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Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz beim Hund
Verständnis der Bauchspeicheldrüsenkrankheiten: Von Entzündungen bis zu funktionellen Störungen

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist das wohl wichtigste Organ für die Verdauung von lebenswichtigen Nährstoffen. In diesem Blogbeitrag informieren wir Sie, welche Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse es gibt, welche Rolle die Ernährung dabei spielt und wie sich Pankreatitis oder Pankreasinsuffizienz auf das Verhalten und die Lebenserwartung Ihres Vierbeiners auswirken kann.
Das Wichtigste im Überblick
- Pankreatitis, die Entzündung der Bauchspeicheldrüse, kann durch fettreiche Ernährung, bestimmte Medikamente, genetische Faktoren oder Krankheiten wie Diabetes ausgelöst werden. Pankreasinsuffizienz, die unzureichende Produktion von Verdauungsenzymen, ist meist genetisch bedingt oder durch chronische Entzündungen hervorgerufen.
- Symptome einer Pankreatitis beinhalten Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber, Lethargie und Appetitlosigkeit. Pankreasinsuffizienz zeigt sich durch Gewichtsverlust, Durchfall, gasförmige Ausscheidungen und einen fettigen Stuhl, der schlecht riecht.
- Die Diagnose erfolgt durch Bluttests zur Überprüfung von Pankreasenzymen, Ultraschall zur Visualisierung der Bauchspeicheldrüse und bei Bedarf Stuhlprobenanalyse zur Bestimmung der Enzymaktivität und der Verdauungseffizienz.
- Pankreatitis wird oft durch eine Kombination aus Ruhe, einer angepassten fettarmen Diät und Flüssigkeitstherapie behandelt. Medikamente zur Kontrolle von Schmerzen und Entzündungen können notwendig sein. Pankreasinsuffizienz erfordert die Gabe von Verdauungsenzymen, Diätanpassungen und regelmäßige ärztliche Überwachung.
- Eine spezielle Diät mit niedrigem Fettgehalt und einem stabilen Nährstoffprofil ist entscheidend, um die Bauchspeicheldrüse zu entlasten und die Symptome zu kontrollieren. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind wichtig, um die Wirksamkeit der Behandlung zu überwachen und Anpassungen vorzunehmen. Ein ganzheitlicher Pflegeansatz fördert das Wohlbefinden und die Lebensqualität des Hundes.
Funktionale Bedeutung: Aufgaben und Einfluss auf die Verdauung
Welche Aufgaben hat die Bauchspeicheldrüse?
Die Bauchspeicheldrüse befindet sich im vorderen Bauchraum. Sie ist unter anderem für die Produktion wichtiger Enzyme verantwortlich.
Dazu gehört der „Pankreassaft“, der für die Aufspaltung der Nahrungsbestandteile und deren Aufnahme notwendig ist. Außerdem werden verschiedene Enzyme zur Verdauung von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen produziert. Zum Selbstschutz vor aggressiven Verdauungssäften sondert das Pankreas inaktive Enzyme ab, die im Darm durch andere Stoffe für die Aufspaltung von Nährstoffen aktiviert werden. Ist die Bauchspeicheldrüse in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt, kommt es zu einer Störung der Magen-Darm-Vorgänge, was sich auf die Gesundheit Ihres Hundes schwerwiegend auswirken kann.
Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse: Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz
Es wird zwischen der Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüsenunterfunktion) und der Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) unterschieden. Leidet Ihr Hund an einer Pankreasinsuffizienz, produziert sein Körper nicht genügend Enzyme und kann dadurch nicht mehr alle aufgenommenen Stoffe verdauen. Es kommt zu einer Unterversorgung und Ihr vierbeiniger Liebling verliert zunehmend an Gewicht. Sie tritt meist im Zuge einer Schrumpfung des Organs auf.
Erkrankt Ihr Hund an einer Pankreatitis, zeigt er Symptome wie Appetitlosigkeit sowie sichtbare Änderungen in seinem Verhalten. Eine Pankreatitis kann bei Ihrem Hund entweder akut oder chronisch in Erscheinung treten. Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen zeigen meist weniger schwere Verlaufsformen. Tendenziell erkranken eher ältere als jüngere Hunde an einer Pankreatitis. Eine Pankreatitis tritt oft bei Hunderassen wie dem Deutschen Schäferhund, Collie und dem Dobermann auf und kann schwere Verläufe haben. Auch bestimmte Hunderassen wie der Zwergschnauzer oder der Englische Cocker Spaniel sind besonders häufig von Bauchspeicheldrüsenentzündungen betroffen.
Erkennungszeichen und Verhaltensänderungen: Wie sich Bauchspeicheldrüsenprobleme zeigen
Symptome und Verhalten
Eine Pankreasinsuffizienz ist meist auf den Mangel von Enzymen zurückzuführen. Durch die verringerte Produktion von Verdauungsenzymen leiden erkrankte Hunde häufig an Durchfall. Die Verdauung wird erheblich beeinträchtigt und die dadurch entstehende Unterversorgung mit Nährstoffen führt zwangsläufig dazu, dass die Tiere an Gewicht verlieren. Ein weiteres Symptom ist, dass Ihr Vierbeiner häufig Kot in großen Mengen absetzt. Dieser enthält unverdaute Stoffe und hat je nach Fütterung eine schaumige bzw. fettige Konsistenz.
Der Auslöser für eine Pankreatitis ist dagegen meist schwer ausfindig zu machen. Da aber das Wohlbefinden eines Hundes mit Pankreatitis sichtlich beeinträchtigt ist, fallen die Symptome einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung im Vergleich zu den Symptomen einer Pankreasinsuffizienz meist schwerwiegender aus. Es kommt häufig zu Bauchschmerzen und Erbrechen, Durchfall und Fieber und auch zu Appetit– und Teilnahmslosigkeit. Die weiteren Folgen sind eine Gewichtsabnahme und ein stumpfes Fell. Da die Symptome einer Bauchspeicheldrüsenunterfunktion meist spezifischer als die einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sind, sollten Sie immer eine Labordiagnostik von deinem Tierarzt durchführen lassen.
Diagnose
Damit Ihr Tierarzt eine entsprechende Diagnose stellen kann, muss er – trotz der charakteristischen Symptome – spezielle Kot- und Blutuntersuchungen durchführen. Mit spezifischen Tests, die sich auf den sogenannten TLI- oder cPLI-Wert beziehen, lässt sich eine sichere Diagnose stellen. In besonderen Fällen fertigt der Tierarzt eine Röntgenaufnahme an, um andere Darm-Erkrankungen auszuschließen. Ein weiteres Diagnosemittel zur Ermittlung von Pankreasinsuffizienz oder Pankreatitis beim Hund ist eine Ultraschalluntersuchung.
Behandlung von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
Ist Ihr vierbeiniger Begleiter an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung erkrankt, benötigt er viel Ruhe. Schützen Sie Ihren Liebling vor Belastungen jeglicher Art, um eine erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten. Hat Ihr Hund akute Schmerzen, sollte er mit speziellen, schmerzstillenden Medikamenten behandelt werden. Ist Ihr Schützling so geschwächt, dass er nicht mehr eigenständig fressen kann, sind Infusionen unablässig. In einigen wenigen Fällen müssen betroffene Hunde über eine Sonde ernähren werden, durch die ihnen eine leichtverdauliche Flüssignahrung verabreicht wird. Die Sonde schont die Bauchspeicheldrüse und trägt zur Linderung der Beschwerden bei, weil dadurch die Produktion von Verdauungsenzymen verringert wird.
Diätetische Anpassungen: Optimierung der Ernährung zur Unterstützung der Bauchspeicheldrüse
Hundeernährung bei Bauchspeicheldrüsenerkrankungen
Ist Ihr Hund von einer Pankreasinsuffizienz oder einer Pankreatitis betroffen, benötigt er neben einer medikamentösen Behandlung spezielles Futter, das auf die besonderen Bedürfnisse einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung zugeschnitten ist. Dabei ist es besonders wichtig, dass Sie Ihrem Schützling die fehlenden Enzyme zum Futter hinzugeben.
Achten Sie vor allem darauf, fetthaltigen Mahlzeiten zu vermeiden. Denn sie stehen im Verdacht, ein Risikofaktor zu sein. Zusätzlich hat man auch die Verabreichung von bestimmten Medikamenten in wenigen Fällen als Auslöser für eine Pankreatitis identifiziert. Leidet Ihr Hund an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, ist seine Verdauung anhaltend gestört
Übergewichtige Hunde entwickeln häufiger eine Pankreatitis als normalgewichtige Vierbeiner. Darüber hinaus können Störungen im Hormonstoffwechsel das Risiko für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung erhöhen.
Prognose und Einflussfaktoren: Langfristige Perspektiven für betroffene Hunde
Wie hoch ist die Lebenserwartung bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse?
Eine heftige Entzündung der Bauchspeicheldrüse belastet auch andere Organe und kann im schlimmsten Fall zu einem tödlichen Organversagen führen. Eine Pankreasinsuffizienz zeigt dagegen oft milde Verläufe. Durch die richtige Therapie kann die Lebenserwartung für Hunde mit Pankreasinsuffizienz und milden Verläufen einer Pankreatitis trotzdem sehr hoch ausfallen. Neben der medikamentösen Behandlung sollten Sie unbedingt auch auf eine spezielle Ernährung, wie die sogenannte Pankreatitisdiät achten.
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Sofortmaßnahmen und medizinische Interventionen: Schritte zur Kontrolle der Entzündung
Akute Behandlung von Pankreatitis beim Hund
Die akute Behandlung einer Pankreatitis bei Hunden beginnt mit der sofortigen tierärztlichen Intervention, sobald die Diagnose gesichert ist. Ziel der Behandlung ist es, die Entzündungsreaktion zu kontrollieren, Schmerzen zu lindern und die Nahrungsaufnahme zu regulieren. Zu den ersten Maßnahmen zählen die Gabe von intravenösen Flüssigkeiten, um Dehydration zu verhindern und den Elektrolythaushalt auszugleichen. Schmerzlindernde Medikamente und Entzündungshemmer sind essenziell, um die Beschwerden zu reduzieren. In einigen Fällen kann eine vorübergehende Fastenperiode notwendig sein, um der Bauchspeicheldrüse Ruhe zu verschaffen. Eine vorsichtige Wiedereinführung von Nahrung, beginnend mit leicht verdaulichen und fettarmen Diäten, ist ein wichtiger Teil des Behandlungsplans. Die enge Überwachung durch den Tierarzt ist entscheidend, um den Verlauf der Krankheit zu überwachen und die Medikamentengaben gegebenenfalls anzupassen.
Langfristige Managementstrategien für Pankreasinsuffizienz
Die Behandlung der Pankreasinsuffizienz bei Hunden ist in der Regel eine langfristige Herausforderung, die eine kontinuierliche Gabe von Verdauungsenzymen erfordert. Diese Enzyme werden zu den Mahlzeiten hinzugefügt, um die Verdauung zu unterstützen und die Nährstoffaufnahme zu verbessern. Neben der Enzymtherapie spielt die richtige Ernährung eine entscheidende Rolle; sie sollte fettarm und reich an hochverdaulichen Proteinen sein. Regulierter Zugang zu nahrhaften Mahlzeiten kann helfen, das Gewicht zu stabilisieren und die allgemeine Energie des Hundes zu steigern. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind wichtig, um den Gesundheitszustand des Hundes zu überwachen und die langfristige Therapie optimal anzupassen. Durch die Kombination aus diätetischen Anpassungen und gezielter medizinischer Unterstützung lässt sich die Lebensqualität erheblich verbessern, und der Hund kann trotz der chronischen Erkrankung ein normales Leben führen.
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Zusammenfassung: Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz beim Hund
Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz sind ernste Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, die bei Hunden auftreten können und die Verdauung sowie die allgemeine Gesundheit erheblich beeinträchtigen. Eine Pankreatitis entsteht durch Entzündungen, die durch verschiedene Faktoren wie fettreiche Ernährung, bestimmte Medikamente oder genetische Veranlagung ausgelöst werden. Symptome beinhalten Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber und Appetitlosigkeit. Pankreasinsuffizienz, charakterisiert durch die unzureichende Produktion von Verdauungsenzymen, zeigt sich durch Gewichtsverlust, Durchfall und einen schlecht riechenden, fettigen Stuhl. Beide Erkrankungen erfordern eine sorgfältige Diagnose mittels Bluttests und Ultraschall.
Die akute Behandlung von Pankreatitis umfasst Flüssigkeitstherapie, Schmerzmittel und eine angepasste fettarme Diät, um die Entzündungsreaktion zu kontrollieren. Die Therapie der Pankreasinsuffizienz beinhaltet die Gabe von Verdauungsenzymen, die den Hunden helfen, Nährstoffe effizient zu absorbieren. Eine spezielle diätetische Anpassung ist entscheidend, um die Belastung der Bauchspeicheldrüse zu minimieren und die Symptome zu kontrollieren. Begleitend dazu sind regelmäßige tierärztliche Untersuchungen erforderlich, um die Wirksamkeit der Behandlung zu überw
häufige Fragen
Was sind die häufigsten Symptome einer Pankreatitis bei Hunden?
Typische Symptome einer Pankreatitis umfassen Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber, Lethargie und Appetitlosigkeit. Diese Anzeichen erfordern oft eine sofortige tierärztliche Untersuchung.
Was verursacht Pankreasinsuffizienz bei Hunden?
Pankreasinsuffizienz kann durch genetische Faktoren oder chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse hervorgerufen werden, die die Produktion von Verdauungsenzymen beeinträchtigen.
Wie werden diese Bauchspeicheldrüsenerkrankungen diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch Bluttests zur Überprüfung von Pankreasenzymen, Ultraschall zur Visualisierung der Bauchspeicheldrüse und bei Bedarf Stuhlprobenanalyse zur Bestimmung der Verdauungseffizienz.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Pankreatitis beim Hund?
Die Behandlung beinhaltet Flüssigkeitstherapie, Schmerzmittel und eine fettarme Diät zur Kontrolle der Entzündung. In einigen Fällen ist eine vorübergehende Fastenperiode notwendig.