Fragen zum Versicherungsschutz
Das Wichtigste auf einen Blick |
Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen, wobei Lyme-Borreliose und FSME die bekanntesten sind. De frühzeitige Erkennung und Behandlung ist entscheidend für die Gesundheit.
Schützen Sie sich gegen Zeckenstiche indem Sie geschlossene und helle Kleidung tragen. Verwenden Sie Repellents und kontrollieren Sie Ihre Haut nach Aufenthalten in der Natur.
Die FSME-Impfung wird insbesondere in Risikogebieten empfohlen. Die Kosten übernimmt in vielen Fällen Ihre Krankenkassen. Beginnen Sie mit der Grundimmunisierung bereits in den Wintermonaten.
Zeckenstich: Gefahren und mögliche Folgen |
Die ungeliebten Blutsauger können eine Vielzahl von zeckenübertragene Krankheitserreger übertragen, die zu Beschwerden mit unterschiedlichen klinischen Symptomen führen können. Die Gefahr von Zeckenstichen sollte daher nicht unterschätzt werden. In Deutschland tragen bis zu 35% der Zecken die Erreger der Lyme-Borreliose. Die Infektionsrate nach einem Zeckenstich liegt bei 1,5–6% aller Fälle. In der Schweiz ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) eine häufig vorkommende Zeckenart, die Krankheiten wie Borreliose und FSME verursachen kann.
Die Lyme-Krankheit, auch als Lyme-Borreliose bekannt, wird durch den Borrelia burgdorferi Komplex verursacht, der zu den Borreliose Bakterien gehört, und überträgt sich auf Menschen durch den Stich von Ixodes-Schildzecken. Betroffene Organe sind unter anderem:
die Haut
die Gelenke
das Nervensystem
selten das Herz
Die Symptome der Frühsommer-Meningoenzephalitis umfassen grippale Symptome und neurologische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Lichtscheue, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen.
Zeckenschutz für Kinder und Erwachsene |
Um sich gegen Zecken zu schützen, wird das Tragen von geschlossener Kleidung dringend empfohlen. Ziehen Sie Ihre Socken über die Hosenbeine, wenn Sie sich in der Natur aufhalten. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass Zecken überall lauern können - im Wald, im Park und sogar in Ihrem eigenen Garten.
Repellents sind ratsam, da sie nicht nur Mücken, sondern auch Zecken für eine gewisse Zeit fernhalten können. ‘Anti Brumm Forte’, ‘Autan Protection Plus’ und ‘Rossmann Zeckito’ sind Beispiele für Produkte, die in Tests eine effektive Schutzwirkung gegen Zecken und Moskitos gezeigt haben. Kein Insektenschutzmittel kann einen 100%igen Schutz gegen Zecken und Mücken bieten, weshalb zusätzliche Schutzmaßnahmen wie bedeckende Kleidung empfohlen werden.
FSME-Impfung: Wann ist sie sinnvoll? |
Die FSME-Impfung wird besonders in Risikogebieten empfohlen, deren Ausdehnung in Deutschland zunimmt und somit immer mehr Menschen betrifft. Ein Großteil der gemeldeten FSME-Fälle in 2023 betraf Personen, die nicht oder nur unzureichend geimpft waren. Für einen wirksamen Impfschutz sind drei Impfstoffdosen nötig, die Schutz für etwa fünf Jahre bieten. Starten Sie mit der Grundimmunisierung idealerweise schon in den Wintermonaten.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung generell für Personen, die in Risikogebieten leben oder sich dort aufhalten. Zu den von der FSME-Impfung besonders betroffenen Personengruppen gehören neben Bewohnern und Besuchern von Risikogebieten auch spezielle Berufsgruppen, die einer höheren Gefährdung ausgesetzt sind.
Die Kosten für eine FSME-Impfung variieren je nach Arztpraxis oder Impfstelle und liegen zwischen 30 und 50 Euro. In FSME-Risikogebieten übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten für die FSME-Impfung.
Haustiere und Zecken: Schutz für unsere vierbeinigen Freunde |
Um Haustiere vor Zeckenstichen und möglichen Infektionen zu schützen, sollten Tierhalter Präventivmittel einsetzen, wie:
Spot-on-Präparate
Sprays
Halsbänder
Tabletten
Zur Vorbeugung von Zeckenbefall bei Haustieren stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, die im Zoofachhandel oder direkt beim Tierarzt erhältlich sind:
Spot-on-Lösungen: Diese werden auf die Haut im Nackenbereich des Tieres aufgetragen, um zu verhindern, dass das Tier es ableckt. Durch das Serum verbreitet es sich anschließend auf der Haut.
Zeckensprays: Diese werden auf das Fell des Tieres gesprüht und bieten einen gewissen Schutz vor Zecken.
Halsbänder: Diese werden um den Hals des Tieres gelegt und geben kontinuierlich Wirkstoffe ab, um Zecken abzuwehren.
Tabletten: Diese werden dem Tier oral verabreicht und wirken von innen heraus gegen Zecken.
Es ist wichtig zu beachten, dass Produkte auf Permethrin-Basis für Hunde geeignet, aber hochtoxisch für Katzen sind. Daher ist eine tierärztliche Beratung vor der Verwendung von jeglichen Antiparasitika unerlässlich.
Nachdem Sie sich mit Ihrem Haustier in bewaldeten und grasigen Gebieten aufgehalten haben, sollten Sie eine gründliche Kontrolle auf Zecken durchführen. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit besonders auf Bereiche wie:
die Basis der Beine
Kopf
Schnauze
Ohren
Hals
Pfoten
zwischen den Zehen
Diese Stellen sind bevorzugte Anlaufpunkte für Zecken. Um Zecken bei Hunden besser aufspüren zu können wird empfohlen, das Fell zu spreizen und die Haut mit den Fingern abzutasten.
Zum Entfernen von Zecken sollten Werkzeuge wie Zeckenkarten, Zeckenzangen oder Pinzetten verwendet werden.
Zeckenentfernung: So geht's richtig |
Um Entzündungen zu vermeiden und das Risiko einer Krankheitsübertragung zu minimieren, sind die richtigen Werkzeuge zur Zeckenentfernung entscheidend. Geeignete Werkzeuge für die Entfernung einer Zecke sind Zeckenzangen oder Zeckenhebel. Die korrekte Anwendung ist wichtig, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
Zeckenzangen mit feiner gebogener Spitze sind so konzipiert, dass sie selbst die kleinsten Zecken effektiv greifen und somit eine schnelle und präzise Entfernung ermöglichen. Dabei wird die Zeckenzange positioniert, fest mit zwei Fingern umfasst und dann zusammengedrückt und angehoben, was für Zecken aller Größen funktionieren sollte. Um eine Zecke sicher zu entfernen, sollte sie mit der Zeckenzange möglichst nah an der Hautoberfläche gepackt und dann gleichmäßig und ohne zu verdrehen oder zu rucken nach oben gezogen werden.
Nach dem Entfernen der Zecke müssen folgende Schritte befolgt werden:
Die Bissstelle sowie die Hände gründlich mit Alkohol oder Seife und Wasser reinigen.
Die Haut um die Stichstelle bis zu sechs Wochen nach einem Zeckenstich genau beobachten, um mögliche Veränderungen oder Anzeichen einer Infektion frühzeitig zu erkennen.
Versicherungsschutz bei Zeckenstich |
Trotz aller Vorsicht kann jeder von einem Zeckenstich betroffen sein. Viele private Unfallversicherungen haben den Schutz inzwischen erweitert und schließen Krankheiten wie Borreliose und FSME mit ein, die durch Zecken übertragen werden. Denn solche Erkrankungen können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, einschließlich neurologischer Schäden und langfristiger körperlicher Beeinträchtigungen.
Die Versicherungsleistungen umfassen unter anderem Krankenhaustagegeld, Kosten für Rehabilitation und möglicherweise eine lebenslange Rente, abhängig vom Grad der Invalidität und den Vertragsbedingungen. Frühere Versicherungsverträge, die Zeckenbisse möglicherweise nicht abdeckten, können oft zu günstigeren Bedingungen angepasst werden.
In Fällen, wo Sie dauerhaft daran gehindert sind, Ihren Beruf weiter auszuüben, spielt auch die Berufsunfähigkeitsversicherung eine wichtige Rolle. Sie bietet finanzielle Sicherheit durch monatliche Rentenzahlungen. Es ist entscheidend, nach einem Zeckenstich schnell ärztliche Hilfe zu suchen und die Versicherung zu informieren, da viele Versicherer eine fristgerechte Meldung für die Leistungsgewährung voraussetzen.
Einige Versicherungen, beginnen die Deckung mit der ersten ärztlichen Diagnose, auch wenn die Symptome erst später erkennbar werden. Die Rechtsprechung hat sich im Laufe der Jahre entwickelt, und die meisten Versicherungsgesellschaften haben den Unfallbegriff zu Gunsten der Versicherten überarbeitet.
Fragen zum Versicherungsschutz
Unfallversicherung Zeckenbiss
Zusammenfassung |
Zecken sind Träger ernsthafter Krankheiten wie Lyme-Borreliose und FSME. Diese Krankheiten können langfristige gesundheitliche Folgen haben, weshalb präventive Maßnahmen und ein angemessener Versicherungsschutz unumgänglich sind. Zum Schutz vor Zeckenstichen sollten Sie helle und geschlossene Kleidung tragen, Repellents verwenden und regelmäßig Körperkontrollen durchführen. Für zusätzlichen Schutz sorgt die FSME-Impfung, insbesondere in Risikogebieten.
Die richtige Versicherung zu haben ist ebenfalls entscheidend. Moderne Unfallversicherungen erkennen Zeckenbisse zunehmend als versicherte Unfälle an und decken Behandlungskosten für durch Zecken übertragene Erkrankungen wie Lyme-Borreliose und FSME ab. Überprüfen Sie Ihre Versicherungspolice auf entsprechende Klauseln, um sicherzustellen, dass Sie im Falle eines Zeckenstichs finanziell abgesichert sind. Sollten Sie nicht ausreichend versichert sein, empfiehlt es sich, Ihre Versicherungsbedingungen entsprechend anzupassen.
Es ist wichtig, nach einem Zeckenstich schnell zu handeln, um das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern zu minimieren. Entfernen Sie die Zecke vorsichtig mit geeigneten Werkzeugen und beobachten Sie die Bissstelle auf mögliche Anzeichen einer Infektion. Sollten Symptome auftreten, suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe.
Für Haustiere gibt es spezielle Schutzmittel, die Zecken fernhalten und eine Übertragung von Krankheiten verhindern können. Auch hier ist es ratsam, regelmäßige Kontrollen durchzuführen und Zecken fachgerecht zu entfernen.
Während ein Zeckenbiss in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge ist und oft unproblematisch verläuft, gibt es Situationen, in denen Vorsicht geboten ist. Zecken sind nämlich potentielle Überträger von Krankheiten wie der Lyme-Borreliose (einer Infektionskrankheit) und insbesondere in süddeutschen Regionen von der Frühsommer-Meningoenzephalitis (einer Form der Hirnhautentzündung), bekannt als FSME.
Es ist ratsam, Vorkehrungen gegen Zeckenbisse zu treffen. Sollten Sie dennoch von einer Zecke gebissen werden, kann eine Unfallversicherung Sie dabei unterstützen, die finanziellen Auswirkungen langwieriger und teurer Behandlungen zu bewältigen.
Wenn die Borreliose-Infektion aufgrund eines Zeckenstichs oder etwa ein anaphylaktischer Schock infolge eines Wespenstichs im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeit auftritt, liegt ein Arbeitsunfall vor. Ein solcher Schock kann in schweren Fällen sogar tödlich enden. Hierbei handelt es sich um eine plötzliche, von außen kommende Einwirkung, die den Unfall und die daraus resultierende Erkrankung verursacht hat.
Daniel Moser, Versicherungsmakler und Gründer von AMBA Versicherungen Fachwirt für Finanzberatung (IHK), Master-Consultant in Finance und Finanzwirt mit 20 Jahren Erfahrung |