Lis­ten­hun­de in Deutsch­land – Ein­stu­fung, Hal­tung und Ver­si­che­rungs­pflicht

Was gilt für Lis­ten­hun­de? Wir zei­gen die Rege­lun­gen nach Bun­des­land, typi­sche Ras­sen und die wich­tigs­ten Ver­si­che­rungs­pflich­ten

Vier verschiedene Listenhunde-Rassen im Porträt: Bullterrier, Dogo Argentino, Rottweiler und American Staffordshire Terrier auf Wiesen.

Lis­ten­hun­de unter­lie­gen in Deutsch­land beson­de­ren gesetz­li­chen Rege­lun­gen – je nach Bun­des­land mit unter­schied­li­chen Ras­se­lis­ten, Hal­tungs­vor­aus­set­zun­gen und Nach­weis­pflich­ten. Wer einen sol­chen Hund hal­ten möch­te oder bereits besitzt, muss sich über Sach­kun­de­nach­weis, Wesens­test, Lei­nen­pflicht und wei­te­re Vor­ga­ben infor­mie­ren. Dabei ist es oft nicht leicht, den Über­blick zu behal­ten: Wel­che Hun­de­ras­sen gel­ten wo als gefähr­lich? Wel­che Auf­la­gen gel­ten in wel­chem Bun­des­land? Und was bedeu­tet das kon­kret für Sie als Hal­ter?

Auf die­ser Sei­te erfah­ren Sie:

✔ wel­che Hun­de­ras­sen betrof­fen sind,
✔ wel­che Pflich­ten Sie als Hal­ter erfül­len müs­sen,
✔ was die Ras­se­lis­ten in den ein­zel­nen Bun­des­län­dern vor­schrei­ben
✔ und wie Sie mit einem Lis­ten­hund sicher und recht­lich abge­si­chert umge­hen.

Das Wich­tigs­te im Über­blick

  • Ras­se­lis­ten unter­schei­den sich je Bun­des­land – es gibt kei­ne bun­des­weit ein­heit­li­che Rege­lung.

  • Betrof­fe­ne Hun­de­ras­sen gel­ten als poten­zi­ell gefähr­lich – auch Misch­lin­ge kön­nen ein­ge­schlos­sen sein.

  • Hal­ter benö­ti­gen meist eine Geneh­mi­gung, z. B. durch Sach­kun­de­nach­weis, Wesens­test und Füh­rungs­zeug­nis.

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht gel­ten häu­fig dau­er­haft – Aus­nah­men sind nur mit behörd­li­cher Zustim­mung mög­lich.

  • Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung ist Pflicht – eini­ge Anbie­ter schlie­ßen Lis­ten­hun­de jedoch aus.

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Begriff, Bedeu­tung und Kri­tik

Was ist ein Lis­ten­hund?

Der Begriff „Lis­ten­hund“ bezeich­net Hun­de­ras­sen, die von ein­zel­nen Bun­des­län­dern als poten­zi­ell gefähr­lich ein­ge­stuft und auf soge­nann­ten Ras­se­lis­ten geführt wer­den. Ziel die­ser Ein­stu­fung ist der Schutz der Bevöl­ke­rung vor Beiß­vor­fäl­len und aggres­si­vem Ver­hal­ten. Doch wel­che Kri­te­ri­en füh­ren zu einer Ein­stu­fung – und wie berech­tigt ist die Ein­tei­lung tat­säch­lich?

Ein Lis­ten­hund ist ein Hund, der auf­grund sei­ner Ras­se­zu­ge­hö­rig­keit von einem Bun­des­land als gefähr­lich oder poten­zi­ell gefähr­lich ein­ge­stuft wird. Grund­la­ge dafür sind lan­des­recht­li­che Rege­lun­gen – meist in Form von Hun­de­ver­ord­nun­gen oder Gefah­ren­ab­wehr­ge­set­zen. In der Regel ori­en­tie­ren sich die Ras­se­lis­ten an fol­gen­den Kri­te­ri­en:

  • frü­he­re Beiß­vor­fäl­le oder Auf­fäl­lig­kei­ten in der Sta­tis­tik

  • kör­per­li­che Merk­ma­le (z. B. Beiß­kraft, Mus­ku­la­tur)

  • Zucht­ge­schich­te und ursprüng­li­cher Ver­wen­dungs­zweck (z. B. Schutz‑, Kampf- oder Wach­hund)

Wich­tig: Es gibt kei­ne bun­des­weit ein­heit­li­che Ras­se­lis­te. Jedes Bun­des­land ent­schei­det selbst, wel­che Ras­sen gelis­tet wer­den – mit zum Teil erheb­li­chen Unter­schie­den.

Die Ein­stu­fung als Lis­ten­hund erfolgt nicht auf Grund­la­ge indi­vi­du­el­ler Ver­hal­tens­ana­ly­sen, son­dern pau­schal nach Ras­se­zu­ge­hö­rig­keit. Häu­fig genann­te Argu­men­te:

  • höhe­re kör­per­li­che Kraft, gerin­ge­re Reiz­schwel­le

  • sta­tis­ti­sche Häu­fung von Beiß­vor­fäl­len bei bestimm­ten Ras­sen

  • Ein­schät­zun­gen aus Zucht- und Trai­nings­um­feld (z. B. frü­he­rer Gebrauch als Kampf­hund)

Gleich­zei­tig zei­gen wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en: Das Ver­hal­ten eines Hun­des hängt ent­schei­dend von Erzie­hung, Hal­tung und Umfeld ab – nicht aus­schließ­lich von der Ras­se. Auch soge­nann­te Lis­ten­hun­de kön­nen bei sach­kun­di­ger Hal­tung völ­lig unauf­fäl­lig leben.

Die Kate­go­ri­sie­rung von Hun­den anhand ihrer Ras­se ist unter Exper­ten umstrit­ten – und wird regel­mä­ßig hin­ter­fragt. Haupt­kri­tik­punk­te:

  • Ras­se­lis­ten stig­ma­ti­sie­ren ein­zel­ne Hun­de und deren Hal­ter pau­schal

  • kei­ne ver­läss­li­che Aus­sa­ge­kraft über die tat­säch­li­che Gefähr­lich­keit eines Ein­zel­tie­res

  • feh­len­de bun­des­wei­te Ein­heit­lich­keit ver­wirrt Hal­ter und erschwert Tier­ver­mitt­lung

  • vie­le Beiß­vor­fäl­le stam­men von nicht gelis­te­ten Hun­den

Eini­ge Bun­des­län­der (z. B. Schles­wig-Hol­stein, Thü­rin­gen, Nie­der­sach­sen) sind daher bereits dazu über­ge­gan­gen, auf eine Ras­se­lis­te zu ver­zich­ten und statt­des­sen auf Ein­zel­fall­prü­fun­gen zu set­zen – z. B. durch Ver­hal­tens­tests oder Hal­tungs­auf­la­gen.

Ras­sen im Über­blick – häu­fig gelis­tet, nicht immer gefähr­lich

Die­se Hun­de­ras­sen gel­ten in Deutsch­land als Lis­ten­hun­de

Wel­che Ras­sen in Deutsch­land als Lis­ten­hun­de geführt wer­den, ent­schei­det jedes Bun­des­land selbst. Den­noch gibt es Hun­de­ras­sen, die in vie­len Län­dern auf der Ras­se­lis­te ste­hen oder regel­mä­ßig als poten­zi­ell gefähr­lich ein­ge­stuft wer­den. Unse­re Über­sicht zeigt Ihnen, wel­che Ras­sen betrof­fen sein kön­nen – mit Kurz­por­trät und recht­li­cher Ein­schät­zung.

Ein gestromter Alano Español sitzt mit geöffnetem Maul auf einem Feldweg und blickt aufmerksam zur Seite.

Der Ala­no Espa­ñol ist ein uralter spa­ni­scher Molos­ser, der frü­her zur Jagd und im Krieg ein­ge­setzt wur­de. Beson­ders bekannt ist sei­ne Rol­le im Stier­trei­ben. Mit sei­nem kraft­vol­len Kör­per­bau, dem wach­sa­men Blick und sei­nem aus­ge­präg­ten Schutz­trieb wirkt er impo­sant, ist jedoch treu gegen­über sei­ner Fami­lie. Der Ala­no ist kein Anfän­ger­hund: Er braucht kla­re Füh­rung, viel Platz und Auf­ga­ben. In sei­ner Hei­mat Nord­spa­ni­en wur­de er erfolg­reich zurück­ge­züch­tet. In Deutsch­land steht er nicht flä­chen­de­ckend auf der Ras­se­lis­te, wird aber ver­ein­zelt auf­grund sei­nes Erschei­nungs­bilds gemel­det. Wer sich für einen Ala­no ent­schei­det, muss Erfah­rung, Kon­se­quenz und Zeit mit­brin­gen – dann ist er ein loya­ler Part­ner mit Cha­rak­ter.

Ein weiß-braun gefleckter American Bulldog steht angeleint auf einer Wiese und blickt aufmerksam zur Seite.

Der Ame­ri­can Bull­dog ist ein impo­san­ter Kraft­protz mit viel Charme – aber kein Hund für jeder­mann. Ursprüng­lich als Farm- und Schutz­hund gezüch­tet, zeigt er sich loy­al, wach­sam und zutiefst men­schen­be­zo­gen, wenn man ihn for­dert und för­dert. In eini­gen Bun­des­län­dern wird er als Lis­ten­hund geführt – meist in Kate­go­rie 2. Hier ent­schei­den Hal­tung, Wesens­test und Auf­la­gen über die Erlaub­nis. Sein stäm­mi­ger Kör­per­bau, star­ker Kie­fer und sei­ne wach­sa­me Art erfor­dern Kon­se­quenz, Erfah­rung und ein gesi­cher­tes Zuhau­se mit Auf­ga­ben. Für sport­li­che, akti­ve Hun­de­hal­ter mit Platz und Zeit ist der Ame­ri­can Bull­dog ein treu­er und ver­spiel­ter Part­ner – mit star­ker Bin­dung zur Fami­lie und gro­ßem Bedürf­nis nach Nähe.

Ein American Staffordshire Terrier liegt entspannt im Park auf einer Wiese und schaut mit offenem Maul und heraushängender Zunge in die Kamera.

Der Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er, kurz AmStaff, stammt aus den USA und gehört in vie­len Bun­des­län­dern zu den gelis­te­ten Hun­de­ras­sen. Trotz Vor­ur­tei­len ist er bei guter Hal­tung ein sehr men­schen­be­zo­ge­ner, ver­schmus­ter Fami­li­en­hund mit star­ker Bin­dung. Er zeigt Selbst­be­wusst­sein, Wach­sam­keit und Ener­gie – ohne Aggres­si­vi­tät, sofern er sou­ve­rän geführt wird. Sein kräf­ti­ger Kör­per­bau und der mar­kan­te Kopf wir­ken auf Außen­ste­hen­de oft bedroh­lich, was Hal­ter durch ver­ant­wor­tungs­be­wuss­tes Ver­hal­ten aus­glei­chen soll­ten. Er eig­net sich für sport­li­che Men­schen mit Hun­de­ver­stand und kla­rer Erzie­hung. Ein AmStaff braucht engen Fami­li­en­an­schluss, kei­ne Zwin­ger­hal­tung, viel Bewe­gung – und einen Hal­ter, der ihn liebt, ver­steht und akzep­tiert.

Ein kräftiger Bandog mit dunklem Fell und Brustzeichnung sitzt aufmerksam auf einer grünen Wiese und schaut in die Ferne.

Der Ban­dog ist kei­ne offi­zi­ell aner­kann­te Ras­se, son­dern das Ergeb­nis geziel­ter Kreu­zun­gen – meist zwi­schen Mastiffs und Ter­ri­ern – mit dem Ziel, einen beson­ders kräf­ti­gen, furcht­lo­sen Wach- und Schutz­hund zu schaf­fen. Die­se Hun­de ver­ei­nen enor­me Kraft mit Ter­ri­to­ri­al­ver­hal­ten und einem aus­ge­präg­ten Schutz­in­stinkt. In den rich­ti­gen Hän­den zeigt sich der Ban­dog als treu­er, ver­läss­li­cher Part­ner – aller­dings mit hohem Füh­rungs­an­spruch. Auf­grund sei­ner unkla­ren Abstam­mung und sei­nes poten­zi­el­len Gefah­ren­po­ten­zi­als steht der Ban­dog in vie­len deut­schen Bun­des­län­dern auf der Ras­se­lis­te. Hal­tung und Zucht sind dort nur unter Auf­la­gen oder gar nicht erlaubt. Wer sich für einen Ban­dog ent­schei­det, muss über umfas­sen­de Hun­de­er­fah­rung, Sach­kun­de und eine kon­se­quen­te Erzie­hung ver­fü­gen. Für Fami­li­en oder städ­ti­sche Umge­bun­gen ist er nicht geeig­net. Wich­tig ist auch ein gesi­cher­ter Aus­lauf mit Rück­zugs­mög­lich­kei­ten. Als Gebrauchs­hund mit star­kem Cha­rak­ter benö­tigt er kör­per­li­che und geis­ti­ge Aus­las­tung – andern­falls droht uner­wünsch­tes Ver­hal­ten.

Eine Bordeauxdogge mit kräftigem Körperbau steht aufmerksam im herbstlichen Wald auf Laub und blickt nach oben.

Die Bor­deaux­dog­ge, auch Dogue de Bor­deaux genannt, ist eine der ältes­ten fran­zö­si­schen Hun­de­ras­sen und fällt sofort durch ihren mas­si­ven Kör­per­bau und den mar­kan­ten Kopf auf. Ursprüng­lich als Wach­hund, Vieh­trei­ber und spä­ter als Schutz­hund ein­ge­setzt, zeigt sie sich heu­te oft als sanf­ter, treu­er Fami­li­en­hund – bei rich­ti­ger Füh­rung. Trotz ihrer gut­mü­ti­gen Art gilt sie in eini­gen Bun­des­län­dern als Lis­ten­hund, was Hal­tung, Zucht und Ein­rei­se regle­men­tiert. Die Bor­deaux­dog­ge ist ruhig, wach­sam und anhäng­lich, aber auch eigen­stän­dig. Sie braucht kla­re Struk­tu­ren, frü­he Sozia­li­sie­rung und einen erfah­re­nen Hal­ter. Ihre kräf­ti­ge Sta­tur ver­langt Gelenk scho­nen­de Bewe­gung und hoch­wer­ti­ges Fut­ter. Wegen gesund­heit­li­cher Dis­po­si­tio­nen – etwa zu HD, Herz­pro­ble­men und kur­zer Lebens­er­war­tung – soll­ten Hal­tung und Tier­arzt­kos­ten gut über­dacht wer­den. In einem ruhi­gen Umfeld mit genü­gend Platz kann sie jedoch ein loya­ler Beglei­ter sein.

Ein kräftiger Bullmastiff mit hellem Fell und schwarzer Maske steht vor grünem Hintergrund und blickt ruhig nach vorne.

Der Bull­ma­stiff wur­de in Eng­land gezüch­tet, um Wild­hü­ter bei der Ver­fol­gung von Wil­de­rern zu unter­stüt­zen. Er ver­eint die Kraft des Mastiffs mit der Agi­li­tät des Bull­dogs – ein impo­san­ter, intel­li­gen­ter Hund mit natür­li­chem Schutz­trieb. Trotz sei­nes wuch­ti­gen Äuße­ren zeigt er sich gegen­über sei­ner Fami­lie aus­ge­gli­chen und sanft, solan­ge er lie­be­voll-kon­se­quent geführt wird. In ein­zel­nen Bun­des­län­dern gilt der Bull­ma­stiff als Lis­ten­hund – daher soll­ten Hal­ter sich vor der Anschaf­fung über recht­li­che Vor­ga­ben infor­mie­ren. Die Ras­se braucht Platz, regel­mä­ßi­ge Bewe­gung und geis­ti­ge Beschäf­ti­gung. Auf­grund der star­ken Kno­chen- und Mus­kel­mas­se ist auf gesun­des Wachs­tum und Gelenk­schutz zu ach­ten. Bei schlech­ter Hal­tung neigt der Bull­ma­stiff zu Ter­ri­to­ri­al­ver­hal­ten und Domi­nanz. Als rei­ner Woh­nungs­hund ist er unge­eig­net – in erfah­re­nen Hän­den aber ein ver­läss­li­cher Part­ner mit beein­dru­cken­der Prä­senz.

Ein Bullterrier mit weißem Fell und schwarzer Gesichtszeichnung sitzt auf einer Wiese im Gegenlicht und blickt aufmerksam zur Seite.

Der Bull­ter­ri­er fällt durch sei­ne ein­zig­ar­ti­ge Eier­kopf-Form und sein leb­haf­tes Wesen auf. Ursprüng­lich für den Hun­de­kampf gezüch­tet, hat sich der moder­ne Bull­ter­ri­er zu einem ver­spiel­ten, manch­mal stür­mi­schen, aber sehr men­schen­be­zo­ge­nen Begleit­hund ent­wi­ckelt. Trotz sei­ner Loya­li­tät und Intel­li­genz gilt die Ras­se in meh­re­ren Bun­des­län­dern als poten­zi­ell gefähr­lich und ist dort auf der Ras­se­lis­te zu fin­den. Das bringt Auf­la­gen wie Sach­kun­de­nach­weis, Lei­nen­pflicht oder Maul­korb mit sich. Bull­ter­ri­er sind sehr tem­pe­ra­ment­voll und benö­ti­gen eine kon­se­quen­te, aber lie­be­vol­le Erzie­hung. Sie sind kei­ne Anfän­ger­hun­de – auch wegen ihres manch­mal eigen­wil­li­gen Cha­rak­ters. Bei guter Füh­rung zeigt sich der Bull­ter­ri­er als kin­der­freund­lich und anhäng­lich, braucht jedoch kla­re Gren­zen und früh­zei­ti­ge Sozia­li­sie­rung. Kör­per­li­che Aus­las­tung und men­ta­le Beschäf­ti­gung sind Pflicht, da Unter­for­de­rung zu Ver­hal­tens­pro­ble­men füh­ren kann.

Ein imposanter Cane Corso Italiano mit kurzem, glänzendem, schwarzem Fell steht aufmerksam im Park auf einer grünen Wiese, umgeben von Bäumen und Herbstblättern. Sein ernster Gesichtsausdruck und seine gespannte Körperhaltung spiegeln den mutigen und beschützenden Charakter der Rasse wider.

Der Cane Cor­so Ita­lia­no ist ein impo­san­ter Molos­ser aus Ita­li­en, der ursprüng­lich als Hof- und Her­den­schutz­hund gehal­ten wur­de. Mit sei­nem kräf­ti­gen Kör­per­bau und wach­sa­men Blick wirkt er abschre­ckend – tat­säch­lich ist er sei­ner Fami­lie jedoch meist sehr zuge­wandt. In vie­len Bun­des­län­dern steht der Cane Cor­so auf der Ras­se­lis­te, da er durch Uner­fah­ren­heit schnell zur Her­aus­for­de­rung wer­den kann. Sei­ne natür­li­che Schutz­be­reit­schaft, gepaart mit Domi­nanz­ver­hal­ten, erfor­dert eine siche­re, erfah­re­ne Füh­rung und früh­zei­ti­ge Sozia­li­sie­rung. Der Cane Cor­so ist lern­wil­lig, braucht aber kla­re Regeln, viel Aus­lauf und geis­ti­ge Aus­las­tung. Woh­nungs­hal­tung ist nur bei aus­rei­chend Beschäf­ti­gung denk­bar. Mit einem ver­ant­wor­tungs­vol­len Hal­ter wird der Cane Cor­so zu einem ver­läss­li­chen Wäch­ter und treu­en Fami­li­en­mit­glied – unge­eig­net ist er jedoch für unsi­che­re oder uner­fah­re­ne Hun­de­hal­ter.

Ein imposanter Dobermann mit glattem, kurzem schwarzem Fell und rostbraunen Abzeichen steht aufmerksam und konzentriert im Park auf einer grünen Wiese, umgeben von Bäumen und Blumen. Sein scharfer Blick und die aufrechte Haltung spiegeln den intelligenten und schützenden Charakter der Rasse wider.

Der Dober­mann ist eine deut­sche Hun­de­ras­se, die Ende des 19. Jahr­hun­derts gezielt als Wach- und Schutz­hund gezüch­tet wur­de. Er besticht durch Ele­ganz, Intel­li­genz und Arbeits­freu­de. Trotz die­ser Qua­li­tä­ten wird er in eini­gen Bun­des­län­dern als „gefähr­li­cher Hund“ ein­ge­stuft oder fällt unter erwei­ter­te Auf­la­gen. Der Dober­mann hat ein aus­ge­präg­tes Ter­ri­to­ri­al­ver­hal­ten und ist äußerst wach­sam. Gleich­zei­tig ist er sen­si­bel und eng an sei­ne Bezugs­per­son gebun­den. Früh­zei­ti­ge Sozia­li­sie­rung, kon­se­quen­te Erzie­hung und aus­rei­chend Beschäf­ti­gung sind uner­läss­lich – sonst kann er Unsi­cher­hei­ten oder über­trie­be­ne Schutz­re­ak­tio­nen ent­wi­ckeln. In den rich­ti­gen Hän­den ist der Dober­mann ein lern­freu­di­ger, sport­li­cher und treu­er Beglei­ter mit hoher Leis­tungs­be­reit­schaft. Für Fami­li­en mit klei­nen Kin­dern oder als „Ein­stei­ger­hund“ ist er jedoch weni­ger geeig­net.

Ein muskulöser Dogo Argentino mit weißem Fell steht aufmerksam auf einer Wiese vor dramatischem Himmel, im Hintergrund ein Haus.

Der Dogo Argen­ti­no wur­de in Argen­ti­ni­en ursprüng­lich für die Jagd auf Groß­wild gezüch­tet. Sein mus­ku­lö­ser Kör­per­bau, das wei­ße Fell und sein furcht­lo­ses Auf­tre­ten machen ihn unver­wech­sel­bar. Trotz sei­ner Treue zur Fami­lie steht der Dogo Argen­ti­no in Deutsch­land in fast allen Bun­des­län­dern auf der Ras­se­lis­te – meist in Kate­go­rie 1 oder 2. Damit ver­bun­den sind teils stren­ge Auf­la­gen wie Hal­tungs­ver­bo­te, Wesens­tests, Sach­kun­de­nach­weis und Lei­nen­pflicht. Der Dogo ist wach­sam, ter­ri­to­ri­al und besitzt einen aus­ge­präg­ten Jagd­trieb. Für uner­fah­re­ne Hun­de­hal­ter ist er nicht geeig­net. Er braucht eine kon­se­quen­te, sou­ve­rä­ne Füh­rung sowie viel Bewe­gung und geis­ti­ge Aus­las­tung. Wird er rich­tig sozia­li­siert und geführt, zeigt er sich loy­al, wach­sam und sei­nem Men­schen sehr zuge­wandt. Auf­grund sei­ner Kraft und Durch­set­zungs­fä­hig­keit darf sei­ne Hal­tung jedoch nie­mals leicht­fer­tig erfol­gen.

Ein Dogo Canario mit gestromtem Fell läuft über eine grüne Wiese, die Zunge hängt locker heraus, im Hintergrund ein Holzzaun.

Der Dogo Cana­rio, auch bekannt als Pre­sa Cana­rio, stammt von den Kana­ri­schen Inseln und wur­de dort als Wach- und Treib­hund ein­ge­setzt. Er ist kräf­tig, selbst­be­wusst und sehr ter­ri­to­ri­al – Eigen­schaf­ten, die ihn in Deutsch­land in vie­len Bun­des­län­dern auf die Ras­se­lis­te gebracht haben. Die Hal­tung ist oft mit Auf­la­gen ver­bun­den, dar­un­ter Lei­nen­pflicht, Wesens­test und Hal­te­er­laub­nis. Der Dogo Cana­rio benö­tigt eine erfah­re­ne Hand und darf kei­nes­falls unter­for­dert oder falsch sozia­li­siert wer­den. Sein Schutz­trieb ist aus­ge­prägt, sein Ver­hal­ten gegen­über Frem­den oft miss­trau­isch. In der Fami­lie zeigt er sich hin­ge­gen anhäng­lich und ruhig. Eine kla­re, kon­se­quen­te Erzie­hung, früh­zei­ti­ge Sozia­li­sie­rung und kör­per­li­che sowie geis­ti­ge Beschäf­ti­gung sind bei die­ser Ras­se Pflicht. Für Anfän­ger oder als Stadt­hund ist er nicht geeig­net – auf dem Land mit siche­rem Grund­stück fühlt er sich deut­lich woh­ler.

Nahaufnahme eines Kangals mit aufmerksamem Blick, schwarzer Maske und hellem Fell vor unscharfem, natürlichem Hintergrund.

Der Kangal ist ein ana­to­li­scher Hir­ten­hund mit star­ker Schutz- und Wäch­ter­prä­gung. In sei­ner Hei­mat bewacht er eigen­stän­dig gro­ße Her­den vor Wöl­fen oder Bären – ent­spre­chend selbst­stän­dig und unab­hän­gig ist sein Wesen. In meh­re­ren Bun­des­län­dern steht der Kangal auf der Ras­se­lis­te, weil sein Ver­hal­ten ohne kla­re Füh­rung schnell pro­ble­ma­tisch wer­den kann. Trotz sei­nes aus­ge­gli­che­nen Cha­rak­ters ist der Kangal kein Hund für Anfän­ger. Er benö­tigt viel Platz, idea­ler­wei­se ein gro­ßes, umzäun­tes Grund­stück, und eine kla­re, sou­ve­rä­ne Füh­rung. In der Fami­lie ist er ruhig, gedul­dig und kin­der­lieb – gegen­über Frem­den hin­ge­gen oft reser­viert oder wach­sam. Wer ihn art­ge­recht hält, ihn von klein auf gut sozia­li­siert und geis­tig wie kör­per­lich for­dert, erhält einen beein­dru­cken­den und loya­len Beglei­ter. Sei­ne Hal­tung in beeng­ten Wohn­ver­hält­nis­sen ist jedoch nicht zu emp­feh­len.

Ein kaukasischer Schäferhund liegt im Schnee auf dem Rücken und spielt ausgelassen mit einer Person in Winterkleidung.

Der Kau­ka­si­sche Owtschar­ka stammt ursprüng­lich aus Russ­land und dem Kau­ka­sus­raum, wo er seit Jahr­hun­der­ten als Her­den­schutz­hund ein­ge­setzt wird. Er ist stark, eigen­stän­dig und extrem wach­sam – eine Kom­bi­na­ti­on, die ihn auf die Ras­se­lis­te meh­re­rer Bun­des­län­der gebracht hat. Sei­ne Hal­tung ist anspruchs­voll: Ohne kla­re Regeln und kon­se­quen­te Füh­rung über­nimmt der Owtschar­ka schnell die Kon­trol­le. Auf­grund sei­ner Ter­ri­to­ri­a­li­tät und sei­nes aus­ge­präg­ten Schutz­triebs kann es zu Pro­ble­men mit Besu­chern oder frem­den Hun­den kom­men. Er braucht viel Platz, am bes­ten ein abge­si­cher­tes Grund­stück, und eine erfah­re­ne Hand, die ihm Sicher­heit und Struk­tur gibt. In der Fami­lie kann er ruhig und loy­al sein, Frem­den gegen­über ver­hält er sich meist distan­ziert. Für die Stadt ist er völ­lig unge­eig­net. Wer sich die­ser Ras­se annimmt, muss bereit sein, Ver­ant­wor­tung auf hohem Niveau zu über­neh­men.

Ein Mastín Español liegt entspannt auf einer Lichtung in einem lichten Waldgebiet und blickt aufmerksam in die Ferne.

Der Mastin Espa­ñol ist ein beein­dru­ckend gro­ßer, spa­ni­scher Her­den­schutz­hund, der ursprüng­lich zur Bewa­chung von Vieh­her­den vor Wöl­fen dien­te. In Deutsch­land steht er in eini­gen Bun­des­län­dern auf der Ras­se­lis­te – vor allem wegen sei­ner enor­men Kraft und sei­ner Wach­sam­keit. Trotz sei­nes impo­san­ten Auf­tre­tens ist der Mastin Espa­ñol ein ruhi­ger, bedach­ter Hund mit star­ker Bin­dung an sei­ne Bezugs­per­son. Er denkt und han­delt eigen­stän­dig, was sei­ne Erzie­hung anspruchs­voll macht. Eine frü­he Sozia­li­sie­rung ist bei die­ser Ras­se uner­läss­lich. In unge­üb­ten Hän­den oder beeng­ter Umge­bung kann sein Ver­hal­ten schnell kri­tisch wer­den. Für Fami­li­en mit aus­rei­chend Platz und Erfah­rung im Umgang mit gro­ßen, selbst­stän­di­gen Ras­sen kann der Mastin ein aus­ge­gli­che­ner und treu­er Gefähr­te sein. In beleb­ten Stadt­vier­teln oder bei häu­fi­ger Hun­de­be­geg­nung ist er dage­gen fehl am Platz.

Ein Mastino Napoletano mit faltiger Haut steht im Garten auf einer Wiese und blickt ruhig in Richtung Kamera.

Der Masti­no Napo­le­t­a­no wirkt mit sei­ner fal­ti­gen Haut und mas­si­gen Erschei­nung respekt­ein­flö­ßend – und genau das war auch sein ursprüng­li­cher Zweck: Er wur­de in Ita­li­en als Wach- und Schutz­hund gehal­ten. In Deutsch­land fin­det man ihn auf der Ras­se­lis­te vie­ler Bun­des­län­der, was Hal­tern eine Geneh­mi­gungs­pflicht, Sach­kun­de­nach­weis und ggf. Maul­korb­zwang abver­langt. Der Masti­no ist von Natur aus ruhig, wach­sam und eigen­stän­dig. Sei­ne Erzie­hung erfor­dert Geduld, Erfah­rung und Kon­se­quenz. Bei unsi­che­rer Füh­rung kann er domi­nant oder stur reagie­ren. Im Umgang mit sei­ner Fami­lie ist er oft über­ra­schend sanft, beson­ders mit Kin­dern – aller­dings nur, wenn er gut sozia­li­siert wur­de. Enge Wohn­ver­hält­nis­se und hohe Tem­pe­ra­tu­ren machen ihm zu schaf­fen. Ein Haus mit Grund­stück und sou­ve­rä­ner Hal­ter sind Grund­vor­aus­set­zung für eine art­ge­rech­te Hal­tung die­ser impo­san­ten Ras­se.

Ein gestromter Dogo Mallorquín steht mit heraushängender Zunge im seichten Wasser am Strand und blickt in die Kamera.

Der Per­ro de Pre­sa Mal­lor­quín – auch Ca de Bou genannt – stammt ursprüng­lich von der Insel Mal­lor­ca und wur­de dort als Wach- und Schutz­hund ein­ge­setzt. In Deutsch­land steht er in meh­re­ren Bun­des­län­dern auf der Ras­se­lis­te, was Hal­ter zur Erfül­lung beson­de­rer Auf­la­gen ver­pflich­tet. Der Pre­sa Mal­lor­quín ist kräf­tig, ter­ri­to­ri­al und mutig. Frem­den gegen­über ver­hält er sich meist reser­viert, inner­halb sei­ner Fami­lie zeigt er sich jedoch anhäng­lich und treu. Die Ras­se benö­tigt eine kla­re, sou­ve­rä­ne Füh­rung und eine früh­zei­ti­ge, kon­se­quen­te Sozia­li­sie­rung. Sei­ne Kraft und sein Schutz­in­stinkt kön­nen bei Unsi­cher­heit des Hal­ters schnell zu Kon­flik­ten füh­ren. Der Ca de Bou eig­net sich nicht für Hun­de­an­fän­ger und soll­te nur von erfah­re­nen Hal­tern mit siche­rem Umfeld gehal­ten wer­den. Bei rich­ti­ger Hal­tung ist er ein wach­sa­mer, gelas­se­ner Beglei­ter – mit Cha­rak­ter­stär­ke und Loya­li­tät.

Ein hellbrauner Pitbull mit weißer Brust steht an der Leine auf einer Wiese und blickt mit offenem Maul in die Ferne.

Der Ame­ri­can Pit­bull Ter­ri­er ist in meh­re­ren Bun­des­län­dern als Lis­ten­hund ein­ge­stuft – zu Unrecht, denn bei lie­be­vol­ler Erzie­hung zeigt er sich beson­ders men­schen­be­zo­gen, loy­al und ver­schmust. Ursprüng­lich als Kampf­hund gezüch­tet, hat sich der Pit­bull in den USA als viel­sei­ti­ger Arbeits­hund bewährt. Er ist mus­ku­lös, sehr aus­dau­ernd und intel­li­gent – mit einer star­ken Bin­dung zu sei­nem Men­schen. Aller­dings braucht er eine kon­se­quen­te und fai­re Füh­rung, da er bei unkla­rer Erzie­hung zu Über­sprungs­hand­lun­gen nei­gen kann. Gegen­über Men­schen zeigt er sich meist freund­lich, Art­ge­nos­sen gegen­über kann es je nach Hal­tung zu Pro­ble­men kom­men. In den fal­schen Hän­den ist er über­for­dert – in den rich­ti­gen Hän­den jedoch ein aus­ge­gli­che­ner, akti­ver und sport­li­cher Beglei­ter.

Ein Staffordshire Bullterrier an der Leine steht auf einer grünen Wiese und blickt freundlich mit offenem Maul in Richtung Kamera.

Der Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er ist beson­ders in Groß­bri­tan­ni­en als „Nan­ny Dog“ bekannt – sein lie­be­vol­ler Umgang mit Kin­dern ist legen­där. In Deutsch­land steht er in vie­len Bun­des­län­dern auf der Ras­se­lis­te und unter­liegt teils stren­gen Auf­la­gen. Dabei ist der „Staf­fie“ ein men­schen­be­zo­ge­ner, fröh­li­cher Hund mit aus­ge­präg­tem Fami­li­en­sinn. Trotz sei­nes kraft­vol­len Kör­pers ist er sen­si­bel, ver­spielt und benö­tigt den engen Kon­takt zu sei­nen Men­schen. Frem­den gegen­über zeigt er sich freund­lich bis neu­tral, mit Art­ge­nos­sen kann es je nach Sozia­li­sa­ti­on zu Pro­ble­men kom­men. Er braucht geis­ti­ge Aus­las­tung, kla­re Regeln und Nähe. Auf­grund sei­ner Ras­se­lis­tung soll­ten Inter­es­sen­ten sich im Vor­feld gründ­lich über Hal­tungs­vor­ga­ben infor­mie­ren.

Ein Tosa Inu mit kurzhaarigem, rehbraunem Fell steht vor einer grünen Hecke und blickt aufmerksam in die Ferne.

Der Tosa Inu – auch als japa­ni­scher Mastiff bekannt – ist ein ruhi­ger, sou­ve­rä­ner und impo­san­ter Hund, der ursprüng­lich für Hun­de­kämp­fe gezüch­tet wur­de. In Deutsch­land gilt er in nahe­zu allen Bun­des­län­dern als Lis­ten­hund der höchs­ten Kate­go­rie. Das bedeu­tet: Hal­ter benö­ti­gen Sach­kun­de­nach­weis, Wesens­test und häu­fig auch Hal­te­ge­neh­mi­gung. Der Tosa ist kein Anfän­ger­hund: Er ist wach­sam, distan­ziert gegen­über Frem­den und stark auf sei­ne Bezugs­per­son fixiert. Sei­ne Hal­tung erfor­dert Erfah­rung, Geduld und Füh­rungs­stär­ke. In geeig­ne­ten Hän­den ist er ein treu­er, unauf­ge­reg­ter Part­ner mit kla­rem Schutz­in­stinkt. Auf­grund sei­ner Grö­ße braucht er aus­rei­chend Platz, Bewe­gung und eine ruhi­ge Umge­bung mit fes­ten Struk­tu­ren.

Wel­che Hun­de­ras­sen gel­ten wo als Lis­ten­hund?

Ras­se­lis­ten nach Bun­des­land

In Deutsch­land gibt es kei­ne ein­heit­li­che Rege­lung für soge­nann­te Lis­ten­hun­de. Jedes Bun­des­land legt eige­ne Kri­te­ri­en und Ras­se­lis­ten fest, auf deren Basis bestimm­te Hun­de­ras­sen als gefähr­lich oder poten­zi­ell gefähr­lich ein­ge­stuft wer­den. Für Hal­ter bedeu­tet das: Was in Bay­ern streng regle­men­tiert ist, kann in Nie­der­sach­sen gar nicht als Lis­ten­hund gel­ten. Eine Ori­en­tie­rung bie­tet die Ein­stu­fung nach Bun­des­land – inklu­si­ve Vor­ga­ben zur Hal­tung, Ver­si­che­rung und Prü­fung.

In Baden-Würt­tem­berg ist die Hal­tung soge­nann­ter Lis­ten­hun­de klar gere­gelt. Die Kampf­hun­de­ver­ord­nung unter­schei­det dabei zwi­schen zwei Kate­go­rien mit unter­schied­li­chen Auf­la­gen, je nach Gefähr­dungs­po­ten­zi­al der jewei­li­gen Ras­se.

Kate­go­rie I: Als grund­sätz­lich gefähr­lich ein­ge­stuf­te Hun­de
Zu die­ser Kate­go­rie gehö­ren:

  • Pit­bull Ter­ri­er

  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er

  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er

  • Bull­ter­ri­er

Für die­se Hun­de gilt:

  • Hal­tung nur mit behörd­li­cher Geneh­mi­gung

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht in der Öffent­lich­keit

  • Zucht­ver­bot

  • Sach­kun­de­nach­weis des Hal­ters

  • Füh­rungs­zeug­nis erfor­der­lich

  • Kenn­zeich­nungs­pflicht (z. B. Mikro­chip oder Täto­wie­rung)

  • Abschluss einer Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit Deckung für Lis­ten­hun­de ver­pflich­tend

Kate­go­rie II: Poten­zi­ell gefähr­li­che Hun­de
Ras­sen wie:

  • Bull­ma­stiff

  • Dogo Argen­ti­no

  • Bor­deaux­dog­ge

  • Mastiff

  • Masti­no Napo­le­t­a­no

  • Fila Bra­silei­ro

  • Tosa Inu

Für die­se Hun­de gel­ten ähn­li­che Anfor­de­run­gen wie bei Kate­go­rie I, aller­dings kann durch einen posi­ti­ven Wesens­test eine Befrei­ung von Lei­nen- oder Maul­korb­pflicht mög­lich sein.

Wei­te­re wich­ti­ge Punk­te für Hal­ter:

  • Geneh­mi­gungs­pflicht besteht auch für Kate­go­rie-II-Hun­de

  • Sach­kun­de­nach­weis und Füh­rungs­zeug­nis sind eben­falls erfor­der­lich

  • Regel­mä­ßi­ge behörd­li­che Kon­trol­len zur Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten

  • Ver­stö­ße kön­nen hohe Buß­gel­der oder sogar den Ent­zug der Hal­ter­laub­nis nach sich zie­hen

Emp­feh­lung zur Absi­che­rung:
Eine leis­tungs­star­ke Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit aus­rei­chen­der Deckung ist uner­läss­lich – ins­be­son­de­re, wenn Ver­stö­ße gegen Lei­nen- oder Maul­korb­pflicht abge­si­chert sein sol­len.

Fazit:
Wer einen Lis­ten­hund in Baden-Würt­tem­berg hal­ten möch­te, soll­te sich früh­zei­tig und umfas­send über die gesetz­li­chen Vor­ga­ben infor­mie­ren. Eine gewis­sen­haf­te Vor­be­rei­tung, rechts­si­che­re Hal­tung und der Nach­weis der eige­nen Eig­nung sind uner­läss­lich, um Kon­flik­te mit den Behör­den zu ver­mei­den und ein siche­res Mit­ein­an­der zu gewähr­leis­ten.

In Bay­ern ist die Hal­tung soge­nann­ter Lis­ten­hun­de durch eine eige­ne Ver­ord­nung streng gere­gelt. Die Hun­de wer­den in zwei Kate­go­rien unter­teilt, wobei für bei­de Grup­pen umfang­rei­che Anfor­de­run­gen gel­ten. Grund­la­ge ist die Ver­ord­nung über Hun­de mit gestei­ger­ter Aggres­si­vi­tät und Gefähr­lich­keit.

Kate­go­rie I: Als grund­sätz­lich gefähr­lich ein­ge­stuf­te Hun­de
Dazu zäh­len unter ande­rem:

  • Pit­bull Ter­ri­er

  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er

  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er

  • Bull­ter­ri­er

Für die­se Hun­de gilt:

  • Hal­tung nur mit behörd­li­cher Erlaub­nis

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht im öffent­li­chen Raum

  • Sach­kun­de­nach­weis durch den Hal­ter erfor­der­lich

  • Zucht­ver­bot

  • Abschluss einer spe­zi­el­len Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung

  • Kenn­zeich­nungs­pflicht (z. B. Mikro­chip)

Kate­go­rie II: Poten­zi­ell gefähr­li­che Hun­de (Wesens­test mög­lich)
Bei­spie­le für die­se Grup­pe sind:

  • Rott­wei­ler

  • Masti­no Napo­le­t­a­no

  • Dogo Argen­ti­no

  • Tosa Inu

  • Ala­no

Auch hier gel­ten Auf­la­gen, jedoch kann ein posi­ti­ver Wesens­test zu Erleich­te­run­gen füh­ren – etwa beim Weg­fall der Maul­korb­pflicht. Die Geneh­mi­gungs­pflicht bleibt jedoch bestehen.

Beson­der­hei­ten in Bay­ern:

  • Bay­ern führt eine der umfang­reichs­ten Ras­se­lis­ten bun­des­weit

  • Anmel­de­pflicht des Hun­des bei der ört­li­chen Behör­de

  • Regel­mä­ßi­ge Nach­wei­se über die Ein­hal­tung der gesetz­li­chen Vor­ga­ben

  • Emp­foh­le­ne Schu­lun­gen und Fort­bil­dun­gen für Hal­ter

  • Ver­stö­ße kön­nen zu hohen Buß­gel­dern und Auf­la­gen füh­ren

Ver­si­che­rungs­pflicht für Lis­ten­hun­de:
Die Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung ist gesetz­lich vor­ge­schrie­ben und muss spe­zi­ell auf Lis­ten­hun­de aus­ge­legt sein. Sie deckt Personen‑, Sach- und Ver­mö­gens­schä­den ab und soll­te eine aus­rei­chend hohe Ver­si­che­rungs­sum­me bie­ten.

Fazit:
Die baye­ri­schen Rege­lun­gen ver­lan­gen ein hohes Maß an Ver­ant­wor­tung und Vor­be­rei­tung. Wer einen Lis­ten­hund in Bay­ern hal­ten möch­te, soll­te sich früh­zei­tig mit der Rechts­la­ge ver­traut machen, alle Geneh­mi­gun­gen ein­ho­len und sich dau­er­haft um die siche­re Hal­tung bemü­hen. Die Kom­bi­na­ti­on aus Geneh­mi­gungs­pflicht, Ver­si­che­rung, Sach­kun­de und regel­mä­ßi­ger Kon­trol­le zeigt, wie ernst das The­ma in Bay­ern genom­men wird.

In Ber­lin gel­ten Lis­ten­hun­de laut Hun­de­ge­setz als beson­ders gefähr­lich. Die Hal­tung ist streng regle­men­tiert und erfor­dert eine behörd­li­che Geneh­mi­gung. Die Ber­li­ner Ras­se­lis­te umfasst ins­be­son­de­re Hun­de der Kate­go­rie I, wie:

  • Pit­bull Ter­ri­er

  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er

  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er

  • sowie deren Misch­lin­ge

Pflich­ten für Hal­ter:

  • Anmel­dung des Hun­des bei der zustän­di­gen Behör­de

  • Füh­rungs­zeug­nis des Hal­ters

  • Sach­kun­de­nach­weis

  • Lei­nen­pflicht und Maul­korb­pflicht in der Öffent­lich­keit

  • Pflicht zur Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit Deckung für Lis­ten­hun­de

Ein zen­tra­les Ele­ment der Ber­li­ner Rege­lung ist der Wesens­test. Fällt die­ser posi­tiv aus (also wird der Hund als unge­fähr­lich ein­ge­stuft), kann eine Befrei­ung von der Maul­korb­pflicht mög­lich sein. Den­noch bleibt die Lei­nen­pflicht bestehen und die Ver­ant­wor­tung liegt wei­ter­hin beim Hal­ter.

Regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len durch die Behör­den sol­len sicher­stel­len, dass alle Vor­ga­ben ein­ge­hal­ten wer­den. Ver­stö­ße wer­den mit hohen Buß­gel­dern geahn­det – bei schwe­ren Ver­stö­ßen kann die Hal­tungs­er­laub­nis ent­zo­gen wer­den.

Unter­stüt­zung für Hal­ter:

  • Hun­de­schu­len und Tier­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen bie­ten spe­zi­el­le Trai­nings­pro­gram­me

  • Bera­tungs­an­ge­bo­te hel­fen beim rechts­kon­for­men Umgang mit Lis­ten­hun­den

  • Teil­nah­me an sol­chen Pro­gram­men wird von den Ber­li­ner Behör­den aus­drück­lich emp­foh­len

Fazit:
Die Hal­tung eines Lis­ten­hun­des in Ber­lin ist mög­lich, aber mit stren­gen Auf­la­gen ver­bun­den. Wer sich recht­zei­tig infor­miert, alle Anfor­de­run­gen erfüllt und sich aktiv um eine siche­re Füh­rung des Hun­des bemüht, kann Kon­flik­te ver­mei­den und gleich­zei­tig einen wich­ti­gen Bei­trag zum Tier­schutz leis­ten.

Bran­den­burg zählt zu den Bun­des­län­dern mit der umfang­reichs­ten Ras­se­lis­te in Deutsch­land. Die Hun­de­hal­ter­ver­ord­nung stuft eine Viel­zahl an Ras­sen als poten­zi­ell gefähr­lich ein – dar­un­ter auch weni­ger ver­brei­te­te Ras­sen wie der Ala­no, Mastin Espa­ñol, Ban­dog, Kau­ka­si­scher Owtschar­ka oder der Per­ro de Pre­sa Cana­rio. Ziel der Rege­lung ist der kon­se­quen­te Schutz der Bevöl­ke­rung und ande­rer Tie­re.

Für alle gelis­te­ten Ras­sen gel­ten stren­ge gesetz­li­che Vor­ga­ben:

  • Behörd­li­che Geneh­mi­gung zur Hal­tung erfor­der­lich

  • Sach­kun­de­nach­weis und aktu­el­les Füh­rungs­zeug­nis ver­pflich­tend

  • Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit Lis­ten­hund-Deckung vor­ge­schrie­ben

  • Kenn­zeich­nungs­pflicht durch Mikro­chip

  • In der Öffent­lich­keit gilt Maul­korb- und Lei­nen­pflicht

Ein Wesens­test kann unter bestimm­ten Umstän­den durch­ge­führt wer­den, um zu bele­gen, dass ein Hund trotz Zuge­hö­rig­keit zur Lis­te kei­ne gestei­ger­te Gefähr­lich­keit auf­weist. Wird die­ser Test bestan­den, kön­nen ein­zel­ne Auf­la­gen wie die Maul­korb­pflicht ent­fal­len.

Die Behör­den kon­trol­lie­ren regel­mä­ßig, ob Hal­ter ihre Pflich­ten ein­hal­ten. Wer gegen die Vor­schrif­ten ver­stößt, muss mit emp­find­li­chen Buß­gel­dern oder sogar dem Ver­lust der Hal­tungs­er­laub­nis rech­nen.

Fazit:
Die Hal­tung eines Lis­ten­hun­des in Bran­den­burg ist mit hohen Anfor­de­run­gen ver­bun­den. Wer einen sol­chen Hund füh­ren möch­te, soll­te sich früh­zei­tig mit den recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen ver­traut machen und alle not­wen­di­gen Nach­wei­se sorg­fäl­tig vor­be­rei­ten. Eine vor­aus­schau­en­de Pla­nung, ver­ant­wor­tungs­vol­les Ver­hal­ten und der Abschluss einer geeig­ne­ten Ver­si­che­rung sind dabei uner­läss­lich.

In Bre­men regelt das Gesetz über das Hal­ten von Hun­den die Ein­stu­fung und Hal­tung soge­nann­ter Lis­ten­hun­de. Die Stadt führt eine Lis­te von Ras­sen, die als grund­sätz­lich gefähr­lich gel­ten – soge­nann­te Kate­go­rie-I-Hun­de.

Fol­gen­de Ras­sen sind betrof­fen:

  • Pit­bull Ter­ri­er

  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er

  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er

  • Bull­ter­ri­er

Für die­se Hun­de gel­ten stren­ge Vor­ga­ben:

  • Hal­tung nur mit behörd­li­cher Erlaub­nis

  • Ver­pflich­ten­der Sach­kun­de­nach­weis des Hal­ters

  • Füh­rungs­zeug­nis muss vor­ge­legt wer­den

  • Abschluss einer Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung, die expli­zit Schä­den durch Lis­ten­hun­de abdeckt

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht im öffent­li­chen Raum

Ein­zel­fall­prü­fung bei Misch­lin­gen:
Hun­de, die äußer­lich oder ver­hal­tens­be­dingt an gelis­te­te Ras­sen erin­nern, unter­lie­gen einer indi­vi­du­el­len Ein­schät­zung durch die Behör­de. Dabei wird geprüft, ob eine tat­säch­li­che Gefähr­dung vor­liegt oder der Hund unter die Ras­se­lis­te fällt.

Wei­te­re wich­ti­ge Aspek­te für Hal­ter:

  • Regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len durch Behör­den zur Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten

  • Ver­stö­ße kön­nen hohe Buß­gel­der zur Fol­ge haben

  • Ziel der Rege­lung ist der Schutz von Men­schen und Tie­ren im öffent­li­chen Raum

Unter­stüt­zung für Hal­ter:
In Bre­men gibt es spe­zi­el­le Trai­nings­an­ge­bo­te und Schu­lun­gen für Hal­ter von Lis­ten­hun­den. Die­se unter­stüt­zen dabei, die Anfor­de­run­gen sicher zu erfül­len und das Sozi­al­ver­hal­ten der Hun­de posi­tiv zu beein­flus­sen.

Fazit:
Die Hal­tung eines Lis­ten­hun­des in Bre­men ist mög­lich, aber mit klar defi­nier­ten recht­li­chen Vor­ga­ben und Auf­la­gen ver­bun­den. Eine recht­zei­ti­ge Infor­ma­ti­on, ver­ant­wor­tungs­vol­le Vor­be­rei­tung und kon­se­quen­te Erzie­hung sind für ein fried­li­ches Mit­ein­an­der uner­läss­lich.

In Ham­burg regelt das Ham­bur­ger Hun­de­ge­setz die Hal­tung von Lis­ten­hun­den und unter­schei­det dabei klar zwi­schen zwei Kate­go­rien. Ziel ist es, die öffent­li­che Sicher­heit zu gewähr­leis­ten, gleich­zei­tig aber auch Hal­tern kon­kre­te Wege auf­zu­zei­gen, wie eine Hal­tung mög­lich ist.

Kate­go­rie I: Hal­tung grund­sätz­lich ver­bo­ten – Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung nötig
Die­se Kate­go­rie umfasst:

  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er

  • Pit­bull Ter­ri­er

  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er

  • Bull­ter­ri­er

  • Misch­lin­ge die­ser Ras­sen

Für Hun­de die­ser Grup­pe gilt:

  • Hal­tung nur mit behörd­li­cher Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht im öffent­li­chen Raum

  • Nach­weis einer beson­de­ren Eig­nung des Hal­ters erfor­der­lich

  • Ver­pflich­ten­der Abschluss einer Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit Deckung für Lis­ten­hun­de

Kate­go­rie II: Hal­tung unter Auf­la­gen mög­lich
Für Hun­de, die als poten­zi­ell gefähr­lich gel­ten, ist eine Hal­tung erlaubt, sofern bestimm­te Anfor­de­run­gen erfüllt wer­den. Dazu zäh­len:

  • Wesens­test: Bei posi­ti­vem Bestehen kön­nen bestimm­te Auf­la­gen ent­fal­len

  • Geneh­mi­gungs­pflicht

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht (teil­wei­se auf­heb­bar nach Test)

  • Sach­kun­de­nach­weis für den Hal­ter

Wei­te­re Auf­la­gen und Beson­der­hei­ten in Ham­burg:

  • Regel­mä­ßi­ge behörd­li­che Kon­trol­len zur Ein­hal­tung der Vor­ga­ben

  • Teil­nah­me an Schu­lun­gen und Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen mög­lich

  • Ziel: Sen­si­bi­li­sie­rung und Unter­stüt­zung ver­ant­wor­tungs­vol­ler Hun­de­hal­tung

Emp­feh­lung zur Absi­che­rung:
Eine Haft­pflicht­ver­si­che­rung mit expli­zi­tem Schutz für Lis­ten­hun­de ist gesetz­lich vor­ge­schrie­ben und soll­te unbe­dingt auch Schä­den durch mög­li­che Ver­stö­ße gegen die Hal­tungs­vor­ga­ben abde­cken.

Fazit:
Ham­burg ver­folgt einen kon­se­quen­ten und struk­tu­rier­ten Ansatz im Umgang mit Lis­ten­hun­den. Wäh­rend gefähr­li­che Ras­sen streng regle­men­tiert sind, wird ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Hal­tern mit nach­ge­wie­se­ner Sach­kun­de ein rechts­si­che­rer Rah­men zur Hun­de­hal­tung gebo­ten.

In Hes­sen regelt die Gefah­ren­ab­wehr­ver­ord­nung über das Hal­ten und Füh­ren von Hun­den die Vor­schrif­ten für soge­nann­te Lis­ten­hun­de. Die Ein­stu­fung betrifft bestimm­te Ras­sen sowie deren Misch­lin­ge, die als poten­zi­ell gefähr­lich gel­ten und daher stren­gen Auf­la­gen unter­lie­gen.

Als Lis­ten­hun­de gel­ten in Hes­sen:

  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er

  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er

  • Bull­ter­ri­er

  • Pit­bull Ter­ri­er

  • Misch­lin­ge die­ser Ras­sen

Pflich­ten für Hal­ter:

  • Anmel­dung des Hun­des bei der zustän­di­gen Behör­de

  • Nach­weis eines Sach­kun­de­nach­wei­ses

  • Vor­la­ge eines Füh­rungs­zeug­nis­ses

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht in der Öffent­lich­keit

  • Kenn­zeich­nungs­pflicht (z. B. per Mikro­chip)

  • Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit Lis­ten­hund-Deckung ver­pflich­tend

Ein zusätz­li­cher Wesens­test kann bei bestimm­ten Hun­den erfor­der­lich sein. Wird die­ser posi­tiv bestan­den, kann unter Umstän­den eine Befrei­ung von der Maul­korb­pflicht erfol­gen. Die Bewer­tung erfolgt stets indi­vi­du­ell.

Die Behör­den kon­trol­lie­ren regel­mä­ßig die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten. Ver­stö­ße kön­nen mit Buß­gel­dern oder wei­te­ren Maß­nah­men geahn­det wer­den.

Beson­ders wich­tig:
Eine leis­tungs­fä­hi­ge Haft­pflicht­ver­si­che­rung schützt den Hal­ter vor den finan­zi­el­len Fol­gen etwa­iger Per­so­nen- oder Sach­schä­den. Die Deckungs­sum­me soll­te so gewählt sein, dass sie auch hohe Scha­dens­er­satz­for­de­run­gen abdeckt – ins­be­son­de­re bei Lis­ten­hun­den.

Fazit:
Wer in Hes­sen einen Lis­ten­hund hal­ten möch­te, muss sich recht­zei­tig und umfas­send infor­mie­ren, alle Nach­wei­se erbrin­gen und sich dau­er­haft ver­ant­wor­tungs­voll ver­hal­ten. Ziel der Rege­lung ist es, die Sicher­heit der Bevöl­ke­rung zu gewähr­leis­ten und gleich­zei­tig eine art­ge­rech­te Hal­tung zu ermög­li­chen.

In Meck­len­burg-Vor­pom­mern wur­de im Jahr 2022 ein bedeu­ten­der Schritt voll­zo­gen: Die bis­he­ri­ge Ras­se­lis­te wur­de abge­schafft. Statt pau­scha­ler Ein­stu­fung gan­zer Ras­sen erfolgt nun eine indi­vi­du­el­le Gefähr­dungs­be­ur­tei­lung auf Basis des tat­säch­li­chen Ver­hal­tens des Hun­des. Die recht­li­che Grund­la­ge dafür bil­det die Hun­de­hal­ter­ver­ord­nung (Hun­deh­VO M‑V).

Das bedeu­tet kon­kret: Kein Hund gilt auto­ma­tisch als Lis­ten­hund – selbst bei Ras­sen, die in ande­ren Bun­des­län­dern als gefähr­lich ein­ge­stuft wer­den. Statt­des­sen kann ein Hund als gefähr­lich gel­ten, wenn er durch aggres­si­ves Ver­hal­ten auf­fällt oder im Rah­men eines Wesens­tests nega­tiv beur­teilt wird.

Wich­ti­ge Auf­la­gen für gefähr­lich ein­ge­stuf­te Hun­de:

  • Anmel­dung bei der zustän­di­gen Behör­de

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht im öffent­li­chen Raum

  • Sach­kun­de­nach­weis durch den Hal­ter

  • Pflicht zur Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit spe­zi­el­ler Deckung

  • Mög­lich­keit zur Auf­la­gen­be­frei­ung bei posi­ti­vem Wesens­test

Die­se moder­ne Rege­lung erlaubt es Hun­de­hal­tern, den Cha­rak­ter und die Erzie­hung ihres Tie­res in den Mit­tel­punkt zu stel­len – anstel­le star­rer Ver­bo­te auf­grund der Ras­se. Gleich­zei­tig bleibt der Schutz der All­ge­mein­heit gewahrt, denn auf­fäl­lig gewor­de­ne Hun­de wer­den wei­ter­hin regu­liert.

Vor­tei­le die­ser Rege­lung:

  • Kein gene­rel­les Ras­ses­tig­ma mehr

  • Bes­se­re Ver­mitt­lungs­chan­cen in Tier­hei­men

  • Rechts­si­cher­heit durch trans­pa­ren­te Ein­zel­fall­prü­fung

  • För­de­rung einer ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Hun­de­hal­tung

Hal­ter soll­ten sich den­noch stets über aktu­el­le Vor­ga­ben infor­mie­ren und im Zwei­fel Rück­spra­che mit den Behör­den hal­ten. Eine früh­zei­ti­ge Sozia­li­sie­rung und kon­se­quen­te Erzie­hung blei­ben auch ohne Ras­se­lis­te der bes­te Schutz vor Kon­flik­ten im All­tag.

Fazit:
Meck­len­burg-Vor­pom­mern geht mit gutem Bei­spiel vor­an und zeigt, dass Ver­hal­tens­be­ur­tei­lung statt Ras­se­lis­te ein gang­ba­rer und siche­rer Weg sein kann – sowohl für Hun­de­hal­ter als auch für die öffent­li­che Sicher­heit.

In Nie­der­sach­sen gibt es kei­ne fes­te Ras­se­lis­te für Lis­ten­hun­de. Statt einer pau­scha­len Ein­stu­fung wird die Gefähr­lich­keit eines Hun­des immer indi­vi­du­ell bewer­tet – basie­rend auf sei­nem Ver­hal­ten und ggf. durch einen Wesens­test. Der Fokus liegt damit nicht auf der Ras­se, son­dern auf der tat­säch­li­chen Ver­hal­tens­wei­se des ein­zel­nen Tie­res.

Wesent­li­che Merk­ma­le des nie­der­säch­si­schen Modells:

  • Kei­ne Ein­stu­fung allein auf­grund der Ras­se

  • Gefähr­lich­keit wird nach Vor­fäl­len oder einem nega­ti­ven Wesens­test fest­ge­stellt

  • Erzie­hung, Sozia­li­sa­ti­on und Hal­tung haben direk­ten Ein­fluss auf die Bewer­tung

Für als gefähr­lich ein­ge­stuf­te Hun­de gel­ten:

  • Anmel­de­pflicht bei der zustän­di­gen Behör­de

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht im öffent­li­chen Raum

  • Pflicht zur Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung, auch für Schä­den durch gefähr­li­che Hun­de

  • Mög­lich­keit zur Mil­de­rung der Auf­la­gen bei posi­ti­vem Wesens­test

Die­ser Ansatz gilt als modern und dif­fe­ren­ziert, da er das indi­vi­du­el­le Wesen des Hun­des berück­sich­tigt und nicht auf pau­scha­le Ras­se­merk­ma­le setzt.

Posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen:

  • Ehe­mals schwer ver­mit­tel­ba­re Hun­de aus dem Tier­heim haben bes­se­re Chan­cen

  • Gerech­te­re Ein­schät­zung für Hal­ter ver­ant­wor­tungs­voll erzo­ge­ner Tie­re

  • För­de­rung eines ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgangs mit auf­fäl­li­gen Hun­den

Wich­ti­ger Hin­weis für Hal­ter:
Trotz der fle­xi­blen Rege­lung ist es not­wen­dig, sich gründ­lich über die gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen zu infor­mie­ren und alle Nach­wei­se zu erbrin­gen. Schu­lun­gen, Sach­kun­de­tests und Trai­nings­an­ge­bo­te in Nie­der­sach­sen hel­fen dabei, den Hund sicher zu füh­ren und Vor­schrif­ten ein­zu­hal­ten.

Fazit:
Nie­der­sach­sen ver­folgt einen indi­vi­du­el­len und pra­xis­na­hen Ansatz im Umgang mit poten­zi­ell gefähr­li­chen Hun­den. Für Hal­ter bedeu­tet das mehr Ver­ant­wor­tung, aber auch mehr Fair­ness – vor­aus­ge­setzt, das Ver­hal­ten des Hun­des recht­fer­tigt eine Hal­tung ohne beson­de­re Ein­schrän­kun­gen.

In Nord­rhein-West­fa­len regelt das Lan­des­hun­de­ge­setz NRW (LHundG NRW) die Hal­tung von Lis­ten­hun­den. Die Hun­de wer­den in zwei Kate­go­rien ein­ge­teilt – mit jeweils unter­schied­li­chen recht­li­chen Anfor­de­run­gen an die Hal­tung und Absi­che­rung.

Kate­go­rie I: Als gefähr­lich ein­ge­stuf­te Hun­de
Die­se Hun­de gel­ten als grund­sätz­lich gefähr­lich. Ihre Hal­tung ist nur mit behörd­li­cher Geneh­mi­gung erlaubt. Dazu zäh­len:

  • Pit­bull Ter­ri­er

  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er

  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er

  • Bull­ter­ri­er

  • Dogo Cana­rio (Per­ro de Pre­sa Cana­rio)

Für Hal­ter gel­ten:

  • Geneh­mi­gungs­pflicht bei der zustän­di­gen Behör­de

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht in der Öffent­lich­keit

  • Sach­kun­de­nach­weis erfor­der­lich

  • Ver­pflich­ten­de Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit expli­zi­tem Schutz für Lis­ten­hun­de

Kate­go­rie II: Poten­zi­ell gefähr­li­che Hun­de
Die­se Hun­de gel­ten als gefähr­lich, sofern ihre Unge­fähr­lich­keit nicht durch einen Wesens­test nach­ge­wie­sen wird. Typi­sche Ver­tre­ter sind:

  • Rott­wei­ler

  • Masti­no Napo­le­t­a­no

  • Tosa Inu

  • Dogo Argen­ti­no

  • Ala­no

Auch für Kate­go­rie-II-Hun­de gel­ten zunächst stren­ge Auf­la­gen:

  • Maul­korb- und Lei­nen­pflicht

  • Sach­kun­de­nach­weis

  • Ver­si­che­rungs­pflicht
    → Ein posi­ti­ver Wesens­test kann jedoch ein­zel­ne Auf­la­gen ent­fal­len las­sen.

Wei­te­re Rege­lun­gen in NRW:

  • Die Hun­de­hal­ter­haft­pflicht ist für alle Lis­ten­hun­de ver­pflich­tend

  • Die Ver­si­che­rung muss auch Schä­den durch gefähr­li­che Hun­de abde­cken

  • Regel­mä­ßi­ge behörd­li­che Kon­trol­len zur Ein­hal­tung der gesetz­li­chen Vor­ga­ben

  • Teil­nah­me an Schu­lun­gen wird emp­foh­len, um den siche­ren Umgang mit Lis­ten­hun­den zu gewähr­leis­ten

Fazit:
In NRW ist die Hal­tung eines Lis­ten­hun­des klar regle­men­tiert und mit umfang­rei­chen Pflich­ten ver­bun­den. Wer einen sol­chen Hund hal­ten möch­te, muss nicht nur fach­lich geeig­net sein, son­dern auch für aus­rei­chen­den Ver­si­che­rungs­schutz sor­gen. Ein ver­ant­wor­tungs­vol­ler Umgang, kon­se­quen­te Erzie­hung und recht­li­che Absi­che­rung sind dabei uner­läss­lich.

Auch in Rhein­land-Pfalz ist die Hal­tung von Lis­ten­hun­den streng gere­gelt. Die Lan­des­vor­schrif­ten ori­en­tie­ren sich an denen aus Nord­rhein-West­fa­len und unter­tei­len Lis­ten­hun­de in zwei Gefah­ren­ka­te­go­rien. Ziel ist es, die öffent­li­che Sicher­heit zu gewähr­leis­ten und gleich­zei­tig eine kla­re gesetz­li­che Grund­la­ge für Hal­ter zu schaf­fen.

Kate­go­rie 1: Als grund­sätz­lich gefähr­lich ein­ge­stuf­te Hun­de
Zu die­ser Grup­pe zäh­len:

  • Pit­bull Ter­ri­er

  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er

  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er

  • Bull­ter­ri­er

  • Dogo Cana­rio (Pre­sa Cana­rio)

Für die­se Hun­de gilt:

  • Geneh­mi­gungs­pflicht durch die ört­li­che Behör­de

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht in der Öffent­lich­keit

  • Sach­kun­de­nach­weis erfor­der­lich

  • Ver­pflich­ten­de Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit Lis­ten­hund-Klau­sel

  • Zucht und Ein­fuhr in der Regel unter­sagt

Kate­go­rie 2: Poten­zi­ell gefähr­li­che Hun­de (Ein­zel­fall­be­wer­tung durch Wesens­test)
Bei­spie­le:

  • Rott­wei­ler

  • Dogo Argen­ti­no

  • Ala­no

  • Masti­no Napo­le­t­a­no

  • Tosa Inu

Auch für die­se Hun­de gel­ten:

  • Auf­la­gen wie Maul­korb- und Lei­nen­pflicht

  • Mög­lich­keit der Befrei­ung durch einen posi­ti­ven Wesens­test

  • Geneh­mi­gungs­pflicht auch hier not­wen­dig

  • Nach­weis über Zuver­läs­sig­keit und Sach­kun­de

Zusätz­li­che Hin­wei­se für Hal­ter:

  • Ver­stö­ße gegen die Vor­schrif­ten kön­nen zu emp­find­li­chen Buß­gel­dern füh­ren

  • Behör­den kon­trol­lie­ren regel­mä­ßig die Ein­hal­tung der Auf­la­gen

  • Der Besuch von Schu­lun­gen oder Fort­bil­dun­gen wird aus­drück­lich emp­foh­len

  • Hun­de müs­sen klar iden­ti­fi­zier­bar sein (z. B. Mikro­chip)

Wich­ti­ger Ver­si­che­rungs­schutz:
In Rhein­land-Pfalz ist eine Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung ver­pflich­tend, die spe­zi­ell auf die Hal­tung von Lis­ten­hun­den abge­stimmt ist. Sie soll­te ins­be­son­de­re auch Schä­den abde­cken, die durch Miss­ach­tung von Maul­korb- oder Lei­nen­pflicht ent­ste­hen.

Fazit:
Die Hal­tung eines Lis­ten­hun­des in Rhein­land-Pfalz setzt recht­zei­ti­ge Infor­ma­ti­on, sorg­fäl­ti­ge Vor­be­rei­tung und kon­se­quen­te Umset­zung der gesetz­li­chen Vor­ga­ben vor­aus. Wer alle Auf­la­gen erfüllt und ver­ant­wor­tungs­voll han­delt, kann mit sei­nem Hund ein siche­res und har­mo­ni­sches Mit­ein­an­der im All­tag ermög­li­chen.

Im Saar­land regelt die Hun­de­ver­ord­nung die Hal­tung von Lis­ten­hun­den. Auch hier erfolgt eine Unter­tei­lung in Kate­go­rie I und Kate­go­rie II, wobei jede Kate­go­rie mit kla­ren Vor­ga­ben und Auf­la­gen ver­bun­den ist.

Kate­go­rie I: Als grund­sätz­lich gefähr­lich ein­ge­stuf­te Hun­de
Fol­gen­de Ras­sen zäh­len dazu:

  • Pit­bull Ter­ri­er

  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er

  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er

  • Bull­ter­ri­er

Für die­se Hun­de gilt:

  • Hal­tung nur mit behörd­li­cher Erlaub­nis

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht in der Öffent­lich­keit

  • Sach­kun­de­nach­weis und Füh­rungs­zeug­nis des Hal­ters erfor­der­lich

  • Ver­pflich­ten­de Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit Deckung für Lis­ten­hun­de

  • Anmel­dung bei der zustän­di­gen Behör­de

Kate­go­rie II: Poten­zi­ell gefähr­li­che Hun­de mit Wesens­test-Opti­on
Dazu gehö­ren u. a.:

  • Rott­wei­ler

  • Dogo Argen­ti­no

  • Tosa Inu

  • Masti­no Napo­le­t­a­no

  • Ala­no

Hier gilt:

  • Hal­tung eben­falls geneh­mi­gungs­pflich­tig

  • Auf­la­gen wie Lei­nen- und Maul­korb­pflicht kön­nen durch posi­ti­ven Wesens­test gelo­ckert wer­den

  • Auch hier: Nach­weis­pflicht über Sach­kun­de, Füh­rungs­zeug­nis und Haft­pflicht­ver­si­che­rung

Wei­te­re Punk­te für Hal­ter im Saar­land:

  • Regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len durch die Behör­den

  • Ver­stö­ße wer­den mit Buß­gel­dern oder dem Ent­zug der Hal­tungs­er­laub­nis geahn­det

  • Hohe Anfor­de­run­gen an Zuver­läs­sig­keit und Ver­ant­wor­tung der Hal­ter

Fazit:
Das Saar­land setzt mit sei­ner Hun­de­ver­ord­nung auf ein struk­tu­rier­tes Sys­tem zum Schutz der All­ge­mein­heit. Wer einen Lis­ten­hund hält, muss sich umfas­send vor­be­rei­ten, Nach­wei­se erbrin­gen und alle gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen erfül­len. Nur so lässt sich ein siche­rer und ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ter Umgang mit die­sen Hun­de­ras­sen gewähr­leis­ten.

In Sach­sen ist die Rege­lung zu Lis­ten­hun­den durch das Gesetz zum Schut­ze der Bevöl­ke­rung vor gefähr­li­chen Hun­den (GefHundG) fest­ge­legt. Anders als in vie­len ande­ren Bun­des­län­dern unter­schei­det Sach­sen nicht zwi­schen ver­schie­de­nen Gefähr­lich­keits­ka­te­go­rien. Es gibt eine ein­heit­li­che Lis­te, auf der aktu­ell nur drei Ras­sen als grund­sätz­lich gefähr­lich ein­ge­stuft sind.

Lis­ten­hun­de Sach­sen 2025:

  • Bull­ter­ri­er

  • Pit Bull

  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er

Für die­se Hun­de gilt lan­des­weit eine Maul­korb- und Lei­nen­pflicht in der Öffent­lich­keit – auch in gemein­schaft­lich genutz­ten Berei­chen von Miets­häu­sern. Ein Frei­lauf ist nicht gestat­tet, selbst auf aus­ge­wie­se­nen Hun­de­wie­sen.

Pflich­ten für Hal­ter gefähr­li­cher Hun­de:

  • Sach­kun­de­nach­weis: Theo­re­ti­sche und prak­ti­sche Prü­fung sind erfor­der­lich.

  • Poli­zei­li­ches Füh­rungs­zeug­nis: Der Hal­ter muss sei­ne Zuver­läs­sig­keit bele­gen.

  • Haft­pflicht­ver­si­che­rung: Eine gül­ti­ge Hun­de­hal­ter­haft­pflicht ist ver­pflich­tend.

Wei­te­re Auf­la­gen:

  • Pro Haus­halt darf nur ein gelis­te­ter Hund gehal­ten wer­den.

  • Zutritt zu Kin­der­spiel­plät­zen ist ver­bo­ten.

  • Bei Anschaf­fung, Abga­be oder Tod des Hun­des besteht Mit­tei­lungs­pflicht an die zustän­di­ge Behör­de.

Gefähr­li­che Hun­de außer­halb der Lis­te:
Auch Hun­de ande­rer Ras­sen kön­nen als gefähr­lich ein­ge­stuft wer­den, wenn sie Men­schen angrei­fen oder Tie­re het­zen. In sol­chen Fäl­len grei­fen die­sel­ben stren­gen Auf­la­gen wie bei den offi­zi­ell gelis­te­ten Ras­sen.

Fazit:
Sach­sen ver­folgt ein beson­ders restrik­ti­ves Modell im Umgang mit Lis­ten­hun­den. Eine Hal­tung ist nur unter kla­ren gesetz­li­chen Vor­ga­ben mög­lich. Wer einen die­ser Hun­de hal­ten möch­te, soll­te sich früh­zei­tig mit dem Ord­nungs­amt in Ver­bin­dung set­zen und alle erfor­der­li­chen Nach­wei­se erbrin­gen.

In Sach­sen-Anhalt regelt das Hun­de­ge­setz Sach­sen-Anhalts die Hal­tung soge­nann­ter Lis­ten­hun­de. Dabei wer­den bestimm­te Hun­de­ras­sen als poten­zi­ell gefähr­lich ein­ge­stuft und unter­lie­gen beson­de­ren gesetz­li­chen Auf­la­gen. Die Rege­lun­gen die­nen dem Schutz der Bevöl­ke­rung und sol­len Risi­ken im öffent­li­chen Raum mini­mie­ren.

Gelis­te­te Ras­sen umfas­sen u. a.:

  • Pit­bull Ter­ri­er

  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er

  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er

  • Bull­ter­ri­er

  • Dogo Argen­ti­no

  • Masti­no Napo­le­t­a­no

  • Misch­lin­ge die­ser Ras­sen

Wich­ti­ge Auf­la­gen für Hal­ter:

  • Anmel­dung des Hun­des bei der zustän­di­gen Behör­de

  • Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit Deckung für Lis­ten­hun­de ver­pflich­tend

  • Füh­rungs­zeug­nis des Hal­ters

  • Sach­kun­de­nach­weis zum Nach­weis der Halt­er­eig­nung

  • Wesens­test kann ange­ord­net wer­den, um Auf­la­gen ggf. anzu­pas­sen oder zu lockern

Zusätz­lich fin­den in Sach­sen-Anhalt regel­mä­ßi­ge behörd­li­che Kon­trol­len statt, um die Ein­hal­tung der gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen sicher­zu­stel­len. Bei Ver­stö­ßen dro­hen Buß­gel­der oder der Ent­zug der Hal­tungs­er­laub­nis.

Beson­der­heit:
Das Land bie­tet Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen und Schu­lun­gen für Lis­ten­hund­hal­ter an. Die­se sol­len Wis­sen ver­mit­teln, Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein för­dern und den siche­ren Umgang mit poten­zi­ell gefähr­li­chen Hun­den stär­ken.

Hin­weis:
Die Auf­nah­me in die Ras­se­lis­te bedeu­tet nicht auto­ma­tisch, dass der jewei­li­ge Hund als gefähr­lich gilt. Die Ein­schät­zung erfolgt im Zwei­fel indi­vi­du­ell über einen Wesens­test, wodurch im Ein­zel­fall auch eine Ent­las­tung mög­lich ist.

Fazit:
Wer in Sach­sen-Anhalt einen Lis­ten­hund hal­ten möch­te, muss sich auf kla­re Regeln und Prüf­ver­fah­ren ein­stel­len. Eine gute Vor­be­rei­tung, recht­li­che Absi­che­rung und ver­ant­wor­tungs­vol­les Han­deln sind zen­tra­le Vor­aus­set­zun­gen für eine lega­le und siche­re Hun­de­hal­tung.

In Schles­wig-Hol­stein gibt es kei­ne pau­scha­le Ras­se­lis­te für Lis­ten­hun­de. Statt­des­sen wird die Gefähr­lich­keit eines Hun­des indi­vi­du­ell anhand sei­nes Ver­hal­tens beur­teilt. Das bedeu­tet: Hun­de gel­ten nicht auto­ma­tisch wegen ihrer Ras­se als gefähr­lich – aus­schlag­ge­bend ist, ob sie tat­säch­lich durch aggres­si­ves Ver­hal­ten auf­fal­len.

Wann ein Hund als gefähr­lich gilt:
Ein Hund wird dann ein­ge­stuft, wenn er z. B.:

  • Men­schen oder Tie­re bedroht oder ver­letzt

  • durch aggres­si­ves Ver­hal­ten auf­fällt

  • wie­der­holt unkon­trol­liert ent­läuft oder gefähr­lich reagiert

Wel­che Auf­la­gen gel­ten bei Gefähr­lich­keit:

  • Mel­de­pflicht bei der zustän­di­gen Behör­de

  • Lei­nen- und Maul­korb­pflicht in öffent­li­chen Berei­chen

  • Sach­kun­de­nach­weis des Hal­ters

  • Abschluss einer spe­zi­el­len Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung

  • Mög­lich­keit eines Wesens­tests zur Ein­schät­zung oder Ent­las­tung

Was die­se Rege­lung bedeu­tet:
Der Fokus auf das indi­vi­du­el­le Ver­hal­ten statt auf die Ras­se erlaubt eine fai­re­re Ein­schät­zung: Gut erzo­ge­ne Hun­de blei­ben von Auf­la­gen ver­schont – pro­ble­ma­ti­sche Tie­re hin­ge­gen wer­den gezielt regu­liert.

Vor­tei­le für ver­ant­wor­tungs­vol­le Hal­ter:

  • Kei­ne stig­ma­ti­sie­ren­de Ras­se­lis­te

  • Rechts­kon­for­me Hal­tung durch gutes Ver­hal­ten des Hun­des mög­lich

  • Mög­lich­keit zur Ent­las­tung durch posi­ti­ven Wesens­test

Hin­weis:
Die Behör­den kon­trol­lie­ren regel­mä­ßig, ob Hal­ter ihren Pflich­ten nach­kom­men. Ver­stö­ße gegen Maul­korb­pflicht oder Mel­de­pflicht kön­nen mit Buß­gel­dern belegt wer­den.

Fazit:
Schles­wig-Hol­stein ver­folgt einen moder­nen, ver­hal­tens­ori­en­tier­ten Ansatz, der den Cha­rak­ter und die Erzie­hung des Hun­des in den Mit­tel­punkt stellt. Für Hal­ter bedeu­tet das mehr Frei­heit – aber auch mehr Ver­ant­wor­tung.

In Thü­rin­gen wur­de die bis­he­ri­ge Ras­se­lis­te voll­stän­dig abge­schafft. Statt pau­scha­ler Ein­stu­fun­gen ent­schei­det heu­te das Ver­hal­ten des ein­zel­nen Hun­des über mög­li­che Auf­la­gen. Im Mit­tel­punkt steht der Wesens­test, mit dem geklärt wird, ob ein Hund tat­säch­lich ein Gefah­ren­po­ten­zi­al auf­weist.

Wich­ti­ge Merk­ma­le der Rege­lung:

  • Kei­ne fes­te Ras­se­lis­te mehr

  • Beur­tei­lung erfolgt indi­vi­du­ell je nach Ver­hal­ten

  • Hun­de kön­nen per Wesens­test als unge­fähr­lich ein­ge­stuft wer­den

  • Posi­ti­ve Test­ergeb­nis­se kön­nen von Lei­nen- und Maul­korb­pflicht befrei­en

Pflich­ten für Hal­ter gefähr­li­cher Hun­de:

  • Behörd­li­che Geneh­mi­gung zur Hal­tung

  • Anmel­dung des Hun­des bei der Kom­mu­ne

  • Abschluss einer Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung, die auch Schä­den durch gefähr­li­che Hun­de abdeckt

  • In der Öffent­lich­keit: Maul­korb- und Lei­nen­pflicht (sofern kei­ne Befrei­ung vor­liegt)

Die Abkehr von star­ren Ras­se­lis­ten gilt als modern und tier­schutz­freund­lich: Statt pau­scha­le Ver­bo­te auf Basis der Ras­se steht das indi­vi­du­el­le Ver­hal­ten des Hun­des im Fokus. Das ver­bes­sert auch die Ver­mitt­lungs­chan­cen von Hun­den aus dem Tier­heim – da kei­ne Vor­ver­ur­tei­lung auf­grund der Ras­se mehr statt­fin­det.

Fazit:
Wer in Thü­rin­gen einen Hund mit poten­zi­el­lem Gefähr­dungs­po­ten­zi­al hal­ten möch­te, muss Ver­ant­wor­tung über­neh­men, sich über die gesetz­li­chen Rege­lun­gen infor­mie­ren und alle Nach­wei­se recht­zei­tig erbrin­gen. Die Mög­lich­keit, durch einen posi­ti­ven Wesens­test Auf­la­gen zu redu­zie­ren, schafft eine fai­re und gerech­te Lösung für Mensch und Tier.

Opti­ma­ler Schutz für Hal­ter von Lis­ten­hun­den

Ver­si­che­run­gen, die Sie als Hal­ter eines Lis­ten­hun­des wirk­lich brau­chen

Die Hal­tung eines Lis­ten­hun­des bringt nicht nur beson­de­re Ver­ant­wor­tung, son­dern auch gesetz­li­che Auf­la­gen mit sich. Eine leis­tungs­star­ke Hun­de­haft­pflicht­ver­si­che­rung ist in vie­len Bun­des­län­dern gesetz­lich vor­ge­schrie­ben – häu­fig spe­zi­ell mit Nach­weis für Lis­ten­hun­de. Ergän­zend kann eine Kran­ken- oder OP-Ver­si­che­rung für Hun­de hel­fen, hohe Tier­arzt­kos­ten abzu­si­chern. Infor­mie­ren Sie sich hier über die pas­sen­den Optio­nen für Ihren Hund.

Junge Frau geht mit einem aktiven Hund an der Leine spazieren – Symbolbild für die Notwendigkeit einer Hundehalterhaftpflichtversicherung.

Hun­de­hal­ter­haft­pflicht Lis­ten­hun­de

In vie­len Bun­des­län­dern ist die Hun­de­hal­ter­haft­pflicht gesetz­lich ver­pflich­tend – ins­be­son­de­re für soge­nann­te Lis­ten­hun­de. Die Ver­si­che­rung muss dabei aus­drück­lich auch Schä­den durch Hun­de gelis­te­ter Ras­sen abde­cken. Wich­tig sind eine aus­rei­chend hohe Deckungs­sum­me, kla­re Rege­lun­gen zu Maul­korb- und Lei­nen­pflicht sowie kei­ne pau­scha­len Aus­schlüs­se bei Lis­ten­hun­den. Wir hel­fen Ihnen, die pas­sen­de Haft­pflicht für Ihren Hund zu fin­den – auch bei erschwer­ten Bedin­gun­gen.

Tierarzt untersucht einen Labrador auf dem Behandlungstisch, Mutter und Kind stehen daneben in einer hellen Tierarztpraxis

Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung

Lis­ten­hun­de wie Ame­ri­can Staf­ford­shire oder Tosa Inu brin­gen mit­un­ter gene­tisch beding­te Krank­heits­ri­si­ken mit. Eine Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung deckt ambu­lan­te und sta­tio­nä­re Behand­lun­gen beim Tier­arzt ab – vom Haut­pro­blem bis zur auf­wen­di­gen OP. Ach­ten Sie auf Anbie­ter, die kei­ne Ras­se­aus­schlüs­se haben und auch älte­re Hun­de ver­si­chern. Gera­de bei häu­fi­gen Gesund­heits­pro­ble­men kann sich die Absi­che­rung schnell rech­nen.

Tierärztin untersucht einen Schäferhund auf dem Behandlungstisch, eine Person hält das Tier, moderne Tierklinik im Hintergrund

Hun­de-OP-Ver­si­che­rung

Ein Kreuz­band­riss, eine Magen­dre­hung oder ein Biss­un­fall – Ope­ra­ti­ons­kos­ten beim Hund kön­nen leicht in den vier­stel­li­gen Bereich gehen. Eine OP-Ver­si­che­rung über­nimmt die Kos­ten für chir­ur­gi­sche Ein­grif­fe und anschlie­ßen­de Nach­be­hand­lun­gen. Vie­le Anbie­ter leis­ten auch bei lis­ten­pflich­ti­gen Ras­sen – hier lohnt sich ein Ver­gleich der Tari­fe. Ide­al für Hal­ter, die OP-Kos­ten nicht aus Rück­la­gen stem­men möch­ten.

Was Lis­ten­hund-Hal­ter zwin­gend beach­ten müs­sen

Pflich­ten für Hal­ter von Lis­ten­hun­den

Wer einen Lis­ten­hund hal­ten möch­te, muss sich auf stren­ge gesetz­li­che Vor­ga­ben ein­stel­len. Die­se Pflich­ten vari­ie­ren zwar je nach Bun­des­land, fol­gen aber in vie­len Punk­ten einem ein­heit­li­chen Rah­men. Von Geneh­mi­gun­gen über Sach­kun­de­nach­wei­se bis hin zur Hal­tung in der Öffent­lich­keit – als Hal­ter tra­gen Sie eine beson­de­re Ver­ant­wor­tung.

Die Hal­tung eines Lis­ten­hun­des ist in den meis­ten Bun­des­län­dern geneh­mi­gungs­pflich­tig. Das bedeu­tet: Vor Anschaf­fung oder Über­nah­me eines Hun­des, der auf einer Lan­des­ras­se­lis­te steht, muss eine Erlaub­nis bei der zustän­di­gen Behör­de ein­ge­holt wer­den. Die­se wird in der Regel nur dann erteilt, wenn der Hal­ter voll­jäh­rig ist, die erfor­der­li­che Sach­kun­de nach­wei­sen kann und kei­ne straf­recht­li­chen Auf­fäl­lig­kei­ten (z. B. durch ein erwei­ter­tes Füh­rungs­zeug­nis) bestehen.

Ein wei­te­rer zen­tra­ler Aspekt ist der Wesens­test. In vie­len Län­dern kann durch einen posi­ti­ven Wesens­test die Gefähr­lich­keit eines Hun­des wider­legt wer­den – ins­be­son­de­re bei Ras­sen der Kate­go­rie II. Das Ergeb­nis beein­flusst die Auf­la­gen, bei­spiels­wei­se ob Maul­korb- oder Lei­nen­pflicht gelo­ckert wer­den kön­nen.

Zudem ist die Kenn­zeich­nungs­pflicht zu beach­ten. Lis­ten­hun­de müs­sen meist per Mikro­chip ein­deu­tig iden­ti­fi­zier­bar sein. Auch eine Haft­pflicht­ver­si­che­rung ist vie­ler­orts gesetz­lich vor­ge­schrie­ben – mit Nach­weis, dass sie auch für gelis­te­te Ras­sen gilt. Wer gegen die­se Vor­ga­ben ver­stößt, muss mit emp­find­li­chen Buß­gel­dern rech­nen oder ris­kiert im schlimms­ten Fall den Ent­zug der Hal­tungs­er­laub­nis.

Dar­über hin­aus gel­ten kla­re Regeln im All­tag: Lis­ten­hun­de müs­sen im öffent­li­chen Raum nahe­zu immer an der Lei­ne geführt und mit Maul­korb gesi­chert wer­den. Eini­ge Bun­des­län­der erlau­ben Aus­nah­men nur nach bestan­de­nem Wesens­test oder im Rah­men spe­zi­el­ler Hun­de­hal­ter­ge­neh­mi­gun­gen.

Ins­ge­samt sind die Pflich­ten für Hal­ter eines Lis­ten­hun­des umfang­reich und ver­pflich­tend. Wer die­se sorg­fäl­tig erfüllt, kann sei­nem Hund ein siche­res und art­ge­rech­tes Leben ermög­li­chen – und gleich­zei­tig Vor­be­hal­te in der Öffent­lich­keit abbau­en. Eine gründ­li­che Vor­be­rei­tung, Bera­tung und rechts­si­che­re Doku­men­ta­ti­on ist daher uner­läss­lich.

Kla­re Ant­wor­ten auf häu­fi­ge Fra­gen rund um Lis­ten­hun­de

Was Sie schon immer über Lis­ten­hun­de wis­sen woll­ten

Ja, grund­sätz­lich ist die Adop­ti­on von Lis­ten­hun­den aus Tier­hei­men mög­lich. Aller­dings müs­sen auch hier die jewei­li­gen lan­des­recht­li­chen Vor­ga­ben ein­ge­hal­ten wer­den – etwa der Nach­weis der Sach­kun­de, eine behörd­li­che Geneh­mi­gung sowie ggf. ein bestan­de­ner Wesens­test. Vie­le Tier­hei­me unter­stüt­zen aktiv bei der Ver­mitt­lung und der Antrag­stel­lung.

Nein. Die Gefähr­lich­keit eines Hun­des hängt nicht aus­schließ­lich von der Ras­se ab, son­dern vor allem von Hal­tung, Erzie­hung und sozia­lem Umfeld. Eini­ge Bun­des­län­der – wie Thü­rin­gen – ver­zich­ten daher bewusst auf star­re Ras­se­lis­ten und set­zen auf indi­vi­du­el­le Gefähr­dungs­be­ur­tei­lun­gen durch einen Wesens­test.

Nicht unbe­dingt. Vie­le gelis­te­te Ras­sen gel­ten als intel­li­gent, lern­wil­lig und men­schen­be­zo­gen. Ent­schei­dend ist jedoch eine kon­se­quen­te, gewalt­freie und fach­kun­di­ge Erzie­hung. Für Hal­ter bedeu­tet das: Zeit, Geduld und Bereit­schaft zur Wei­ter­bil­dung sind unab­ding­bar – idea­ler­wei­se in Zusam­men­ar­beit mit erfah­re­nen Hun­de­trai­nern.

Ein Beiß­vor­fall mit einem Lis­ten­hund kann gra­vie­ren­de Fol­gen haben. Neben zivil­recht­li­chen Ansprü­chen (z. B. Schmer­zens­geld, Scha­den­er­satz) dro­hen auch straf­recht­li­che Kon­se­quen­zen und ver­wal­tungs­recht­li­che Maß­nah­men wie eine sofor­ti­ge Hal­tungs­un­ter­sa­gung. Eine Hun­de­hal­ter­haft­pflicht ist in sol­chen Fäl­len unver­zicht­bar.

Nein. Die Rege­lun­gen zu Lis­ten­hun­den sind Län­der­sa­che. Jedes Bun­des­land legt selbst fest, ob es eine Ras­se­lis­te gibt, wel­che Ras­sen gelis­tet sind und wel­che Auf­la­gen gel­ten. Daher soll­ten sich Hal­ter immer beim ört­li­chen Ord­nungs- oder Vete­ri­när­amt infor­mie­ren, ins­be­son­de­re bei Umzug oder Neu­an­schaf­fung.

Ja. Vie­le Kom­mu­nen erhe­ben für gelis­te­te Hun­de einen deut­lich höhe­ren Steu­er­satz – zum Teil bis zum Zehn­fa­chen des nor­ma­len Sat­zes. In eini­gen Fäl­len kann ein bestan­de­ner Wesens­test oder eine nach­ge­wie­se­ne Unauf­fäl­lig­keit jedoch zu einer steu­er­li­chen Redu­zie­rung füh­ren. Auch hier gel­ten regio­na­le Unter­schie­de.

Ja, auch Lis­ten­hun­de dür­fen an Begleit­hun­de­prü­fun­gen oder sogar an Aus­bil­dun­gen wie The­ra­pie­hun­de- oder Ret­tungs­hun­de­ein­sät­zen teil­neh­men – sofern sie cha­rak­ter­lich geeig­net sind. Ein bestan­de­ner Wesens­test und eine seriö­se Aus­bil­dung kön­nen sogar hel­fen, Auf­la­gen zu lockern oder behörd­li­che Erlaub­nis­se zu erhal­ten.

Ja, eini­ge Anbie­ter schlie­ßen bestimm­te Ras­sen aus oder ver­lan­gen Zuschlä­ge. Den­noch gibt es auf dem Markt spe­zia­li­sier­te Ver­si­che­rer, die gezielt auch für Lis­ten­hun­de Haft­pflicht- und Kran­ken­ver­si­che­run­gen anbie­ten – teils sogar ohne Ein­schrän­kun­gen bei der Ras­se. Ein Ver­gleich lohnt sich beson­ders für Hal­ter gelis­te­ter Hun­de.

Wei­te­re The­men, die für Hal­ter von Lis­ten­hun­den wich­tig sind

Recht, Pflich­ten & Gesund­heit im Blick

Als Hal­ter eines Lis­ten­hun­des ste­hen Sie vor beson­de­ren Anfor­de­run­gen – vom Sach­kun­de­nach­weis bis hin zur Gesund­heits­vor­sor­ge. Auch juris­ti­sche Aspek­te wie Hal­ter­haf­tung oder Eigen­tums­schutz spie­len eine Rol­le. Die fol­gen­den The­men hel­fen Ihnen dabei, sich gut zu ori­en­tie­ren und fun­dier­te Ent­schei­dun­gen zu tref­fen.

Frau mit gelber Jacke kniet auf einem Feldweg und streichelt einen Golden Retriever – beide wirken glücklich und vertraut.

Sach­kun­de­nach­weis

Erfah­ren Sie, wann und wo ein Sach­kun­de­nach­weis erfor­der­lich ist, wie Sie ihn able­gen und wel­che Inhal­te Sie erwar­ten. Ein sol­cher Nach­weis ist oft Vor­aus­set­zung für die Hal­tung gelis­te­ter Ras­sen – beson­ders in Bun­des­län­dern mit Ras­se­lis­ten oder indi­vi­du­el­len Prü­fun­gen.

Golden Retriever läuft an der Leine durch einen Agility-Parcours neben einer Person in Jeans – Training im Rahmen des Hundeführerscheins.

Hun­de­füh­rer­schein

Der Hun­de­füh­rer­schein gewinnt zuneh­mend an Bedeu­tung – ob als gesetz­li­che Pflicht oder frei­wil­li­ger Nach­weis. Lesen Sie, wie der Ablauf aus­sieht, wel­che Vor­tei­le er mit sich bringt und in wel­chen Bun­des­län­dern er sogar ver­pflich­tend ist.

Wenn Ver­hal­ten zur Her­aus­for­de­rung wird

Ver­hal­tens­the­ra­pie bei auf­fäl­li­gen Hun­den

Nicht jeder Hund, der einer soge­nann­ten Lis­ten­ras­se ange­hört, zeigt auto­ma­tisch aggres­si­ves Ver­hal­ten – doch bei Auf­fäl­lig­kei­ten kann geziel­te Ver­hal­tens­the­ra­pie ent­schei­dend sein. Sie hilft, uner­wünsch­tes Ver­hal­ten früh­zei­tig zu erken­nen und sicher zu kor­ri­gie­ren.

Ver­hal­tens­the­ra­pie ist ein zen­tra­les Instru­ment für Hal­ter von Hun­den, die in der Öffent­lich­keit durch aggres­si­ves oder unkon­trol­lier­tes Ver­hal­ten auf­fal­len. Vor allem bei Lis­ten­hun­den kann auf­fäl­li­ges Ver­hal­ten weit­rei­chen­de Fol­gen haben – von behörd­li­chen Auf­la­gen bis hin zum Hal­tungs­ver­bot. Ver­hal­tens­the­ra­pie setzt genau dort an, wo klas­si­sche Erzie­hung an ihre Gren­zen stößt.

Im Fokus ste­hen dabei indi­vi­du­el­le Trai­nings­plä­ne, die auf die Ursa­chen des auf­fäl­li­gen Ver­hal­tens ein­ge­hen – sei es Angst, Unsi­cher­heit, Über­for­de­rung oder frü­he­re nega­ti­ve Erfah­run­gen. Pro­fes­sio­nel­le Hun­de­trai­ner oder Ver­hal­tens­the­ra­peu­ten arbei­ten dabei eng mit dem Hal­ter zusam­men, um durch kon­se­quen­te und gewalt­freie Metho­den eine Ver­hal­tens­än­de­rung zu errei­chen. Ziel ist es, die Mensch-Hund-Bezie­hung zu stär­ken und das Ver­trau­en zu för­dern.

Vie­le Bun­des­län­der erken­nen eine erfolg­rei­che Ver­hal­tens­the­ra­pie sogar als Maß­nah­me zur Befrei­ung von Auf­la­gen wie Maul­korb- oder Lei­nen­pflicht an – vor allem im Rah­men eines posi­ti­ven Wesens­tests. Für Lis­ten­hun­de­hal­ter kann sie somit nicht nur zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät bei­tra­gen, son­dern auch kon­kre­te recht­li­che Vor­tei­le brin­gen.

Wer früh­zei­tig han­delt, ver­hin­dert mög­li­che Eska­la­tio­nen, schützt Drit­te – und stärkt das eige­ne Sicher­heits­ge­fühl im All­tag. Die Kos­ten für Ver­hal­tens­the­ra­pie sind oft indi­vi­du­ell, kön­nen aber bei bestehen­den Pro­ble­men eine loh­nens­wer­te Inves­ti­ti­on in ein kon­flikt­frei­es Zusam­men­le­ben sein.

Was pas­siert bei Ver­stö­ßen oder Vor­fäl­len?

Recht­li­che Kon­se­quen­zen & Gefah­ren­ab­wehr­recht

Wer einen Lis­ten­hund hält, bewegt sich in einem recht­lich sen­si­blen Rah­men. Bei Ver­stö­ßen gegen gesetz­li­che Auf­la­gen oder Vor­fäl­len mit Per­so­nen oder ande­ren Tie­ren grei­fen die Rege­lun­gen des Gefah­ren­ab­wehr­rechts – mit zum Teil erheb­li­chen Fol­gen für Hal­ter und Hund.

Die Hal­tung eines Lis­ten­hun­des ist in vie­len Bun­des­län­dern mit kon­kre­ten Auf­la­gen ver­bun­den: Lei­nen­pflicht, Maul­korb­zwang, behörd­li­che Geneh­mi­gun­gen und gege­be­nen­falls Sach­kun­de­nach­wei­se. Wer­den die­se Vor­schrif­ten miss­ach­tet oder kommt es zu einem Vor­fall – etwa einem Biss –, grei­fen die Lan­des­ge­set­ze zum Gefah­ren­ab­wehr­recht.

Je nach Schwe­re und Vor­ge­schich­te dro­hen Buß­gel­der, Auf­la­gen­ver­schär­fun­gen, behörd­li­che Wesens­tests oder im schlimms­ten Fall die Ein­zie­hung des Hun­des. In schwer­wie­gen­den Fäl­len – etwa bei wie­der­hol­ten Ver­stö­ßen oder Gefähr­dung Drit­ter – kann ein Hal­tungs­ver­bot aus­ge­spro­chen wer­den. Auch eine Straf­an­zei­ge gegen den Hal­ter wegen fahr­läs­si­ger Kör­per­ver­let­zung ist mög­lich, wenn eine Per­son zu Scha­den kommt.

Ein häu­fig unter­schätz­ter Aspekt sind zivil­recht­li­che For­de­run­gen: Hat der Hund einen Men­schen ver­letzt oder Sach­schä­den ver­ur­sacht, haf­tet der Hal­ter in vol­ler Höhe – auch bei Lis­ten­hun­den ohne vor­he­ri­ge Auf­fäl­lig­keit. Des­halb ist eine leis­tungs­star­ke Hun­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung, die auch bei Lis­ten­hun­den greift, unver­zicht­bar.

Zusätz­lich kann das Vete­ri­när­amt – gestützt durch die Gefah­ren­ab­wehr­ver­ord­nun­gen – wei­te­re Maß­nah­men ergrei­fen. Dazu zäh­len bei­spiels­wei­se ver­pflich­ten­de Ver­hal­tens­be­ra­tun­gen, Maul­korbauf­la­gen auch in der Woh­nung oder die Ver­pflich­tung zur Ein­zel­hal­tung.

Lis­ten­hun­de­hal­ter soll­ten sich ihrer recht­li­chen Ver­ant­wor­tung stets bewusst sein. Ein ver­ant­wor­tungs­vol­ler Umgang mit dem Hund, die Ein­hal­tung aller Vor­schrif­ten und ein sou­ve­rä­nes Auf­tre­ten gegen­über Behör­den sind ent­schei­dend, um recht­li­che Pro­ble­me zu ver­mei­den und dau­er­haft ein siche­res Umfeld zu schaf­fen.

Zusam­men­fas­sung

Die Hal­tung eines Lis­ten­hun­des ist in Deutsch­land streng gere­gelt – mit teils deut­li­chen Unter­schie­den je nach Bun­des­land. Wäh­rend eini­ge Län­der mit fes­ten Ras­se­lis­ten arbei­ten, set­zen ande­re auf eine indi­vi­du­el­le Gefähr­dungs­be­ur­tei­lung. In jedem Fall gilt: Wer einen Lis­ten­hund hält, trägt beson­de­re Ver­ant­wor­tung.

Neben der Ein­hal­tung gesetz­li­cher Auf­la­gen wie Lei­nen­pflicht, Maul­korb­zwang oder Sach­kun­de­nach­weis sind auch die rich­ti­ge Ver­si­che­rung, Ver­hal­tens­ma­nage­ment und die Kennt­nis des ört­li­chen Rechts­rah­mens ent­schei­dend. Ein posi­ti­ver Wesens­test kann Auf­la­gen mil­dern oder auf­he­ben – Vor­aus­set­zung ist aber eine fun­dier­te Vor­be­rei­tung und das siche­re Füh­ren des Hun­des im All­tag.

Nicht zuletzt spie­len Ver­hal­tens­the­ra­pie, recht­li­cher Schutz und ein kla­res Bewusst­sein für poten­zi­el­le Kon­se­quen­zen eine wich­ti­ge Rol­le. Wer früh­zei­tig infor­miert han­delt, erhöht die Lebens­qua­li­tät für sich und den Hund – und schützt zugleich Mit­men­schen und sich selbst vor recht­li­chen und finan­zi­el­len Risi­ken.

häu­fi­ge Fra­gen

Das hängt vom Ziel­land ab. Eini­ge Län­der – wie Däne­mark oder Frank­reich – ver­bie­ten die Ein­rei­se mit bestimm­ten Ras­sen oder stel­len stren­ge Bedin­gun­gen. Infor­mie­ren Sie sich daher vor­ab bei der zustän­di­gen Bot­schaft oder über offi­zi­el­le Rei­se­por­ta­le.

Eine Hun­de­hal­ter­haft­pflicht ist in fast allen Bun­des­län­dern Pflicht – bei Lis­ten­hun­den muss der Ver­si­che­rungs­schutz aus­drück­lich auch für als gefähr­lich ein­ge­stuf­te Hun­de gel­ten. Ach­ten Sie auf kla­re Tarif­aus­sa­gen und aus­rei­chend hohe Deckungs­sum­men.

Nein. Die Ein­stu­fung als gefähr­lich erfolgt nicht auto­ma­tisch. Sie kann aber durch einen Vor­fall aus­ge­löst und durch das zustän­di­ge Ord­nungs­amt fest­ge­legt wer­den – unab­hän­gig von der Ras­se. In sol­chen Fäl­len kön­nen dann nach­träg­lich Auf­la­gen ver­hängt wer­den.

Grund­sätz­lich ja – jedoch benö­ti­gen Sie in der Regel die aus­drück­li­che Zustim­mung des Ver­mie­ters. Selbst bei Geneh­mi­gung kann die­ser beson­de­re Bedin­gun­gen stel­len, z. B. das Mit­füh­ren eines Maul­korbs im Trep­pen­haus oder eine Nach­weis­pflicht für die Ver­si­che­rung.

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