­se eben­so wich­tig wie die spä­te­re Ver­laufs­kon­trol­le. Tier­ärzt­li­che Erfah­rung in der Inter­pre­ta­ti­on der Labor­be­fun­de ist hier­bei uner­läss­lich – ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die Wahl der geeig­ne­ten The­ra­pie­form.

Lang­fris­ti­ge Sta­bi­li­sie­rung statt voll­stän­di­ger Hei­lung

Behand­lung und The­ra­pie der Leish­ma­ni­o­se beim Hund

Leish­ma­ni­o­se gilt als chro­ni­sche Infek­ti­on. Eine voll­stän­di­ge Hei­lung ist in den meis­ten Fäl­len nicht mög­lich. Ziel der Behand­lung ist es daher, die Sym­pto­me zu kon­trol­lie­ren, Organ­schä­den zu ver­hin­dern und die Lebens­qua­li­tät des Hun­des lang­fris­tig zu erhal­ten.

Die The­ra­pie der Leish­ma­ni­o­se beim Hund erfolgt in der Regel lebens­be­glei­tend und erfor­dert eine enge Zusam­men­ar­beit mit einem erfah­re­nen Tier­arzt. Ziel ist es, die Erre­ger­last im Kör­per zu sen­ken, das Immun­sys­tem zu sta­bi­li­sie­ren und Fol­ge­er­kran­kun­gen vor­zu­beu­gen. Dafür ste­hen ver­schie­de­ne Wirk­stof­fe und Medi­ka­men­te zur Ver­fü­gung, die indi­vi­du­ell kom­bi­niert wer­den kön­nen.

Zum Ein­satz kom­men in ers­ter Linie zwei Grup­pen von Medi­ka­men­ten: Anti­mon­prä­pa­ra­te (z. B. Meglu­mi­nan­ti­mo­nat) und Allo­pu­ri­nol, ein Wirk­stoff, der die Ver­meh­rung der Leish­ma­nien hemmt. Wäh­rend Anti­mon­prä­pa­ra­te vor allem zu Beginn einer Behand­lung zur Reduk­ti­on der Para­si­ten­last ver­wen­det wer­den, dient Allo­pu­ri­nol der lang­fris­ti­gen Sta­bi­li­sie­rung. In bestimm­ten Fäl­len kom­men auch Mil­te­fo­sin oder Dom­pe­ri­don zum Ein­satz – letz­te­res vor allem zur immun­mo­du­lie­ren­den Unter­stüt­zung.

Die Aus­wahl und Dosie­rung der Medi­ka­men­te rich­tet sich nach dem kli­ni­schen Zustand des Hun­des, den Labor­wer­ten (ins­be­son­de­re Nie­ren­funk­ti­on, Eiweiß­pro­fil) und dem bis­he­ri­gen Ver­lauf. Eine eng­ma­schi­ge tier­ärzt­li­che Kon­trol­le ist wäh­rend der gesam­ten The­ra­pie­pha­se uner­läss­lich, da Neben­wir­kun­gen auf­tre­ten und Behand­lungs­an­sät­ze ggf. ange­passt wer­den müs­sen.

Zusätz­lich zur medi­ka­men­tö­sen Behand­lung spie­len Hal­tungs­be­din­gun­gen und Ernäh­rung eine zen­tra­le Rol­le. Ein stress­ar­mes Umfeld, scho­nen­de Bewe­gung sowie hoch­wer­ti­ges, leicht ver­dau­li­ches Fut­ter unter­stüt­zen die The­ra­pie. Hun­de mit Organ­schä­di­gun­gen – ins­be­son­de­re an den Nie­ren – benö­ti­gen häu­fig eine spe­zi­el­le Diät.

In vie­len Fäl­len bes­sern sich die Sym­pto­me inner­halb weni­ger Wochen. Aller­dings ver­blei­ben die Para­si­ten meist lebens­lang im Kör­per, wes­halb Rück­fäl­le jeder­zeit mög­lich sind. Eine dau­er­haf­te kli­ni­sche Über­wa­chung, regel­mä­ßi­ge Blut­kon­trol­len und ein ange­pass­tes Manage­ment sind daher essen­zi­ell, um den Gesund­heits­zu­stand sta­bil zu hal­ten. Die Pati­en­ten müs­sen regel­mä­ßig tier­ärzt­lich über­wacht wer­den, um den Ver­lauf der Erkran­kung opti­mal zu steu­ern.

Die Behand­lung der Leish­ma­ni­o­se erfor­dert Geduld, Fach­kennt­nis und eine lang­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve. Mit der rich­ti­gen Betreu­ung kann ein an Leish­ma­ni­o­se erkrank­ter Hund jedoch über vie­le Jah­re hin­weg ein weit­ge­hend beschwer­de­frei­es Leben füh­ren.

Spe­zi­el­le Ver­si­che­run­gen für beson­de­re Fäl­le

Ein kleiner Hund liegt auf einem Tisch, ein Stethoskop ist um seinen Hals gelegt
Kran­ken­schutz mit Vor­er­kran­kung

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Ein Hund liegt mit einem Verband auf einer blauen Decke und erholt sich nach einer Operation
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Ein junger Hund springt an der Leine, während sein Halter ihn beim Spaziergang sicher führt
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Chro­ni­scher Ver­lauf mit Pha­sen der Sta­bi­li­tät und Rück­fäl­len

Ver­lauf der Leish­ma­ni­o­se beim Hund

Leish­ma­ni­o­se ver­läuft meist schlei­chend und chro­nisch. Die Krank­heit ent­wi­ckelt sich über Mona­te oder Jah­re hin­weg und kann trotz Behand­lung immer wie­der aktiv wer­den. Ein gutes Krank­heits­ma­nage­ment hilft, Rück­fäl­le zu ver­mei­den und die Lebens­qua­li­tät des Hun­des lang­fris­tig zu sichern.

Der Ver­lauf der Leish­ma­ni­o­se ist indi­vi­du­ell unter­schied­lich und hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab – unter ande­rem vom Immun­sta­tus des Hun­des, der Erre­ger­last, mög­li­chen Begleit­erkran­kun­gen und dem Zeit­punkt der Dia­gno­se. Grund­sätz­lich han­delt es sich um eine sys­te­mi­sche Erkran­kung mit chro­ni­schem Ver­lauf, die auch nach erfolg­rei­cher The­ra­pie nie voll­stän­dig aus­heilt.

Nach der Infek­ti­on mit Leish­ma­nia infan­tum folgt häu­fig eine lan­ge sym­ptom­freie Pha­se. In die­ser Zeit tra­gen die Hun­de die Erre­ger zwar in sich, zei­gen aber kei­ne kli­ni­schen Anzei­chen. Die­se soge­nann­te laten­te Pha­se kann Wochen, Mona­te oder sogar Jah­re andau­ern. Erst wenn das Immun­sys­tem geschwächt ist – etwa durch Stress, ande­re Erkran­kun­gen oder fort­ge­schrit­te­nes Alter – kommt es zur Reak­ti­vie­rung der Para­si­ten und damit zum Aus­bruch der Krank­heit.

Im akti­ven Sta­di­um ent­wi­ckeln betrof­fe­ne Hun­de eine Viel­zahl teils unspe­zi­fi­scher Sym­pto­me, dar­un­ter Haut­ver­än­de­run­gen, Gewichts­ver­lust, Mat­tig­keit, Fie­ber und Lahm­hei­ten. Ohne Behand­lung kann sich die Infek­ti­on wei­ter aus­brei­ten und lebens­wich­ti­ge Orga­ne wie die Nie­ren schä­di­gen. Ein fort­schrei­ten­des Nie­ren­ver­sa­gen ist eine der häu­figs­ten Todes­ur­sa­chen bei Hun­den mit Leish­ma­ni­o­se; ins­be­son­de­re in schwe­ren Fäl­len (Fall) kann der Krank­heits­ver­lauf sehr schnell und dra­ma­tisch ver­lau­fen.

Wird die Krank­heit früh­zei­tig erkannt und kon­se­quent behan­delt, ist eine lang­fris­ti­ge Sta­bi­li­sie­rung mög­lich. Die The­ra­pie zielt dar­auf ab, die Erre­ger­last zu redu­zie­ren und das Immun­sys­tem zu unter­stüt­zen. Vie­le Hun­de leben mit ent­spre­chen­der Betreu­ung über Jah­re hin­weg weit­ge­hend sym­ptom­frei. Rück­fäl­le sind jedoch jeder­zeit mög­lich, ins­be­son­de­re bei Belas­tun­gen oder unre­gel­mä­ßi­ger Medi­ka­ti­on.

Ein ent­schei­den­der Fak­tor für den Ver­lauf ist die regel­mä­ßi­ge tier­ärzt­li­che Kon­trol­le. Nur durch wie­der­keh­ren­de Blut­un­ter­su­chun­gen und Ver­laufs­kon­trol­len lässt sich ein­schät­zen, ob sich die Infek­ti­on im sta­bi­len Bereich befin­det oder ob Hand­lungs­be­darf besteht.

Ins­ge­samt ist die Leish­ma­ni­o­se eine ernst­zu­neh­men­de Erkran­kung, die ein lebens­lan­ges Manage­ment erfor­dert. Die Pati­en­ten benö­ti­gen eine lebens­lan­ge tier­ärzt­li­che Betreu­ung, um den Gesund­heits­zu­stand kon­ti­nu­ier­lich zu über­wa­chen und Kom­pli­ka­tio­nen früh­zei­tig zu erken­nen. Mit kon­se­quen­ter The­ra­pie, ange­pass­ter Hal­tung und früh­zei­ti­ger Reak­ti­on auf Ver­än­de­run­gen kann jedoch auch ein infi­zier­ter Hund ein erfüll­tes Leben füh­ren.

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Wie Sie Ihren Hund vor Leish­ma­ni­o­se schüt­zen – und was im Ernst­fall zu beach­ten ist

Anste­ckungs­ge­fahr und Prä­ven­ti­on bei Leish­ma­ni­o­se

Leish­ma­ni­o­se wird nicht direkt von Hund zu Hund über­tra­gen, son­dern aus­schließ­lich über den Stich infi­zier­ter Sand­mü­cken. Trotz­dem ist Vor­sicht gebo­ten – ins­be­son­de­re in Risi­ko­ge­bie­ten, da hier das Infek­ti­ons­ri­si­ko durch Mücken und ande­re Insek­ten deut­lich erhöht ist. Mit geziel­ten Schutz­maß­nah­men kön­nen Sie einer Infek­ti­on wirk­sam vor­beu­gen.

Die Über­tra­gung der Leish­ma­ni­o­se erfolgt fast aus­schließ­lich über den Stich der Sand­mü­cke (Phle­bo­to­mus spp.). Die­se Mücken­art ist vor allem in wär­me­ren, medi­ter­ra­nen Regio­nen aktiv – etwa in Spa­ni­en, Ita­li­en, Süd­frank­reich, Grie­chen­land sowie in Nord­afri­ka. In Deutsch­land kommt sie bis­lang nur ver­ein­zelt vor, ins­be­son­de­re in sehr war­men Som­mern.

Hun­de kön­nen die Para­si­ten nicht direkt auf ande­re Tie­re oder Men­schen über­tra­gen. Aller­dings besteht ein gewis­ses Rest­ri­si­ko für eine indi­rek­te Anste­ckung – etwa durch Blut­kon­takt (z. B. bei offe­nen Wun­den) oder im Fal­le einer Organ­trans­plan­ta­ti­on. Auch die Über­tra­gung von Mut­ter­hün­din auf Wel­pen wäh­rend der Träch­tig­keit wird dis­ku­tiert, ist aber bis­lang nicht ein­deu­tig belegt.

Die wich­tigs­te Maß­nah­me zur Vor­beu­gung ist der Schutz vor Sand­mü­cken­sti­chen. Dazu gehö­ren:

  • Repell­ents in Form von Spot-on-Prä­pa­ra­ten oder Hals­bän­dern mit nach­ge­wie­se­ner Wir­kung gegen Sand­mü­cken sowie zum Schutz vor ver­schie­de­nen Mücken­ar­ten und ande­ren Insek­ten

  • das Mei­den von Mücken­flug­zei­ten (v. a. in der Däm­me­rung und nachts)

  • das Schla­fen in geschlos­se­nen, mücken­si­che­ren Räu­men wäh­rend des Urlaubs

  • ggf. der Ver­zicht auf Rei­sen in Hoch­ri­si­ko­ge­bie­te

Dar­über hin­aus gibt es in Deutsch­land eine zuge­las­se­ne Imp­fung gegen Leish­ma­ni­o­se, die nicht vor der Infek­ti­on selbst, wohl aber vor dem Aus­bruch der Krank­heit schüt­zen soll. Sie kann bei Hun­den sinn­voll sein, die dau­er­haft oder regel­mä­ßig in Ende­mie­ge­bie­ten leben. Die Ent­schei­dung für oder gegen eine Imp­fung soll­te in Abspra­che mit dem Tier­arzt getrof­fen wer­den – unter Berück­sich­ti­gung von Risi­ko, Alter, Gesund­heits­zu­stand und Rei­se­ver­hal­ten des Hun­des.

Für bereits infi­zier­te Hun­de gilt beson­de­re Sorg­falt. Auch wenn kei­ne direk­te Anste­ckungs­ge­fahr für ande­re Hun­de oder Men­schen besteht, soll­ten Kon­takt mit immun­ge­schwäch­ten Tie­ren ver­mie­den und Hygie­ne­maß­nah­men ein­ge­hal­ten wer­den. Eine gute medi­zi­ni­sche Betreu­ung und regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len sind uner­läss­lich, um mög­li­che Rück­fäl­le früh­zei­tig zu erken­nen.

Ins­ge­samt lässt sich sagen: Leish­ma­ni­o­se ist ver­meid­bar, wenn bekann­te Risi­ko­fak­to­ren ernst genom­men und prä­ven­ti­ve Maß­nah­men kon­se­quent umge­setzt wer­den. Beson­ders bei Aus­lands­hun­den oder geplan­ten Rei­sen in süd­li­che Regio­nen lohnt sich eine vor­aus­schau­en­de Vor­be­rei­tung – zum Schutz Ihres Hun­des und zur Mini­mie­rung gesund­heit­li­cher Risi­ken.

Zusam­men­fas­sung

Leish­ma­ni­o­se beim Hund ist eine durch Para­si­ten aus­ge­lös­te Infek­ti­ons­krank­heit, die vor allem in süd­li­chen Län­dern durch Sand­mü­cken über­tra­gen wird, wobei die­se als Über­trä­ger eine zen­tra­le Rol­le bei der Ver­brei­tung der Krank­heit spie­len. Beson­ders gefähr­det sind Hun­de, die aus Mit­tel­meer­re­gio­nen stam­men oder mit ihren Hal­tern dort­hin rei­sen. Die Krank­heit ver­läuft meist chro­nisch und kann unter­schied­li­che Sym­pto­me her­vor­ru­fen – dar­un­ter Haut­ver­än­de­run­gen, Gewichts­ver­lust, Müdig­keit und in schwe­ren Fäl­len Organ­schä­den wie Nie­ren­ver­sa­gen. Eine früh­zei­ti­ge Dia­gno­se mit­tels Blut­un­ter­su­chung, PCR oder Mikro­sko­pie ist ent­schei­dend, um die Aus­brei­tung der Para­si­ten im Kör­per zu kon­trol­lie­ren.

Die Behand­lung erfolgt lang­fris­tig mit Medi­ka­men­ten, die die Erre­ger­last sen­ken und das Immun­sys­tem sta­bi­li­sie­ren. Zwar ist eine voll­stän­di­ge Hei­lung in der Regel nicht mög­lich, doch mit einer kon­se­quen­ten The­ra­pie und regel­mä­ßi­gen tier­ärzt­li­chen Kon­trol­len lässt sich die Lebens­qua­li­tät betrof­fe­ner Hun­de deut­lich ver­bes­sern. Zur Vor­beu­gung gehö­ren Mücken­schutz­maß­nah­men, der Ver­zicht auf Rei­sen in Hoch­ri­si­ko­ge­bie­te sowie gege­be­nen­falls eine Imp­fung. Leish­ma­ni­o­se ist nicht direkt anste­ckend, erfor­dert jedoch ein hohes Maß an Auf­merk­sam­keit und Betreu­ung – ins­be­son­de­re im chro­ni­schen Ver­lauf.

Häu­fi­ge Fra­gen

Kann ein Hund mit Leish­ma­ni­o­se ein nor­ma­les Leben füh­ren?

Ja, mit kon­se­quen­ter Behand­lung und regel­mä­ßi­ger tier­ärzt­li­cher Kon­trol­le kann ein Hund trotz Leish­ma­ni­o­se ein weit­ge­hend nor­ma­les Leben füh­ren. Die Erkran­kung ver­läuft chro­nisch, kann jedoch durch Medi­ka­men­te und ange­pass­tes Manage­ment sta­bi­li­siert wer­den. Rück­fäl­le sind mög­lich, las­sen sich aber bei guter Betreu­ung früh­zei­tig erken­nen und behan­deln.

Die Lebens­er­war­tung eines Hun­des mit Leish­ma­ni­o­se hängt vom Zeit­punkt der Dia­gno­se, der Schwe­re der Erkran­kung und der Behand­lung ab. Wird die Krank­heit früh erkannt und gut kon­trol­liert, kön­nen betrof­fe­ne Hun­de vie­le Jah­re leben. Ohne The­ra­pie kann die Erkran­kung hin­ge­gen rasch fort­schrei­ten und lebens­be­droh­lich wer­den.

In den meis­ten Fäl­len ist Leish­ma­ni­o­se nicht voll­stän­dig heil­bar. Die Para­si­ten ver­blei­ben lebens­lang im Kör­per. Ziel der The­ra­pie ist daher nicht die Aus­rot­tung des Erre­gers, son­dern die Kon­trol­le der Sym­pto­me und die Sta­bi­li­sie­rung des Immun­sys­tems. Bei kon­se­quen­ter Behand­lung ist ein beschwer­de­ar­mes Leben jedoch mög­lich.

Die direk­te Über­tra­gung von Leish­ma­ni­o­se vom Hund auf den Men­schen ist äußerst sel­ten. In der Regel erfolgt die Anste­ckung durch den Stich infi­zier­ter Sand­mü­cken. Hun­de gel­ten nicht als Haupt­über­trä­ger für den Men­schen, kön­nen aber unter bestimm­ten Bedin­gun­gen ein Reser­voir dar­stel­len. Hygie­ne­maß­nah­men und Schutz vor Mücken­sti­chen blei­ben den­noch wich­tig.