Hunderatgeber
Das Wichtigste auf einen Blick |
Eine Hundekrankenversicherung für Tiere mit Vorerkrankungen ist möglich, es können jedoch Ausschlüsse je nach Schwere und Art der Erkrankung erfolgen.
Ehrlichkeit bei der Angabe von Gesundheitsinformationen ist entscheidend, um einen passenden Tarif zu erhalten und Ausschlüsse oder Ablehnungen zu vermeiden.
Vorerkrankungen und Hundekrankenversicherung: Was ist möglich? |
Zuerst die gute Nachricht: Eine Versicherung für Hunde mit bereits bestehenden Gesundheitsproblemen ist tatsächlich realisierbar. Versicherer wie Allianz, Helvetia und Uelzener bieten hierfür Policen an. Die Bedingungen für eine solche Versicherung variieren allerdings je nach Schweregrad und Typ der Vorerkrankung. Ein umfassend ausgefüllter Gesundheitsfragebogen sowie die Bewertung jedes einzelnen Falles sind vorab erforderlich. Einige andere Versicherer bieten Deckung für vorerkrankte Hunde an, führen jedoch bei der ersten Leistungsanforderung eine eingehende Prüfung der gesundheitlichen Historie des Hundes durch. Im ungünstigsten Szenario könnten alle Behandlungen rückwirkend als Vorerkrankungen klassifiziert und von der Versicherung ausgeschlossen werden.
Individuelle Tarifgestaltung bei bestehenden Gesundheitsproblemen |
Die individuelle Tarifgestaltung ist ein zentraler Aspekt bei der Auswahl einer Hundekrankenversicherung, insbesondere für Hunde, die bereits gesundheitliche Probleme aufweisen. Um einen geeigneten Tarif für Ihren Hund mit Vorerkrankungen zu ermitteln, ist eine gründliche Auswertung seiner Krankengeschichte und des derzeitigen Gesundheitszustandes unerlässlich. Basierend auf diesen Daten kann der Versicherer entweder einen Tarif anbieten, der die Vorerkrankung ausschließt, oder im ungünstigsten Fall die Versicherung verweigern.
Die richtige Absicherung trotz Vorerkrankung |
Das Auffinden einer geeigneten Versicherung kann kompliziert sein, besonders wenn Ihr Hund bereits gesundheitliche Probleme hat. Versicherungsunternehmen haben verschiedene Tarife im Angebot, die auf Hunde mit vorherigen Erkrankungen zugeschnitten sind, inklusive spezieller Tarife oder solcher mit modifizierten Bedingungen und Leistungsausschlüssen. In den folgenden Abschnitten werden wir die Themen zu Einschränkungen, Ausschlusskriterien und der Kostenübernahme von operativen Eingriffen detaillierter betrachten.
Bei der Wahl der richtigen Hundekrankenversicherung oder Hunde-Operationsversicherung spielen die Ausschlusskriterien eine entscheidende Rolle. In der Regel sind von der Versicherungsdeckung ausgeschlossen:
Kastration aufgrund Halterwunsch
Vorerkrankungen, die bereits vor dem Versicherungsabschluss bekannt sind
bei einigen Anbietern sind die erbliche Erkrankungen wie die Hüftgelenksdysplasie (HD) ausgeschlossen
Eine weitere wichtige Komponente, die Sie bei der Wahl der richtigen Hundekrankenversicherung berücksichtigen sollten, ist die Erstattung von Operationskosten. Generell beinhaltet die Hundekrankenversicherung einen Schutz für operative Eingriffe, welcher die Kosten für Röntgenuntersuchungen in Narkose, chirurgische Eingriffe unter Lokalanästhesie sowie die nachfolgenden Nachsorgekosten deckt. Im Rahmen einer Hunde-OP-Versicherung können medizinisch notwendige Operationen bis zu einem Limit von 2.000 Euro pro Jahr übernommen werden. Operationskosten können auch bei Vorerkrankungen bis zu einem bestimmten Prozentsatz erstattet werden, sofern diese im Versicherungsumfang inkludiert sind.
Wahl des Tierarztes bei Hundekrankenversicherungen |
Die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, zu welchem Tierarzt oder in welche Klinik Sie Ihren Hund bringen, ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl einer Hundekrankenversicherung. Diese Wahlmöglichkeit kann ausschlaggebend sein und bietet dem Hundebesitzer Flexibilität und Kontrolle über die medizinische Versorgung des Vierbeiners. Für Besitzer von Hunden mit bereits bestehenden Gesundheitsproblemen ist es besonders wichtig, auf eine freie Tierarzt- und Klinikwahl achten zu können, da solche Hunde oft spezialisierte Behandlungen benötigen oder eine kontinuierliche Betreuung durch einen vertrauten Facharzt erfordern.
Kostenüberblick: Mit diesen Beiträgen müssen Sie rechnen |
Die Beiträge für eine Hundekrankenversicherung können je nach einer Reihe von Faktoren stark schwanken, darunter das Alter des Hundes, seine Rasse und der allgemeine Gesundheitszustand. In der Regel sind Versicherungsbeiträge für junge und gesunde Hunde niedriger als für ältere Tiere. Die jährlichen Kosten für den Versicherungsschutz junger und kleiner Hunde beginnen bei ungefähr 600 Euro, während die Prämien für größere oder ältere Hunde zwischen 2.000 und 5.000 Euro pro Jahr liegen können.
Es ist zudem erwähnenswert, dass die jährliche Zahlung der Versicherungsprämie im Vergleich zu monatlichen Zahlungen zu einer Reduzierung der Gesamtkosten führen kann. Darüber hinaus beinhalten Tarife mit Premium Plus-Optionen neben den Standardleistungen auch eine Gesundheitspauschale, die jährlich für präventive Maßnahmen wie Impfungen und medizinische Beratungen genutzt werden kann.
Der Leistungsumfang im Detail bei Vorerkrankung |
Der Leistungsumfang von Hundekrankenversicherungen kann stark variieren. Die Hundekrankenversicherung mit Vollschutz enthält beispielsweise eine Unfallversicherung, die Kosten für Operationen übernimmt. Sie bietet umfassenden Schutz für Ihren Hund. Ein OP-Schutz umfasst die Kosten für Operationen sowie Behandlungen und Untersuchungen vor und nach der OP. Bei der Hundeunfallversicherung ist entscheidend, dass es sich um einen Unfall gehandelt hat.
Hundeversicherung trotz Vorerkrankung |
Es ist grundsätzlich möglich, eine Hundekrankenversicherung auch für einen Hund mit bereits bestehenden chronischen oder akuten Gesundheitsproblemen abzuschließen. Allerdings ist zu beachten, dass Behandlungen, die im direkten Zusammenhang mit diesen Vorerkrankungen stehen, üblicherweise nicht von der Versicherung übernommen werden. Eine allgemeine Versicherung für Hunde mit Vorerkrankungen, insbesondere für solche, die schon chronische Leiden haben oder operiert wurden, ist generell schwierig.
Einige Versicherer bieten flexible Policen an und nehmen Hunde in die OP- oder Krankenversicherung auf, nachdem sie sich von einer Operation vollständig erholt haben, auch wenn sie zuvor erkrankt waren. Allerdings neigen Versicherungsunternehmen dazu, die Aufnahme von Hunden mit Vorerkrankungen zu vermeiden, um die Kosten für alle Versicherten niedrig zu halten.
Es ist machbar, eine OP-Versicherung für Hunde, die bereits gesundheitliche Beschwerden haben, zu erhalten. Anbieter wie Helvetia und Uelzener stellen solche Versicherungen zur Verfügung. Nachdem ein Vertrag abgeschlossen wurde, ist es erforderlich, dass ein Tierarzt einen Gesundheitsfragebogen für den Hund ausarbeitet. Abhängig von der Schwere und dem Umfang der bestehenden Krankheiten können gewisse Behandlungen von der Versicherungsleistung ausgenommen sein.
Sobald der Versicherer den ausgefüllten Gesundheitsfragebogen erhält, wird dem Kunden eine Versicherungspolice ausgehändigt, die Gewissheit über den Umfang des Versicherungsschutzes für den Hund gibt. In der Regel beinhaltet die Police für Hunde mit Vorerkrankungen spezifische Klauseln, die die Umstände definieren, unter denen zukünftige Ereignisse versichert sind.
Die Tarife von Uelzener, wie der OP Schutz Basis und der OP Schutz Premium, variieren in ihrem Deckungsumfang und bieten Optionen für Direktabrechnungen sowie unterschiedliche Zeiträume für die Nachsorge.
Die Hundeunfallversicherung deckt tierärztliche Behandlungen und notwendige Operationen ab, die infolge eines Unfalls erforderlich werden. Im Gegensatz zur Operationsversicherung, die allgemein für chirurgische Eingriffe konzipiert ist, zielt die reine Hunde-Unfallversicherung auf die Folgen von Unfällen ab und übernimmt die Kosten für damit verbundene Behandlungen und chirurgische Maßnahmen.
Zusätzliche Ausgaben, die bei der Behandlung eines Hundes nach einem Unfall anfallen, können präventive Untersuchungen, Nachsorge, das medizinische Personal während der Operation, Klinikaufenthalte und Medikamente umfassen. Da Operationen infolge von Unfällen oft unerwartet sind, können sie schnell zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Die Kosten können sich auf mehrere tausend Euro summieren, weshalb eine Unfallversicherung von unschätzbarem Wert ist, da Unfälle jederzeit und überall passieren können – sei es beim Spazierengehen, im Straßenverkehr oder durch Gefahren wie Giftköder. Insbesondere für Hunde, die zu Arbeitszwecken eingesetzt werden, wie Jagdhunde, besteht ein natürlich erhöhtes Risiko für Unfälle.
Hundekrankenversicherungen ohne Gesundheitsprüfung |
Es existieren tatsächlich Versicherer, die Policen für eine Hundekrankenversicherung ohne Gesundheitsprüfung anbieten. Auf den ersten Blick mag dies besonders attraktiv für Besitzer von Hunden mit bestehenden Gesundheitsproblemen wirken. Dennoch ist zu bedenken, dass solche Versicherungen bei einem Versicherungsfall die medizinischen Unterlagen Ihres Hundes anfordern werden. Jegliche darin verzeichneten Behandlungen und Diagnosen sind dann grundsätzlich nicht im Versicherungsschutz inbegriffen.
Expertentipps zur Auswahl der richtigen Hundekrankenversicherung |
Um Ihnen bei der Auswahl der richtigen Hundekrankenversicherung zu helfen, möchten wir Ihnen einige Expertentipps geben:
Wir empfehlen, frühzeitig, idealerweise bei jungen und gesunden Tieren, eine Entscheidung bezüglich einer OP-Versicherung oder einer Hundevollkrankenversicherung zu treffen und dabei individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen
Achten Sie darauf, dass die Versicherung die freie Tierarztwahl ermöglicht
Überprüfen Sie, welche Behandlungen inklusive OP-Schutz abgedeckt sind
Achten Sie darauf, dass die Versicherungsgesellschaft zur Hunderasse passen und lesen Sie die Ausschlüsse im Bezug auf Hundekrankheiten ganz genau durch
Achten Sie auf die Kostenerstattung bei den Tarifvarianten und Übernahme der Notdienst Gebühr in der Tierklinik
Hunderatgeber
Fragen
Zusammenfassung |
Die Absicherung eines Hundes, der bereits gesundheitliche Probleme aufweist, ist machbar, allerdings stehen Sie vor gewissen Herausforderungen. Es ist ratsam, Angebote verschiedener Versicherer zu vergleichen, die Vertragsbedingungen genau zu analysieren und professionelle Beratung zu suchen. Wichtige Aspekte wie der Umfang der Leistungen, die Möglichkeit der freien Tierarztwahl und die anfallenden Kosten sollten dabei nicht außer Acht gelassen werden. Ihr treuer Vierbeiner hat seine eigenen, einzigartigen Bedürfnisse, die in der Wahl der Versicherung Berücksichtigung finden sollten. Mit einer sorgfältig ausgewählten Versicherung können Sie darauf vertrauen, dass Ihr Hund auch in schwierigen Zeiten die bestmögliche Fürsorge erhält.
Inhalt |
In der Regel können Hunde mit Vorerkrankungen nicht mehr vollständig versichert werden, da viele Versicherer diese Fälle ausschließen, um sich vor hohen Behandlungskosten zu schützen.
Versicherungsanbieter für Hunde-OP-Versicherungen und Hundekrankenversicherungen müssen damit rechnen, dass sie die Kosten für mögliche Behandlungen des Hundes übernehmen. Bei Hunden mit Vorerkrankungen wird aus einem vagen Risiko aber schon eine tendenzielle Wahrscheinlichkeit. Hinzu kommt, dass eine einzige Operation inklusive Vor- und Nachsorge mehrere Tausend Euro kosten kann. Diese Kosten spiegeln sich in den Beiträgen wider, die Versicherer von allen ihren Kunden verlangen.
Würden die Anbieter auch Hunde versichern, die bereits krank sind, wären die Beiträge entsprechend höher und für viele kaum noch zu bezahlen. Die Ablehnung von Hunden mit Vorerkrankungen ist also im Sinne aller Hundehalter, die rechtzeitig eine Hundeversicherung abschließen.
Es herrscht oft ein Irrglaube, dass Versicherungen ohne Gesundheitsprüfung eine Lücke für kranke Hunde bieten. Selbst wenn bei Vertragsabschluss nur minimale Informationen abgefragt werden, prüfen Versicherer im Schadensfall genau, ob eine Krankheit schon vor Vertragsbeginn vorlag. Falls eine Verbindung zwischen der Vorerkrankung und der beanspruchten Leistung besteht, ist es wahrscheinlich, dass der Versicherer die Kostenübernahme ablehnt.
Grundsätzlich übernimmt kein Versicherer die Behandlungskosten für Vorerkrankungen. Das bedeutet: Wenn Ihr Hund zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses bereits erkrankt war, müssen Sie die Behandlung dieser Krankheit selbst bezahlen. Erkrankt Ihr Hund jedoch nach Abschluss der Versicherung bzw. wird nach Abschluss krank, kommt der Versicherer für die Behandlung nach der Wartezeit auf.
Für Hunde, die frisch oder innerhalb der letzten 6 Monate operiert wurden oder an Krankheiten wie Schilddrüse, Allergie, Epilepsie, Diabetes, HD etc. leiden, ist ein Abschluss einer Hundekrankenversicherung und Hunde OP-Versicherung sehr schwierig oder nicht möglich. Hier ist die Hundeunfallversicherung eine Möglichkeit die Hunde mit Vorerkrankungen noch aufnimmt.
Daniel Moser, Versicherungsmakler und Gründer von AMBA Versicherungen Fachwirt für Finanzberatung (IHK), Master-Consultant in Finance und Finanzwirt mit 20 Jahren Erfahrung |