Zahn­pfle­ge beim Hund – War­um Sie jetzt han­deln soll­ten

Zahn­stein, Ent­zün­dun­gen und Zahn­ver­lust – das alles lässt sich ver­mei­den.

Zahnpflege Hund

Zahn­erkran­kun­gen gehö­ren zu den häu­figs­ten Gesund­heits­pro­ble­men beim Hund – mehr als 80 Pro­zent aller Hun­de lei­den ab dem drit­ten Lebens­jahr an Zahn­stein, Par­odon­ti­tis oder schmerz­haf­ten Ent­zün­dun­gen im Maul. Doch vie­le die­ser Pro­ble­me las­sen sich mit regel­mä­ßi­ger Zahn­pfle­ge ver­hin­dern. Wer früh beginnt und auf die rich­ti­ge Tech­nik sowie pas­sen­de Pro­duk­te setzt, kann sei­nem Hund viel Leid und teu­re Behand­lun­gen erspa­ren.

In die­sem Rat­ge­ber erfah­ren Sie, war­um Zahn­pfle­ge beim Hund so ent­schei­dend ist, wie Sie ers­te Sym­pto­me früh­zei­tig erken­nen und wor­auf Sie beim Zäh­ne­put­zen wirk­lich ach­ten soll­ten. Wir zei­gen Ihnen die bes­ten Metho­den, geben pra­xis­na­he Anlei­tun­gen und beleuch­ten auch die Kos­ten einer pro­fes­sio­nel­len Zahn­rei­ni­gung – damit Sie die Zahn­ge­sund­heit Ihres Hun­des in Zukunft gezielt schüt­zen kön­nen

Das Wich­tigs­te im Über­blick

  • Mehr als 80 % aller Hun­de zei­gen bereits ab dem drit­ten Lebens­jahr ers­te Zahn­pro­ble­me wie Zahn­stein, Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen oder Par­odon­ti­tis.

  • Regel­mä­ßi­ges Zäh­ne­put­zen ist die wirk­sams­te Maß­nah­me zur Vor­beu­gung – idea­ler­wei­se täg­lich, min­des­tens aber zwei- bis drei­mal pro Woche.

  • Zahn­erkran­kun­gen belas­ten nicht nur das Maul, son­dern kön­nen auch das Herz, die Nie­ren und ande­re Orga­ne schä­di­gen.

  • Alter­na­ti­ven wie enzy­ma­ti­sche Zahn­pfle­ge­ge­le, Den­tal-Kau­ar­ti­kel oder spe­zi­el­le Fut­ter­zu­sät­ze kön­nen unter­stüt­zend wir­ken, erset­zen aber nicht das Put­zen.

  • Pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gun­gen beim Tier­arzt kos­ten je nach Auf­wand zwi­schen 150 und 600 Euro – eine Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung kann hier sinn­voll sein.

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Unter­schätzt, aber weit ver­brei­tet – Zahn­erkran­kun­gen betref­fen fast jeden Hund

War­um Zahn­pfle­ge beim Hund so wich­tig ist

Die Zahn­ge­sund­heit von Hun­den wird häu­fig ver­nach­läs­sigt – mit gra­vie­ren­den Fol­gen. Laut Exper­ten lei­den über 80 Pro­zent der Hun­de ab dem drit­ten Lebens­jahr an Zahn­pro­ble­men. Doch nicht nur Zäh­ne und Zahn­fleisch sind betrof­fen: Bak­te­ri­en aus dem Maul kön­nen den gesam­ten Orga­nis­mus schä­di­gen.

Zahn­erkran­kun­gen gehö­ren zu den häu­figs­ten gesund­heit­li­chen Pro­ble­men bei Hun­den. Stu­di­en und tier­ärzt­li­che Pra­xis­er­fah­run­gen zei­gen, dass rund 80 Pro­zent der Hun­de bereits ab einem Alter von drei Jah­ren unter Zahn­stein, Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen oder Par­odon­ti­tis lei­den – häu­fig unbe­merkt von den Hal­tern. Die Ursa­chen sind viel­fäl­tig: unzu­rei­chen­de Zahn­pfle­ge, fal­sche Füt­te­rung, gene­ti­sche Ver­an­la­gung oder man­geln­de Kau­tä­tig­keit.

Die Fol­gen gehen weit über den Maul­raum hin­aus. Ent­zün­dun­gen im Zahn­fleisch kön­nen Bak­te­ri­en frei­set­zen, die über den Blut­kreis­lauf in lebens­wich­ti­ge Orga­ne gelan­gen. Beson­ders betrof­fen sind Herz, Nie­ren und Leber. Chro­ni­sche Erkran­kun­gen, redu­zier­te Lebens­qua­li­tät und eine ver­kürz­te Lebens­er­war­tung kön­nen die Fol­ge sein. Auch Schmer­zen, Fut­ter­ver­wei­ge­rung und Ver­hal­tens­än­de­run­gen sind typi­sche Begleit­erschei­nun­gen unbe­han­del­ter Zahn­pro­ble­me.

Zahn­pfle­ge ist daher kein kos­me­ti­sches The­ma, son­dern ein akti­ver Bei­trag zur Gesund­erhal­tung Ihres Hun­des. Die regel­mä­ßi­ge Kon­trol­le des Gebis­ses, kon­se­quen­te Pfle­ge und gege­be­nen­falls pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung beim Tier­arzt sind unver­zicht­ba­re Maß­nah­men. Wer früh beginnt – am bes­ten schon im Wel­pen­al­ter – kann schwe­re Fol­ge­er­kran­kun­gen ver­mei­den und lang­fris­tig hohe Tier­arzt­kos­ten ein­spa­ren.

Zahn­pro­ble­me erken­nen – die­se Warn­si­gna­le soll­ten Sie ernst neh­men

Sym­pto­me von Zahn­erkran­kun­gen beim Hund früh­zei­tig erken­nen

Zahn­erkran­kun­gen blei­ben bei Hun­den oft lan­ge unent­deckt – auch, weil vie­le Tie­re Schmer­zen nicht direkt zei­gen. Umso wich­ti­ger ist es, auf ers­te Anzei­chen zu ach­ten und Ver­än­de­run­gen im Maul­be­reich oder Ver­hal­ten früh­zei­tig ernst zu neh­men.

Vie­le Hun­de zei­gen bei Zahn­pro­ble­men zunächst kei­ne auf­fäl­li­gen Sym­pto­me. Die meis­ten Erkran­kun­gen ent­wi­ckeln sich schlei­chend – und wer­den erst bemerkt, wenn das Tier bereits unter Schmer­zen lei­det oder das Fress­ver­hal­ten ver­än­dert. Um dem vor­zu­beu­gen, soll­ten Hal­ter regel­mä­ßig Zäh­ne, Maul­ge­ruch und Kau­ver­hal­ten beob­ach­ten.

Ein häu­fi­ges ers­tes Warn­si­gnal ist anhal­ten­der Mund­ge­ruch. Zwar kann ein gewis­ser Geruch nach dem Fres­sen nor­mal sein, inten­si­ver, süß­lich-fau­li­ger Atem deu­tet jedoch meist auf Zahn­stein, Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen oder bak­te­ri­el­le Besie­de­lung hin. Auch ver­mehr­tes Spei­cheln, Schmat­zen oder Kopf­schüt­teln beim Kau­en kön­nen Hin­wei­se auf Schmer­zen im Maul sein.

Ver­wei­gert der Hund plötz­lich sein Fut­ter, bevor­zugt wei­che Nah­rung oder frisst ein­sei­tig, steckt dahin­ter nicht sel­ten eine schmerz­haf­te Ent­zün­dung, ein gelo­cker­ter Zahn oder Ver­let­zun­gen im Maul­raum. Auch gerö­te­tes oder blu­ten­des Zahn­fleisch, geschwol­le­ne Lef­zen oder sicht­ba­rer Zahn­stein sind kla­re Alarm­si­gna­le. Bei fort­ge­schrit­te­nen Fäl­len kommt es zu wackeln­den oder feh­len­den Zäh­nen, Zahn­fleisch­rück­gang oder sogar zu Fis­teln im Kie­fer­be­reich.

Beson­ders gefähr­det sind klei­ne­re Ras­sen wie Chi­hua­hua, York­shire Ter­ri­er oder Mal­te­ser – sie haben oft eng ste­hen­de Zäh­ne, was die Plaq­ue­bil­dung begüns­tigt. Aber auch grö­ße­re Hun­de sind nicht auto­ma­tisch geschützt. Wer typi­sche Sym­pto­me früh erkennt, kann durch geziel­te Zahn­pfle­ge und tier­ärzt­li­che Maß­nah­men grö­ße­ren Scha­den ver­hin­dern.

Zäh­ne­put­zen beim Hund – ein­fa­cher als gedacht, aber unver­zicht­bar

So put­zen Sie Ihrem Hund rich­tig die Zäh­ne

Zäh­ne­put­zen ist die effek­tivs­te Maß­nah­me zur Vor­beu­gung von Zahn­stein und Ent­zün­dun­gen – vor­aus­ge­setzt, es wird regel­mä­ßig und kor­rekt durch­ge­führt. Die rich­ti­ge Tech­nik, pas­sen­de Pro­duk­te und etwas Geduld sind ent­schei­dend für den Erfolg.

Täg­li­ches oder zumin­dest regel­mä­ßi­ges Zäh­ne­put­zen gilt als wirk­sams­te Maß­nah­me gegen Plaque, Zahn­stein und Par­odon­ti­tis beim Hund – das bestä­ti­gen sowohl Tier­ärz­te als auch Fach­quel­len wie Vegdog, Ard­ap­Ca­re oder Fress­napf. Anders als vie­le Hal­ter ver­mu­ten, lässt sich die­se Pfle­ge­rou­ti­ne mit der rich­ti­gen Vor­ge­hens­wei­se gut eta­blie­ren – auch bei älte­ren Tie­ren.

Wich­tig ist, früh zu begin­nen: Wel­pen las­sen sich spie­le­risch an das Put­zen gewöh­nen, doch auch erwach­se­ne Hun­de kön­nen schritt­wei­se an die Pro­ze­dur her­an­ge­führt wer­den. Der Ein­stieg erfolgt idea­ler­wei­se über das vor­sich­ti­ge Berüh­ren der Lef­zen und das Anhe­ben der Schnau­ze. Erst wenn der Hund die­se Berüh­run­gen akzep­tiert, folgt der nächs­te Schritt: das Rei­ben der Zäh­ne mit dem Fin­ger, alter­na­tiv mit einer wei­chen Fin­ger­zahn­bürs­te.

Für das eigent­li­che Put­zen eig­nen sich spe­zi­el­le Hun­de­zahn­bürs­ten mit wei­chen Bors­ten oder Sili­kon­auf­sät­zen sowie Hun­de­zahn­cremes, die ohne Fluo­rid und Xylit aus­kom­men. Auf kei­nen Fall darf mensch­li­che Zahn­pas­ta ver­wen­det wer­den – sie ist für Hun­de unver­träg­lich und kann gesund­heits­schäd­lich wir­ken. Zahn­cremes mit fleisch­ähn­li­chem Geschmack wer­den von vie­len Hun­den bes­ser akzep­tiert.

Das Put­zen erfolgt in klei­nen, krei­sen­den Bewe­gun­gen – zunächst an den äuße­ren Zahn­flä­chen der Backen­zäh­ne, spä­ter auch an den Schnei­de­zäh­nen. Die ers­ten Ver­su­che soll­ten jeweils nur weni­ge Sekun­den dau­ern und posi­tiv abge­schlos­sen wer­den. Lob, Lecker­lis oder ein Lieb­lings­spiel kön­nen hel­fen, die Zahn­pfle­ge lang­fris­tig zu ver­knüp­fen.

Idea­ler­wei­se erfolgt das Zäh­ne­put­zen ein­mal täg­lich, min­des­tens jedoch zwei- bis drei­mal pro Woche. Dabei gilt: Bes­ser regel­mä­ßig kurz als sel­ten und über­for­dert. Hun­de, die von Anfang an an Zahn­pfle­ge gewöhnt wer­den, akzep­tie­ren die­se Rou­ti­ne oft ein Leben lang pro­blem­los – und pro­fi­tie­ren gesund­heit­lich in hohem Maß.

Mit Sys­tem zum Erfolg – wie Sie die Zäh­ne Ihres Hun­des rich­tig put­zen

Zäh­ne­put­zen beim Hund – so funktioniert’s Schritt für Schritt

Regel­mä­ßi­ges Zäh­ne­put­zen ist die effek­tivs­te Maß­nah­me gegen Zahn­stein und Ent­zün­dun­gen – und längst kein Tabu­the­ma mehr. Ent­schei­dend ist, früh zu begin­nen, die rich­ti­gen Hilfs­mit­tel zu ver­wen­den und mit Geduld vor­zu­ge­hen.

Zäh­ne­put­zen beim Hund ist die wirk­sams­te Maß­nah­me zur Vor­beu­gung von Plaque und Zahn­stein. Im Gegen­satz zu Kau­ar­ti­keln oder Pfle­ge­ge­len rei­nigt die Bürs­te gezielt die Zahn­zwi­schen­räu­me und ent­fernt bak­te­ri­el­le Belä­ge dort, wo Fut­ter­res­te und Spei­chel eine schäd­li­che Mischung bil­den. Idea­ler­wei­se beginnt man bereits im Wel­pen­al­ter mit der Zahn­pfle­ge – je frü­her, des­to bes­ser lässt sich das Ritu­al eta­blie­ren.

Ver­wen­den Sie aus­schließ­lich Hun­de­zahn­bürs­ten oder Fin­ger­lin­ge, die an die Maul­ana­to­mie ange­passt sind, sowie eine spe­zi­el­le Hun­de­zahn­pas­ta, die enzy­ma­tisch wirkt und vom Hund abge­schluckt wer­den darf. Zahn­pas­ta für Men­schen ist unge­eig­net – sie ent­hält Xylit oder Fluo­ri­de, die für Hun­de gif­tig sein kön­nen.

Gewöh­nen Sie Ihren Hund behut­sam an das Zäh­ne­put­zen: Strei­chen Sie zunächst mit dem Fin­ger über das Zahn­fleisch, danach mit dem Fin­ger­ling, bevor Sie zur Bürs­te über­ge­hen. Die idea­le Fre­quenz liegt laut Tier­ärz­ten bei min­des­tens zwei- bis drei­mal pro Woche, täg­lich ist opti­mal. Begin­nen Sie mit den äuße­ren Zahn­flä­chen, ins­be­son­de­re Eck- und Backen­zäh­ne, da sich dort der meis­te Zahn­be­lag abla­gert.

Das Put­zen soll­te ruhig, ohne Zwang und mit Beloh­nung erfol­gen – idea­ler­wei­se mit einem Pfle­gele­cker­li oder einem posi­ti­ven Signal. Wenn der Hund ängst­lich oder emp­find­lich reagiert, kann auch mit enzy­ma­ti­schen Zahn­pfle­ge­ge­len begon­nen wer­den, die ohne Bürs­te wir­ken – die­se Metho­de ersetzt das mecha­ni­sche Put­zen aller­dings nicht dau­er­haft.

Für beson­ders klei­ne Ras­sen oder Senio­ren mit Zahn­pro­ble­men emp­fiehlt sich vor­ab eine tier­ärzt­li­che Kon­trol­le. Hun­de mit star­kem Zahn­stein, Ent­zün­dun­gen oder gelo­cker­ten Zäh­nen benö­ti­gen zunächst eine pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung, bevor mit der regel­mä­ßi­gen Pfle­ge begon­nen wer­den kann.

Absi­che­rung für den Ernst­fall – finan­zi­ell geschützt bei Krank­heit, Unfall oder Scha­den­er­satz

Wich­ti­ge Hun­de­ver­si­che­run­gen im Über­blick

Nicht nur regel­mä­ßi­ge Pfle­ge schützt die Gesund­heit Ihres Hun­des – auch eine pas­sen­de Ver­si­che­rung kann im Ernst­fall die rich­ti­ge Ent­schei­dung sein. Ob Zahn­sa­nie­rung, Ope­ra­ti­on oder Haf­tungs­fall: Die rich­ti­ge Absi­che­rung bewahrt Sie vor hohen Kos­ten und gibt Pla­nungs­si­cher­heit für uner­war­te­te Situa­tio­nen.

Hundekrankenversicherung

Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung

Mit einer Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung las­sen sich ambu­lan­te und sta­tio­nä­re Behand­lun­gen beim Tier­arzt absi­chern – inklu­si­ve Dia­gnos­tik, Medi­ka­men­ten und teil­wei­se auch Vor­sor­ge­maß­nah­men. Je nach Tarif sind auch Zahn­be­hand­lun­gen, Imp­fun­gen oder Phy­sio­the­ra­pie ent­hal­ten. Gera­de bei chro­ni­schen Erkran­kun­gen oder alters­be­ding­ten Beschwer­den kann sich die Ver­si­che­rung schnell bezahlt machen.

Hunde-OP-Versicherung

Hun­de-OP-Ver­si­che­rung

Die­se spe­zi­el­le Ver­si­che­rung greift bei Ope­ra­tio­nen infol­ge von Krank­heit oder Unfall. Ver­si­chert sind in der Regel die Nar­ko­se, der Ein­griff selbst, Nach­be­hand­lun­gen sowie sta­tio­nä­re Auf­ent­hal­te. Sie ist güns­ti­ger als eine Voll­ver­si­che­rung, schützt aber den­noch vor uner­war­te­ten hohen Tier­arzt­kos­ten – etwa bei einer Magen­dre­hung, Kreuz­band­riss oder Tumor­ent­fer­nung.

Hundehalterhaftpflichtversicherung

Hun­de­hal­ter­haft­pflicht

Ver­ur­sacht Ihr Hund einen Scha­den – z. B. durch einen Unfall, Biss oder beim Spiel mit ande­ren Tie­ren – haf­ten Sie als Hal­ter in vol­ler Höhe. Die Hun­de­hal­ter­haft­pflicht deckt Personen‑, Sach- und Ver­mö­gens­schä­den ab. In vie­len Bun­des­län­dern ist sie gesetz­lich vor­ge­schrie­ben, in allen ande­ren drin­gend zu emp­feh­len. Auch die Abwehr unbe­rech­tig­ter For­de­run­gen ist oft mit­ver­si­chert.

Nicht jede Metho­de wirkt gleich – was wirk­lich zur Zahn­pfle­ge bei­trägt

Wei­te­re Zahn­pfle­ge­me­tho­den im Ver­gleich

Nicht jeder Hund lässt sich pro­blem­los die Zäh­ne put­zen – und nicht alle Hal­ter schaf­fen es, die Pfle­ge regel­mä­ßig durch­zu­füh­ren. Ergän­zend oder als Ein­stieg ste­hen des­halb zahl­rei­che alter­na­ti­ve Zahn­pfle­ge­me­tho­den zur Ver­fü­gung. Doch nicht alle Pro­duk­te sind glei­cher­ma­ßen wirk­sam.

Neben dem klas­si­schen Zäh­ne­put­zen mit Bürs­te und Zahn­pas­ta gibt es eine Viel­zahl von Pro­duk­ten, die die Zahn­ge­sund­heit des Hun­des unter­stüt­zen sol­len. Beson­ders beliebt sind Den­tal-Kau­ar­ti­kel, Zahn­pfle­ge­ge­le, Sprays, Fut­ter­zu­sät­ze oder auch natür­li­che Haus­mit­tel. Doch ihre Wir­kung ist unter­schied­lich – und sie erset­zen kei­nes­falls das regel­mä­ßi­ge Put­zen.

Kau­ar­ti­kel und Zahn­pfle­ge-Snacks för­dern die Kau­tä­tig­keit und damit den mecha­ni­schen Abrieb von Plaque. Dabei gilt: Je fes­ter das Pro­dukt, des­to bes­ser die Rei­ni­gungs­wir­kung. Aller­dings kön­nen sie tie­fe­re Zahn­zwi­schen­räu­me nicht aus­rei­chend errei­chen. Zudem ist Vor­sicht bei über­ge­wich­ti­gen Hun­den gebo­ten – vie­le Kau­pro­duk­te ent­hal­ten zusätz­li­che Kalo­rien.

Enzy­ma­ti­sche Zahn­pfle­ge­ge­le oder Zahn­pfle­ge­sprays sind beson­ders für Hun­de geeig­net, die kei­ne Bürs­te tole­rie­ren. Sie ent­hal­ten Enzy­me oder anti­bak­te­ri­el­le Wirk­stof­fe, die Plaquebak­te­ri­en auf­lö­sen oder deren Neu­bil­dung hem­men. Die Anwen­dung ist ein­fach, die Wir­kung jedoch begrenzt – ins­be­son­de­re bei bereits vor­han­de­nem Zahn­stein.

Fut­ter­zu­sät­ze und Pul­ver – etwa auf Algen­ba­sis – ver­spre­chen eine Ver­än­de­rung der Spei­chel­zu­sam­men­set­zung, um Plaq­ue­bil­dung zu redu­zie­ren. Stu­di­en zur tat­säch­li­chen Wirk­sam­keit sind unein­heit­lich, eini­ge Tier­ärz­te emp­feh­len sie als ergän­zen­de Maß­nah­me, nicht als Haupt­stra­te­gie.

Auch natür­li­che Mit­tel wie Kokos­öl wer­den gele­gent­lich ein­ge­setzt – sie wir­ken anti­bak­te­ri­ell und kön­nen über das Fut­ter gege­ben oder direkt auf die Zäh­ne auf­ge­tra­gen wer­den. Ihre Wir­kung ist jedoch mil­de und vor allem prä­ven­tiv – bestehen­de Belä­ge wer­den dadurch nicht ent­fernt.

Unab­hän­gig von der Metho­de gilt: Zahn­stein kann nur durch pro­fes­sio­nel­le Rei­ni­gung ent­fernt wer­den. Alter­na­ti­ve Pro­duk­te sind daher bes­ten­falls unter­stüt­zend zu sehen. Wer die Zahn­pfle­ge sei­nes Hun­des ernst nimmt, soll­te sie als Ergän­zung zum regel­mä­ßi­gen Put­zen betrach­ten – nicht als Ersatz.

Wenn Put­zen nicht mehr reicht – tier­ärzt­li­che Zahn­rei­ni­gung im Über­blick

Pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung beim Tier­arzt

Reicht die häus­li­che Zahn­pfle­ge nicht aus oder zei­gen sich bereits schwe­re­re Zahn­ver­än­de­run­gen, ist eine pro­fes­sio­nel­le Rei­ni­gung beim Tier­arzt unum­gäng­lich. Sie ent­fernt hart­nä­cki­gen Zahn­stein und kann dro­hen­den Zahn­ver­lust ver­hin­dern.

Eine pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung ist immer dann sinn­voll, wenn sich bereits mas­si­ver Zahn­stein, Ent­zün­dun­gen oder Par­odon­ti­tis im Maul des Hun­des zei­gen. Auch bei Hun­den, die sich nicht regel­mä­ßig die Zäh­ne put­zen las­sen oder bereits unan­ge­nehm aus dem Maul rie­chen, soll­te der Zustand des Gebis­ses regel­mä­ßig tier­ärzt­lich kon­trol­liert wer­den.

Der Ablauf beginnt mit einer gründ­li­chen Unter­su­chung unter leich­ter Nar­ko­se. In der Regel wird der Hund sediert oder in Voll­nar­ko­se ver­setzt, da die Rei­ni­gung mit Ultra­schall, Zahn­spie­gel und Son­de für das Tier andern­falls nicht erträg­lich wäre. Dabei ent­fernt der Tier­arzt zunächst sicht­ba­ren Zahn­stein mit­tels Ultra­schall, anschlie­ßend auch bak­te­ri­el­le Abla­ge­run­gen unter dem Zahn­fleisch­rand. Nach der Rei­ni­gung wer­den die Zäh­ne poliert, um neue Belä­ge zu ver­zö­gern.

In schwe­ren Fäl­len müs­sen bereits gelo­cker­te oder zer­stör­te Zäh­ne gezo­gen wer­den. Auch Rönt­gen­auf­nah­men sind sinn­voll, um Zahn­wur­zel­er­kran­kun­gen zu erken­nen. Die gesam­te Behand­lung dau­ert je nach Umfang zwi­schen 30 und 90 Minu­ten. Risi­ken bestehen wie bei jeder Nar­ko­se – vor allem bei älte­ren oder vor­er­krank­ten Tie­ren –, wer­den aber durch moder­ne Über­wa­chungs­tech­nik und Dosie­rung mini­miert.

Die Kos­ten für eine sol­che Behand­lung rich­ten sich nach der Gebüh­ren­ord­nung für Tier­ärz­te (GOT, Stand 2025). Eine ein­fa­che Zahn­stein­ent­fer­nung kos­tet je nach Auf­wand und Regi­on rund 150 bis 250 Euro, kom­ple­xe­re Ein­grif­fe inklu­si­ve Zahn­ex­trak­ti­on und Nach­sor­ge kön­nen 400 bis 600 Euro oder mehr betra­gen. Wer­den Rönt­gen­auf­nah­men oder Blut­un­ter­su­chun­gen not­wen­dig, stei­gen die Gesamt­kos­ten ent­spre­chend.

Da Zahn­erkran­kun­gen chro­nisch ver­lau­fen kön­nen, ist eine jähr­li­che Kon­trol­le emp­feh­lens­wert. Hun­de­kran­ken­ver­si­che­run­gen über­neh­men die Kos­ten je nach Tarif ganz oder antei­lig – ins­be­son­de­re, wenn Pro­phy­la­xe-Leis­tun­gen ein­ge­schlos­sen sind. Eine früh­zei­ti­ge Absi­che­rung kann also hel­fen, spä­te­re hohe Tier­arzt­rech­nun­gen zu ver­mei­den.

Gut infor­miert – Wis­sen rund um Hal­tung, Gesund­heit und Pfle­ge

Nütz­li­che The­men für ver­ant­wor­tungs­vol­le Hun­de­hal­ter

Hundekrankheit

Hun­de­krank­hei­ten

Von Haut­pro­ble­men über Magen-Darm-Erkran­kun­gen bis hin zu Zahn­stein – Hun­de kön­nen im Lau­fe ihres Lebens vie­le gesund­heit­li­che Her­aus­for­de­run­gen ent­wi­ckeln. Wer die häu­figs­ten Krank­hei­ten kennt, Sym­pto­me recht­zei­tig erkennt und vor­beugt, kann Tier­arzt­kos­ten redu­zie­ren und die Lebens­qua­li­tät sei­nes Hun­des ver­bes­sern. Auch Imp­fun­gen, Para­si­ten­kon­trol­le und Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen gehö­ren zur ver­ant­wor­tungs­vol­len Gesund­heits­vor­sor­ge.

Hundehaltung

Hun­de­hal­tung

Eine art­ge­rech­te Hal­tung ist die Grund­la­ge für ein aus­ge­gli­che­nes Hun­de­le­ben. Dazu gehö­ren Bewe­gung, Sozi­al­kon­takt, men­ta­le Aus­las­tung und eine siche­re Umge­bung. Wer die Bedürf­nis­se sei­nes Hun­des ver­steht und All­tag sowie Erzie­hung ent­spre­chend gestal­tet, för­dert ein sta­bi­les Ver­hal­ten und eine star­ke Bin­dung – vom Wel­pen bis ins Senio­ren­al­ter.

Wei­ter­le­sen – hilf­rei­che Rat­ge­ber im Über­blick

Ergän­zend zur Zahn­pfle­ge gibt es vie­le wei­te­re Aspek­te, die für Hun­de­hal­ter rele­vant sind.

Zusam­men­fas­sung

Die Zahn­pfle­ge beim Hund ist weit mehr als ein kos­me­ti­sches Detail – sie ist eine tra­gen­de Säu­le der Gesund­heits­vor­sor­ge. Wer regel­mä­ßig die Zäh­ne sei­nes Hun­des kon­trol­liert und rei­nigt, beugt nicht nur schmerz­haf­ten Zahn­pro­ble­men vor, son­dern schützt auch wich­ti­ge Orga­ne wie Herz, Nie­ren und Leber. Bereits ab dem drit­ten Lebens­jahr sind mehr als 80 % der Hun­de von Zahn­stein oder Par­odon­ti­tis betrof­fen – oft unbe­merkt.

Ob klas­si­sches Zäh­ne­put­zen mit Hun­de­zahn­bürs­te und ‑zahn­pas­ta, enzy­ma­ti­sche Pfle­ge­pro­duk­te, spe­zi­el­le Kau­ar­ti­kel oder pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung beim Tier­arzt – ent­schei­dend ist, dass die Maß­nah­men regel­mä­ßig und indi­vi­du­ell auf den Hund abge­stimmt erfol­gen. Dabei soll­ten Sym­pto­me wie Mund­ge­ruch, Fut­ter­ver­wei­ge­rung oder ver­mehr­tes Spei­cheln ernst genom­men und tier­ärzt­lich abge­klärt wer­den.

Wer früh mit der Zahn­pfle­ge beginnt, han­delt vor­aus­schau­end – für ein gesun­des Hun­de­le­ben ohne unnö­ti­ge Schmer­zen oder hohe Fol­ge­kos­ten.

häu­fi­ge Fra­gen

Idea­ler­wei­se täg­lich – min­des­tens jedoch zwei- bis drei­mal pro Woche. Nur so lässt sich die Neu­bil­dung von Plaque effek­tiv ver­hin­dern. Je frü­her der Hund an das Put­zen gewöhnt wird, des­to bes­ser gelingt die Pfle­ge dau­er­haft.

Zahn­stein lässt sich durch regel­mä­ßi­ges Zäh­ne­put­zen vor­beu­gen. Bereits vor­han­de­ner Zahn­stein kann nur durch eine pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung beim Tier­arzt ent­fernt wer­den – meist unter Nar­ko­se. Haus­mit­tel rei­chen dafür nicht aus.

Typi­sche Anzei­chen sind Mund­ge­ruch, Spei­cheln, Fut­ter­ver­wei­ge­rung, ein­sei­ti­ges Kau­en oder Berüh­rungs­emp­find­lich­keit im Kopf­be­reich. Man­che Hun­de zei­gen auch Ver­hal­tens­än­de­run­gen wie Rück­zug oder Reiz­bar­keit.

Je nach Auf­wand, Regi­on und Nar­ko­se­art lie­gen die Kos­ten einer pro­fes­sio­nel­len Zahn­rei­ni­gung zwi­schen 150 und 600 Euro. In kom­pli­zier­ten Fäl­len – etwa bei Zahn­ex­trak­tio­nen – kön­nen höhe­re Beträ­ge anfal­len.