Als Hundebesitzer wollen Sie natürlich sicherstellen, dass Ihr vierbeiniger Freund gesund und munter ist. Ein wichtiger Aspekt der Hundegesundheit ist die regelmäßige Entwurmung. Die Frage, ob eine Wurmkur für Hunde wirklich notwendig ist, wird oft diskutiert. Viele Hundebesitzer fragen sich auch, wie oft sie ihren Hund entwurmen sollten und welche möglichen Nebenwirkungen auftreten können. Gibt es vielleicht sogar Alternativen zur Wurmkur? In unserem Ratgeber beantworten wir die häufigsten Fragen rund um das Thema Entwurmung und Kotuntersuchungen.
Warum eine regelmäßige Wurmkur bei Hunden wichtig ist |
Würmer sind innere Parasiten, die sich von den Nährstoffen oder dem Gewebe und Blut des Hundes ernähren. Ein starker Wurmbefall kann zu Mangelversorgung, Blutarmut und Entzündungen führen und ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Hunde mit Würmern in Kontakt kommen können. Sie können sich zum Beispiel durch das Schnüffeln am Kot anderer infizierter Tiere anstecken oder durch das Wälzen in Aas. Wenn sie Mäusen oder andere Nagetiere fressen oder Flöhe hatten, kann es zu einer Infektion kommen. Sogar die Übertragung von Würmern von der Mutter auf die Welpen während der Schwangerschaft oder über die Muttermilch ist möglich.
Auch Menschen können sich mit Würmern infizieren, wenn sie betroffene Tiere streicheln oder Kontakt mit ihrem Speichel haben. Besonders Spulwürmer können relativ leicht auf den Menschen übertragen werden. Eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm ist zwar sehr selten, kann aber durchaus lebensbedrohlich sein, insbesondere für Kinder und Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Darum ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Um die Folgen eines Wurmbefalls zu minimieren und die Übertragung auf Menschen und andere Hunde zu reduzieren, wird eine regelmäßige Entwurmung oder auch eine Kotuntersuchung empfohlen.
Laut ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) Deutschland e.V. sollten Hunde, die kein erhöhtes Infektionsrisiko haben, mindestens viermal im Jahr entwurmt werden, abhängig davon, ob eine Kotuntersuchung durchgeführt wird oder nicht. Beachten Sie jedoch, dass diese Empfehlung nicht darauf abzielt, alle Hunde dauerhaft wurmfrei zu halten. Vielmehr geht es darum, einen massiven Wurmbefall zu verhindern, um Gesundheitsschäden zu vermeiden und die Ausscheidung von Wurmeiern, die andere Tiere infizieren könnten, zu reduzieren.
Die Häufigkeit von Wurmkuren bei Hunden ist auch abhängig vom Alter des Tieres, seinem Lebensstil und der Umgebung, in der es lebt. Je nach Infektionsrisiko gibt es von der ESCCAP ein Entwurmungsschema mit vier Risikogruppen:
Risikogruppe A: Bei Hunden, die weder freien Auslauf noch Kontakt zu Artgenossen außerhalb des gleichen Haushalts haben, reicht es aus, wenn sie 1 bis 2 Mal im Jahr entwurmt werden (oder Kotuntersuchung).
Risikogruppe B: Hunde, die Auslauf unter Aufsicht und Kontakt zu anderen Artgenossen haben, aber weder Kot, Aas noch Beutetiere fressen und nicht zur Jagd gehen, sollten laut Empfehlung 4 Mal im Jahr entwurmt werden (oder Kotuntersuchung).
Risikogruppe C: Hunde, die Auslauf unter Aufsicht haben, Kontakt zu anderen Artgenossen haben, keinen Kot oder Aas fressen, aber Beutetiere fressen oder mit zur Jagd gehen, sollten laut Empfehlung 12 Mal im Jahr gegen Bandwürmer und 4 Mal im Jahr gegen Spulwürmer entwurmt werden (oder Kotuntersuchung).
Risikogruppe D: Hunde, die freien Auslauf ohne Aufsicht haben oder Hunde, die freien Auslauf haben, aber keinen Kontakt zu Artgenossen haben, die nicht im gleichen Haushalt leben und die Aas oder Kot von Artgenossen fressen, sollten laut Empfehlung 12 Mal im Jahr gegen Spul- und Bandwürmer entwurmt werden (oder Kotuntersuchung).
Es wird empfohlen, mit dem Tierarzt zu sprechen, um eine individuelle Entwurmungsstrategie für den eigenen Hund festzulegen. Denken Sie daran, dass regelmäßige Entwurmungen dazu beitragen, die Gesundheit Ihres Hundes zu erhalten und das Infektionsrisiko für andere Hunde und auch Menschen zu verringern. Sorgen Sie dafür, dass die Entwurmung Teil der routinemäßigen Pflege Ihres Schützlings wird, um ihm ein langes, glückliches und wurmfreies Leben zu ermöglichen.
Wenn es um die Entwurmung Ihres Hundes geht, gibt es neben den bereits erwähnten Faktoren noch weitere Situationen, in denen eine zusätzliche Behandlung gegen Spulwürmer, Bandwürmer oder Herzwürmer empfohlen wird. Die wichtigsten haben wir Ihnen nachfolgend aufgelistet:
Entwurmung von Welpen |
Oft wird unterschätzt, dass auch Welpen bereits mit Würmern infiziert sein können, obwohl sie bisher noch nicht viel Kontakt zur Außenwelt hatten. Sogar ungeborene Welpen können sich über die Mutterhündin mit Würmern infizieren, wenn sich in der Muskulatur der Hündin verkapselte Larven befinden und in die Gebärmutter wandern. Auch über die Muttermilch können Würmer auf die Welpen übertragen werden.
Aus diesem Grund werden Welpen bereits im Alter von zwei Wochen beim Züchter mit einer speziellen Wurmkur in Form einer Paste behandelt. Gemäß den Empfehlungen der ESCCAP wird diese Entwurmung alle zwei Wochen wiederholt, bis zwei Wochen nach der Aufnahme der letzten Muttermilch.
Wo kann ich eine Wurmkur für meinen Hund kaufen? |
Es gibt es verschiedene Präparate für Entwurmung Ihrer Fellnase. Sie können Wurmkuren über den Tierarzt, in Apotheken und auch online kaufen. Es wird jedoch dringend empfohlen, den Kauf mit Ihrem Tierarzt abzustimmen, da er am besten entscheiden kann, welches Mittel am geeignetsten ist und wie hoch die Dosierung sein sollte. Der Tierarzt kann auch die Aufzeichnungen darüber führen, welche Präparate bereits verwendet wurden, und er kann die am besten geeigneten Wirkstoffe und die optimale Häufigkeit der Entwurmung für Ihren Hund empfehlen. Diese Expertise fehlt womöglich, wenn Sie die Wurmkur online bestellen.
Wurmkuren sind in Form von Tabletten, Pasten und seltener auch als Spot-on-Präparate erhältlich, die auf die Haut aufgetragen werden. Je nach enthaltenem Wirkstoff können verschiedene Arten von Würmern mit dem Präparat bekämpft werden. Es gibt auch Kombipräparate, die gegen mehrere Wurmarten wirksam sind. Es ist wichtig, sowohl den richtigen Wirkstoff als auch die korrekte Dosierung gemäß dem aktuellen Gewicht des Hundes zu beachten. In einigen Fällen müssen die Wurmkuren auch mehrmals verabreicht werden.
Die Kosten für eine Wurmkur variieren je nach Präparat und dem Gewicht des Tieres. In der Regel liegen sie zwischen 3 und maximal 20 Euro. Wenn Sie sich für eine Kotuntersuchung anstelle einer Wurmkur entscheiden, sollten Sie mindestens 25 Euro einplanen, einschließlich Material und Untersuchung. Wenn der Hund bei der Kotuntersuchung positiv getestet wird, kommen dann die Kosten für die Wurmkur noch hinzu.
Eine Wurmkur wirkt, indem sie die Parasiten im Darm des Hundes abtötet. Anschließend werden die abgetöteten Würmer und ihre Entwicklungsstadien ausgeschieden. Dies wird durch verschiedene Wirkstoffe erreicht, die die unterschiedlichen Arten von Würmern unschädlich machen.
Bedenken Sie, dass eine Wurmkur nur dazu dient, einen Wurmbefall zu stoppen. Sie kann weder eine zukünftige Ansteckung mit Würmern verhindern, noch kann sie vorbeugend eingesetzt werden. Nachdem Ihr Fellfreund eine Wurmkur erhalten hat, wirkt sie etwa 24 Stunden lang, bis die Wirkstoffe abgebaut sind. In dieser Zeit hat Ihr Hund keine Würmer mehr und scheidet keine infektiösen Wurmeier aus. Allerdings kann er sich nach diesem Zeitraum direkt erneut mit Würmern infizieren.
Das heißt, wenn Ihr Hund eine Wurmkur bekommen hat und schnuppert zwei Tage später an infiziertem Kot oder frisst eine Maus, die infektiöse Wurmstadien in sich trägt, steckt er sich erneut an. Allerdings dauert es, je nach Wurmart, mehrere Wochen bis sich die Würmer im Hundekörper entwickelt haben und der Hund infektiöse Wurmeier ausscheidet. Werden keine Kotuntersuchungen gemacht oder Wurmmittel verabreicht, kann der Wurmbefall so massiv werden, dass es für den Hund gesundheitliche Folgen hat. Daher ist eine regelmäßige Entwurmung nötig, auch wenn die Wurmkur nicht prophylaktisch eingesetzt werden kann. Davor scheuen allerdings viele Hundehalter zurück, da sie sich um mögliche Nebenwirkungen Sorgen machen.
Wurmkuren beim Hund: Nebenwirkungen |
In der heutigen Zeit sind die Entwurmungsmittel gut verträglich und nicht mehr so belastend für den Organismus wie früher. Alle Mittel sind auf ihre Nebenwirkungen und Wirksamkeit geprüft. Da die Wirkstoffe der Präparate gezielt die Strukturen der Parasiten angreifen und nicht die des Hundekörpers, sind Nebenwirkungen eher selten und verlaufen in der Regel mild. So können zum Beispiel vorübergehende Verdauungsstörungen oder allergische Reaktionen auftreten. In einigen seltenen Fällen kann es zu Lethargie, kurzzeitigem Durchfall oder Erbrechen kommen.
Wenn Sie solche Symptome bei Ihrem Schützling bemerken, sollten Sie Ihren Tierarzt darüber informieren. Bei der nächsten Entwurmung kann dann ein anderes Mittel ausprobiert werden, um die Nebenwirkungen zu vermeiden. Da jeder Hund individuell ist, kann das Auftreten von Nebenwirkungen nicht sicher vorhergesagt werden. Wichtig ist, dass Sie stets die empfohlene Dosierung einhalten.
Verzichten Sie aber bitte nicht auf eine Entwurmung aus Angst vor Nebenwirkungen. Ein Wurmbefall kann die Gesundheit Ihres Hundes erheblich gefährden. Es gibt jedoch eine alternative Option zur Entwurmung – die regelmäßige Kotuntersuchung.
Die Kotuntersuchung ist eine mögliche Alternative, um einen Wurmbefall festzustellen. Dabei wird der Kot des Hundes auf Wurmeier oder -larven untersucht. Ihr Fellfreund wird nur dann entwurmt, wenn Würmer in der Kotprobe festgestellt werden. Bedenken Sie aber, dass selbst bei einem negativen Befund ein Wurmbefall nicht zu 100 % ausgeschlossen werden kann, da nicht alle Wurmarten über den Kot nachweisbar sind. Außerdem scheiden einige Arten von Würmern, wie beispielsweise Bandwürmer, nicht immer Eier aus. Daher müssen Kotproben regelmäßig gesammelt werden, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten.
Der Aufwand für den Hundehalter ist bei der Kotuntersuchung deutlich höher als bei der Verabreichung einer Wurmkur. Es ist wichtig, den Kot in der richtigen Menge und über drei aufeinanderfolgende Tage zu sammeln, um eine zuverlässige Untersuchung zu ermöglichen. Zudem ist die Kotuntersuchung im Vergleich zur Wurmkur deutlich teurer, insbesondere wenn man die Kosten auf das ganze Jahr betrachtet.
Ein häufiges Argument für die Kotuntersuchung ist, dass eine Wurmkur nicht ohne positiven Befund verabreicht werden sollte. Allerdings muss dabei die sogenannte Präpatenzzeit beachtet werden. Die Präpatenzzeit bezeichnet den Zeitraum zwischen der Infektion mit Würmern und dem Zeitpunkt, an dem infektiöse Wurmstadien ausgeschieden und nachgewiesen werden können. Je nach Wurmart variiert diese Präpatenzzeit.
Angenommen ein Hund infiziert sich mit einem Bandwurm, der eine Präpatenzzeit von etwa 4 Wochen hat. Nun wird eine sachgemäße Kotprobe, zufällig genau 3 Wochen nach der Infektion, genommen. Es sind noch keine Eier nachweisbar und der Hund erhält einen negativen Befund. Bereits eine Woche nach der Kotuntersuchung scheidet der Hund Bandwurmglieder mit den enthaltenen Eiern aus. Eine nächste Kotuntersuchung ist erst 3 Monate später angesetzt. Die Eier können auf Flöhe oder Nagetiere übergehen – der Kreislauf beginnt erneut und die Gefahr, dass sich andere Hunde oder auch der Mensch ansteckt, ist gegeben.
Dieser Fall kann zwar auch nicht ausgeschlossen werden, wenn ein Hund vier Mal im Jahr entwurmt wird, da er sich bereits 24 Stunden nach der Wurmkur wieder anstecken kann, jedoch wäre der Zeitraum, in der der Hund andere Hunde und Menschen anstecken kann, geringer als im eben beschriebenen Fall. Dies sollte gerade in Haushalten mit Kindern oder Personen mit schwacher Immunabwehr bedacht werden.
Natürliche Wurmkur für Hunde: Was funktioniert wirklich? |
Es ist durchaus verständlich, dass Sie als Hundebesitzer nach natürlichen Alternativen zur Wurmkur suchen. Im Internet findet man oft Empfehlungen wie Kokosflocken, Kokosöl, Knoblauch, Schwarzkümmel, Karotten, verschiedene Kräuter und andere Hausmittel. Doch hier ist Vorsicht geboten: Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit dieser Hausmittel gegen Würmer belegen. Tatsächlich können einige der Tipps, die man online findet, sogar gefährlich für deinen Hund sein. Zum Beispiel kann eine übermäßige Menge Knoblauch schwere Vergiftungen verursachen. Es ist daher ratsam, sich vom Tierarzt beraten zu lassen und auf regelmäßige Kotuntersuchungen zurückzugreifen, wenn Sie den Körper Ihres vierbeinigen Lieblings nicht unnötig belasten möchten.
Vorbeugung gegen Würmer |
Es gibt keine Impfungen oder andere vorbeugende Maßnahmen gegen Würmer. Wir können das Risiko einer Wurminfektion nur durch unseren Umgang mit dem Hund, da Verhalten beim Spaziergang und die Fütterung reduzieren. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass er nicht mit Würmern in Kontakt kommt.
Folgende Maßnahmen sind am Wirkungsvollsten, um das Infektionsrisiko zu verringern:
Fazit und Zusammenfassung |
Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung für die Häufigkeit einer Wurmkur, da sie vom individuellen Infektionsrisiko des Hundes abhängt. Vor allem wenn Kinder oder immungeschwächte Personen im Haushalt leben, ist eine regelmäßige Entwurmung ratsam. Die Angst vieler Hundebesitzer vor Wurmkuren ist meist unbegründet, da die Wirkstoffe hauptsächlich die Würmer angreifen und nicht den Organismus des Hundes. Nebenwirkungen treten daher selten auf und beschränken sich meist auf vorübergehenden weichen Kot oder Durchfall. Dennoch kann eine Kotuntersuchung eine Alternative zur Wurmkur sein. Allerdings hat auch die Kotuntersuchung ihre Nachteile.
Für welchen Weg Sie sich als Hundehalter auch entscheiden – es ist wichtig, gegen Würmer vorzugehen, da die Gefahr eines Wurmbefalls und dessen Folgen für Ihren pelzigen Liebling verheerend sein können.