Was sind Harnsteine? |
Harnsteine können unterschiedliche Ursachen haben. Eine Ernährung mit hohem Magnesium- oder Calciumgehalt oder eine Übermineralisierung des Futters fördert beispielweise die Harnsteinbildung. Außerdem könnten ein veränderter pH-Wert im Urin, zu wenig Flüssigkeit, mangelnde Bewegung oder Übergewicht mögliche Ursachen sein. Die Entstehung von Harnsteinen ist meist multifaktoriell bedingt. So sind erbliche Vorbelastung, falsche Ernährung oder bestimmte Erkrankungen, Faktoren beim Auftreten der Kristalle. Beispiele für Krankheiten, welche zu Harnsteinen führen können, sind Blasenentzündungen, Hyperkalzämie (erhöhter Kalzium-Spiegel im Blut), Reabsorptionsstörungen (bei Aminosäuren wie Cystin) oder Lebererkrankungen.
Auch eine falsche Ernährung begünstigt Harnsteine. So können harnsteinbildende Stoffe zu einer Übersättigung des Harns führen. Wenn ihr Hund zu wenig trinkt, kommt es zu einem reduzierten Harnvolumen, sodass der Punkt der Übersättigung schneller erreicht wird. Außerdem kann die Ernährung eine Veränderung des pH-Werts im Urins verursachen.
Wie bemerkt man Harnsteine bei seinem Hund? |
Die Symptome bei Harnsteinen sind abhängig von Größe der Steine. Kleine Kristalle können zum Teil relativ leicht mit dem Harn ausgeschieden werden, was ohne Symptome vonstattengeht. Große Kristalle, die unter Umständen auch aus der Niere oder der Blase ausgeschwemmt werden, können dagegen zur Verlegung der weiteren Harnwege führen. Dabei können folgende Symptome auftreten:
häufiger Harndrang
Schwierigkeiten beim Wasserlassen
das Wasserlassen dauert länger als gewöhnlich
es kommen nur geringe Mengen an Urin
Schmerzen beim Wasserlassen
Blut im Urin durch die ständige Reizung der Schleimhaut durch die Kristalle
Harnträufeln
Inkontinenz
Sind die Harnwege durch die Steine vollständig verschlossen, kann das Tier seinen Harn nicht mehr ausscheiden, die gefüllte Blase verursacht ihm beim Abtasten starke Schmerzen. In diesem Fall handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall. Bringen Sie Ihren Hund sofort in tierärztliche Behandlung.
Diagnose: Harnsteine |
Die am häufigsten auftretenden Harnsteinarten sind Struvit und Calciumoxalat.
Struvitsteine treten typischerweise bei ausgewachsenen Hunden auf. Sie entstehen oft aufgrund einer bakteriellen Infektion und bildet sich im basischen ph-Bereich. Zur Auflösung vorhandener Struvitsteine sollte der pH-Wert des Urins im sauren Bereich liegen (6,2 bis 6,5). Verringern Sie zudem die Versorgung mit Magnesium und Phosphor. Vermeiden Sie Futtermittel mit einem unnötig hohen Gehalt an Mineralstoffen, welche die Kristallbildung unterstützen. Auch die Eiweißversorgung sollte verringert und auf den tatsächlichen Bedarf des Hundes angepasst werden. Ein hoher Getreideanteil ist zudem kontraproduktiv, da dieser den pH-Wert beeinflussen kann. Wenn möglich sollten Sie Ihren Hund nur einmal täglich füttern, da der Harn-pH-Wert nach der Fütterung ansteigt.
Calciumoxalat kommt häufig bei älteren Rüden ab ca. 7 Jahren vor und entsteht in zu saurem Harn. Vor allem Rassen wie der Schnauzer, der Yorkshire Terrier und der Zwergpudel sind betroffen. Hauptrisikofaktor ist die Übersättigung des Harns mit Kalzium und Oxalat. Deshalb sollte die Versorgung mit Kalzium und Vitamin D verringert werden und keine übermäßige Zufuhr an Vitamin C erfolgen. Vermeiden Sie dazu oxalsäurereiches Futter wie Gemüse (Spinat, Mangold, rote Beete, Mandeln o.ä.) sowie bindegewebshaltiges Eiweiß, welches z.B. in Schlachtabfälle enthalten ist. Stellen Sie auf qualitativ hochwertige Proteinquellen um und lassen Sie den genauen Eiweißbedarf Ihres Hundes bestimmen. Durch die Verringerung der Kalzium- und Oxalsäurezufuhr kann der Steinbildung entgegengewirkt werden. Der pH-Wert sollte in einem neutralen bis leicht alkalischen Bereich (bei 6,8 bis 7,3) liegen.
Cystinsteine entstehen durch einen zu hohen Gehalt an Cystin im Urin und treten meist bei Rüden und Rassen wie Dackel, Neufundländer, englische Bulldogge, Basset und Yorkshire Terrier auf. Da Cystinsteine vor allem aufgrund eines Gendefektes auftreten, ist eine Behandlung über die Ernährung schwierig und langwierig. Dennoch wird empfohlen, den Gehalt an tierischem Protein bzw. schwefelhaltiger Aminosäuren im Hundefutter zu reduzieren. Zugleich sollte der pflanzliche Anteil an Protein erhöht werden. Verzichten Sie außerdem auf bestimmte cystinreiche Eiweißquellen, wie Eier. Der pH-Wert sollte im neutralen Bereich liegen und Sie sollten auf eine ausreichende Wasserzufuhr achten.
Im Fall von Uratsteinen ist übermäßig viel Harnsäure vorhanden. Uratsteine lassen sich allerdings gut auflösen. Geben Sie Ihrem Schützling deshalb immer genügend zu trinken. Niedrige Wasseraufnahme erhöhen das Harnsteinrisiko. Uratsteine kommen vor allem bei Dalmatinern vor. Futter wie Innereien und bestimmte Fischarten wie Sardinen und Sardellen sind als Proteinquellen zu meiden. Stattdessen ist die Zufuhr von Proteinen über Ei- und Milchprodukte zu empfehlen.
Wie werden Harnsteine behandelt? |
Die Therapie ist abhängig von der Harnsteinart und erfolgt in den meisten Fällen mit Medikamenten, einer Operation oder über eine Ernährungsumstellung. Chirurgische Maßnahmen sind z.B. das Ausspülen der Harnsteine. Dabei werden kleine Steine durch Legen eines Katheters in die Blase ausgespült. Können die Steine nicht ausgespült werden, so müssen sie durch eine Operation entfernt werden. Durch Medikamente lässt sich der pH-Werts im Urin verändern. Dadurch werden Harnsteine in der Blase aufgelöst.
Die Ernährung unterstützt nicht nur die Behandlung, sondern dient auch der Prophylaxe. Der erste Schritt sollte die Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr sein. Wenn Sie Ihre Fellnase nicht dazu bringen können, mehr zu trinken, ist es am einfachsten, das Futter zu wässern. Trockenfutter mischen Sie hierfür im Verhältnis von drei Teilen Wasser zu einem Teil Hundefutter.
Durch die obenstehenden Erläuterungen wird deutlich, die wichtig die Ernährung bei Harnsteinen ist. Mit einem angepassten Hundefutter kann bestimmten Harnsteinen vorgebeugt werden. Dabei sollten Sie besonders auf die Zusammensetzung des Futters achten.