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Der Chow Chow: Einzigartiger Charakterhund mit viel Eigenwillen
Majestätisch, eigenständig, voller Geschichte
Der Chow Chow ist eine Hunderasse wie keine andere. Mit seinem löwenähnlichen Erscheinungsbild, der charakteristischen blauschwarzen Zunge und seinem ruhigen, beinahe distanzierten Wesen zählt er zu den markantesten Begleitern der Hundewelt. Ursprünglich aus China stammend, bringt dieser Hund nicht nur optische Präsenz mit, sondern auch ein starkes Selbstbewusstsein.
Ob als treuer Einzelbegleiter oder zurückhaltendes Familienmitglied – der Chow Chow fordert Respekt und Klarheit, aber keine blinde Unterwerfung. Seine Haltung erfordert Verständnis für sein ruhiges Temperament, seine Unabhängigkeit und seinen begrenzten Bewegungsdrang. Genau diese Eigenschaften machen ihn für viele zu einem besonderen Weggefährten.
Steckbrief: Chow Chow
- Herkunft: China
- Größe: 46–56 cm Schulterhöhe
- Gewicht: 20–32 kg
- Lebenserwartung: 11–15 Jahre
- Fell: Dicht, steif, glatt oder langhaarig; pflegeintensiv
- Farben: Rot, Creme, Schwarz, Blau, Zimt
- Besonderheiten: Blauschwarze Zunge, dichte Mähne, stolzes Auftreten
- Charakter: Ruhig, reserviert, selbstständig, loyal
- Bewegungsbedarf: Niedrig bis mittel – kurze, ruhige Spaziergänge genügen
- Pflegeaufwand: Hoch – regelmäßiges Bürsten, Kontrolle von Augen und Ohren
- Typische Krankheiten: Hüftdysplasie, Entropium/Ektropium, Hautprobleme, Brachyzephalie
- Für Anfänger geeignet: Nur bedingt – konsequente Führung erforderlich
Kaiserlicher Ursprung und jahrtausendealte Tradition
Vom Palasthund zum Familienbegleiter
Der Chow Chow zählt zu den ältesten Hunderassen der Welt. Seine Herkunft ist eng mit der Geschichte des alten Chinas verknüpft, wo er nicht nur als Wachhund, sondern auch als Statussymbol diente. Die Geschichte dieser Rasse ist geprägt von königlicher Nähe, religiöser Bedeutung und späterer weltweiter Verbreitung.
Der Ursprung des Chow Chows reicht über 2.000 Jahre zurück. Erste Darstellungen finden sich auf antiken Keramiken und Reliefs aus der Zeit der chinesischen Han-Dynastie. Dort wurde er vor allem in Palästen gehalten – nicht nur als Begleiter, sondern auch als Hüter der Tempel und Anwesen wohlhabender Familien. Die auffällige Löwenmähne, der stolze Gang und die blauschwarze Zunge galten im kaiserlichen China als Zeichen von Würde und Erhabenheit.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Chow Chow zu einem Hund mit vielfältigen Aufgaben: Er wurde als Jagdhund, Schlittenhund und sogar als Wachhund für Klöster eingesetzt. Seine Reserviertheit gegenüber Fremden und sein stark ausgeprägtes Territorialverhalten machten ihn zu einem verlässlichen Beschützer – Eigenschaften, die auch heute noch charakteristisch für die Rasse sind.
Nach Europa gelangte der Chow Chow erst im 18. Jahrhundert, wurde aber vor allem ab dem späten 19. Jahrhundert durch britische Züchter populär. Königin Victoria zählte zu den ersten prominenten Halterinnen, was der Rasse zu weiterer Bekanntheit verhalf. In Deutschland wird der Chow Chow seit den 1930er-Jahren gezielt gezüchtet und ist bis heute eine eher seltene, aber sehr geschätzte Erscheinung.
Sein exotisches Aussehen, die unverwechselbare Körperhaltung und die ruhige, eigenständige Art haben den Chow Chow zu einer Rasse gemacht, die weltweit Bewunderung findet – von Palästen bis in moderne Haushalte.
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Mehr InformationenAnspruchsvoll, aber lohnend – Haltung mit Verständnis
Was Sie als Halter wissen und beachten müssen
Der Chow Chow ist kein Hund für jedermann. Seine Haltung erfordert Erfahrung, Geduld und die Bereitschaft, seine Eigenheiten zu respektieren. Wer ihm mit Ruhe, Klarheit und Konsequenz begegnet, wird mit einem loyalen, stillen Begleiter belohnt, der sich eng an seine Bezugsperson bindet – ohne dabei unterwürfig zu sein.
Der Chow Chow gilt als ruhig, selbstständig und territorial – Eigenschaften, die sich direkt auf seine Haltung auswirken. Er braucht einen klar strukturierten Alltag, feste Bezugspersonen und eine konsequente, aber faire Führung. Als typischer Ein-Personen-Hund sucht er sich meist eine Hauptbezugsperson, zu der er eine besonders enge Bindung aufbaut. Fremden gegenüber zeigt er sich häufig distanziert bis misstrauisch, ohne aggressiv zu sein.
Die Haltung in der Wohnung ist möglich, sofern ausreichend Rückzugsorte vorhanden sind und regelmäßige Bewegung gewährleistet wird. Der Chow Chow ist kein Läufer, sondern bevorzugt ruhige, kontrollierte Spaziergänge – vorzugsweise bei kühler Witterung. Hitze verträgt er aufgrund seines dichten Fells und der kurzen Schnauze schlecht. Spaziergänge sollten daher im Sommer in die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Schatten und frisches Wasser müssen immer zugänglich sein.
Der Chow Chow ist kein Rudeltier im klassischen Sinn. Er duldet andere Hunde, bevorzugt aber klare Strukturen und wenig Trubel. In Haushalten mit Kindern kann er funktionieren, wenn diese den Hund respektieren und nicht bedrängen. Eine frühe und durchdachte Sozialisierung ist daher unerlässlich – ebenso wie ein ruhiges, sicheres Umfeld.
Zwingerhaltung oder das Leben im Garten ohne Familienanschluss sind für diese Rasse ungeeignet. Der Chow Chow braucht zwar nicht ständig Aufmerksamkeit, aber er erwartet, in das Geschehen seiner Bezugsperson eingebunden zu sein. Fehlt ihm diese Bindung, zieht er sich zurück – körperlich wie emotional.
In der Haltung zeigt sich: Der Chow Chow passt nicht zu jedem Lebensstil. Doch wer seine Eigenheiten ernst nimmt und bereit ist, sich auf einen besonderen Charakter einzulassen, wird mit einem stolzen und treuen Gefährten belohnt.
Eigenwillig, stolz, loyal – aber nicht für jedermann
in Hund mit Haltung und Prinzipien
Der Chow Chow gehört zu den eigenständigsten Hunderassen der Welt. Er vereint Ruhe, Würde und Loyalität mit einer ausgeprägten Selbstständigkeit. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem besonderen Begleiter – aber auch zu einer Herausforderung für Halter, die Gehorsam über Bindung stellen. Wer seinen Charakter versteht, wird seine stille Präsenz schätzen lernen
Der Chow Chow ist weder ein typischer Familienhund noch ein unterwürfiger Gefährte. Er denkt eigenständig, entscheidet situativ und folgt nicht blind. Diese Eigenschaften haben ihm oft das Etikett „stur“ eingebracht – in Wahrheit handelt es sich um eine tief verankerte Unabhängigkeit. Befehle befolgt er, wenn er den Sinn dahinter erkennt oder wenn eine enge Bindung zum Halter besteht.
Trotz seiner zurückhaltenden Art ist der Chow Chow ein sehr treuer Hund. Hat er Vertrauen gefasst, ist er seiner Bezugsperson eng verbunden und loyal. Gleichzeitig zeigt er kaum Bedürfnis nach übermäßiger Nähe. Viele Vertreter der Rasse sind eher distanziert – sie suchen Ruhe statt Aktion, Beobachtung statt Begeisterung.
Mit Kindern kommt der Chow Chow nur dann gut zurecht, wenn diese ruhig, respektvoll und verlässlich im Umgang sind. Laute, hektische Umgebungen oder häufig wechselnde Bezugspersonen sind für ihn ungeeignet. Besuch wird oft ignoriert oder mit reservierter Duldung zur Kenntnis genommen.
Seine Wachsamkeit ist ausgeprägt – ohne dabei aggressiv zu sein. Der Chow Chow meldet ruhig und aufmerksam, ohne zu kläffen. Er trifft seine Entscheidungen bedacht und lässt sich nicht leicht aus der Ruhe bringen. Wer seinen Raum oder seine Routinen stört, wird jedoch auf klare Ablehnung stoßen.
Stärken
- Sehr loyal gegenüber festen Bezugspersonen
- Ruhig, gelassen und nervenstark
- Kein Kläffer – bewacht still und zuverlässig
- Passt gut in ruhige Haushalte ohne Trubel
- Geringer Bewegungsdrang, ideal für moderate Spaziergänge
Schwächen
- Eigenständig, schwer zu motivieren
- Wenig Interesse an Fremden oder anderen Hunden
- Neigung zu Dominanzverhalten bei inkonsequenter Führung
- Hitzesensibel – bei warmem Wetter schnell überfordert
- Eingeschränkte Verträglichkeit mit kleinen Kindern oder Reizüberflutung
Markant, kraftvoll, unverwechselbar
Kompakter Bau und imposante Präsenz
Der Chow Chow fällt sofort auf – nicht nur wegen seiner löwenartigen Mähne, sondern auch durch seine stolze Haltung und das unverkennbare Gesamtbild. Sein Körperbau, das auffällige Fell und die charakteristische blauschwarze Zunge machen ihn zu einer Rasse mit hohem Wiedererkennungswert. Doch hinter dem imposanten Äußeren steckt ein kompakter, funktionaler Hund mit jahrhundertealter Arbeitsgeschichte.
Der Chow Chow gehört zu den mittelgroßen Hunderassen. Mit einer Schulterhöhe von 46 bis 56 cm und einem Gewicht zwischen 20 und 32 kg ist er kräftig gebaut, aber nicht schwerfällig. Der Körper ist gedrungen, muskulös und quadratisch proportioniert. Die gerade Rückenlinie, die dichte Halsbehaarung und die hoch angesetzte, eingerollte Rute verstärken den stolzen Gesamteindruck.
Besonders auffällig ist das dichte, stehende Fell, das es in zwei Varianten gibt: langhaarig mit starker Mähne oder kurzhaarig mit plüschigem Gesamteindruck. Beide Felltypen sind sehr dicht und hart im Griff. Typische Farben sind Rot, Schwarz, Blau, Creme und Zimt – jeweils einfarbig ohne Abzeichen. Die Unterwolle ist fein und weich, die Deckhaare eher steif. Diese Fellstruktur schützt gut vor Kälte, reagiert aber empfindlich auf Hitze.
Ein weiteres zentrales Merkmal des Chow Chows ist die blaugraue bis schwarzviolette Zunge, die bei keiner anderen Hunderasse in dieser Form vorkommt. Auch Gaumen und Lefzen sind dunkel pigmentiert. Der breite Schädel, die kurzen, aufrecht stehenden Ohren und die mandelförmigen Augen verleihen dem Chow Chow einen zugleich würdevollen und wachsamen Ausdruck.
Die Bewegung des Chow Chows wirkt aufgrund seiner relativ geraden Hinterhand steif – ein typisches rassespezifisches Gangbild, das nicht mit Schmerzen verwechselt werden sollte. Dennoch sollte auf eine gesunde Hüftentwicklung geachtet werden, da Gelenkprobleme in der Rasse häufiger vorkommen.
Insgesamt ist der Chow Chow ein körperlich robuster, aber pflegeintensiver Hund, dessen äußere Erscheinung viel über seine innere Haltung verrät: Würdevoll, selbstständig und stolz.
Gut abgesichert – für Gesundheit, OPs und Schäden
Der passende Versicherungsschutz für Ihren Chow Chow
Chow Chows sind robuste, aber gesundheitlich anspruchsvolle Hunde. Krankheiten wie Hüftdysplasie, Augenprobleme oder Hauterkrankungen können hohe Tierarztkosten verursachen. Hinzu kommt die rechtliche Pflicht zur Haftpflichtversicherung in vielen Bundesländern. Eine gut gewählte Absicherung schützt Sie zuverlässig – finanziell und organisatorisch.
Hundekrankenversicherung
Chow Chows benötigen regelmäßige tierärztliche Betreuung – nicht nur bei Erkrankungen, sondern auch zur Kontrolle von Haut, Augen und Gelenken. Eine leistungsstarke Hundekrankenversicherung übernimmt ambulante Behandlungen, Diagnostik und Medikamente – auch bei chronischen Erkrankungen oder genetischen Belastungen.
Hundehalterhaftpflicht
Auch wenn Chow Chows ruhig sind – ein unvorhergesehener Zwischenfall kann teuer werden. Die Hundehalterhaftpflicht schützt Sie bei Sach- oder Personenschäden, verursacht durch Ihren Hund. In vielen Bundesländern ist sie gesetzlich vorgeschrieben.
Hunde-OP-Versicherung
Bei Erkrankungen wie Entropium oder Hüftdysplasie sind chirurgische Eingriffe keine Seltenheit. Eine OP-Versicherung deckt die hohen Operationskosten – inklusive Narkose, Klinikaufenthalt und Nachsorge. Wichtig: Der Schutz gilt auch für Notfälle wie Magenverdrehung.
Dichte Mähne, empfindliche Haut – mit Sorgfalt gepflegt
Pflege des Chow Chows: Fell, Haut und Hygiene im Griff behalten
Die Pflege des Chow Chows gehört zu den aufwendigeren Aufgaben im Hundeleben. Sein dichtes Fell, die empfindliche Haut und typische Problemzonen wie Ohren, Augen und Pfoten erfordern regelmäßige Aufmerksamkeit. Wer sich frühzeitig an feste Pflegeroutinen gewöhnt, vermeidet gesundheitliche Komplikationen und erhält das charakteristische Erscheinungsbild dieser außergewöhnlichen Rasse.
Das dichte Doppelfell des Chow Chows muss mindestens zweimal wöchentlich gründlich gebürstet werden. In der Zeit des Fellwechsels – typischerweise im Frühjahr und Herbst – ist tägliches Bürsten sinnvoll, um abgestorbene Unterwolle zu entfernen und Verfilzungen zu vermeiden. Die Haarstruktur ist rau und dicht, was zu Hitzestau und Hautproblemen führen kann, wenn die Pflege vernachlässigt wird.
Baden sollte nur erfolgen, wenn es notwendig ist – etwa bei starker Verschmutzung. Verwenden Sie dabei ausschließlich pH-neutrale Hundeshampoos. Zu häufiges Waschen kann den natürlichen Hautschutzfilm angreifen und zu Juckreiz oder Schuppenbildung führen.
Die Augenpflege spielt beim Chow Chow eine wichtige Rolle. Rassebedingt neigt er zu Entropium (Einrollen der Lider) oder Ektropium (Auswärtskippen). Reinigen Sie die Augenpartie regelmäßig mit einem weichen, angefeuchteten Tuch und lassen Sie bei Auffälligkeiten (Tränenfluss, Rötung, Schielen) tierärztlich kontrollieren.
Auch die Ohren benötigen Pflege: Aufgrund der eher kleinen, eng anliegenden Ohrmuscheln kann es zu Wärmestau und Feuchtigkeitsansammlungen kommen – ein idealer Nährboden für Infektionen. Kontrollieren Sie die Ohren wöchentlich auf Geruch, Schmutz oder Rötungen und reinigen Sie sie bei Bedarf mit einem geeigneten Ohrreiniger für Hunde.
Zur Pflegeroutine gehören auch die Krallen – da Chow Chows eher gemütlich unterwegs sind, nutzen sich diese oft nicht ausreichend ab. Regelmäßiges Kürzen durch Halter oder Tierarzt verhindert Fehlstellungen. Die Zahnpflege sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden: Eine wöchentliche Reinigung mit Hundezahnbürste und ‑paste beugt Zahnstein und Entzündungen vor.
Ein gepflegter Chow Chow sieht nicht nur gut aus, sondern bleibt auch gesund und leistungsfähig. Wer seine Routinen ernst nimmt, reduziert das Risiko chronischer Hauterkrankungen, bakterieller Infektionen und orthopädischer Probleme deutlich – und stärkt nebenbei die Bindung zwischen Mensch und Hund.
Typische Krankheiten beim Chow Chow – erkennen, verstehen, vorsorgen
Was Halter über diese Rasse wissen sollten
Der Chow Chow bringt einige rassespezifische Gesundheitsrisiken mit, die durch Zuchtmerkmale wie das dichte Fell, die kurze Schnauze oder die spezielle Augenform begünstigt werden. Mit frühzeitiger Vorsorge, regelmäßigen Tierarztbesuchen und passender Absicherung lassen sich viele Komplikationen jedoch rechtzeitig erkennen und behandeln.
Hüftdysplasie
Bei vielen Chow Chows kommt es im Alter zu Problemen mit dem Hüftgelenk. Die Fehlentwicklung verursacht Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und in schweren Fällen Arthrosen. Betroffene Tiere zeigen oft einen steifen oder lahmenden Gang. Eine frühzeitige Diagnose per Röntgenaufnahme ist entscheidend für Therapie und Belastungssteuerung.
Brachyzephales Atemsyndrom
Obwohl der Chow Chow nicht zu den extrem kurzköpfigen Rassen gehört, zeigt er häufig brachyzephale Merkmale wie enge Nasenöffnungen und eine verkürzte Schnauze. Dies kann zu Atemnot, vermehrtem Hecheln, Schnarchen oder Kreislaufproblemen bei Wärme führen. Besonders im Sommer besteht bei körperlicher Belastung ein erhöhtes Risiko für Überhitzung.
Entropium / Ektropium (Lidfehlstellungen)
Der Chow Chow neigt zu genetisch bedingten Augenproblemen, bei denen sich die Lider nach innen (Entropium) oder außen (Ektropium) rollen. Dies reizt die Hornhaut, verursacht Schmerzen, Tränenfluss oder Lichtempfindlichkeit. Die Korrektur erfolgt meist operativ.
Magendrehung
Auch wenn sie seltener auftritt als bei großen Hunderassen, ist die Magendrehung beim Chow Chow ein akutes Risiko. Sie tritt meist nach hastigem Fressen oder Toben auf und muss sofort notoperiert werden. Typische Anzeichen sind aufgeblähter Bauch, Unruhe, erfolgloses Erbrechen.
Hautfalten- und Allergieprobleme
Die dichte Unterwolle und die Hautfalten des Chow Chows können zu Feuchtigkeitsstau und Juckreiz führen. Häufige Folge sind bakterielle Infektionen, Hot Spots oder allergische Reaktionen. Hautpflege, regelmäßiges Bürsten und ein ausgewogenes Futter sind die beste Prophylaxe.
Zuchtmerkmale mit Schattenseiten
Qualzucht beim Chow Chow: Wo gesundheitliche Probleme hausgemacht sind
So imposant der Chow Chow auch wirkt – viele seiner rassetypischen Merkmale gehen mit erheblichen gesundheitlichen Risiken einher. Besonders betroffen sind Atemwege, Augen und Bewegungsapparat. Diese Probleme sind keine Einzelfälle, sondern strukturelle Folgen übersteigerter Zuchtziele. Eine kritische Betrachtung ist notwendig – im Sinne der Hunde.
Der Chow Chow wird häufig mit übermäßig dichter Behaarung, kurzer Schnauze und kompakter Körperform gezüchtet. Diese Merkmale gelten zwar als rassetypisch, können jedoch die Gesundheit massiv beeinträchtigen. Die hohe Fellmenge begünstigt Hitzestau und Hautentzündungen, während verkürzte Atemwege die Atmung erschweren – besonders bei Wärme oder Belastung. Auch Augenfehlstellungen wie Entropium oder Ektropium sind direkte Folgen enger Zuchtlinien.
Im Bereich der Fortbewegung führt die genetisch bedingte Hüftdysplasie zu schleichender Bewegungseinschränkung, Schmerzen und Arthrose. In Kombination mit dem oft gedrungenen Gangbild kann das die Lebensqualität des Hundes deutlich beeinträchtigen. Laut Tierschutzbund und verschiedenen Tierärzteverbänden zählt der Chow Chow daher zu den Rassen, die regelmäßig im Zusammenhang mit Qualzuchtmerkmalen genannt werden.
Für Halter bedeutet das: Achten Sie bei der Anschaffung auf seriöse, tierschutzorientierte Zucht. Wichtig sind Zuchtverbände, die Gesundheitsnachweise (z. B. HD-frei, Augenuntersuchung) verlangen. Verzichten Sie auf übertriebene Typmerkmale – ein gesunder Chow Chow darf weniger Mähne, eine längere Schnauze oder ein normales Gangbild haben. Gesundheit muss immer vor Optik stehen.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Rasse bedeutet auch, sich über mögliche Einschränkungen und chronische Erkrankungen im Klaren zu sein – und die Pflege, tierärztliche Versorgung sowie finanzielle Absicherung entsprechend einzuplanen.
Acht häufige Fragen – klar beantwortet
Was Sie schon immer über den Chow Chow wissen wollten
Ist der Chow Chow für Anfänger geeignet?
Nur bedingt. Der Chow Chow braucht eine ruhige, souveräne Führungsperson mit Erfahrung. Wer zum ersten Mal einen Hund hält, sollte sich gut vorbereiten und ggf. eine Hundeschule hinzuziehen.
Kann man einen Chow Chow in der Wohnung halten?
Ja, wenn die Wohnung ruhig ist und Rückzugsorte bietet. Der Chow Chow ist kein aktiver Hund, benötigt aber tägliche Spaziergänge und geistige Auslastung. Wichtig: Hitze vermeiden und regelmäßige Fellpflege einplanen.
Verträgt sich der Chow Chow mit Kindern?
Nur mit älteren, ruhigen Kindern. Chow Chows mögen keine Hektik und ziehen sich bei zu viel Lärm oder unkontrolliertem Verhalten zurück. Kinder sollten den Hund respektieren und nicht bedrängen.
Ist der Chow Chow ein guter Wachhund?
Ja. Er ist territorial, aufmerksam und meldet ruhig, aber bestimmt. Er bellt wenig, beobachtet viel und beschützt sein Zuhause – ohne aggressiv aufzutreten.
Wie viel Pflegeaufwand verursacht das Fell?
Hoch. Das Fell muss mehrmals pro Woche gebürstet werden, im Fellwechsel täglich. Verfilzungen, Hautprobleme und Hitzestau sind bei schlechter Pflege häufig. Baden nur bei Bedarf.
Muss man beim Chow Chow mit häufigen Tierarztkosten rechnen?
Ja, potenziell. Rassetypische Probleme wie Hüftdysplasie, Augenoperationen oder Hauterkrankungen können hohe Kosten verursachen. Eine gute Hundekranken- oder OP-Versicherung ist empfehlenswert.
Wie gut ist der Chow Chow trainierbar?
Er lernt, wenn er möchte. Der Chow Chow ist intelligent, aber nicht unterwürfig. Er benötigt klare, ruhige Führung und Training über Motivation statt Druck. Für schnelle Erfolge ist er nicht bekannt.
Wie alt wird ein gesunder Chow Chow?
Bei guter Pflege und gesundheitlicher Vorsorge liegt die Lebenserwartung bei 11 bis 15 Jahren. Entscheidend sind verantwortungsvolle Zucht, regelmäßige Kontrollen und angepasstes Management bei Hitze.
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Für Halter – Absicherung, Alltag, Verantwortung
Zusammenfassung
Der Chow Chow ist eine charakterstarke, eigenständige Hunderasse mit jahrtausendealter Geschichte. Seine imposante Erscheinung, das dichte Fell und die markante blauschwarze Zunge machen ihn unverwechselbar. In der Haltung zeigt sich der Chow Chow ruhig, reserviert und loyal – jedoch nur gegenüber Menschen, zu denen er eine echte Bindung aufgebaut hat. Er fordert Konsequenz, Geduld und klare Strukturen, eignet sich aber nicht für hektische Haushalte oder unerfahrene Halter.
Gesundheitlich bringt die Rasse einige Herausforderungen mit sich: Atemprobleme, Hauterkrankungen, Gelenkbelastungen und Augenprobleme treten vergleichsweise häufig auf. Die Pflege ist aufwendig, insbesondere in Bezug auf Fell und Hygiene. Eine frühzeitige gesundheitliche Vorsorge und passende Absicherung sind deshalb besonders wichtig.
Wer bereit ist, sich auf die besonderen Bedürfnisse dieser Rasse einzulassen, erhält mit dem Chow Chow einen stolzen, unabhängigen Begleiter – nicht verspielt oder unterwürfig, aber zuverlässig und eindrucksvoll in seiner stillen Präsenz.
häufige Fragen
Warum hat der Chow Chow eine blaue Zunge?
Die blauschwarze Zunge ist ein rassetypisches Merkmal des Chow Chows. Sie entsteht durch eine starke Pigmentierung der Schleimhäute und gilt als eindeutiges Erkennungszeichen dieser Hunderasse. Eine rosa Zunge kann auf einen Zuchtausschluss oder gesundheitliche Auffälligkeiten hindeuten.
Was muss man bei einem Chow Chow besonders beachten?
Wichtig sind klare Regeln, eine ruhige Umgebung und intensive Fellpflege. Der Chow Chow reagiert empfindlich auf Hitze, ist wenig verspielt und braucht konsequente, aber faire Führung. Sein selbstständiger Charakter erfordert Geduld, Erfahrung und Respekt vor seinen Eigenheiten.
Kann ein Chow Chow allein zu Hause bleiben?
Grundsätzlich ja – vorausgesetzt, er wurde langsam daran gewöhnt. Chow Chows sind unabhängig, aber keine typischen „Wohnungshunde“. Längere Alleinzeiten sollten immer mit ausreichend Auslastung und festen Tagesstrukturen kombiniert werden.
Wie oft sollte man einen Chow Chow baden?
Nur bei Bedarf. Das Fell ist schmutzabweisend und empfindlich gegenüber zu häufigem Waschen. In der Regel reicht ein Bad alle zwei bis drei Monate. Regelmäßiges Bürsten ist wesentlich wichtiger für Haut und Fellgesundheit.