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Tumore beim Hund: Erkennen, Therapie & Ernährung

Tumore beim Hund: Symptome, Therapie & Ernährung

Nicht jeder Tumor beim Hund bedeutet gleich eine eingeschränkte Lebenserwartung. Entscheidend ist die genaue Diagnose, um welche Art von Tumor es sich handelt. Prinzipiell können Tumore alle Altersklassen betreffen, besonders häufig treten sie jedoch bei alten Hunden auf. Ist eine Therapie notwendig, so wird auch eine Ernährungsumstellung angeraten, um das Wohlbefinden des Tieres möglichst lange zu erhalten. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie einen Tumor bei Ihrem Hund erkennen können und wie Sie Ihrem Schützling trotzdem ein langfristiges Wohlbefinden ermöglichen können.

 
 

Wie entsteht ein Tumor?

 

Das Wort Tumor beschreibt eine Neubildung bzw. eine Umfangsvermehrung. Während es sich in der Medizin um einen objektiven Begriff ohne Wertung handelt, wird in der Alltagssprache unter Tumor fälschlicherweise eine bösartige Entartung verstanden. Richtig ist, dass bei Tumoren zwischen gutartigen (benignen) und bösartigen (malignen) Umfangsvermehrungen unterschieden werden kann. Während bösartige Tumore in das umgrenzende Nachbargewebe eindringen und es zerstören, sind gutartige Neubildungen lokal begrenzt. Jedoch kann es auch zu Verflechtungen zwischen beiden Tumorarten kommen, was eine sichere Unterscheidung unmöglich macht.

Charakteristisch für maligne Tumore ist außerdem ihre Fähigkeit, sich über Metastasen im gesamten Organismus auszubreiten. Eine Umfangsvermehrung kann grundsätzlich aus fast jeder körpereigenen Zelle entstehen, wenn ihr Wachstum außer Kontrolle gerät. Im Gegensatz zu einer gesunden Körperzelle, reguliert eine Tumorzelle ihre Zellteilung nicht mehr im Einklang mit den restlichen Gewebezellen.

 
 

Häufig auftretende Tumore

 

Eine Umfangsvermehrung kann aus jedem Gewebetyp entstehen. Besonders häufig kommt ein sogenanntes Lipom vor. Dabei handelt es sich um eine benigne Fettgeschwulst, die vom Nachbargewebe meist gut abgrenzbar ist. Ein Lipom muss nur in Ausnahmefällen therapiert werden. 

Auch Tumore der Blut- und Abwehrzellen kommen bei Hunden gehäuft vor. Besonders ältere, unkastrierte Hündinnen neigen zu Neubildungen innerhalb der Milchdrüsen. Hier handelt es sich oft um Mischformen, wobei auch rein gutartige oder bösartige Formen möglich sind. So wurde ein Zusammenhang zwischen der Art des Tumors und seiner Größe beobachten: Große Neubildungen sind eher bösartig, kleinere Umfangsvermehrungen sind eher gutartig.

 
 

Symptome

 

Welche Symptome auftreten, ist von Fall zu Fall verschieden. In der Regel ziehen vor allem bösartige Tumore beträchtliche Symptome nach sich, wohingegen gutartige Neubildungen oft völlig symptomlos bleiben. Dies ist auch abhängig vom Entstehungsort im Organismus. Je nach Ort bzw. Funktion der Umfangsvermehrung ist entweder nur ein schlechtes Allgemeinbefinden oder sogar eine Fehlfunktion bestimmter Organe zu beobachten.

Maligne Tumore verursachen Veränderungen im Stoffwechsel der Hunde, indem sie diesem Nährstoffe und Energie entziehen. Dies führt letzten Endes zu einem fortschreitenden Gewichtsverlust, was man als Tumorkachexie bezeichnet. Einzieht ein Tumor dem Körper beispielsweise Aminosäuren, steigt der Proteinbedarf des Hundes. Bei gleichbleibender Futterzusammensetzung kann es dadurch zu einem Proteinmangel kommen. Der Körper versucht den Proteinbedarf dann durch den Abbau der eigenen Muskelmasse zu decken. Letztlich kommt es zu Mangelerscheinungen wie Wundheilungsstörungen sowie einer Herabregulation des Immunsystems.

 
 

Therapie und Ernährungsumstellung bei Tumorerkrankungen

 

Eine Operation bzw. eine medikamentöse Behandlung ist bösartigen Tumors ratsam. Als begleitende Maßnahme kommt fast immer noch eine Ernährungsumstellung hinzu. Sinn einer Futteranpassung ist es, die Energie- und Nährstoffzufuhr des betroffenen Hundes zu verbessern und so zu seinem Wohlbefinden beizutragen.

Im Verlauf einer Tumorerkrankung verlieren die Tiere nicht nur an Gewicht bzw. Muskelmasse, sondern zeigen auch einen reduzierten Appetit. Wenn ein Tumorpatient jedoch zunehmend an Gewicht verliert, verschlechtern sich seine Überlebenschancen. Während der Therapie liegt der Fokus deshalb auf dem Erhalt des Idealgewichtes. Dazu muss der Energiegehalt einer Futterration meist erhöht werden, weil ein bösartiger Tumor Energie bzw. Nährstoffen aus der Nahrung des Hundes entziehen kann.

Das Erhöhen des Proteingehaltes hat zwei positive Effekte: Einerseits wird dadurch die Akzeptanz des Futters insgesamt verbessert, sodass der erkrankte Hund möglichst lange bei Appetit bleibt. Andererseits reduziert die erhöhte Proteinzufuhr den tumorbedingten Muskelschwund. Um den Proteingehalt einer Ration zu erhöhen, achten Sie am besten auf gut verdauliche Proteinquellen, wie z. B. Muskelfleisch.

Kohlenhydrate wie Stärke sind wertvolle Energieträger und können bei Tumorpatienten genutzt werden, die zur Unterzuckerung neigt. Auf Glucose sollte dagegen vollständig verzichtet werden, da diese von den Zellen des Tumors sehr effektiv verwertet werden.

Ein positiver Effekt im Hinblick auf die Überlebensdauer, konnte durch essentielle Fettsäuren nachgewiesen werden, da sich diese durch ein erwünschtes Fettsäuremuster auszeichnen. Sie befinden sich beispielsweise in Leinöl, Fischöl, Geflügel- oder Schweinefett. Hat Ihr Hund einen Tumor, sollten die Rationen am besten hohe Fettgehalte haben. Bis zu 20 % der Trockensubstanz kann vom Patienten ohne Schwierigkeiten vertragen werden. Nur wenige Hunde reagieren auf den erhöhten Fettgehalt mit Verdauungsstörungen und dürfen deshalb nur eine moderate Fettmenge bekommen. Der Grund für den Einsatz fettreicher Rationen liegt in der Tatsache, dass maligne Tumore kaum Energie aus Fett ziehen können.

Wegen ihrer zellprotektiven Wirkung sind Antioxidantien als Radikalfänger im Hundefutter empfehlenswert. Die Gehalte der fettlöslichen Vitamine A, D und E können erhöht werden, genauso wie die Menge des wasserlöslichen Vitamin C. Daneben können weitere Antioxidantien zum Einsatz kommen, beispielsweise Lutein.

Sofern keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, kann der Mineralstoffgehalt in der Futterration verdoppelt werden. Dazu gehören Zink, Kupfer und Calcium, weil sie eine positive Wirkung auf das Immunsystem haben.

Auch wenn die Ernährungsumstellung den Tumorpatienten nicht heilen kann, können Sie damit das langfristige Wohlbefinden Ihres vierbeinigen Lieblings unterstützen.


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