- Startseite
- »
- Vorsorge
- »
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- »
- worauf achten
Berufsunfähigkeitsversicherung – worauf Sie beim Abschluss achten sollten
Nicht jeder Tarif ist gleich: Wir zeigen, worauf Sie bei Bedingungen, Gesundheitsfragen und Leistungsumfang achten müssen
Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten privaten Absicherungen überhaupt. Wer sie abschließt, legt den Grundstein dafür, im Ernstfall nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Doch genau hier liegt die Herausforderung: Viele Verträge enthalten Fallstricke, veraltete Klauseln oder unzureichende Leistungen. Die Folge sind spätere Leistungslücken – trotz laufender Beitragszahlung.
Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei einer BU-Versicherung wirklich achten sollten: von der richtigen Rentenhöhe über die korrekte Beantwortung der Gesundheitsfragen bis hin zur Vermeidung der berüchtigten abstrakten Verweisung. So erkennen Sie die Qualität eines Tarifs, sichern sich faire Bedingungen und vermeiden Fehler, die Sie später teuer zu stehen kommen könnten.
Das Wichtigste auf einem Blick
Über 700 zufriedene Kunden vertrauen uns
114 Bewertungen | 5,0 Sterne
328 Bewertungen | 4,9 Sterne
334 Bewertungen | 5,0 Sterne
Wichtige Punkte auf einen Blick verstehen und richtig einordnen
Was Sie vor dem Abschluss Ihrer BU-Versicherung beachten sollten
Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte, steht vor einer Vielzahl an Entscheidungen – und damit auch vor zahlreichen Risiken. Nicht alle Verträge bieten den gleichen Schutz, und oft verstecken sich im Kleingedruckten Bedingungen, die im Ernstfall zur Ablehnung der Leistung führen können. In diesem Überblick erhalten Sie die wichtigsten Aspekte, auf die Sie unbedingt achten sollten, wenn Sie Ihren BU-Schutz planen oder optimieren möchten.
Eine der zentralen Fragen bei Vertragsabschluss ist: Wie hoch sollte die monatliche BU-Rente sein? Viele unterschätzen den Bedarf und entscheiden sich aus Kostengründen für zu niedrige Leistungen. Das kann im Ernstfall fatale finanzielle Folgen haben. Die BU-Rente sollte so bemessen sein, dass Sie Ihren Lebensstandard ohne Abstriche halten können – idealerweise inklusive fixer Kosten und zukünftiger Mehrausgaben durch Krankheit oder Pflege.
Darauf sollten Sie achten:
Sichern Sie mindestens 60 % Ihres Bruttoeinkommens – besser etwas mehr.
Denken Sie an laufende Fixkosten wie Miete, Kredite, Versicherungen.
Berücksichtigen Sie zusätzliche Kosten wie Medikamente oder Hilfsmittel.
Planen Sie bei jungen Verträgen mit langen Laufzeiten einen Inflationsausgleich ein.
Die Gesundheitsprüfung ist ein zentrales Element jeder BU-Versicherung. Fehlerhafte oder unvollständige Angaben können später zur Leistungsablehnung führen – auch wenn Sie jahrelang Beiträge gezahlt haben. Deshalb gilt: absolute Ehrlichkeit, saubere Dokumentation und idealerweise professionelle Begleitung bei der Antragstellung.
Das sollten Sie wissen:
Beantworten Sie alle Fragen vollständig und korrekt – auch zu psychischen Erkrankungen.
Sammeln Sie im Vorfeld relevante Arztberichte und Befunde.
Achten Sie auf die Fristen: Die meisten Fragen betreffen die letzten 3 bis 10 Jahre.
Bei Unsicherheiten empfiehlt sich eine anonyme Risikovoranfrage vor Antragstellung.
Viele ältere oder günstige Tarife enthalten eine sogenannte abstrakte Verweisung. Damit kann der Versicherer Ihnen im Leistungsfall unterstellen, dass Sie theoretisch noch in einem anderen Beruf arbeiten könnten – selbst wenn dieser gar nicht Ihrem Qualifikationsniveau oder bisherigen Berufsbild entspricht.
Achten Sie auf diese Punkte:
Der Vertrag sollte den Verzicht auf abstrakte Verweisung klar regeln.
Auch konkrete Verweisungsklauseln sollten kritisch hinterfragt werden.
Ein aktueller Berufsschutz sichert Sie nur in Ihrer zuletzt ausgeübten Tätigkeit ab.
Lassen Sie bestehende Verträge professionell prüfen – viele enthalten diese Klauseln.
Ein guter BU-Vertrag wächst mit Ihnen mit. Durch Optionen wie Dynamik oder Nachversicherungsgarantie lässt sich der Schutz an veränderte Lebensumstände anpassen – ohne erneute Gesundheitsprüfung. In schwierigen Lebensphasen kann eine Beitragspause helfen, den Versicherungsschutz trotzdem aufrechtzuerhalten.
Diese Optionen sind besonders wichtig:
Dynamik: Erhöht BU-Rente und Beitrag automatisch, z. B. jährlich um 2–5 %.
Nachversicherung: BU-Rente erhöhen nach Heirat, Kind, Gehaltserhöhung – ohne erneute Gesundheitsprüfung.
Beitragspause: In Elternzeit, bei Arbeitslosigkeit oder finanziellen Engpässen – ohne Verlust des Versicherungsschutzes.
Ausbaugarantie: Ermöglicht Erhöhungen auch ohne konkreten Anlass.
Gerade bei Vorerkrankungen oder Unsicherheiten ist es sinnvoll, zuerst eine anonyme Risikovoranfrage (RiVo) durchzuführen. Dabei prüft der Versicherer Ihr Risiko ohne Namensnennung, sodass keine Einträge in zentrale Datenbanken entstehen – und Sie sich nicht ungewollt „verbrannt“ machen.
Deshalb ist die RiVo so hilfreich:
Keine Risiko-Eintragung in die HIS-Datei (Hinweis- und Informationssystem).
Sie bleiben anonym und können mehrere Versicherer vergleichen.
Sie erhalten realistische Einschätzungen zur Annahmefähigkeit und Beitragshöhe.
Besonders empfehlenswert bei psychischen Vorerkrankungen, chronischen Leiden oder abgelehnten Anträgen.
Richtig starten: Klarheit vor dem Abschluss gewinnen
Worauf Sie bei der BU unbedingt achten sollten
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist weit mehr als ein einfacher Schutzbrief. Sie gehört zu den komplexesten Versicherungsprodukten im Privatbereich – mit zahlreichen Regelungen, Klauseln und Fallstricken. Wer einen BU-Vertrag abschließt, sollte die Spielregeln kennen. Denn bereits kleine Unachtsamkeiten bei der Antragstellung oder der Tarifauswahl können im Leistungsfall gravierende Folgen haben. Umso wichtiger ist es, sich vorab mit den wichtigsten Themen zu befassen.
Der Einstieg in die Berufsunfähigkeitsversicherung beginnt mit dem richtigen Verständnis. Viele Menschen gehen fälschlicherweise davon aus, dass bereits eine längere Krankschreibung automatisch zu BU-Leistungen führt. Doch das ist ein Irrtum: Die Versicherer zahlen nur dann, wenn Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf voraussichtlich für mindestens sechs Monate nicht mehr zu mindestens 50 % ausüben können – und dies ärztlich bestätigt wird. Diese Kernvoraussetzung muss klar verstanden und akzeptiert werden.
Hinzu kommt: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung funktioniert nicht nach dem Prinzip „Tarif X passt für alle“. Vielmehr muss der Vertrag zu Ihrer beruflichen Tätigkeit, Ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte und Ihrer finanziellen Zielsetzung passen. Genau deshalb ist ein individueller Tarifvergleich so wichtig – idealerweise ergänzt durch eine anonyme Risikovoranfrage, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Auch der Versicherungszeitraum will gut überlegt sein. Optimal ist eine Laufzeit bis zum regulären Renteneintritt (67 Jahre). Kürzere Laufzeiten senken zwar die Beiträge, lassen Sie aber nach Vertragsende ungeschützt – was besonders kritisch wird, wenn Sie mit 62 berufsunfähig werden, aber Ihre BU bereits mit 60 ausgelaufen ist. Eine langfristige Absicherung schützt Sie hier zuverlässig.
Nicht zuletzt ist die Frage entscheidend, ob im Vertrag auf eine abstrakte Verweisung verzichtet wird. Denn nur so können Sie sicher sein, dass Ihre Versicherung Ihnen im Ernstfall nicht unterstellt, theoretisch noch als Pförtner, Bürohilfe oder in einer anderen fachfremden Tätigkeit arbeiten zu können.
Wer von Beginn an weiß, worauf es wirklich ankommt, trifft fundierte Entscheidungen – und legt den Grundstein für eine BU, die im Ernstfall hält, was sie verspricht.
Existenz sichern: Ihre Absicherung muss zum Leben passen
Wie hoch sollte Ihre BU-Rente wirklich sein?
Die passende Rentenhöhe ist das Herzstück jeder Berufsunfähigkeitsversicherung. Doch genau hier passieren die häufigsten Fehler – meist aus Unwissen oder dem Wunsch, Beiträge zu sparen. Dabei gilt: Eine zu niedrig angesetzte BU-Rente gefährdet Ihre Existenz im Leistungsfall. Nur mit einem realistischen Betrag lässt sich der Lebensstandard halten, laufende Verpflichtungen können bedient und neue Ausgaben durch Krankheit oder Pflege bewältigt werden.
Viele Verbraucher entscheiden sich bei der BU-Rente intuitiv für einen glatten Betrag – 1.000 € oder 1.500 € – ohne wirklich zu prüfen, ob dieser im Ernstfall ausreicht. Dabei muss die BU-Rente Ihre vollständigen monatlichen Ausgaben decken: von der Miete über Versicherungen und Kredite bis hin zu Lebenshaltungskosten, Altersvorsorgebeiträgen und möglichen Zusatzkosten durch Therapien oder Pflegeleistungen.
Als Faustregel gilt: Sie sollten mindestens 60 % Ihres Bruttogehalts absichern – besser sind 70 %. Bei Selbstständigen und Gutverdienenden kann sogar eine noch höhere Absicherung sinnvoll sein, um Versorgungslücken vollständig zu schließen. Wichtig ist außerdem, nicht nur den aktuellen Bedarf zu betrachten, sondern auch zukünftige Entwicklungen zu berücksichtigen: etwa steigende Mietpreise, wachsende Familie oder Gesundheitskosten im Alter.
Ein weiterer Punkt: Die Höhe der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente fällt deutlich geringer aus, als viele glauben. In der Regel erhalten Betroffene bei voller Erwerbsminderung nur 30–38 % ihres Bruttoeinkommens. Die BU-Rente muss also eine spürbare Lücke schließen – nicht ergänzen, sondern ersetzen.
Wer es ganz genau machen möchte, rechnet mithilfe eines Haushaltsbuchs durch, wie viel Geld monatlich nötig ist. Alternativ hilft eine Budgetaufstellung inklusive Rücklagenbedarf. Wichtig: Denken Sie auch an den Inflationsausgleich, etwa durch eine Leistungsdynamik (mehr dazu im nächsten Abschnitt).
Die Rentenhöhe darf niemals vom Beitrag bestimmt werden – sondern allein von Ihrem tatsächlichen Bedarf. Ein erfahrener Makler kann mit Ihnen gemeinsam den passenden Wert ermitteln und anschließend die passenden Tarife finden, die auch langfristig zu Ihrer Lebenssituation passen.
Wichtige Themen gezielt vertiefen
Diese Inhalte helfen Ihnen beim Abschluss der richtigen BU-Versicherung
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist nur dann wirksam, wenn sie wirklich zu Ihrer persönlichen Situation passt. In vielen Fällen lohnt es sich, tiefer in bestimmte Aspekte einzusteigen – etwa bei der Antragstellung, der korrekten Beantwortung der Gesundheitsfragen oder der Unterscheidung zwischen Arbeitsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit. In diesen Beiträgen erfahren Sie, worauf es wirklich ankommt.
Arbeitsunfähig oder berufsunfähig
Zwei Begriffe – zwei völlig unterschiedliche Leistungen. Viele verwechseln Arbeitsunfähigkeit mit Berufsunfähigkeit. Doch die BU zahlt nur unter bestimmten Bedingungen – anders als das gesetzliche Krankengeld. Wann Sie welche Leistung erhalten und warum eine AU-Klausel den Schutz ergänzen kann, erfahren Sie im Überblick.
Anonyme Risikovoranfrage
Wenn Sie gesundheitliche Vorerkrankungen haben oder bereits Anträge abgelehnt wurden, ist eine anonyme Risikovoranfrage der sicherste Weg. So erhalten Sie Angebote, ohne dass Ihr Name bei den Versicherern gespeichert wird – und vermeiden spätere Ablehnungen. Wann sie sinnvoll ist und wie der Ablauf aussieht, lesen Sie hier.
Gesundheitsfragen in der BU
Die Gesundheitsprüfung entscheidet über Annahme, Beitrag und spätere Leistungsbereitschaft. Doch viele machen hier fatale Fehler. Wir zeigen, wie Sie Gesundheitsfragen vollständig, korrekt und rechtssicher beantworten – und warum Ehrlichkeit dabei entscheidend ist.
Fallstricke vermeiden: Was in Ihrem Vertrag nicht stehen darf
Die Verweisung im Vertrag – was das Kleingedruckte entscheidet
Eine der größten Gefahren in älteren oder unzureichenden BU-Verträgen ist die sogenannte Verweisungsklausel. Sie ermöglicht es dem Versicherer, Sie im Leistungsfall auf einen anderen Beruf zu verweisen – selbst wenn dieser weder Ihrem beruflichen Werdegang noch Ihrer Qualifikation entspricht. Wer sich davor schützen möchte, muss diese Klausel kennen, erkennen und konsequent ausschließen.
Im Kern geht es bei der Verweisung um eine juristische Auslegung: Können Sie theoretisch noch arbeiten – und wenn ja, in welchem Beruf? Die sogenannte abstrakte Verweisung erlaubt es dem Versicherer, Sie auf irgendeine Tätigkeit zu verweisen, die Sie laut Definition trotz gesundheitlicher Einschränkungen noch ausüben könnten – unabhängig davon, ob diese Ihrer bisherigen Laufbahn entspricht oder ob es überhaupt eine freie Stelle gibt.
Ein Beispiel: Ein gelernter Bauingenieur mit schwerem Bandscheibenvorfall könnte theoretisch noch als kaufmännischer Sachbearbeiter arbeiten. Genau darauf würde die Versicherung verweisen – und die BU-Leistung verweigern. Solche Fälle sind nicht nur realistisch, sondern vielfach dokumentiert.
Moderne BU-Tarife verzichten heute vollständig auf die abstrakte Verweisung. Das bedeutet: Die Versicherung bewertet ausschließlich, ob Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf noch zu mindestens 50 % ausüben können. Ist das nicht der Fall, haben Sie Anspruch auf die vereinbarte Rente – ohne Wenn und Aber.
Vorsicht ist auch bei der konkreten Verweisung geboten. Hier prüft der Versicherer, ob Sie tatsächlich bereits eine neue Tätigkeit aufgenommen haben, die Ihrer bisherigen Qualifikation und Lebensstellung entspricht. In diesem Fall kann der Anspruch ebenfalls entfallen – allerdings nur bei strengen Voraussetzungen.
Unser Rat: Lassen Sie Ihren bestehenden BU-Vertrag professionell prüfen oder achten Sie bei Neuabschlüssen konsequent auf den Verzicht beider Verweisungsklauseln. Nur so genießen Sie im Ernstfall rechtssicheren Schutz – ohne böse Überraschungen.
Ehrlich ist besser: Ihre Angaben entscheiden über den Schutz
Gesundheitsfragen sicher und vollständig beantworten
Die Gesundheitsprüfung ist das zentrale Element beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie entscheidet nicht nur über die Höhe des Beitrags, sondern darüber, ob Sie im Ernstfall überhaupt Leistungen erhalten. Fehler, Ungenauigkeiten oder bewusstes Verschweigen können gravierende Folgen haben – bis hin zur vollständigen Leistungsverweigerung. Umso wichtiger ist es, diesen Schritt gut vorbereitet anzugehen.
Sobald Sie einen Antrag auf eine BU-Versicherung stellen, müssen Sie eine Reihe von Gesundheitsfragen beantworten. Diese reichen oft 3 bis 10 Jahre in die Vergangenheit, bei bestimmten Diagnosen auch darüber hinaus. Dabei fragen die Versicherer gezielt nach psychischen Erkrankungen, Krankenhausaufenthalten, Operationen, chronischen Beschwerden oder Medikamenteneinnahmen.
Ihr Vorteil ist gleichzeitig Ihre Verantwortung: Die Versicherer verlassen sich auf Ihre Angaben – deshalb gelten sie als sogenannte vorvertragliche Anzeigepflicht. Kommt später heraus, dass relevante Informationen gefehlt haben oder bewusst falsch waren, kann der Versicherer den Vertrag anfechten, kündigen oder die Leistung verweigern.
Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie sich gründlich vorbereiten:
Fordern Sie vorab Ihre Patientenakte bei Haus- und Fachärzten an.
Notieren Sie alle Arztbesuche, Diagnosen und Behandlungen der letzten Jahre.
Beantworten Sie jede Frage vollständig und ohne Beschönigung – auch zu psychischen Beschwerden oder kurzzeitigen Therapien.
Lassen Sie sich im Zweifel fachlich begleiten – etwa durch eine anonyme Risikovoranfrage.
Übrigens: Auch mit Vorerkrankungen ist eine BU nicht ausgeschlossen. Viele Versicherer bieten individuelle Lösungen, z. B. durch Ausschlüsse oder Zuschläge – entscheidend ist, dass die Risiken von Anfang an transparent gemacht wurden.
Wer hier ehrlich, gründlich und strategisch vorgeht, legt den Grundstein für eine langfristig tragfähige Absicherung – die auch im Leistungsfall wirklich greift.
BU-Schutz gezielt ergänzen und besser verstehen
Weitere wichtige Aspekte rund um Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung
Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung endet nicht beim Abschluss – sie wächst mit Ihren Lebenszielen mit. Ob durch die Kombination mit einer Altersvorsorge oder durch eine realistische Betrachtung der Kosten: Wer den Überblick behält, trifft langfristig bessere Entscheidungen. Diese Inhalte helfen Ihnen dabei, Ihre Absicherung noch gezielter aufzustellen.
BU mit Altersvorsorge
Die Kombination aus Berufsunfähigkeits- und Altersvorsorgevertrag kann in bestimmten Lebensphasen sinnvoll sein – etwa wenn Sie später keine Lücke in der Altersrente riskieren möchten. Wie diese Modelle funktionieren, welche Vorteile sie bringen und worauf Sie unbedingt achten sollten, erfahren Sie im Beitrag.
Kosten BU-Versicherung
Die Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung richten sich nach Ihrem Alter, Beruf, Gesundheitszustand und der gewählten Rentenhöhe. Doch welche Spanne ist realistisch? Was ist zu teuer? Und wie finden Sie ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis? Diese Fragen beantworten wir transparent und praxisnah.
Flexibel bleiben: Schutz, der sich Ihrem Leben anpasst
Dynamik, Nachversicherung und Beitragspausen im Vergleich
Das Leben verändert sich – beruflich wie privat. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die heute passt, kann in zehn Jahren bereits zu wenig leisten. Umso wichtiger sind vertragliche Optionen, mit denen Sie Ihre Absicherung flexibel an neue Umstände anpassen können. Dynamik, Nachversicherungsgarantie und Beitragspause gehören zu den sinnvollsten Stellschrauben für einen langfristig tragfähigen BU-Vertrag.
Ein BU-Vertrag sollte nicht starr sein, sondern mit Ihren Lebensphasen mitwachsen. Das gilt insbesondere für Gehaltssprünge, Familiengründung oder Phasen finanzieller Belastung. Mit drei wichtigen Vertragsbausteinen bleiben Sie jederzeit flexibel:
Dynamik
Die sogenannte Beitrags- oder Leistungsdynamik sorgt dafür, dass sich Ihre BU-Rente automatisch erhöht – zum Beispiel jedes Jahr um 2, 3 oder 5 %. Das schützt Sie vor Kaufkraftverlust durch Inflation und steigende Lebenshaltungskosten. Besonders wichtig ist dies bei jungen Vertragsabschlüssen mit langer Laufzeit. Die Dynamik kann jährlich abgelehnt werden – aber jede Annahme stärkt Ihre Absicherung nachhaltig.
Vorteile:
Ausgleich inflationsbedingter Mehrkosten
Höhere Rente ohne neue Gesundheitsprüfung
Beitrag steigt mit, bleibt aber kalkulierbar
Nachversicherungsgarantie
Bei bestimmten Lebensereignissen – etwa Heirat, Geburt eines Kindes, Gehaltserhöhung oder Hauskauf – können Sie Ihre BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen. Viele Verträge sehen zudem eine Ausbaugarantie vor, mit der Sie auch ohne konkreten Anlass eine Erhöhung durchführen können.
Achten Sie auf:
Klar definierte Nachversicherungs-Ereignisse
Höchstgrenzen der Erhöhungsmöglichkeiten
Fristen zur Meldung nach dem Ereignis
Beitragspause / Stundung
In bestimmten Lebenssituationen – z. B. Elternzeit, Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Weiterbildung – kann es sinnvoll sein, Beiträge zeitweise auszusetzen, ohne den Schutz vollständig zu verlieren. Einige Versicherer bieten befristete beitragsfreie Zeiträume an, in denen der BU-Schutz bestehen bleibt.
Typische Gründe:
Kurzarbeit oder Einkommenslücken
Elternzeit oder Pflege von Angehörigen
Weiterbildung oder berufliche Neuorientierung
Ein guter BU-Tarif sollte alle drei Optionen enthalten – bestenfalls flexibel kombinierbar. Sie schaffen dadurch Spielräume, um Ihre Absicherung an Ihr Leben anzupassen, ohne jedes Mal einen neuen Antrag stellen oder Gesundheitsfragen beantworten zu müssen.
BU beantragen ohne Risiko: Erst prüfen, dann entscheiden
Warum die anonyme Risikovoranfrage so sinnvoll ist
Die Entscheidung für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist langfristig – umso wichtiger ist ein sauberer und risikofreier Einstieg. Wer gesundheitliche Vorerkrankungen hat, bereits abgelehnt wurde oder sich unsicher ist, ob ein Antrag erfolgreich wäre, sollte auf keinen Fall direkt mehrere Anträge stellen. Die Lösung: eine anonyme Risikovoranfrage. Sie schützt Sie vor unnötigen Einträgen, Ablehnungen und Folgeproblemen.
Bei jeder offiziellen BU-Antragstellung müssen Sie angeben, ob bereits ein Antrag bei einem anderen Versicherer gestellt wurde. Diese Angaben werden dokumentiert und können über das Hinweis- und Informationssystem (HIS) von Versicherern eingesehen werden. Das kann Ihre Chancen auf einen erfolgreichen Vertragsabschluss dauerhaft verschlechtern – selbst bei harmlosen Gründen.
Die anonyme Risikovoranfrage schafft hier Abhilfe: Sie wird ohne Nennung Ihres Namens oder persönlicher Daten an ausgewählte Versicherer gestellt. Auf dieser Basis prüft der Versicherer, ob und zu welchen Konditionen er Sie versichern würde – etwa mit Annahme, Ausschluss oder Risikozuschlag.
Vorteile der anonymen Risikovoranfrage:
Kein Eintrag in Datenbanken oder internen Risikoprüfungssystemen
Völlig unverbindlich für Sie als Interessent
Ideal bei psychischen Vorerkrankungen, chronischen Leiden oder Ablehnungen
Sie erhalten belastbare Rückmeldungen für eine fundierte Entscheidung
Erst nach Zusage durch den Versicherer erfolgt die konkrete Antragstellung
Besonders sinnvoll ist die anonyme Voranfrage bei Personen mit komplexer Gesundheitsakte, abgelehnten Vorversicherungen oder langer Behandlungshistorie. Aber auch bei jungen Menschen mit Risikosportarten oder familiärer Vorbelastung kann sie sinnvoll sein, um beste Tarife mit realistischer Annahmewahrscheinlichkeit zu finden – ohne negative Spuren zu hinterlassen.
Als erfahrener Makler übernehmen wir diesen Schritt gerne für Sie – datenschutzkonform, strukturiert und mit Blick auf das optimale Ergebnis. Denn wer strategisch vorgeht, erhält die besten Chancen auf eine verlässliche Absicherung.
Worauf Sie bei der Berufsunfähigkeitsversicherung konkret achten sollten
10 Tipps zur Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Entscheidung für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der wichtigsten überhaupt. Umso wichtiger ist es, typische Fehler zu vermeiden und die richtigen Weichen zu stellen – von Anfang an. Diese 10 Tipps helfen Ihnen dabei, Ihre Absicherung fundiert zu planen, realistisch einzuschätzen und dauerhaft tragfähig aufzubauen. Nutzen Sie die Übersicht als persönliche Checkliste für Ihre BU-Entscheidung.
Tipp 1: Den eigenen Bedarf ermitteln
Bevor Sie sich für eine BU-Rente entscheiden, sollten Sie Ihren tatsächlichen Absicherungsbedarf realistisch berechnen. Welche laufenden Kosten müssen gedeckt werden? Was fällt an, wenn das Einkommen dauerhaft wegfällt? Denken Sie auch an zukünftige Ausgaben, zum Beispiel für Medikamente, Pflege, Kinder oder Kredite. Ein Haushaltsplan schafft hier Klarheit.
Tipp 2: Die Vertragslaufzeit überdenken
Viele BU-Verträge enden mit 60 oder 63 – doch das ist zu früh. Optimal ist eine Laufzeit bis zum gesetzlichen Renteneintritt (derzeit 67 Jahre). Nur so vermeiden Sie Versorgungslücken, wenn Sie kurz vor dem Ruhestand berufsunfähig werden. Eine zu kurze Laufzeit senkt zwar den Beitrag, birgt aber enorme Risiken.
Tipp 3: Die Höhe der BU-Rente festlegen
Als Faustregel gelten mindestens 60 % des Bruttoeinkommens. Doch je nach Lebenssituation kann mehr nötig sein. Berücksichtigen Sie auch die Inflation – etwa durch eine Leistungsdynamik – sowie laufende Verpflichtungen wie Miete, Versicherungen oder Altersvorsorge. Besser etwas zu viel absichern als später zu wenig haben.
Tipp 4: Die Versicherungsgesellschaft sorgfältig wählen
Nicht der günstigste Beitrag zählt, sondern das Gesamtpaket. Achten Sie auf Bedingungen wie Verzicht auf abstrakte Verweisung, Nachversicherungsgarantie, solide Leistungsbearbeitung, faire Gesundheitsprüfung und transparente Klauseln. Ein Versicherer mit guter Leistungsquote und klarer Sprache ist Gold wert.
Tipp 5: Gesundheitsfragen ehrlich beantworten
Machen Sie keine falschen Angaben – auch nicht aus Unwissen. Alles, was medizinisch dokumentiert wurde, sollte auch angegeben werden. Im Zweifel ist es besser, mit einem Makler oder Berater vorab eine anonyme Risikovoranfrage durchzuführen. Das schützt Sie vor Ablehnungen und Nachteilen im Leistungsfall.
Tipp 6: Die Wartezeit berücksichtigen
Manche Tarife enthalten versteckte Wartezeiten – etwa bei psychischen Erkrankungen oder Sonderklauseln. Prüfen Sie genau, ob Ihre BU sofort leistet oder erst nach Ablauf bestimmter Fristen. Eine gute BU beginnt mit dem ersten Tag der Berufsunfähigkeit und kennt keine Karenzzeit.
Tipp 7: Optionale Zusatzleistungen prüfen
Sinnvolle Zusätze wie die AU-Klausel (Leistung auch bei Arbeitsunfähigkeit), Beitragsdynamik, Leistungsdynamik oder Pflegebausteine können Ihre Absicherung spürbar verbessern. Wichtig ist: Diese Optionen sollten vertraglich klar geregelt und transparent kalkuliert sein.
Tipp 8: Kosten und Beiträge vergleichen
Ein Vergleich lohnt sich – aber nicht nur beim Beitrag. Prüfen Sie auch die Leistungen, Tarifbedingungen, Anpassungsoptionen und Bewertungsportale. Ein günstiger Beitrag hilft Ihnen nicht, wenn die Leistung später nicht gezahlt wird. Langfristig zählt Qualität – nicht nur der Preis.
Tipp 9: Den Versicherungsvertrag sorgfältig lesen
Versteckte Ausschlüsse, unverständliche Klauseln oder eingeschränkte Bedingungen fallen oft erst im Ernstfall auf – dann ist es zu spät. Lesen Sie den Vertrag aufmerksam oder lassen Sie ihn professionell prüfen. Besonders wichtig: Verweisungsverzicht, Nachversicherungsregelung, Definition der BU und Meldefristen.
Tipp 10: Regelmäßige Überprüfung der Police
Ihr Leben verändert sich – Ihre BU sollte mitwachsen. Prüfen Sie in regelmäßigen Abständen, ob Ihre BU-Rente noch ausreicht, Ihre Laufzeit passt oder neue Nachversicherungsoptionen bestehen. Auch bei Berufswechsel oder Gehaltsanstieg sollten Sie Ihre Absicherung anpassen.
Zusammenfassung
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt Ihre finanzielle Existenz – aber nur, wenn sie fachgerecht abgeschlossen wurde. Wer einfach irgendeinen Tarif wählt, riskiert im Ernstfall Lücken, Leistungsverzögerungen oder gar Ablehnungen. Umso wichtiger ist es, dass Sie die zentralen Kriterien im Blick behalten: von der realistischen Rentenhöhe über den Verzicht auf die Verweisungsklausel bis hin zur korrekten Beantwortung der Gesundheitsfragen. Mit Nachversicherungsoptionen, Dynamik und professioneller Risikovoranfrage sichern Sie sich zusätzlich Flexibilität und Schutz. Wir helfen Ihnen dabei, Ihre BU passend zu Ihrer Lebenssituation und Risikostruktur zu gestalten – klar, nachvollziehbar und zukunftssicher.
häufige Fragen
Wie hoch sollte meine BU-Rente sein?
Die empfohlene Mindestabsicherung liegt bei rund 60 % Ihres Bruttogehalts. Bei höherem Lebensstandard, Selbstständigkeit oder laufenden Verpflichtungen (z. B. Kredite, Familie) kann eine höhere BU-Rente sinnvoll sein. Wichtig: Die Höhe sollte Ihren tatsächlichen Bedarf decken – nicht von der Beitragshöhe abhängen.
Was ist der Unterschied zwischen Arbeitsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit?
Arbeitsunfähig sind Sie, wenn Sie vorübergehend krankgeschrieben sind – z. B. mit einem „gelben Schein“. Berufsunfähig sind Sie, wenn Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf voraussichtlich dauerhaft oder für mindestens sechs Monate nicht mehr zu 50 % ausüben können. Erst dann greift der BU-Vertrag.
Was bringt mir eine anonyme Risikovoranfrage?
Mit einer anonymen Voranfrage können Sie prüfen lassen, wie Versicherer auf Ihre Gesundheitsdaten reagieren würden – ohne Ihren Namen preiszugeben. Das schützt Sie vor Ablehnungen oder negativen Einträgen und erhöht Ihre Chancen auf einen sauberen Abschluss mit fairen Konditionen.
Wann zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich?
Die BU zahlt, wenn ein Arzt bestätigt, dass Sie Ihren Beruf für mindestens sechs Monate nicht mehr zu 50 % ausüben können – aufgrund von Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall. Die Voraussetzung ist eine korrekte Antragstellung, die Erfüllung der Meldefristen und eine klare medizinische Begründung.