Parasiten, wie Milben, sind von einem Wirt abhängig, einschließlich Hunde, Katzen und Menschen. Sie leben auf oder in der Haut oder im Fell; anders als Zecken, die Krankheitserreger übertragen, sind sie nicht in der Lage, Krankheiten zu übertragen. Dennoch kann ein starker Befall bei Tieren mit einem geschwächten Immunsystem starke Juckreize und möglicherweise Folgeerkrankungen verursachen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie vorbeugen können und was zu tun ist, wenn Sie Milben bei Ihrem Hund feststellen.
Welche Arten von Milben existieren und woher stammen sie? |
Es gibt sowohl ansteckende als auch nicht ansteckende Hundemilben. Beispiele hierfür sind Sarcoptesmilben, die auch als Räudemilben oder Cheyletiellen, auch Raubmilben genannt, bekannt sind und die sich von Hund zu Hund oder von Wildtieren wie Füchsen auf Hunde übertragen können.
Es existieren verschiedene Arten von Milben, welche unterschiedliche Hundeleiden hervorrufen können. Die gebräuchlichsten Milben bei Hunden sind unter anderem die Raub-, Räude- und Haarbalg-Demodexmilben, welche die bekannte Krankheit Demodikose hervorrufen. Diese Art von Milben können bei der Geburt von der Mutter auf die Welpen übertragen werden. Ebenso gehören die breit verbreiteten Ohrmilben zu den Räudemilben, die, wie der Name bereits sagt, sich vorwiegend in die Ohren des Hundes eingraben und ihre Eier dort ablegen.
In Wiesen und Wäldern in Deutschland gibt es oft Grasmilben, auch Heu- oder Herbstmilben genannt, aufgrund ihres reichlichen Vorkommens zur Erntezeit. Sie können sowohl Haustiere als auch den Menschen befallen.
Wie erkennt man Milben bei Hunden? |
Gewöhnlich erdulden Säugetiere, einschließlich Hunde und Menschen, die Demodex-Milbe oder Haarbalgmilbe. Sie bewohnen immer dauernd unsere Haarfollikel, das heißt, der Ort, an dem der Körper Haare produziert. Allerdings, wenn das Immunsystem des Hundes abgeschwächt wird, beispielsweise durch eine ungeeignete Ernährung oder durch Wurmbefall, kann dies zu einer unübersehbaren Zunahme der Demodex-Milbe führen.
Junge Hunde, deren Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist, und ältere Tiere, deren körperliche Gesundheit nicht mehr auf optimalem Niveau ist, sind besonders anfällig für eine schnelle Vermehrung von Parasiten, was schließlich zu Demodikose und Haarausfall durch übermäßige Ansammlung von Parasiten in den Haarfollikeln führt.
Die Wiesbadener Tierdermatologin Kerstin Wildermuth erklärt, dass es möglich ist, frühzeitig Anzeichen einer Milbeninfektion zu erkennen. Diese werden häufig von sekundären bakteriellen Infektionen begleitet, die zu Pickeln, Krusten und Juckreiz führen können.
Wildermuth erklärt, dass Räudemilben beim Hund starke Juckreiz- und Hautänderungen, einschließlich Pickeln, Krusten und Haarausfall, hervorrufen. Ohrmuscheln, Bauch und Gliedmaßen sind besonders anfällig und es entstehen vermehrte Ohrenschmalz und krümelige Sekrete im Gehörgang, wenn Ohrmilben oder andere Milben dort vorhanden sind. Da ein schwerwiegender Milbenbefall zu Schädigungen des Gehörgangs oder des Trommelfells führen kann, muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Zudem erklärt die Tierhautärztin, dass sich bei Raubmilbenbefall eine auffällige Schuppenbildung auf dem Rücken bildet und was beim Hund Räude ist, ist bei Menschen Krätze.
Grasmilben bevorzugen warme, abgeschirmte Bereiche des Körpers wie Falten, Achselhöhlen oder Ellbogen, und bei Hunden, insbesondere die Ohren. Nach etwa zwei Wochen heilen die durch die Bisse der Milben verursachten juckenden Stellen von selbst ab und die Milben fallen nach ihrer Mahlzeit wieder ab.
Wie kann man Milben beim Hund behandeln? |
Beim Fellpflegen von Hund und Hündin sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt zu Rate ziehen, wenn Sie Hautprobleme und Juckreiz bemerken. Tests von Hautproben oder Blutuntersuchungen sind normalerweise nicht in der Lage, einen Sarcoptes- oder anderen ansteckenden Parasitenbefall eindeutig nachzuweisen. Deshalb bedarf es verschiedener Untersuchungen, die ein Tierarzt durchführen kann, um die Ursache effektiv zu behandeln.
Der Arzt kann die nicht übertragbaren Demodexmilben mithilfe einer sogenannten 'tiefen Hautgeschabsel-Probe' nachweisen. Dabei werden die obersten Hautschichten mithilfe eines Skalpells entfernt und anschließend mikroskopisch untersucht. Die sogenannten Haarbalgmilben sind in dieser Probe relativ leicht zu erkennen.
Welche Maßnahmen sind hilfreich, um Milbenbefall zu bekämpfen? |
Die meisten Tierärzte verschreiben antiparasitäre Wirkstoffe, um Milben zu behandeln. Wenn ein Hund zusätzlich an einer bakteriellen Infektion leidet, rät die Tierdermatologin, antibakterielle Milbenshampoos oder sogar Antibiotika anzuwenden. Um nicht für eventuelle Tierarzt- oder Medikamentenkosten aufzukommen, empfiehlt es sich, vor allem bei vielen Hunden, eine Hundekrankenversicherung abzuschließen.
Bei jungen Hunden, die nur einige wenige kahle Stellen aufweisen, welche durch Demodexmilben hervorgerufen werden, ist es manchmal nicht erforderlich, eine Behandlung vorzunehmen, da die Haare von selbst nachwachsen; das ist die lokale Form der juvenilen Demodikose. Wenn jedoch eine generalisierte, ausgeprägte Demodikose beim vierbeinigen Freund vorliegt, ist es unbedingt erforderlich, eine Behandlung durchzuführen.
Verschiedene Formen von Milbenpräparaten sind verfügbar (z.B. Sprays, Shampoos, Spot-on-Präparate). Diese Behandlung erfordert etwas Geduld und Akkuratesse. Normalerweise muss man die Anwendungen in regelmäßigen Abständen wiederholen, um die Parasiten vollständig zu beseitigen. Es empfiehlt sich, alle Tiere im Haushalt zu behandeln, wenn Ihr Hund Milben hat, damit sie sich nicht gegenseitig infizieren. Waschen Sie auch alle Kissen, Decken und Spielzeug, die Ihrem Vierbeiner nahekommen.
Es ist ratsam, vor der Anwendung homöopathischer Mittel bei Hunden einen Tierarzt aufzusuchen, um sicherzustellen, dass es sich um die richtige Milbenart handelt. Alternativ können zur Linderung des Juckreizes Teebaumöl oder kalte Duschen verwendet werden. Unbehandelt können bestimmte Arten von Milben beim Hund zu schweren Folgeerkrankungen führen.
Um die Gefahr von Milben zu minimieren, können regelmäßige Wurmkuren bei Hund und Hündin sowie hochwertiges Futter helfen. Ein wurmfreier und gesunder Hund kann ein stärkeres Immunsystem aufbauen und wird somit weniger anfällig für Milben sein. Handelsübliche Insektenmittel können auch dazu beitragen, Grasmilben fernzuhalten. Um dies zu erreichen, muss man einfach das Fell des Hundes mit einem speziellen Mücken- oder Milbenspray einsprühen. Diese Art von Spray kann in der Apotheke oder beim Tierarzt erstanden werden.
Es besteht kein allgemeingültiger Parameter für alle Krankheiten. Jedes Tier und jede Art einer Infektion erfordert eine andere Zeitdauer, um wirksam bekämpft zu werden. "Die Behandlung von ansteckenden Milben dauert typischerweise vier bis sechs Wochen, um eine vollständige Eliminierung aller Milbenstadien zu gewährleisten", sagt Kerstin Wildermuth.
Es kann bei manchen Hunden etwas längere Zeit in Anspruch nehmen, um die generalisierte Form der Demodikose zu behandeln - mindestens drei Monate, häufig sogar noch mehr. Laut einer Tierdermatologin darf die Therapie nicht abgebrochen werden, bevor zwei Hautgeschabsel aus einem Zeitraum von vier Wochen keine Milben mehr aufweisen.
Milben beim Hund: Ansteckungsgefahr |
Es besteht nicht nur die Gefahr, dass Hunde von Milbenbefall angesteckt werden, sondern auch, dass sie Menschen infizieren. Raubmilben und Räude können sowohl vom Hund auf den Menschen als auch anders herum übertragen werden, wobei letzterer sich ebenso wie der Hund auf die Parasiten reagiert, obwohl er nur ein "Fehlwirt" für die Milbe ist.
Falls eine Pseudokrätze oder Trugräude - wie sie als Krankheit vom Hund auf den Menschen übertragen wird - diagnostiziert wird, können Blasen, Pusteln und Krusten auf der menschlichen Haut erscheinen. Wildermuth versichert jedoch, dass die Symptome meist verschwinden, wenn der Hund behandelt wird. Weiterhin empfiehlt sie den Hundehaltern, die irgendwelche Hautveränderungen oder Juckreiz bei sich bemerken, einen Besuch beim Dermatologen zu machen.
Eine gute Investition |
Eine Hundekrankenversicherung ist eine gute Investition, um sich vor hohen Tierarztkosten zu schützen. Der Schutz lässt sich den jeweiligen Bedürfnissen anpassen. Ein Versicherungsvertrag schützt nicht nur vor den Kosten für Behandlungen und Medikamente, sondern auch vor Kosten für Unfälle, Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen. Viele Menschen, die einen Hund haben, nehmen an, dass eine Hundekrankenversicherung teuer ist und deshalb keine Option für sie ist. Aber gerade, wenn man bedenkt, wie hoch die Kosten im Falle einer unerwarteten Erkrankung sein können, ist es wichtig, abzuschätzen, ob der finanzielle Schutz einer Hundekrankenvollversicherung in Anspruch genommen werden sollte.
Gerade mit der neuen Gebührenordnung für Tierärzte sind die Kosten für einen Tierarztbesuch erheblich gestiegen. Es gibt verschiedene Arten von Hundekrankenvollversicherung: Sie können entweder nur Krankheit oder Unfall oder beides abdecken. Je nachdem welche Art von Versicherung Sie abschließen möchten, sollten Sie überlegen, welche Leistung Sie benötigen und welche Prämien Sie bereit sind zu zahlen. Eine reine Hunde-op-Versicherung lohnt sich mittlerweile in fast allen Fällen nicht mehr. Die meisten Versicherer bieten mannigfaltige Tarife an. Es gibt Pakete mit verschiedener Leistungsstufe und Anbieter mit unterschiedlichen Tarifstrukturen. Während einige Pakete die Kostenerstattung für Tierarztrechnung beinhalten, andere Pakete auch Zusatzleistung wie etwa medizinische Rücktrittsreisen bei Auslandsaufenthalten mit dem Hund oder alternative Heilmethoden wie Homöopathie anbietet. Deswegen empfehlen wir Ihnen immer sich gründlich zu informieren und einen Vergleich der verschiedenen Anbieter, bevor man sich entscheidet, welches der beste Tarif für Ihren persönlichen Bedarf ist.
Wenn Sie also den Schutz vor hohen Tierarztkosten benötigen, kann es sinnvoll sein, in eine Hundekrankenvollversicherung zu investieren. Durch eine solide Recherche können Sie die richtige Versicherung finde und somit sorgsam gegen finanzielle Risiken schützten!