Krankentagegeld ohne Gesundheitsprüfung – Die Optionen
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Eine Krankentagegeldversicherung ohne Gesundheitsprüfung ist eine ideale Lösung für diejenigen, die sich gegen den finanziellen Verlust durch Arbeitsunfähigkeit absichern möchten, aber aufgrund von Vorerkrankungen oder anderen gesundheitlichen Gründen Schwierigkeiten haben, eine herkömmliche Krankentagegeldversicherung abzuschließen. Verschiedene Anbieter, wie AXA,Hanse Merkur und Münchener Verein bieten solche Versicherungen an. Sie ermöglichen es gesetzlich versicherten Arbeitnehmern und in einigen Fällen auch Selbstständigen, sich gegen den Verdienstausfall bei längerer Krankheit abzusichern, ohne dass eine Gesundheitsprüfung erforderlich ist. Die Versicherungsbedingungen können dabei je nach Anbieter unterschiedlich sein.
Die Tarife und Leistungen können jedoch je nach Anbieter und individuellen Voraussetzungen variieren. Beispielsweise bietet AXA im Tarif Krankengeld EASY ein Krankentagegeld von bis zu 30 Euro pro Tag ab der 7. Woche ohne Gesundheitsfragen an. Bei der HanseMerkur können Versicherte bis zu 20 Euro pro Tag als Krankentagegeld erhalten, und der Münchener Verein bietet im Tarif 380 eine günstigere Versicherungsoption ohne Gesundheitsfragen an.
Krankentagegeld bei gesetzlich krankenversicherten Arbeitnehmern
Der Arbeitsvertrag legt fest, wie die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall geregelt ist. In den meisten Fällen, nämlich bei 95 % der Verträge, ist der Arbeitgeber verpflichtet, das Gehalt für die Dauer von sechs Wochen vollständig weiterzuzahlen. Während dieser Zeit behalten Arbeitnehmer ihr gewohntes Nettoeinkommen. Sobald diese sechswöchige Frist endet, stellt der Arbeitgeber die Zahlungen ein.
Ab dem Zeitpunkt, an dem die sechswöchige Lohnfortzahlung aufhört, springt für gesetzlich versicherte Arbeitnehmer, die weiterhin arbeitsunfähig sind, die gesetzliche Krankenversicherung ein. Sie zahlt ab der siebten Woche ein Krankengeld, das jedoch in der Regel nur etwa 80% des Nettoeinkommens bis zur Höhe der Beitragsbemessungsgrenze abdeckt. Diese Differenz zum vorherigen Einkommen kann durch eine Krankentagegeldversicherung ausgeglichen werden.
Krankentagegeld für Selbstständige ohne Gesundheitscheck
Im Gegensatz zu gesetzlich versicherten Arbeitnehmern gibt es für Selbstständige und Freiberufler in der Regel keine Krankentagegeldversicherung ohne Gesundheitsprüfung. Sie müssen stattdessen auf spezielle Angebote über Berufsverbände oder Unterstützungskassen zurückgreifen.
Für Selbstständige ist finanzielle Sicherheit besonders wichtig. Sollte eine reguläre Mitgliedschaft in einer Krankentagegeldversicherung nicht möglich sein, können über eine Unterstützungskasse oder Verbandsgruppenzugehörigkeit bestimmte Leistungen vereinbart werden, die auch die Krankenversicherung betreffen.
Die Rolle der Gesundheitsfragen beim Krankentagegeld
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Gesundheitsfragen spielen bei der Krankentagegeldversicherung eine wichtige Rolle. Sie dienen dazu, das Risiko eines Versicherungsfalles für den Versicherer einzuschätzen und die Beiträge entsprechend zu kalkulieren. Die individuelle Beantwortung der Gesundheitsfragen ermöglicht es dem Versicherer, den Versicherungsschutz auf das Risikoprofil des Versicherten abzustimmen und beeinflusst somit die Entscheidung über Leistungsansprüche im Versicherungsfall.
Beachten Sie, dass falsche oder unvollständige Antworten auf die Gesundheitsfragen zu einer Ablehnung des Antrages, zu Risikozuschlägen oder zum Verlust des Versicherungsschutzes führen können, insbesondere bei Erkrankungen oder Unfallfolgen wegen unvollständiger Angaben. Daher ist es wichtig, alle Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß und vollständig zu beantworten.
Vorteile einer Krankentagegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen
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Eine Krankentagegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen bietet zahlreiche Vorteile. Erstens erfolgt die Policierung schnell und unkompliziert, da keine Gesundheitsfragen beantwortet werden müssen. Dies kann besonders vorteilhaft für Menschen sein, die eine schnelle Absicherung benötigen.
Zweitens erhalten Personen mit Vorerkrankungen durch Versicherungen ohne Gesundheitsprüfung die Möglichkeit, trotz Ablehnungen bei anderen Versicherern oder Schwierigkeiten bei der Antragsstellung eine Absicherung zu finden. Darüber hinaus müssen Versicherte bei Abschluss der Krankentagegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen ihre Gesundheitsdaten nicht offenlegen, was die Antragsstellung vereinfacht und die Privatsphäre schützt.
Der Unterschied zwischen Krankentagegeld und Krankengeld
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Krankentagegeld und Krankengeld sind zwei verschiedene Leistungen, die Arbeitnehmern bei Arbeitsunfähigkeit zur Verfügung stehen. Krankengeld ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse, die ab der siebten Woche der Arbeitsunfähigkeit gezahlt wird und etwa 80% des Nettoeinkommens abdeckt. Krankentagegeld hingegen ist eine private Versicherung, die zusätzlich abgeschlossen werden kann, um die finanzielle Lücke zu schließen, die durch das geringere Krankengeld entsteht. Während das Krankengeld gesetzlich geregelt ist, bietet das Krankentagegeld eine flexible und individuell anpassbare Absicherung, die je nach Tarif und Anbieter variiert.
Vergleich: Krankentagegeld ohne Gesundheitsfragen vs. mit Gesundheitsprüfung
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Es gibt einige wesentliche Unterschiede zwischen Krankentagegeldversicherungen mit und ohne Gesundheitsprüfung. Tarife ohne Gesundheitsprüfung sind meist auf gesetzlich versicherte Angestellte beschränkt und bieten geringere Tagessätze, während Tarife mit Gesundheitsprüfung individuell an das Gehalt anpassbare Versicherungssummen und höhere Tagessätze ermöglichen, die sowohl für Angestellte als auch für Selbstständige und privat Versicherte attraktiv sind.
Versicherungen mit Gesundheitsprüfung erlauben es, hohe Tagessätze zu versichern, die das Nettoeinkommen im Krankheitsfall besser absichern und eine Anpassung der Versicherungssumme an das tatsächliche Gehalt unterstützen. Bei Tarifen ohne Gesundheitsprüfung können die Versicherungsprämien niedriger sein, jedoch kann es zu längeren Wartezeiten kommen, und Leistungen für bestehende Erkrankungen können ausgeschlossen sein, um das Risiko für den Versicherer zu minimieren.
Die 4 Tarife für Krankentagegeldversicherung ohne Gesundheitsprüfung
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Es existieren vier Krankentagegeldtarife, die ohne eine oder stark reduzierter Gesundheitsprüfung auskommen und von unterschiedlichen Versicherungsunternehmen bereitgestellt werden. Diese umfassen:
Den Tarif Krankengeld easy der AXA
Den Tarif KTS der HanseMerkur
Den Tarif 380 des Münchener Vereins
Den Tarif Krankengeld.plus der Halleschen
In den nachfolgenden Abschnitten werden wir die einzelnen Eigenschaften und Besonderheiten dieser Tarife detailliert beleuchten, um den Leistungsumfang zu verdeutlichen.
AXA - Tarif Krankengeld easy
AXA's Krankengeld easy Tarif stellt eine Krankentagegeldoption dar, bei der keine gesundheitlichen Fragen gestellt werden. Dieses Angebot ermöglicht es, ein Krankentagegeld von bis zu 30 Euro täglich ab dem 43. Krankheitstag zu beziehen. Es gibt keine festgelegte Mindestvertragslaufzeit, und der Vertrag kann monatlich beendet werden. Zu beachten ist jedoch, dass eine Wartezeit von drei Monaten besteht und im Zeitraum vom vierten bis zum zwölften Monat Einschränkungen bei den Leistungen gelten, sofern es sich nicht um einen Unfall handelt.
Es gibt jedoch einige Voraussetzungen für den Abschluss dieser Versicherung, darunter: Mitgliedschaft in der GKV, ungekündigtes Arbeitsverhältnis mit sechswöchiger Lohnfortzahlung
Die Ausschlussklausel gemäß §2 Abs. 2 AVB lautet:
Die AXA Krankenversicherung definiert in der Ausschlussklausel den nicht versicherten Versicherungsfall anhand der AU und nicht anhand einer fortbestehenden Diagnose (z.B. bei laufender Medikamenteneinnahme).
HanseMerkur – Tarif KTS
Der Tarif KTS von Hanse Merkur bietet einen Tagessatz von bis zu 20 Euro und verzichtet auf eine Gesundheitsprüfung. Die Bedingungen dafür sind eine Anstellung in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis mit Anspruch auf sechswöchige Lohnfortzahlung, Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), eine maximale Absicherung des Krankentagegeldes von 20 EUR ab dem 43. Tag der Arbeitsunfähigkeit und ein Höchsteintrittsalter von 50 Jahren.
Es gibt eine Ausschlussklausel laut Bedingungen, diese lautet:
Münchener Verein – Tarif 380
Der Tarif 380, angeboten vom Münchener Verein, stellt eine Möglichkeit für ein Krankentagegeld ohne Gesundheitsfragen dar. In diesem Tarif ist das Krankentagegeld flexibel wählbar und kann zwischen 5 Euro und 20 Euro pro Tag in 1-Euro-Schritten festgelegt werden. Im Vergleich mit den anderen 3 Tarifen ist der Beitrag hier am höchsten.
Die Konditionen für den Abschluss dieser Versicherung umfassen die Zugehörigkeit zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), ein bestehendes Arbeitsverhältnis mit Anspruch auf sechswöchige Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie ein maximales Eintrittsalter von 60 Jahren.
Darüber hinaus gibt es eine Ausschlussklausel, die bestimmte Erkrankungen und Unfallfolgen von der Leistung ausschließt.
Ausschlussklausel:
Weiterhin findet §2 MB/KT Anwendung:
Für Versicherungsfälle, die vor Beginn des Versicherungsschutzes eingetreten sind, wird nicht geleistet.
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Hallesche - Tarif Krankengeld.plus
Der Tarif Krankengeld.plus von der Halleschen Krankenversicherung stellt eine Option für Personen dar, die eine Krankentagegeldversicherung ohne detaillierte Gesundheitsbefragung wünschen. Mit diesem Tarif ist es möglich, ein Krankentagegeld von bis zu 30 Euro täglich zu erhalten.
Wie auch bei anderen vergleichbaren Tarifen sind die Anforderungen für den Abschluss dieser Versicherung: eine bestehende Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und ein Arbeitsverhältnis, das nicht gekündigt ist und eine sechswöchige Lohnfortzahlung im Krankheitsfall einschließt. Ein besonderer Vorteil dieses Tarifs ist das Altersobergrenze von 64 Jahren für die Aufnahme, was ihn zu einer bevorzugten Wahl für ältere Arbeitnehmer macht.
Bei Antragsstellung wird seitens der Hallesche Ihre Größe und Gewicht geprüft und zudem die Frage gestellt, ob Si derzeit arbeitsunfähig sind oder die letzten 2 Jahre länger als 21 Tage zusammenhängend AU waren.
Es ist zu beachten, dass eine Moratoriumsklausel in den Bedingungen verankert ist. Diese Klausel besagt:
Die Hallesche Krankenversicherung definiert in der Moratoriumsklausel den nicht versicherten Versicherungsfall anhand der AU und nicht anhand einer laufenden Diagnose (bspw. mit fortlaufender Medikamenteneinnahme).
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